Zeltnägel

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Re: Zeltnägel

Beitragvon motorang » Mi 05 Sep, 2018 09:15

Hi
ich finde, dass das Forum nicht nur unterhaltsam, sondern auch nützlich sein sollte. Idealerweise. Speziell wenn es um Ausrüstung oder Technik geht.

Ich hab deswegen meine Erfahrungen niedergeschrieben, damit vielleicht der eine oder andere nicht die gleichen schlechten Erfahrungen machen muss wie ich.
Man kann die Dinge ja immer unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Der Eingangsbetrag definiert das Thema: Zelten auf Motorradreisen. Nix spezielles, kein Gespann, kein Auto, kein Tipi, kein gefrorener Boden.

Ich hab irgendwann 1-2 Zelte gekauft, wo diese Dreikantheringe original dabei waren. Kein Murks, sondern Markenzelte (MSR, VAUDE).
Und bin nach 3 Jahren wieder zu normalen Aluhaken zurückgekehrt. Warum steht oben - und wer glaubt dass ihm das auch passieren kann, kann ja seine Schlüsse draus ziehen und seine Ausrüstung überprüfen.

Beiträge wie der vom Werner find ich komplett daneben.

Im Prinzip steht da:
Ich hab Deine Probleme nicht, aber einen Tipp zum Vernageln von einem Zelt am TT in vereisten Boden, mit Equipment, das ich auf meinem Gespann mitführe.

Wem hilft das jetzt? Thema verfehlt, Nebenschauplatz aufgemacht.
Wenn jemand Infos zum richtigen Zeltequipment fürs Tauerntreffen sucht, findet er den Beitrag wahrscheinlich nicht.

Übrigens:

Die Haken sollten aus noch einem anderen Grund möglichst immer komplett versenkt werden: Nur dann sind sie gegen Verdrehen gesichert und verhindern wirkungsvoll das Abrutschen der Abspannung.


Das ist Unsinn ... die Form des Hakens verhindert ein Verdrehen, und der Winkel in dem man den Nagel in den Boden steckt. Lediglich bei superbilligen Eisendrahtnägeln mit einfach rechtwinkelig abgekantetem "Haken" kann das passieren, wenn man den Winkel nicht beachtet. Sowas hab ich in Alu noch nicht in den Fingern gehabt.

@lut63
Welche Titannägel hast Du denn? Da gibt es ja die Nagelform ohne Haken und die mit relativ großem rundem Haken.
Wie empfindlich sind Deine Zeltnägel auf Biegen oder Brechen? Lassen sich die zurückbiegen? Erfahrungen mit Zelterei auf Schotterböden?

Gryße!
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Re: Zeltnägel

Beitragvon motorang » Mi 05 Sep, 2018 09:19

christian64 hat geschrieben:Hallo Andreas
Ich habe seit ca. 35 Jahren die Alu Zeltheringe der Bundeswehr. sie lassen sich gut einschlagen, sind extrem stabil und kosten fast nichts
(z.B.: https://www.ebay.de/itm/20x-original-BW ... 0005.m1851 ).
Wenn sie mal verbogen waren, habe ich sie mir meinem 500 gr. Hammer wieder ausgerichtet (meist auf einem Stein oder auf der Straße). Ich kann sie echt empfehlen; Nachteil ist das relativ hohe Gewicht und bei feuchter Erde bleibt immer Erde in dem Profil hängen. Ich säubere mit der Spitze eines Hering immer die Profile der anderen Hering, das geht sehr einfach. Verletzt habe ich mich auch noch nie daran!!
Ich kann sie wirklich sehr empfehlen.
LG
Christian


Hi,
die klingen recht interessant. Aber 26 cm scheinen mir doch recht überdimensioniert für ein Motorradzelt? Bist Du so nett und wiegst mir gelegentlich mal einen ab?

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Re: Zeltnägel

Beitragvon lut63 » Mi 05 Sep, 2018 11:39

motorang hat geschrieben:
@lut63
Welche Titannägel hast Du denn?


Die Nägel sind Eigenbau, haben eine Öse gebogen und sind bei nicht zu heftiger Klopferei auf auf kroatischen Gesteinböden zu verwenden.
Lassen sich bei Bedarf recht gut zurückbiegen. Gebrochen ist bisher noch keiner.
War vor vielen Jahren ein Rund - Restmaterial kleiner 6mm aus der Galvanotechnik.
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Re: Zeltnägel

Beitragvon Boscho » Mi 05 Sep, 2018 18:54

Die einfachen L-Nägel gibt es auch in Alu. Hatte ich bereits verschiedentlich in der Hand und müssten demnach von Robens und Xtend stammen. Sie sind eine Pein auf schotterigen Untergründen (wobei ich auf die simple Idee, sie einfach anzuspitzen, nicht gekommen bin ... :omg: ) und müssen - wie bereits erwähnt - bis zum Anschlag eingeschlagen werden damit sie sich nicht verdrehen.

So eingeschlagen überstehen sie aber spielend den Test "Rennendes Kind bis 25kg" - und zwar mehrfach. :D

Einmal krumm geschlagen bringe ich sie mit meinen Mitteln nicht mehr hundertprozentig gerade. Sie sind mir aber bislang noch nicht gebrochen. Ich finde die insgesamt nicht schlecht.
Zuletzt geändert von Boscho am Mi 05 Sep, 2018 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zeltnägel

Beitragvon christian64 » Mi 05 Sep, 2018 19:51

Hallo Andreas
Einer der Heringe wiegt 54Gramm, ich habe normalerweise immer 8 Stück dabei (das Gewicht stört mich bei meinen Mopeds eh nicht, sie haben mit mir genug zu schleppen :( ).
Du kommst bestimmt auch zur Henneburg, da kannst du dir die Heringe mal anschauen.
LG
Christian
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Re: Zeltnägel

Beitragvon nattes » Mi 05 Sep, 2018 20:01

Irgendwie ist die Stimmung hier in letzter Zeit sehr angespannt.

Das finde ich sehr schade.

Ich überlege mir schon zweimal, ob ich was schreiben soll oder nicht. :oops:

Können wir das nicht ändern?

Gruß, Norbert
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Re: Zeltnägel

Beitragvon motorang » Do 06 Sep, 2018 05:37

Tschuldigung. Ich reiß mich zusammen. War kurz mal genervt. :omg: :oops:

Im Prinzip stimmt alles so wie es da steht. Ich hätte es nur nicht unbedingt schreiben müssen.

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Re: Zeltnägel

Beitragvon motorang » Do 06 Sep, 2018 05:53

christian64 hat geschrieben:Hallo Andreas
Einer der Heringe wiegt 54Gramm, ich habe normalerweise immer 8 Stück dabei (das Gewicht stört mich bei meinen Mopeds eh nicht, sie haben mit mir genug zu schleppen :( ).
Du kommst bestimmt auch zur Henneburg, da kannst du dir die Heringe mal anschauen.
LG
Christian


Hi,
es ist wesentlich leichter, 400 Gramm an Zeltnägeln einzusparen als an Körpermasse :ugly:
Sinnvoller wäre es allerdings andersrum.

Eigentlich stört mich das hohe Gesamtfahrzeuggewicht hauptsächlich beim Mopped aufstellen oder beim Durchfahren schwieriger Passagen. Wenn man da überall die Hälfte mithat, kommen ein paar Kilo zusammen.
Ich bin in letzter Zeit aber auch vermehrt zu Fuß oder mit dem Radl zeltenderweise unterwegs, ich schreib das nur nicht unbedingt hier im Moppedforum. Und da sind Gepäckgewicht und Umfang doch sehr bemerkbar. Deswegen auch der Titanversuch (und aus Neugier).

marone.jpg


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Re: Zeltnägel

Beitragvon Gustav » Do 06 Sep, 2018 06:34

Hallo Andreas und alle Mitmacher,
wegen den Titannägel und Gewicht sitze ich nun wieder im Garten und Koche mit Esbit.
Die Würfel sind so klein, verschüttsicher, und teuer. Aber leicht ist das Zeugs schon.
Danke für diese erneute Anregungen zur Optimierung.
Auf der letzten Tour wollte mein Freund einen Presso trinken — nix zu kriegen — alles überlaufen. Habe dann eine gerade Wiese angefahren. Meinen Mitfahrer gebeten, einen flachen Stein zu beschaffen. Brandgefahr — wieso?
Holte meinen Esbitkocher und die Pressokanne von Esbit aus dem Tankrucksack und legte los.
Halber nLiter Wasser ist auch dabei.
Da staunte der allesschonvergessene Zeitsoldat nicht schlecht.
Weiter so und Danke.

Gruß Gustav
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Re: Zeltnägel

Beitragvon motorang » Do 06 Sep, 2018 06:58

Schöne Geschichte Gustav :D

Boscho hat geschrieben:Die einfachen L-Nägel gibt es auch in Alu. Hatte ich bereits verschiedentlich in der Hand und müssten demnach von Robens und Xtend stammen. Sie sind eine Pein auf schotterigen Untergründen (wobei ich auf die simple Idee, sie einfach anzuspitzen, nicht gekommen bin ... :omg: ) und müssen - wie bereits erwähnt - bis zum Anschlag eingeschlagen werden damit sie sich nicht verdrehen.


Danke Boscho,
wieder was gelernt.
Das mit dem Verdrehen versteh ich allerdings nicht.

Ein Haken verdreht sich unter Zug nicht, es kann lediglich die Schnur so weit raufrutschen dass sie sich in der Biegung des Hakens fängt. Durch den Zug der Schnur stabilisiert sich der Haken und kann sich gegen den Zug nicht weiter verdrehen. Das Rutschen kann man zusätzlich mit dem richtigen Knoten verhindern, falls man den Nagel nicht ganz in den Boden kriegt (im Schnurfall natürlich, nicht beim Vernageln einer Bodenöse).
Das Verdrehen kann eigentlich nur bei den abgekanteten Einfachnägeln passieren:

zelthaken_2.jpg


Ich hab so billige abgekantete Stahlnagerl bei einem Sonnensegel (ich glaub am Gerngroß).
Aber selbst da wandert die Schnur auch ohne Knoten nicht rauf, wenn man den Nagel in einem Winkel > 90° zur Schnur einschlägt:

zelthaken_1.jpg


Wie kann sich da was verdrehen?

Wofür die einfach abgekanteten Stahlnägel immerhin besser taugen ist die Herstellung eines improvisierten Pfannenknechts (Topfhalter, Trivet ...) wenn man das gerne hätte und grad keine passenden Steine zur Hand hat.

Ähnlich wie da: Bild

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Re: Zeltnägel

Beitragvon lallemang » Do 06 Sep, 2018 09:14

Ich hab' als notorischer Billigheimer fast nur die L-Haken Stahl und Alu.
Die Verdeherei hab' ich hauptsächlich bei weichem Boden, weil der Boden
bei Böen oder Stolpern nachgibt und die 90° weg sind.

Fahrrad- oder gar Rucksackcamping find' ich faszinierend.
Für mein Gerödel bräucht ich da 'n Hänger :omg:
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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Re: Zeltnägel

Beitragvon dirk » Do 06 Sep, 2018 10:27

motorang hat geschrieben:
christian64 hat geschrieben:
Bild

Gryße!
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Ich sehe die 400 Gramm. Der Ständer hält das Rad beladen eh nicht ;-)
Zuletzt geändert von dirk am Do 06 Sep, 2018 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
Heute in drei Jahren ist es endlich wieder soweit.
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Re: Zeltnägel

Beitragvon motorang » Do 06 Sep, 2018 11:25

dirk hat geschrieben:Ich sehe die 400 Gramm. Der Ständer hält das Rad beladen eh nicht ;-)


Wie meinen?
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Re: Zeltnägel

Beitragvon dirk » Do 06 Sep, 2018 12:19

motorang hat geschrieben:
dirk hat geschrieben:Ich sehe die 400 Gramm. Der Ständer hält das Rad beladen eh nicht ;-)


Wie meinen?


Na, Ständer abschrauben => ca 400g Gewichtsersparniss. Marone.jpg war dein Fahhradbild.
Heute in drei Jahren ist es endlich wieder soweit.
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Re: Zeltnägel

Beitragvon motorang » Do 06 Sep, 2018 12:32

Hi,
ich hab lieber einen Ständer am Rad als das Ding jedesmal hinzulegen und wieder aufzuheben. Ehrlich.
Aber das kann ja jeder machen wie er mag.

Der Ständer ist ein ESGE Pletscher Zoom, wiegt schlanke 240 Gramm (weniger wenn man die viel zu langen Stahlschrauben kürzt) und hält das Fahrrad auch voll beladen hervorragend!

Die Anlehnung am Bild war nur fürs Foto. Meistens war aber nix zum Anlehnen da.

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