von KNEPTA » Do 11 Okt, 2018 22:39
10 Liegestütz, Burschen...
Hab grad die Enfield-Gabel eingebaut und zwei mal einen Vorderreifen auf die Felge montiert, der erste war für den Kotflügel zu breit, aber jetzt geht es weiter...
300-400km Schön langsam glaub ich ich könnte ankommen oder hoffentlich wird er bald hin…
Beim nächsten Tank und Kaffeestopp wußte ich nicht ob die Dame an der Kasse mich deswegen so verschreckt anschaute, weil ich die Frage „ klein, mittel oder groß“ erst beim fünften Mal verstanden oder ob meine Antwort „ groß“ von der Lautstärke eher einem luftsaugenden offenen Bing entsprochen hatte. Ab jetzt war ich halb taub.
Die folgenden 100km kämpften der Roller weiter mit Gegenwind und ich mit seiner Geräuschkulisse. Von 63 bis 72 kmh war das Ansauggeräusch inzwischen so unerträglich, daß ich mit allen Mitteln versuchte schneller zu fahren, den bei 75kmh war das Geräusch schlagartig weg, dann säuselte er nur mehr dezent. So legte ich mich auf den Scheinwerfer, versuchte mich hinter der Schürze zu ducken, suchte LKWs in deren Windschatten ich mich klemmen könnte, gab bergab alles um genug Schwung für den nächsten Promilleanstieg zu haben und sollten meine Ohren endlich zugefallen sein, vermied ich krampfhaft zu gähnen oder zu schlucken. Dann der erste größere Schreck oder die Erlösung. Nach einem langen Vollgasanstieg im untersten Geschwindigkeitsniveau erreichten wir den erlösenden höchsten Punkt und dann ging es wirklich sehr bergab. Vollgas, geduckt und mit einem Tempo bei dem der Roller so wunderbar leise wurde wie selten bis zu dem Zeitpunkt. Leider dauerte dieser Zustand nur kurz an. Das leise Schnurren vom 125er bei Höchstdrehzahl im dritten Gang wurde schlagartig durch das für einen Zweitaktfahrer fürchterlichste Geräusch abgelöst. Dieses schnarrende Kreischen wenn sich der Kolben an die Zylinderwand reibt dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde bevor ich die Kupplung zog und es plötzlich völlig still wurde. "Verdammt, jetzt ist es vorbei. Hurra, jetzt ist es vorbei." ging es in meinem Kopf hin und her. Nach 100m ließ ich die Kupplung langsam kommen und spürte wie sich der Motor frei drehte. Anspringen wollte er aber nicht. "Loch im Kolben." schoß es mir durch den Kopf und ich ließ das Werkl am Ende der Gefällestrecke langsam ausrollen. Kurz vor dem Stillstand durfte die Kupplung noch einmal den Motor drehen und der lief plötzlich. Zwar nur kurz und wollte kein Gas annehmen aber immerhin zeigte er einen unbändigen Überlebenswillen. Nach kurzem Überlegen drehte ich dann den Benzinhahn auf Reserve, ließ das Werkl anrollen bis der Motor wieder lief und fuhr dann mit unveränderter Leistungsentfaltung, unveränderter Lautstärke und unveränderter Geschwindigkeit weiter. Bdd, das war knapp...
F f...
Russe und Salz, dann zerfallt´s !
Bdd. Ein Tag wie eine Woche.
Nix is gölber wie Gölb wie Gröllgölb sölber
Membää der KOG, Sektionsdirektor Alpen, Berge und Zeuch