Bamberg - Varese

[GrafSpee]

Ne einfache Sitzerhöhung haben wir eh noch, die können Sie auch gleich behalten. Einen Kindersitz kann ich zumindest rumfragen.

MfG Jens

[fleisspelz]

Jungs, herzlichen Dank für's mitfiebern, die Reise ist organisiert.
Der Kahlgryndige wird zu meinem Bruder nach Nürnberg fahren (zwei Sitzerhöhungen im Gepäck), dort dessen Camper schnappen, die drei in Bamberg einladen und nach Varese bringen. Anschliessend kann er in dem Wintercampinggeigneten Mobil irgendwo die Nacht verbringen, vielleicht findet er sogar noch die Zeit eine Salami für mich aus der Gefangenschaft eines italienischen Supermarktes zu retten und anschliessend nach Nürnberg zurück fahren. Für die Spitkosten und Mautgebühren stehe ich grade und lasse in meiner Filterblase den Hut rumgehen.

Vielen Dank an Alle!

[kahlgryndiger]

Ich weiß nicht warum, aber ich freue mich auf die Reise

[Boscho]

Soll ich in dem Fall die zwei Kindersitze zum Kahlgryndigen speditieren? Die wären für das Alter der Kinder gescheiter als Sitzerhöhungen und dürfen dann gern dauerhaft bei den Kindern bleiben.

[kahlgryndiger]

Ich kann das nicht beurteilen, aber wegen mir schon. Bin Montag und Dienstag zu Hause.

[superknuffi]

Chapeau

[fleisspelz]

Ich kann das nicht beurteilen, aber wegen mir schon. Bin Montag und Dienstag zu Hause.

Die 1600 km bis zu Ihrem jetzigen Aufenthaltsort sind sie gut mit Sitzerhöhungen zurecht gekommen. Aber ihr macht das schon.

[Boscho]

Für den Fall, dass es sinnvoll ist, dass die Kinder Kindersitze besitzen, bringe ich die mal zum Kahlgryndigen. Wie gesagt: wir brauchen sie nicht mehr, und die sind noch gut.

Falls die Kinder in Italien keine Kindersitze mehr brauchen, ist es natürlich nicht notwendig. Dann hole ich die Sitze zu gegebener Zeit wieder ab und lasse sie jemandem zukommen, der sie nötiger braucht.

[kahlgryndiger]

Wenn es nicht so traurig wäre, dann wäre das fast einen Reisebericht wert.
Deswegen nur ein kurzer Abriss der Aktion.

Mittwoch Morgen um sieben bin ich mit dem mit Kindersitzen beladenen Igor nach Nürnberg getobt. Laut aber nicht schnell ... Später als gedacht konnte ich dann von Justus Bruder das nahezu neue Wohnmobil (Citroen Campstar) übernehmen. Kurze Einweisung und schon bin ich auf dem Weg nach Bamberg wo ich die Junge Familie einsammeln möchte.

Aus dem Haus kommt Alex, der schon lange hier lebt. Er übergibt mir in meine Obhut die junge Mutter und die zwei Kinder. Ich habe noch nie so teilnahmslose, verschlossene Kinder mit so leeren Augen gesehen. Komplett traumatisiert. Die komplette Reise über kaum ein Wort von den Kurzen. Ich bin verunsichert und erschüttert. Die Fahrt ist problemlos. Über Bregenz in die Schweiz, San Bernadino, Lugonao, Varese. Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich den Namen der Jungen Mutter vergessen habe. Sie spricht kein englisch und ich weder ukrainisch oder russisch. Zwischendurch vdeospricht sie mit ihrem Mann in Kiew. Es ist beklemmend aber er ist glücklich dass seine kleine Familie in Sicherheit ist während um ihn herum die Bomben einschlagen. Wir nicken uns kurz zu und ich merke, er ist zufrieden. In der Schweiz steigt Google Maps aus. Ich hatte nicht mehr auf dem Schirm dass das ja nicht Europa ist und mobiles Internet alles andere als eine Flatrate. Das eingebaute Navi kennt die Adresse nicht und so navigieren wir uns einfach mal in die Stadtmitte von Varese. Dort kommt Ihre Schwester mit ihrem Mann und sammelt die Familie auf. Und zack ... war ich wieder alleine. Mittlerweile ist es Abend und ich mache mich in Richtung Heimat auf die Suche nach einem Schlafplatz. Nach 60 Kilometern finde ich hinter Lugano einen netten Parkplatz mit Klo. Flasche Wein entkorkt, das letzte Sandwich vom Morgen gegessen und Bett gebaut. Dabei finde ich die Jacke der jungen Frau. In der Eile des Abschieds hat sie sie vergessen. Ich spüre etwas in der Jacke das wichtig sein könnte. Und tatsächlich, in der Jacke ist der Pass der jungen Frau.

Ich beratschlage mich mit Justus und beschließe am nächsten Morgen die Adresse in Buguggiate zu suchen. Justus informiert derweil über seine Kommunikationskanäle die Junge Frau dass ich versuchen werde ihr ihren Pass zu bringen. Mein Arbeitsfürst hat mittlerweile mein Internet wieder gangbar gemacht. Um fünf stehe ich auf, kriege aber den Gaskocher nicht in Gang. Nun gut, dann halt ohne Kaffee ...

Ich wühle mich durch den morgendlichen Berufsverkehr nach Buguggiate und finde tatsächlich die Adresse. Da die Gasse mit dem Camper nur bedingt zu erreichen ist parke ich auf der Piazza und mache das was vermutlich alles Italiener morgens um die Zeit machen. Ich schlurfe in eine Bar und bestelle mir einen großen Americano (oder so). Da ich vorher beobachtete wie eigentlich alle ohne Maske in den Laden stolperten, Caffe runterstürzen und wieder raus, gehe ich auch erst mal ohne Maske. Das geht so lange gut bis klar wird dass ich kein Local bin. Freundlich werde ich auf die Maskenpflicht hingewiesen. Klar, kein Problem sage ich, schaue aber verwirrt auf die maskenlosen Handwerker an der Theke Nach dem richtig geilen Kaffee schnappe ich mir die Jacke und laufe zur Adresse. Schon klar weswegen in diesem Land so viele kleine Autowagen gefahren werden. Ich erreiche das Haus und möchte jemanden aus dem Bett klingeln. Keine Klingel, dafür aber ein Nachbarshund der mich lautstarkt verbellt. Die Tür geht auf und der noch verschlafene Mann der Schwester schaut mich entgeistert an. Zumindest bis zu ihm scheint mein Erscheinen nicht durchgedrungen zu sein. Egal, ich gebe ihm die Jahre, weise noch mal auf den Pass hin und bin auch schon wieder weg.

Gemütlich fahre ich nach Varese, solange man halt von gemütlich reden kann im italienischen Berufsverkehr , suche mir einen Supermarkt um einzukaufen. Ich habe noch eine halbe Stunde Zeit bis er aufmacht und so kann ich höchst interessiert an einem Kreisel parkend meine Studien durchführen. So ein Kreisel ist schon eine tolle Erfindung. Ich frage mich immer öfter weswegen es in Deutschland so lange gedauert hat bis sich dieses überlegene Kreuzungssystem durchsetzen konnte. Manchmal glaube ich wir hier in Deutschland mögen die eindeutige Vorgabe einer Ampelkreuzung lieber

Der Rest ist schnell erzählt, Fahrt nach Nürnberg, Campstar abgeben und mit dem Igor die restlichen 200 zurück toben.

Die Fahrt hat einen äußerst nachdenklichen Kahlgryndigen hinterlassen und wenn ich mehr Zeit hätte wäre ich morgen schon wieder unterwegs. Aber ich schaue mal was ich hier so tun kann.

[kahlgryndiger]

Für den Fall, dass es sinnvoll ist, dass die Kinder Kindersitze besitzen, bringe ich die mal zum Kahlgryndigen. Wie gesagt: wir brauchen sie nicht mehr, und die sind noch gut.

Die junge Frau bevorzugte die Sitzerhöhungen. Deswegen sind die Kindersitze wieder bei mir. Wie auch die Sitzerhöhungen
Jedenfalls war es schön Boscho Dich mal wieder zu sehen und schließlich musst Du die Kindersitze wieder abholen. Dann trinken wir aber zwei Kaffee. Mindestens

[hiha]

So ein Kreisel ist schon eine tolle Erfindung. Ich frage mich immer öfter weswegen es in Deutschland so lange gedauert hat bis sich dieses überlegene Kreuzungssystem durchsetzen konnte.

Schau Dir doch mal an, wie hiesige Kraftfahrer-innen den Kreisel benutzen. Blinken beim reinfahren, nichtblinken beim Rausfahren. Stehenbleiben mitten im Kreisel um jemanden rein zu lassen, oder aber einfach reinfahren und den Querverkehr zu Notbremsungen zwingen. "Der Deutsche" BRAUCHT seine Ampel, damit er mit möglichst wenig Hirn und Empathie seinen Radpanzer durch den Verkehr rollen lassen kann.
Danke für den Bericht,
Hans

[kahlgryndiger]

Das Gedicht des gestrigen Morgens

[Maybach]

ad Hiha:
+ viele!
Leider ...

Maybach

[Zimmi]

@kahlgryndiger:

[Boscho]

Zum Hiha-Thema: das muss man einfach vorleben. Dazu braucht es halt viel Wille zur Vergebung hinter dem Lenker/Lenkrad und eine:n zurückhaltende:n Gashand/-fuß.

Wie können wir erwarten, dass der Putin friedlich ist wenn wir das nichtmal im Straßenverkehr schaffen?

In diesem Sinne: Peace.

... und zwar schon ab der eigenen Nase.