Geschichten rund um den Sölk 2014

Das Pfingst-Treffen für SR500, XT500 und AIA-Eisen

Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon Michael » Fr 20 Jun, 2014 21:04

Boscho hat geschrieben:In dem Falle bedauere ich an dieser Stelle ausdrücklich, den T. erfolgreich zu einer weiteren Übernachtung hier genötigt zu haben. Morgen darf er dann abreisen. Da kommt seine Ablösung. :D
:-D Ich gebe mein Bestes.
Werd scho.

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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon T. » Mo 21 Jul, 2014 16:58

Hallo, Liebe Freunde der kleinen Unterhaltungskunst.

Zu euer Erbauung schreibe ich mal meine Erlebnisse der diesjährige Sölkanreise auf.

Unsere Geschichte beginnt damit, daß ich mal wieder die T-34 beleidige.
Kurz vor Urlaubsbeginn fand in Hattmersheim die Lufthansa-Classic statt, eine große Oldtimerveranstaltung, welche ich zu besuchen gedachte.
Schnell ein paar Leute zusammengerufen und los.
Vor Abfahrt noch die Mitteilung rausgegeben das wir vorsichtig und langsam machen, da der Utz noch zerlegt ist und die T-34 mein Ersatzfahrzeug ist.

Leider hält diese Ansage nur bis zur ersten Kreisverkehr…
Ein älterer Dosentreiber versucht mir die Vorfahrt zu nehmen, als ich mich bereits im Kreisel befinde.
Automatisch gebe ich Vollgas und leite einen gepflegten Drift ein…
Welcher leider in einem Schlagen im Endantrieb endet, das immer stärker wird….MIST, ich Vollxxxxx.

Nach einem schönen Tag am Main, ist bei der Rückkehr klar das ein Lagerschaden am Endantrieb die Ursache für das Schlagen sein müsste. Welches sich später als 2 fehlende Zähne am Tellerrad herausstellte...
Innerlich mir in den Hintern tretend schiebe ich die T-34 in die Ecke der Werkstatt und mach mich über den Utz her.
So nimmt das Elend seinen Lauf…

In den nächsten Tagen, Nächten und Wochen wird geschraubt, das ich kaum aus der Latzhose komme.
Gefühlt ist fast jede Schraub-Aktion ist ein Kampf zwischen dem Utz und mir.
Egal Traggelenkeinbau, Überbrückung der WFS, Wiederbelebung der Einspritzung, oder, oder, oder…
Ich und die Umgebung sind in Schweiß-, Öl- oder Dieselgebadet…die Werkstatt gleicht einer Kampfzone. Überall fliegen Werkzeug, Ersatzteile und Kartons rum, garniert mit Dreck und Schrottteilen. Wenigsten nehm ich ab...5kg in 9 Tagen ist nicht schlecht.
Zur Nervenberuhigung bastle ich mir nebenbei aus einem alten Nähmaschinentisch eine Weekendbox zurecht und jage abends mit meinem polnischen Nachbarn Bartek seine 2 Karnickel in den Stall, der eigentlich eine 2-Zimmer Wohnung ist. Der größte Hasenstall der Welt…

Aber irgendwann und natürlich später als geplant, ist dank der Hilfe von Nachbarn Bartek und meinem Werkstattchef der Utz am Laufen. Trotz eines hinterhältigen Sabotageaktes von den Nachbarn mittels Grillfleisch und 4 Glas Vodka.
Landseck hab ich leider schon verpasst und die gemütliche Anreise kann ich mir auch in die fettigen Haare schmieren.

Also auf Risiko den Utz beladen, die alte Dame hinten rein und ab.
Bartek schüttelt nur den Kopf und murmelt irgendwas von:“…du schlimmste, chaotischste und umständlichste Mechaniker den ich kenn…“
So bestärkt und mit „guten“ Wünschen versehen, troll mich vollgeladen vom Hof.
Hinter mir hör ich noch ein „ …bring mir Döner mit!...“ aus der Öl-Rußwolke.

Ich zeig Ihm den Effenberg und denk mir was…

Sehr langsam, Ächzend und rußend schleppt sich der Utz bis in den nächsten Ort und dann wird sich leider das mit den Döner bewahrheiten.
Am geschlossenen Bahnübergang läuft mir das Kühlwasser davon…ein Flansch der dicht war, ist es auf einmal nicht.

Mit den gewünschten Döner versehen, schleiche ich mich zurück in die Werkstatt, bereit den Hohn und Spott auf mich zunehmen.
Nach der Wiederbelebung des totgelachten Barteks mittels in den Rachen gestopften toten Kalbfleisches,der Schadensbeseitigung am Utz und einer weiteren lustigen Runde abendlichen Karnickeljagends, beschließe ich einfach nur Heimzufahren und meine Wunden zu lecken.

Nach einem Wellnessprogramm bestehend aus einem heißen Vollbad, einer Nacht ausschlafen und ausgiebigen Frühstücken, mach ich mich hoffungsvoll auf zum Sölkpass.
Schnell stelle ich auf der Autobahn fest das der neue Turbo nicht arbeitet und ich fast nur Vollgas fahren kann. Prompt ertönt ein Warnsummer und die Ölkontrolleuchte beginnt hecktisch zu blinken …
Warnblinker an, rechts ran, Motor aus und Warnweste an ist eins.
Nach einen kurzen Check-up (läuft was weg? Is noch genug Öl drin?), wird vorsichtig der nächste Parkplatz angesteuert.

Da ich keine Lust mehr hab selbst zu schrauben, dazu mir grad auffällt das Pfingstreiseverkehr ist und der Tag lang werden kann, ruf ich einfach die gelben Engel an.
Während der Wartezeit ist mir doch langweilig und ich klapp schon mal die Vorderpartie vom Utz vor…schon gefühlte tausend mal.
Nach einer angemessenen Wartezeit kommt der ADAC-Schrauber, freut sich über den vorbereiteten Arbeitsplatz und den altmodischen Vorkammerdiesel.
Sogleich mach er sich an´s Werk und findet schnell den Fehler…
…was könnte es anderes sein als eine lockere Schraube.

In diesem Falle die von der Befestigung der Unterdruckpumpe, welche auch die Ölpumpe antreibt. (ich sag nix! Ich bin mir sicher bla,bla…)
Nebenbei wird noch ein kleines Leck an der Dieselrücklaufleitung geflickt, der ADACler verabschiedet sich und ich schraub alles wieder zam.

Zwischenzeitlich ist es fast Mittag und ich kann die Hoffnung auf eine staufreie Anreise begraben.
In den Folgestunden kämpfe ich mich über jede noch so kleine Anhebung der A6 und stockenden Verkehr bei glühender Hitze.
Schon gut „medium gebraten“ schaff ich relativ staufrei dem Verkehrschaos um Nürnberg zu entkommen, in dem ich kurz davor auf die Landstraßen abbiege.
Ich beschließe möglich´s an Flüssen entlang zufahren, da ist die Wahrscheinlichkeit von Anhöhen am geringsten.( und landschaftlich meistens schön)
So rolle ich an der Donau entlang und komme meinem Zwischen-Ziel immer näher. Ich bekomm Heimatgefühle…

Bei einer kleinen Leberkäspausen wunder ich mich über den kleinen, aber super sortierten Baumarkt neben dem Supermarkt in einer bayrischen Kleinstadt.
Mit gefüllten Magen und aufgefrischten Werkzeugkasten (Kabelbinder!!!) geht´s weiter.

In einem winzigen Ortsteil von Paffenhofen a. d. Inn will ich eine Multivan-Verkleidung abholen und mische dabei den halben Ort auf.

Ich schaffe es stets trotz hilfsbereiter Nachbarn um die Zufahrt zum gesuchte Haus herrumzuirren bis ich einfach zu Fuß dahin gehe.Der Verkäufer ist sehr nett und lädt mich erstmal zu einer kleinen Brotzeit ein. Dafür verlasse ich sein Haus nicht nur mit der Verkleidung, sondern auch mit einem seltenen Huber-LKK und ein paar Flaschen gekühltes.

So gestärkt will ich auf großen Bundestrassen nach Salzburg da ich mich ein wenig verbummelt habe.
Leider komme ich nicht weit...
Kurz vor Altötting wird aus der Bundesstraße doch eine nagelneue Autobahn und prompt komme ich nach 1000m in eine Vollsperrung, dank eines Schwertransporters der an der neuen AB-Brücke hängen bleibt.

In den folgenden Stunden werde ich endgültig weich gekocht, kann den anderen zusehen, wie sie versuchen die steile Böschungen hochkettern zum pisseln und bemale den Utz mit einem Edding.sonn mich , etc...

Beim Versuch den Radioempfang zu verbessern, kackt die Antenne ganz ab. :smt013
Aber Irgendwann geht’s weiter und ich seh´s ein das das heut nix mehr wird mit dem Sölk.
So folge ich durchgebraten und hungrig dem Hinweisschildern zum nächstgelegenen Campingplatz.

Während die die glühende Sonne langsam hinter den Horizont verschwindet, rumple durch immer unwirtlichere Wege, immer den Schildern nach, bis ein großes unbeleuchtetes Gebäude am Ende der Piste im Scheinwerferlicht auftaucht.

Oh nein...geschlossen!?
Doch da!...ein kleines Licht!

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von T. am So 16 Nov, 2014 12:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon roger » Mo 21 Jul, 2014 18:11

Odysseus ist ein Waisenknabe gegen Dich.
Aber auch Du kommst immer irgendwann irgendwie an :lol:

:popcorn:
Hurra!
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon Maybach » Mo 21 Jul, 2014 20:07

... vielleicht war's auch der Sisiphos ...

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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon Roll » Mi 23 Jul, 2014 18:01

Weiter bitte!
Ein Prophet schaut zurück. Das neue Programm. miro2

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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon Michael » Mo 19 Jan, 2015 13:33

Ich überlege spitzbübischst zum SÖLK 2015 mit einer nagelneuen SR 400 anzureisen. :fiessgrinz: :smt005


Gryße, Michael :weg:
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon hiha » Mo 19 Jan, 2015 13:36

Warum? :gruebel:
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon motorang » Mo 19 Jan, 2015 13:38

Weil er's kann?
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon T. » Mo 19 Jan, 2015 13:54

...dann kann schon mal schau welche Teile davon an meine old Lady passen... :weg:
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon Michael » Mo 19 Jan, 2015 16:23

Also die aktuelle 400er hat glaube ich nichts, was es nicht vor 35 Jahren auch schon hatte. :roll:
Das Gerät war übrigens letztes Jahr schnell ausverkauft, was mir neulich frustriert gesteckt wurde. Man hätte mehr verkaufen können, als lieferbar waren. :-|
Und die FI können wir ja mal testweise in eine 500er reinhängen. :-D

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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon Thoeny » Di 20 Jan, 2015 13:18

Michael hat geschrieben:Also die aktuelle 400er hat glaube ich nichts, was es nicht vor 35 Jahren auch schon hatte. :roll:
Das Gerät war übrigens letztes Jahr schnell ausverkauft, was mir neulich frustriert gesteckt wurde. Man hätte mehr verkaufen können, als lieferbar waren. :-|
Und die FI können wir ja mal testweise in eine 500er reinhängen. :-D

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Wundert mich bei dem Preis, dass die ausverkauft war ...
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon hiha » Di 20 Jan, 2015 13:30

Das meint er mit FI: Fuel-Injection.
Bei dem Preis wundert mich das allerdings auch, ich dachte immer das wär ein Ladenhüter gewesen..

Gruß
Hans
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon T. » Di 20 Jan, 2015 14:45

War Wochenende auf einer örtlichen Mopedausstellung
da standen die SR400, Endfield Coninental GT und die MASH nebeneinander.

SR:6500,-
Endfield:6500,-

MASH:4000,-
...und bis auf den Honda-Lizenz-Motor ist die MASH so unhübsch auch nicht...
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Di 20 Jan, 2015 15:42

Ich find die MASH auch gut!
Hat so ein bischen was von ner britischen Lady.
„Schlechte Vorbereitung ist eine solide Basis für Abenteuerreisen.“
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Re: Geschichten rund um den Sölk 2014

Beitragvon roger » Di 20 Jan, 2015 16:05

Uwe Steinbrecher hat geschrieben:Ich find die MASH auch gut!
Hat so ein bischen was von ner britischen Lady.

findschauch
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