Nachtrag zu Freitag NachtEine Episode habe ich vergessen zu berichten.
Ich war gerade dabei, am Lukas einen versehentlich beleidigten Blinker wieder frisch anzubauen, als der Plan in Urban und mir reifte, die angeschlagene Vespa von Lorenzo vom Campingplatz hoch zur Hütte zu schaffen. Der Plan war: die Vespa in den Gompho-Seitenwagen hineinheben, den Lukas vor den Gompho spannen, um der Lasten MZ im Bereich der Scheibleralm den entscheidenden Ruck zu geben, und so dem Gompho zu helfen, die Last sicher hoch zu bringen. Beim ersten Versuch riss ein Spurkreuz aus der Schneekette. Also wenden und zurück zum Campingplatz.
Dort wurden alle meine Reparaturglieder aufgebraucht und alle Verbindungen zwischen Spurkreuzen und Führungskette neu zusammengepresst. Mit frisch reparierter und aufgelegter Schneekette ging es wieder ans Werk. Es fühlte sich gut an, bis wir unmittelbar vor der Scheibleralm in eine Schneeverwehung und eine Windböe gerieten, die mir für etwa drei Sekunden komplett die Sicht nahm. Als ich wieder sehen konnte, bemerkte ich, dass ich zu weit nach rechts gefahren war und strandete am steilsten Stück in der Schneewächte. Also zurück zum Zeltplatz. Dritter Versuch.
Unten angekommen wurde ich vertrieben. Richard war wieder anwesend, und es war ihm eine Ehrensache und ein Einfaches, den Gompho mal eben nach oben zu begleiten. Schade. Ich hätte es gerne noch Mal versucht, schliesslich lag es nicht an der mangelnden Performance vom Lukas, dass wir gestrandet waren....
SamstagAm Samstag beschliesst ein kleiner Teil von mir, gegen halb zehn wach zu werden, während der weitaus grössere Rest weiter vor sich hindöst. Etwas in mir registriert den Alex, der mir versichert, ich würde nicht schnarchen. Dieser Teil der Wahrnehmung muss also eindeutig Traum sein. Etwas anderes trägt meinen Körper zum Frühstück. Da bin ich noch nicht sicher, ob es Realität ist. Die Entscheidung werde ich bis nach dem ersten Kaffee zurückstellen.
Bei der nächtlichen Grübelei war mir in den Sinn gekommen, dass der Regler, oder seine Verbindung zur Batterie Ursache für mein Stromproblem sein könnte. Während des Frühstücks erreichte mich eine SMS vom Zwillingspeter, der mir schrieb, er habe über mein Stromproblem nachgedacht und sei zu dem Schluss gekommen, es sei wahrscheinlich der Regler. Neben mir sass der Herr Ingenieur, der mir sagte, ich solle halt Mal nach dem Regler schaun. Unmittelbar nach dem Frühstück traf ich Uwe, der grade einen Kaffee trinken wollte, und mir sagte, er halte den Regler für hauptverdächtig. Ich beschloss darauf hin, aus unerfindlichen Gründen, den Lukas zur Werkstatt zu fahren und den Regler zu untersuchen.
Der Tank ist mit drei Handgriffen abgenommen, darunter ist der Regler griffbereit. Falls er sich als der Übeltäter herausstellen sollte: unten im Auto habe ich noch einen Ersatz.
Uwe sprüht einen Schuss
Energieklangfluid spirituellen Lichtmaschinentuningspray auf Regler und Kontakte, ich starte und habe auf Anhieb 12,4 Volt im Standgas und 14,4 Volt ab etwa 1200 oder 1300 Umdrehungen. Der Regler war der Übeltäter! Später werde ich ihn zur Sicherheit noch gegen den aus dem Auto austauschen, das Problem ist behoben.
Am Zeltplatz treffe ich den Zwillingspeter, der will grade los zu den Staudachers. Eigentlich wollte ich da auch hin, ein paar Schneekettengummis nachkaufen, aber der Herr Präsident hatte berichtet, dass Rosi und Hubert malad seien, und ausnahmsweise um Zurückhaltung mit Besuchen gebeten hätten. So beschliessen der Peter und ich, gemeinsam nach Trieben zum Einkaufen und zum Tanken zu fahren Ich will nur vorher noch zu meinem Auto und den Regler tauschen. Außerdem will der Lorenzo mit dem kaputten Roller diesen in ein Auto im Tal verladen, mit dem Ilona angereist war, und dann will er noch zur Bank, um Geld zu ziehen. Ich fahre hinter Lorenzo her, der ein Rollerl mit seinem Roller zu Tal macht. Dort verladen wir seinen Roller und das umfangreiche Gepäck, das ich im Seitenwagen herunter gefahren habe, in einen VW Caddy und er steigt zu mir ins Boot. Ich bringe Lorenzo zur Bank, baue schnell meinen Regler um und hole Lorenzo wieder ab. Dann fahren wir den Berg hoch. Wir treffen Alex an der Mautstation, der herunter geschiradelt war. Er hängt sich hinten mit meinem Abschleppseil an und lässt sich nach oben ziehen. Ich bin erstaunt, wie gut das klappt und beneide Alex um sein Körpergefühl. Hinter dem zornig mit Schnee und Eisbrocken nach hinten werfenden Lukas im Viermeterabstand herzufahren, dabei ein Skiradel über Buckel, Wellen und Eisplatten zu manövrieren, um Kurven rumzusegeln ist das Eine. Dabei noch in aller Seelenruhe zu fotografieren ist schon eine andere Nummer. Etliche Solos sind mit unterschiedlichem Geschick am Berg unterwegs, die wir allesamt überholen. Dem Gatsch.Hupfer-Thomas waren wir unten begegnet, der war am Weg nach Hause. Den hätten wir sicher nicht überholt....
Oben angekommen spricht mich ein Italiener an, sein Kollege sei unten am Berg liegen geblieben und benötige seine Hilfe, ob ich ihn runter fahren könne. Das tu ich natürlich gerne. Kurz hinter der ersten Kurve nach der Mautschranke war eine japanische Solo-Gigantenenduro mit Skiauslegern und Baumarktschneeketten gestrandet. Ich setze meinen Fahrgast ab und verspreche, ihm Hilfe zu schicken. Streckendienst-Chris habe ich schon rumturnen gesehen, der hat Lust auf solche Soloeisen-Hochfahrnummern. Meins ist das eher nicht.
Auf dem Weg hoch treffe ich Peter, erkläre ihm meine Verspätung, sage ihm, dass ich noch meinen Helm hole und dann mit ihm nach Trieben fahre. Gesagt, getan. Einkaufen mit Peter ist eine willkommene Abwechslung und stets sehr fröhlich. Wir haben alles zusammen, dann fahr ich noch zur Sicherheit volltanken. Der Lukas ist wesentlich sparsamer, als im vorvergangenen Jahr, aber wer weiss schon, wie viele Kontrollfahrten heute noch absolviert werden müssen...?
Wieder zurück am Parkplatz in Hohentauern muss ich die Kette erneut an zwei Stellen nacharbeiten. Die Schleuderwenden fordern ihren Tribut... Peter hat auch was zu flicken, und Alex verabschiedet sich. Seine Lebensgefährtin braucht zu Hause seine Unterstützung. Schade. Aber auch sehr verständlich...
An der Hütte gratulieren wir dem Mister B zum Geburtstag, und fassen den Plan, später ein Tröpfchen Wein an der Mautschranke auf seinen Geburtstag zu trinken. Ich habe durch eine glückliche Eingebung bei meiner Abreise ein paar Flaschen
Finca Sobreno auf dem Zimmer. Vorher müssen aber noch einige dringende Erledigungsfahrten absolviert werden:
Undine muss bespasst werden, Ilona möchte Quietschlaute von sich geben, Michele (ich glaube zumindest) will ein paar Photos machen, der früher am Tag gescheiterte italienische Pilot der Riesenenduro will überredet werden, auch Mal zu sehen, wie unkompliziert das am Berg alles sein kann. Im letzten Moment kneift er jedoch. Er sagt, er habe eine Frau, drei Kinder und sieben Enkel. Sein gesammtes Begleitteam lässt das nicht gelten, ich verspreche aber, es langsam angehen zu lassen mit ihm im Seitenwagen. Unten angekommen hat der Mann aber offenbar Vertrauen gefasst. Er sagt, wir könnten bergauf ruhig einen Zahn zulegen
Dann will noch ein italienischer GS Pilot den Ritt ins Tal und schliesslich kommt auch Yachtie noch eine Runde mit. Dann können wir zu Michaels Geburtstagsrunde. Eine so grosse Kontrollfahrt hatten wir glaube ich noch nie. Da standen um die 30 Gespanne an der Mautschranke.
Aus dieser Gruppe entwickelte sich auch die Idee, dass Chris (Klesk) mit Annas MZ den Zweiradantrieb-Georg und dessen Dingeling verblasen wollte. Der Fedehandschuh wurde von Georg elegant aufgefangen. Georg stand also an der Mautschranke bergauf bereit, während Klesk schon mit durchdrehendem Hinterrad am Anfahren scheiterte, obwohl er von insgesamt vier Leuten angeschoben wurde. Egal, wie er es versuchte, es gelang nicht. Böse Zungen behaupteten, Klesk sei garnicht angeschoben worden, sondern von einem gelb-schwarzen Troll blockiert, aber sowas kann ich mir nicht vorstellen. Jedenfalls stieg dann der Uwe auf die MZ und zeigte dem jungen Gemüse Mal, wie man das macht.
Das Rennen MZ versus Dingeling, ausgetragen zwischen Uwe und Georg wurde jedenfalls nach Zieleinlaufwertung von der MZ gewonnen, auch wenn Uwe seinen Sieg nicht eingesteht.
Später mussten wir dann eine Schlittenfahrer Rückholaktion zu Gunsten von Anna und Kristina absolvieren,was diesmal lustig und ohne Pannen ging. Noch später waren wir zu einer Kontrollfahrt unterwegs, hatten die Anna überredet, mitzukommen und den Schmuddeligen. Wir standen grade unten beim Ratschen an der Mautschranke, da kam einer aus der Keksitruppe und hat uns informiert, dass ein Gespann ohne Personenschaden verunglückt war. Der Fahrer war bergab nach links von der Fahrbahn abgekommen und das Gespann lag mit dem Seitenwagen in die Luft an einen Baum gelehnt an einem Steilhang. Genau die gleiche Stelle, an der es vor zwei Jahren den Erik rausgezwiebelt hatte.
Diesmal ging die Bergung mit weniger Leuten und einfacher. Das Gespann lag näher an der Strasse und weniger verkeilt. Als wir das Gespann auf der Strasse hatten, fuhr ich zu Tal, weil uns aufgefallen war, dass der Zwillingspeter und Färt nebst Anna fehlten. Kurz vor der Mautschranke kamen die mir entgegen und ich wendete, um bergauf zu fahren. Alle Schäflein wieder beisammen....
Unterwegs kam mir Urban entgegen. Der hatte wohl die selbe Idee wie ich. Naja, dann wird er wohl drehen und ebenfalls hochkommen.
An der Lichtung erreichen wir die anderen. Der Schmuddlige fährt die Knepta, aber die hat Leistungsprobleme und läuft nur mehr auf einem Zylinder. Nach einigen Reparaturversuchen durch den Schmuddligen und Zwillingspeter frage ich, wo denn eigentlich der Uwe sei. Keiner weiss das. Ich denk mir: entweder haben wir den an der Unfallstelle einfach stehenlassen, oder er war beim Urban im Seitenwagen versteckt. Also sagte ich den anderen, ich würde Urban holen und Uwe suchen und machte mich wieder auf den Weg ins Tal.
An der Mautschranke standen dann Urban und Uwe und ratschten mit der Keksi-Truppe, die den Gespann-Ausrutscher diskutierte. Ich sagte Uwe, wir müssten seine Knepta bergen, und ab ging die Fahrt bis an den Beginn der Verbindungsstrasse zwischen Campingplatz und Hütte. Hier war die Knepta endgültig gestrandet. Nix ging mehr. Alles war überprüft, aber sie lief nicht mehr. Nicht Mal mehr auf einem Zylinder. Funken hatte sie. Nach Sprit roch sie auch. So wie die meisten Moppeds, die keinen Tropfen mehr im Tank haben.....
Wir fuhren gegen halb vier endlich zur Hütte und genehmigten uns noch ein Fläschchen aus meinem Weinkeller. Ich war Müde, verfroren und durch. Peter, Erik, Färt und Uwe wollten noch ein Chillie Con Carne kochen fahren an der Mautschranke. Ich musste ins Bett, wo ich gegen halb fünf auch ankam....
Sonntaghier geht es morgen weiter...