Nur mal so grundsätzlich:
Wenn man mit Randabschattungen leben kann (die ich oft nachträglich einbastel
), man mit der Haptik von Wackelplastik keine Probleme hat und es einem bei einem "guten" Foto mehr auf das Bild als dessen technische Qualität ankommt, kann man mit fast jeder Scherbe leben und fotografieren. Bild-Stabi, US-Motor und weiteres Gedöns sind da nur zusätzliche Schmankerl. Aber eine Sache bleibt: Wer mit Schärfentiefe/Tiefenschärfe arbeiten will -und das ist oft eines der wesentlichen Elemente, die ein "gutes" Fotos ausmachen- der muss richtig Geld auf den Tisch legen. Eine Anfangsöffnung von 2,8 durchgehend ist da schon Pflicht und das noch mehr bei den kleineren Chips der noch bezahlbaren DSLR.
Bei einem 2,8er Objektiv bekommt man dann die üblichen Dinge eh dazu. Diese Zugabe zusammen mit dem 2,8 in der Bezeichnung reißt dann allerdings meist ein etwas gröberes Loch in die Kasse, als die Anschaffung der DSLR selbst
Aber es gibt natürlich auch so ultimativ sich outende Fachleute von der Stiftung Warentest, die einige Kameras in ihrer Bewertung herabgestuft hatten, weil die Tiefenschärfe/Schärfentiefe der Bilder so gering und damit "schlecht" war
Und es gibt dann noch die legendären Fotos, die man dauernd sieht, weil es eben legendäre Bilder sind. Wenn man sich die dann mal unter dem Gesichtspunkt der technischen Qualität anschaut, wirds gruselig. Nur sind es trotzdem legendäre Bilder. Es wird schwer werden, mit einer Kaufhausscherbe an einer aktuellen DSLR der niedrigsten Preisregion technisch so miese Bilder zu machen, wie man sie aus der goldenen Zeit der Magnum-Fotografen kennt.
Für austauschbaren Kalenderlandschaftsbildern mit überzogener Farbintensität wird es dann allerdings mit der Kaufhausscherbe wieder schwierig...
OllY