So ... das war also mein erster größerer Ausflug mit dem Dieselchen. Nur soviel, es werden noch weitere folgen (vielleicht mit etwas weniger Gepäck *g*).
Am Donnerstag vormittag habe ich also begonnen, die Campingsachen aus dem Keller zu zerren, auszusortieren und in Gruppen zu den entsprechenden Packtaschen und -säcken zu legen. Hmmm ... da passt noch etwas hinein, dort könnte man noch dieses und jenes dazupacken ... könnte man ja vielleicht brauchen. Die Entscheidung, welches Zelt und was sonst noch mitkommt, habe ich nach draußen verlegt ... erstmal die Packtaschen verstauen.
Hmm ... also Platz hättte ich ja ... und das große Zelt wartet ja auch noch auf seinen ersten Einsatz, also rauf. Und wenn schon das Zelt, dann könnte ja auch noch das Feldbett ... oder doch nicht ... breit wirds schon ... ach was, noch einmal zehn Zentimeter auf jeder Seite, das geht noch. Und wenn schon, dann kommt auch noch der Falttisch mit, das Laptop (für den Wetterbericht), mehrere Angelausrüstungen, etcetc. Dafür habe ich dann aufgrund der Temperaturen vergessen, meine Motorradhose mitzunehmen (Dank an Justus für die Leihgabe, wie auch für alles andere und die Herzlichkeit.).
Als ich dann alles draufhatte (Schlafsack durfte vorne unter den Scheinwerfer, Tisch und Sonnensegel wurden an den Sturzbügel geschnallt), kam es mir schon etwas viel vor. Beim Abfahren pendelte der Lenker etwas, was mich zur Vorsicht veranlasste, sich glücklicherweise aber nur bei ganz langsamer fahrt bemerkbar machte. Die 6,8 Diesel-PS tuckerten freudig vor sich hin und so fuhr ich bei schönstem Wetter in Richtung Sölktreffen. Auf den Bergen machte sich das Zusatzgewicht natürlich bemerkbar, dreimal wurde ich an Steilstücken sogar zurück in den ersten Gang gezwungen ... aber ist doch egal, solange es noch vorwärts geht.
Am Campingplatz unter der Burg angekommen fand ich Justus beim Beschrauben des Getyms vor. Nach einer netten Begrüßung machte ich mich daran, das neue Zelt aufzubauen ... ich mag Tipis, nach 5 Minuten stand es, nach einer Viertelstunde waren alle Häringe im Boden, alle Leinen gespannt und die Hutze an der Spitze ... super. Platz ist ja ausreichend vorhanden (bei 4 Metern Durchmesser und einer Höhe von 2,70 Meter kein Wunder) ... Feldbett hinein, Tisch und Hocker, Stromanschluß (jaaaa, auch an ein Kabel hatte ich gedacht), Küchentasche und der ganze Rest halt auch noch.
Dann kam mir noch die Idee, die Enfield auch noch ins Zelt zu stellen ... ging einwandfrei

Nach und nach kamen weitere SR/XT/Alteisentreiber und ein gemytlicher Abend klang schön aus. Am nächsten Morgen war mir saukalt im Schlafsack ... 2°, feucht .... bääähhh. Da hilft zum Beispiel Tee, den ich dann mithilfe meiner Neuerwerbung, einem Kamineffekt-Wasserkocher (Ghillie-Kettle) in kürzester Zeit dampfend vor mir stehen hatte. Die Wärme vom Tee im Inneren, die Sonnenstrahlen, die von außen wärmen ... immer mehr Leute, die sich aus ihren Zelten schälen ... der Tag beginnt, so wie der vorige geendet hat - gemytlich.
Am Vormittag machte eine kleine Gruppe einen Angeausflug, um sich mit ein paar frischen Forellen einzudecken, welche wir dann am Abend in Alufolie gegrillt oder aber mithilfe einer Konservendose am Lagerfeuer geräuchert haben *schmatz*. Zwischendurch wurden einige Leute anscheinend vom Dieselvirus infiziert, die Enfield wurde immer wieder probegefahren.
Der Sölkpass war wegen Lawinengefahr leider gesperrt, also wurden kleinere Ausfahrten in der Umgebung gemacht ... das Dieselchen schlägt sich in der Gruppe tapfer, vor allem auf Schotter konnte ich bis auf manche Steilaufwärtspassagen locker mithalten. Dafür ließ ich dann bei der Auffahrt auf der Mautstraße zur Edelrautenhütte allen anderen den Vortritt und dieselte ganz gemytlich hinterher. Auf der Hütte gab es ein Steirerkaspfandl zur Stärkung, bevor es dann wieder nach unten ging.
Das Licht der Enfield fiel immer öfter aus oder glimmte nur schwach ... dem Kupferwurm muß ich noch auf die Spur kommen. Ansonsten gab es tags zuvor eine verlorene Mutter zu beklagen und mein Kennzeichen muß unbedingt erneuert und die Art der Befestigung geändert werden.
Am Abend wurde wieder fleißig geschraubt, gegrillt, Benzin bzw. Diesel gesprochen, Witze gerissen, gelacht und Freundschaften gepflegt.
Heute morgen wars dann leider wieder so richtig kalt, diesmal erwischte es meine Stirn- oder Nebenhöhlen, Schmerzen vom feinsten, Druck im Kopf, alles Sch... dazu noch schlechte Nachrichten von zuhause.
Nachdem die Schmerztabletten zu wirken begannen, habe ich langsam zusammengepackt, alles wieder auf dem Dieselchen verzurrt und mich auf den Heimweg gemacht. Zuhause angekommen, gab es noch einmal Gelegenheit zu eine Foto mit dem ganzen Gepäck.
Ich möchte mich bei allen bedanken, für Freundschaft, Hilfsbreitschaft, Organisation, Witz, Geist, Geduld, Verständnis und und und ... nachdem ich es nicht so mit Namen habe, bitte fühlt euch zahlreich angesprochen und noch einmal herzlich umarmt. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen.
Bilder gibt es hier:
http://ragen.at/pics/aia_soelk_2008/index.html
Das beste Werkzeug ist ein Tand in eines tumben Toren Hand.
(D. Düsentrieb)