Zuhaus

Die Ablage für die Beiträge vergangener TT

Beitragvon zündfix » Mi 03 Feb, 2010 19:48

Gute Signatur :smt023 . Vor allem für einen Rusentreiber :-D

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Beitragvon Bernhard S. » Do 04 Feb, 2010 18:01

diese email hat mich gestern erreicht:

Salut
Nous voilas chez nous après un beau voyage plein de bons souvenirs
a+ Eddy

Bild


Übersetzung:
Nach einer schönen Reise voller guter Erinnerungen, sind auch wir wieder zu Hause.
a+ Eddy


Grysse Bernhard
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Beitragvon Matthias B. » Mi 10 Feb, 2010 20:05

Hi, nach meinem siebten TT (ok, nicht ganz, es gab da mal eine kleine Panne an der HuFu) wieder gut angekommen. So langsam habe ich meinen Fuhrpark durch. Zweimal mit der linkischen SR, drei Fahrten mit der HuFu, letztes Jahr mit dem Hilfsmotörchen und - dieses Jahr mit meinem "Mäuserich" meiner Uraltente, die ich schon seit vielen Jahren, fast dreissig Jahre sind es jetzt her, fahre.
Diesmal also ganz bequem mit dem Vierrad. Wenn man von bequem sprechen will, bei 9 PS , 350 ccm, keine Heizung, viel Lärm aber viel Spaß am fahren. Für mich war das eher eine Entscheidung als "Einkaufstour", denn ich hatte in diesen zwei Wochen, in denen ich unterwegs war, eine Menge zu erledigen.
Aber der Reihe nach: Vor Monaten habe ich eine Einladung zu einer polnischen Hochzeit, die mein Freund Jozef in Jelenia Gora (früher Hirschberg im Riesengebirge) für seine Tochter ausrichtete. Der Plan war schnell gefasst, eine kleine Wintertour mit meiner Ente, zu wählen. Vom Rheinland, ich komme aus Waldbröl bei Köln, über die Landstrasse Marburg, Fulda, Meiningen (Thüringen), Plauen (Vogtland) über Schwarzenberg, dort habe ich einen 6er EntenMotor, den ich vor Wochen in das Erzgebirge verkauft habe, abgeliefert. Das besserte meine Spritkasse gut auf, denn das Porto der Spedition habe ich mir selbst verdient. Sozusagen "von Tür zu Tür" Lieferung.
Die erste Übernachtung im winterfesten Schlafsack, auf meiner Holzplatte, ausgebaut im "Mäuserich". dazu die Sitzbank raus, war alles sehr komfortabel. Bei -17° am Fichtelberg glich mein Auto aber am nächsten Tag doch eher einer Eishöhle. Also besser das Fenster öffnen - oder gleich draussen schlafen ?
Am Morgen ersteinmal Tee gekocht, alles vom Eis befreit, dann das Startprocedere.
Geht so: Haube auf und Sprit an der Pumpe vorpumpen, Choke ganz ziehen, und - kurbeln. Nach drei halben Umdrehungen sprang er auch sofort an. jetzt den Chokehebel am Vergaser loslassen und auf Mittelstellung schön rund laufen lassen.
Man glaubt ja gar nicht wieviel Saft der Anlasser beim starten mit kalter Batterie herunterdrückt. Bei meiner 6 Volt Anlage sind das 4,2 Volt die an der Zündspule dann anliegen. Ein bisschen wenig - nicht wahr. Daher das ankurbeln, aber mit vollem Power, nämlich den 6,5 Volt die an einer guten, und gut geladenen Batterie hängen.
Über die Grenze zur Tschechei immer den Bergkamm Richtung Osten, Chomutov, Teplice, Novy Bor, Liberec. Über Szklarska Poreba, der Grenze zu Polen nach Jelenia Gora, dem früheren Hirschberg in Schlesien, am Fuße des Riesengebirges, unweit des höchsten Berges, der " Schneekoppe". Hier wurde ersteinmal ausgiebig pausiert, auf der Hochzeit gefeiert, ich habe mich richtig langgemacht. Sogar das Auto bekam eine Garage. Nach einpaar Tagen (polnische Hochzeiten brauchen ihre Zeit) noch ein wenig gewandert im Schnee bei Karpacz. Eine traumhafte Winterlanschaft, tiefverschneit, strahlend blauer Himmel - es wurde kalt. In der Nacht fiel die Temperatur auf - 31°. Da wurde es auch dem Auto ein wenig kalt um die Nase, und ich mußte die Batterie ausbauen, ein wenig wärmen am Ofen, dann ging es sehr gut. Kleine Strassen, ungeräumt von den Schneemassen über das Erzbirge, Karlsbad, Marienbad, Pilsen. Wenn man da 100km am Tag geschafft hat, dann ist das schon sehr viel.
Die meiste Zeit habe ich im Auto übernachtet, bei -27° (bei Marienbad). Ich habe eher am Tage, also während der Fahrt gefroren als in der Nacht
Mein ausgezeichneter Schlafsack (er geht bis tatsächlichen -40°), Kopfbedeckung, Pinkelflasche im Schlafsack, offenen Fenstern (wie gesagt, es wird sehr feucht, was da so ausgeatmet wird) garantierte angenehme Nächte.
Am nächsten Morgen das gleiche Startprocedere - ohne Anlasser.
Weiter über Bayrisch Eisenstein, Passau, über die Oberöstereiche Seenplatte Mondsee, Wolfgangsee nach Liezem. Von da aus ein Katzensprung zu meinem Ziel: das Tauerntreffen.
Bei Bad Ischl traf ich dann auch drei TTler wieder,die sich über die schneereichen Strassen quälten. Mike, Peter und Frank waren natürlich sehr überrascht mich doch noch an zutreffen, denn eigentlich wollte ich ja das siebte TT für mich ausfallen lassen ...
Es waren mal wieder sehr schöne Tage, auf dem Berg. Schade ist nur, daß es mir nur seltens gelingt doch unten zu zelten. Die Verlockung auf einen Schlafplatz in der Hütte, einer Dusche, ist doch sehr groß, vor allem wenn man schon einpaar Tage unterwegs ist.
Sonntags Abfahrt, noch schnell eine Schneewehe touchiert, denn in einem zugefroren Auto, hat man die Scheiben schnell von beiden Seiten vereist, dazu noch ein wenig "Abfahrtshektik", und schon ist es passiert. Aber dank Herberts Hilfe konnte ich dann doch schnell herausgezogen werden.
Der Rest ist schnell erzählt, über Salzburg, in Traunstein habe ich noch einen 20kg Anker mit 100mtr Kette abgeholt (ich bin ja begeisterter Ostseesegler). Über München, eine alte Freundin besucht. Kurz vor Nürnberg habe ich noch zwei Lautsprecherboxen abgeholt, die ich vorher für meinen Jüngsten aus der Bucht geschossen habe. Dann aber schnell von Nürnberg über die A3, Richtung heimatlicher Burg. Dort überraschte mich das gesamte Winterverkehrschaos was man so auf Autobahnen bei Schneegestöber erleben kann.
Hat alles großen Spaß gemacht. Keine Pannen erlebt, kein Ölverbrauch, Spritverbrauch lag bei max 5 Lit(im Schnee), ansonst 4- 4,5 Lit 100km. Fahrstrecke gesamt: 3400km davon das meiste Landstrasse.
In diesem Sommer will ich in die Masuren, Litauen bis nach Riga - dort suche ich einen Platz für mein altes Holzboot. ein Winterquartier.
Die Fahrzeugfrage? Sicher wider der 2CV, denn die Liste der arbeiten an meinen Motorrädern wird immer länger.

Gruß Matthias B.

Kleiner Nachtrag, so ganz Pannenfrei war die Fahrt dann doch nicht (hab ich schon wieder vergessen). Was ist passiert?
Auf der B2 kurz vor Nürnberg kam mir ein ein schwere Lastzug entgegen, mit hohem Tempo. Durch die Druckwelle die so ein Monstrum auf Rädern vor sich herschiebt, riß sich die Motorhaube los und klatschte gegen die Windschutzscheibe. Die mühsam erkletterten 60km/h konnten schnell abgebremst werden. Im Blindflug rechts ran, schnell wieder die Haube verriegelt. Dabei die gute alte Wellblechhaube mit einpaar Faustschlägen wieder in Form gebracht, weiter gings. Hätte ich noch vor einem halben Jahr mich für eine aufwendige und teure Hochglanzlackierung entschieden, dann wäre ich genauso geknickt wie die Haube. Ich restauriere aber grundsätzlich nur mit Pinsel und Rolle und seidenmatten Kaufhauslack. Ffür die Technik halte ich dafür etwas mehr Aufwand. Ich habe aber noch eine zweite Haube, Justus sei Dank, aus Aschaffenburg bekommen, für den Notfall, der noch nicht eingetroffen ist, denn die Haube läßt sich natürlich noch retten.
Ich denke aber über eine verbesserte Haubenverriegelung nach. Wenn ich bedenke, daß unsere Behördenvertreter planen, und natürlich kommt das auch durch, daß immer größere, bis zu 40 to schwere LKWUngetüme auf uns zu kommen, dann könnte ich kotzen. Gruß
draufsetzen - losfahren - sitzenbleiben !
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Beitragvon zündfix » Mi 10 Feb, 2010 21:32

Alle Wetter !!!

Ich empfand Deine Fahrt auf die Edelraute mit dem hübschen angejahrten Federvieh schon als gewagt. Und nun muß ich das lesen. Da ist mir die Kinnlade ganz langsam auf die Tastatur runtergeklappt.

Schöner Bericht, der einen anstiftet, es Dir nachzutun, wenngleich mit 3 Rädern und ohne 100 Meter Kette und 20 kg Anker :-D .

Allzeit Gute Fahrt Euch beiden,

m.f.G.,
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Beitragvon Blechroller » Mi 10 Feb, 2010 21:39

Sehr feine Reise!

Ich tät gern ein Photon von dem Schlafbrett inne Ente liegend sehen können tuen. Muss ich auch bei. Mit der sausigen Rennente :-D ist natyrlich winters die Kraft nicht auf den Schnee zu bringen. Daher Weicheikennzeichen 04/11 :shock:

OllY
Oxymoronscher Kradist
"Your motor sounds different!"

Lederfransen kann man sogar verchromen

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