Wiederbelebung Alteisen

[Shikamaru]

Einer meiner Großonkel hat sein Arbeitsleben in der Kohlenmine verbracht, Littleton Colliery in Huntington, Staffordshire, war sein Revier. Er ist schon lange tot und die Mine seit 1993 Geschichte. In Huntington erinnert heute praktisch nichts mehr an die einst riesige Mine. Ein Alteisenteil kenne ich seit den früheren 80ern, als ich erstmals drüben war, als Dekorationsstück. Selbiges fand dann, als auch die Großtante ihrem Ehemann folgte, den Weg zu Vatern und vor ein paar Tagen zu mir. Ich habe mittlerweile herausgefunden, daß das eigentlich keine Dekoration ist und ein bisserl gebastelt:

Die Eccles Protector Lamp GR6S leuchtet als wäre sie nie außer Betrieb gewesen.

[roger]

Was für ein wunderschönes Stück

[Werner]

Gruß Werner

[motorang]

Irgendwie Endfield-artig

[Shikamaru]

Die Lampe ist, zumindest hab ich es so verstanden, im mittlerweile spärlichen britischen Kohlebergbau, auch heute noch unverändert in Gebrauch - und wird u.a. von Eccles noch immer gefertigt. Zieht man den weißen Plastikstöpsel im Vorgergrund, dient sie als Schlagwetterdetektor, neben der Notlichtfunktion.

Aber ich muß beichten. Ich habe die Lampe eigentlich zerstört. Der Tankdeckel/Sicherungsstift gegen Öffnen hat einen Magnetverschluß - und ich keinen ausreichend starken Magneten zur Hand. Über dem Sicherungsstift ein 3er Löchlein gebohrt und die Büroklammer dient als Öffnungswerkzeug.

[holzdieb1]

Die hat was!!!!

[hiha]

die Lampe war seinerzeit weniger Lichtquelle als vielmehr überlebenswichtige Sauerstoffanzeige. Flackerte das Licht, stand es schlecht um den Sauerstoffgehalt unter Tage und es bestand die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Die Gefahr geht vom Grubengas Methan aus, und besteht weniger im Vergiften, als viel mehr im Explodieren. Durch eine spezielle Bauart der Lampen wird das verhindert. Anhand der Flammenfärbung kann man den Methangehalt in der Luft feststellen, dafür gabs oft Farbskalen an den Gläsern.

Gruß
Hans

[Shikamaru]

Kleine Behirnung zum Treibstoff, immerhin ist Petroleum, speziell wenn Englisch (in den Varianten UK und US) dazu kommt, ja nicht gleich Petroleum.

Die Lampe ist eine Petroleumlampe, nur ist Petroleum (DE/AT) nicht gleich Petroleum (UK) und schon garnicht gleich Petroleum (US). Nach UK Englisch sollte doch, und wie beim Einkauf verworfen, Paraffinöl gefüllt werden weil es dem deutschen Wort Petroleum entspricht (der Kaugummianglist schwafelt hier dagegen von Kerosene, was aber nichts mit Kerosin=Jet fuel zu tun hat). Der Brite wieder meint mit Petroleum eigentlich Erd-/Rohöl.

Ist somit Paraffinöl, also auch solche mit Duft, das Mittel der Wahl? Mit deutschsprachig Petroleum ist die Lampe kalt recht unwillig obwohl der Docht feucht - und der massive Messingtank ist richtig kalt.
Der Tank dürfte nebenbei ähnlich einem Zippo mit Watte gestopft sein, die den Treibstoff aufnimmt und an den Docht abgibt.

[hiha]

Auch Petroleum in D. ist nicht mehr das was es mal war, und es gibt verschiedenste Qualitäten, wie ich an meinen Modelldieseln gemerkt hab.
Wenn sie mit Lampen-Duftpetroleum nicht so recht will, täte ich mal Kerosin verwenden, das hat eine flachere Siedekennlinie als die üblichen Petroleumsorten, und einen recht niedrigen Flammpunkt.
Viele andere Lampen, so z.B. auch das deutsche Grubenlicht von (Friemann und) Wolf sahen übrigens ähnlich aus, und liefen mit Benzin.

Gruß
Hans

[Shikamaru]

Mit Petroleum will sie kalt nicht so recht, Lampenöl/Paraffinöl habe ich nicht genommen.

Ich habe noch etwas gestöbert, man nahm offenbar Colzaline (Produktname?) bzw. Solvent 40 für die Lampen. Die Flüssihkeiten scheinen deutliche Ähnlichkeit mit Feuerzeugbenzin zu haben, es heißt die Kumpel hätten ihre Feuerzeuge in großem Stil im Lampenraum aufgefüllt.
Ronson Feuerzeugbenzin und Coleman fuel sollen sehr gut funktionieren.

[Aynchel]

die Jungs von der ChopStickGang machen öfters mal Feuerspucker Shows
http://www.chopstickgang.de/index.htm
wer aufs E Treffen aufn Ring kommt weiss wen ich meine
https://www.youtube.com/watch?v=_8BZLdB95ls

sie verwenden dafür auch Petroleum
von denen kam der Tipp gereinigtes Petroleum für unseren Zelt Heizofen zu nehmen
das würde besser brennen
iss wirklich ein Unterschied zu dem was man so im Baumarkt bekommt
https://hoefer-shop.de/brennstoffe/petroleum-heizoel/

[Roll]

gereinigtes Petroleum...das würde besser brennen... iss wirklich ein Unterschied zu dem was man so im Baumarkt bekommt

Stimmt. Vorwiegend im Geschmack.
Außerdem ist das scheißteuer.

[Uwe Steinbrecher]

:
Außerdem ist das scheißteuer.

Gereinigtes Petroleum ohne zusäze gibts im örtlichen (gutsortierten) Brennstoffhandel.
Es wird normalerweise inzwischen in Gebinden von 5, 10, oder 20 Litern Kanisterweise abgegeben. Eine abfüllung in eigene Kanister wie früher üblich ist angeblich seit einigen jahren nicht mehr zulässig. Letztes Jahr lag der Literpreis, bei uns, bei ungefähr 2,40€ incl. Kanister (20L)
Angeblich ist Petroleum in Italien oder Frankreich deutlich weniger besteuert als in D und damit erheblich billiger. hab ich aber nicht nachgeprüft.
Ich betreib damit meinen Zeltofen fürs TT deshalb weis ich das

[hiha]

In Holland gibts Ofenpetroleum an der Tankstelle/Zapfsäule.

Gruß
Hans

[hiha]

Ich habe noch etwas gestöbert, man nahm offenbar Colzaline (Produktname?)

Hmm, Colzaline könnte sowas wie Rapsöl sein. (Colza=Raps) Das zündet mit einem Flammpunkt von über 300°C aber nicht annähernd so wie Feuerzeugbenzin.
Bei "Solvent 40" fallen mir meine Petroleum-Recherchen ein, die ich wegen dem Modelldieselsprit angestellt hab. "Shellsol D40" oder Exxsol™D40 sind Petroleumsorten mit einem Flammpunkt von 40°C. Die haben mit Colza Oil wiederum nix zu tun, werden aber gern in Petroleumlampen verwendet, und auch die Modelldiesel laufen damit gut.

Gruß
Hans