Ich glaub, das ist eine gute Entscheidung.
Einen Nachtrag zum Althergebrachten hätt ich schon noch:
Grafing, unweit von hier, war über mindestens dreihundert Jahre ein wichtiger Schmiedestandort, die große Hammerschmiede hat Ende der 70er Jahre zugesperrt. Die Punzung der dort hergstellten Artikel zeigt einen stehenden Bären, der auch im Wappen von Grafing steht, daran kann man die Herkunft der Werkzeuge erkennen. Da gabs auch Innovationen, so wurde irgendwann vor dem Krieg erstmals legierter Stahl für die Äxte der Holzknechte eingeführt, die im Winter häufig das lebensgefährliche Problem zerspringender Klingen hatten, da die damaligen unlegierten Stähle unter Kaltversprödung litten. Der Holzknecht trug seine Axt bis dahin unter dem Hemd, um sie warm zu halten.
In den sechziger Jahren ging es in D. langsam bergab mit der Schmiederei, und da die Einnahmen sanken, nahmen auch die Innovationen ab. Anders in den skandinavischen Ländern, wo traditionell viel mit Holz gearbeitet wurde, hat sich bei uns nix Neues mehr entwickelt. Ich habe noch nie eine alte Spaltaxt probiert, die auch nur ansatzweise mit der Spaltleistung einer Modernen vergleichbar gewesen wäre. Die Form der Klingen und deren Profile haben sich auf ihren Einsatzzweck hin verändert und teilweise erheblich verbessert.
Ich hab ein altes kleines Beil aus Grafing im Fundus vom Schwiegeropa gefunden, und erstmals (!) eingestielt. Es ist wirklich klassisch schön, aber Spalten kann man damit nicht ansatzweise so gut wie mit einem halb so schweren Fiskars, das allerdings nicht halb so gut aussieht
Gruß
Hans