Sölkreise 2010...

Das Pfingst-Treffen für SR500, XT500 und AIA-Eisen

Beitragvon lallemang » Do 27 Mai, 2010 22:06

T. hat geschrieben:..aber sind mal wieder ein paar "typische" T. Geschichten dabei....


Fein!gry§e Peter :-D
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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lallemang
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Beitragvon T. » Do 03 Jun, 2010 14:57

Der Sölk ist nah...

...aber vorher heißt es packen!
Unter den erstaunten Blicken der Nachbarn räum ich in einer Regenpause meinen ganzen Krempel aus den Wohnwagen und rödle das Gepäck auf die T-34.
Der chinesische Staatszirkus geht wieder auf Reisen...

Nach einer herzlichen Verabschiedung von den Campbetreibern, warn ich noch die BMW-Familie vor, das die nächste halbe Stunde mein Schwertransport den Kesselberg blockiert...hi, hi,

Gemütlich rumple ich die Bergstrecke hoch, der Motor bekommt langsam Temperatur und ich kann Strecke machen. Am Walchensee vorbei biege ich in eine Strecke, alle anderen wohl wegen der Maut meiden.
So kann ich ungestört auf der kleinen Straße an der Isar entlang fahren.
Leider wird das Wetter wieder schlechter, so das sich der Spaß in Grenzen hält.
Schnell gleitet der Sylvenstein-Stausee vorbei und ich biege Richtung Austria ab.

Kurvenreich windet sich die Achensee-Straße dem Tale bei Wiesing entgegen.
Prompt hört der Regen auf und gibt mir den den Blick frei in´s Zillertal.
Wieder beschwingt geht’s der Ziller entlang, einer neuen Herausforderung in´s Auge blickend: dem Gerlospass.

Auch diese Prüfung wird mal wieder bestanden und ich kann entspannt auf dem Hochplateau Kilometer machen, bis zu meinem Tagesziel in Zell am See.
Dort finde ich gleich den richtigen Campingplatz direkt am See.
Kaum bin ich angekommen überfällt mich die örtliche Mafia und verlangt „Schutzgeld“...ein Entenpärchen und eine Wildgans berauben mich meiner Brotvorräte...

Während ich mit dem Getier beschäftigt bin und versuche nebenbei mein Camp aufzubauen, rollen auf einmal Haufenweise neue Plastik-BMW-Moped´s an und bleiben piepsend stehend. Ich fühle mich irgendwie komisch...

Wie ich später an der Rezeption erfahre, beginnt am nächsten Tag in Kaprun die „BMW-Driving-Days“. Zum Glück taucht später am Abend ein einsamer Schweizer XT600-Fahrer auf, der gerade mit Minimal-Gepäck auf den Weg über Russland nach Australien ist. So geht der Abend in angenehmer Gesellschaft zu Ende, während zu den lärmenden BMW-Treibern noch ein paar junge Springbraker in T4-Womos stoßen. Für die Nacht suche ich nach den Ohropax...

Endspurt...

Der nächste Tag beginnt früh und lässt die letzten Alkleichen auf dem Platz in den Betten verschwinden.
Nach einen schnellen Frühstück raffe ich meine „Siebzig-Sachen“ und verlasse den Campingplatz..
Nach einer Ehrenrunde um den Zeller See, bin ich versucht mich mit der vollbepackten und dreckigen T-34 mal in Kaprun sehen zu lassen und ein paar Ölflecken auf den wahrscheinlich blitzblanken Event-Gelände zu hinterlassen...

Aber der Verkehr ist zu dicht und ich möchte zeitig am Sölk ankommen.
So fege ich zum Steinernen Meer...

Kurz vor einer Baustelle sehe ich zwei bekannte Gesichter am Straßenrand Vesperpause machen. Der Hiha und der Großbasti!!!!
Welch eine angenehme Überraschung, nach den Torfnasen in Zell.
Ein Stückweit begleiten mich die beiden, bis denen die Gashand juckt und die Buben Kurven-Jagend am Horizont verschwinden. Bäh! Ich hol Euch sowieso wieder ein! Grins...

In Radstadt fülle ich meine Vorräte für das Sölkwochenende auf. Unterbrochen von den üblichen Fragen, einer Fotosession für die vermehrt auftretenden BMW-Touris und der Beantwortung der Frage aller Fragen (Wie krieg ich den Einkauf unter?), setze ich die Fahrt weiter fort. Kurzentschlossen beschieße ich den Sölkpass zu befahren, in der Hoffung das der Pass entweder offen oder nicht versperrt ist und ich mich wie letztes Jahr über den Pass „schmuggeln“ kann.

Mit jedem Kilometer steigert sich meine Vorfreude und die Spannung,
bis der Abzweig zum Sölk auftaucht.
„Gesperrt“...Hm...No risk, no fun,...also ab.
Die bekannten Orte sind schnell passiert und es fängt wieder an zu schütten, bis nach St. Nikolai eine riesige Asphaltmaschine die Straße versperrt. MERDE! Nur noch ein paar Kilometer...

Kaum stoppe ich ab kommt ein Bauarbeiter auf mich zu:
Konn´s net durch!...und eine kleine Diskussion beginnt.

Kurz darauf kommt der Baustellenleiter dazu und es stellt sich heraus das der Mensch Oldtimerbegeistert ist. Da ich´s nicht eilig habe, es noch ein paar Stunden hell ist und ich eine Chance wittere über den Pass zu kommen, beginne ich ein entspanntes Gespräch über Alteisen.

In der Zwischenzeit fährt der letzte Asphaltlaster ab, die Anderen haben nix zu tun und kommen auch rüber.
Ich bin versucht Kaffee zu kochen...

In laufe des Gesprächs kommt eine kleine Wette zustande:
„Wenn´s pack´s an der (Asphalt-)Maschin vorbeizukomma und den Aspalt net kaputt mach´s ... kannt´s fahre...und mir mache heut später nach dir die Pisten auf wenn´s nicht mehr komm´st oder Du fahrt´s wieder runter“ - Meine Chance!
Ruck-zug bin ich auf der T-34, danke dem russischen Konstrukteuren für die kurze Getriebeübersetzung und schicke ein kleines Stoßgebet an den großen Manitu.
Problemlos komme ich auf dem (zum Glück relativ festen) Seitenstreifen trotz Gewicht und abgefahren Reifen am Hindernis vorbei und der Jubel kennt keine Grenzen!

Zum Glück schüttet es immer noch und nach kurzer Offroadeinlage kann ich den erkalteten Asphalt unter die Räder nehmen.
Mutterseelenallein schraube ich mich langsam den Sölk hoch.
An der Passhöhe liegt ein wenig Schnee, es ist neblig und windig.
Wie letztes Jahr, fehlt nur noch Schneeschauer und das ich ein Pärchen beim poppen im Auto störe...
Auf der anderen Passseite hörts auf zu regnen, der Himmel reist auf und die Sonne lässt sich kurz blicken.

Voll Glücksgefühle jodle ich den Pass runter, biege unten links ab und sehe die Schilder die mich nach Oberwölz-Stadt weisen.
Die letzten paar Kilometer vergehen im Flug und die Laune ist bestens.
Schließlich taucht nach einer Kurve das vertraute Panorama auf:
Das Schloss Rothenfels über dem Sölk-Camp.

Rasch ist die Abzeigung zum Campingplatz erreicht und mit Schwung geht´s
den Feldweg hinunter.
Vertraute Gesichter begrüßen mich...
Hurra-Geschafft!!!!
T.
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Beitragvon kahlgryndiger » Do 03 Jun, 2010 15:02

Immer schön Deine Geschichten zu lesen!
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Beitragvon T. » Di 15 Jun, 2010 15:19

Weiter geht´s , aber noch nicht ganz fertig!

Am Sölk

Der erste Abend geht schnell vorbei mit Leute begrüßen, Lager aufschlagen und Grillen. Immer mehr Sölkanhänger treffen ein, stets mit einem großen Hallo begrüßt. Auch die ersten schlechte Nachrichten treffen ein.
Thöny´s Kampfsau streikt, Jochen´s „Edel“-Ratte keinen Saft hat und sonstige Katastrophen.

Schnell sind die Lagerfeuer entzündet und erste Benzingespräche lassen die Nacht lang werden. Unterbrochen von Motorengeräuschen, die eine kleine himmelblaue DKW verursacht. Der Herr Inginör hat ein Spielzeug gefunden...

Der nächste Tag bringt eine Abholauftrag für mich ein, Fleißpelz´s Tina kommt mit dem Zug in der nächstgrößeren Stadt an und Justus kann auf dem Moped entweder Tina oder das Gepäck mitnehmen.

So komm ich in´s Spiel.
Großbasti schließt sich uns an und so geht die kleine Truppe daran den inzwischen freigegebenen Sölkpass (Der Polier hat Wort gehalten!) zu bezwingen.
Problemlos geht´s durch die Wolken über die Passkuppe in die Sölktäler zum Bahnhof.

Am Bahnhof brennt die Sonne vom Himmel und rasch kommt Stimmung wie in einem Western auf.
Highnoon - die staubigen Reiter sitzen an den Schienen und erwarten den Zug, der die Komplizin bringt.
Fehlt nur noch Musik von Ennio Morricone, ein paar Dornenbüsche die über die Schienen geweht werden und die Stimmung wäre perfekt.

Während wir Jungs uns die Zeit mit Blödsinn machen vertreiben kommt irgendwann der Zug mit Tina an Bord an.
Nach der obligatorischen Begrüßung, wird erfolglos nach einem Cafe gesucht für Tina zum Umkleiden und schließlich eine Tanke angefahren.
Aber die Toilette ist eine Zumutung. So zieht sich Tina nur Helm und eine Mopedjacke an, der Rest wird warm eingepackt.

So brummt der Trupp der zweiten Besteigung des Sölk entgegen.
Die Solo´s verschwinden rasch in der Höhe, die T-34 kämpft sich mit
mir, Tina und dem Gepäck den Pass hoch.

Oben werden wir schon erwartet und die stolzen Bezwinger auf Foto gebannt.
Vorsichtig wird der Abstieg mit der kostbaren Fracht angegangen und alle kommen heil unten an.

In Oberwölz werden an der kleinen Tankstelle die Motorräder mit Sprit aufgefüllt und die Treiber bekommen lecker Kaffee und Kuchen. Anderen Sölkaner hatten die gleiche Idee und so bildet sich ein netter Gesprächskreis.

Am Camp zurück bricht die fast schon Obligatorische Sölkdurchschraub-Nacht an.
Thöny´s Kampfsau vom Helmut inzwischen aufgelesen, kommt zum sezieren auf eine Bank vor dem UTZ; Hiha und Thöny wetzen schon mal die Werkzeuge...Motorang und der Herr Inginör schnappen sich Riege´s Auto und besorgen Ersatzteile.

Und wieder flammen Feuer auf und Menschen finden zusammen.
Überall wird gemeinsam gekocht, getratscht und begutachtet.
Sölk-Live, ich bereue es nicht den Weg auf mich genommen zu haben und bin froh da sein.

Irgendwann sind die Ersatzteilbesorger zurück und bald wieder ertönt die kleine DKW, während die Ersatzteile in die Mopeds geschraubt werden.
Mitten in der Dunkelheit sind die ersten harterkämpften Schrauberfolge zu verzeichnen.
Eine weitere legendäre Sölk-Nacht schreitet fort und geht übergangslos in den nächsten Tag.



Der Morgen kommt früh...

Die Übernächtigten fallen in´s Bett, währenddessen kriechen die Ersten bereits wieder aus den Zelten. Kocher beginnen überall lecker Frühstück und duftenden Kaffee zu fabrizieren. Die strahlende Sonne weckt die müden Lebensgeister.

Heute ist Ausfahrt und ich habe bereits eine kleine Schmiermäxin bekommen.
Heike, das Töchterlein von Spätstarter und seines Navi´s wird heute mein Gast sein.
Dazu muss ich erst mal nach dem Frühstück den Beiwagen aufräumen. Der Sohnemann findet einen anderen freien Beiwagen-Platz.

Im Wissen nicht auf der Flucht zu sein, sondern im Urlaub, trödle ich rum und komm nicht mehr dazu die T-34 durchzuchecken...nicht unbedingt die weiserste Entscheidung. Aber gestern ging ja alles...

So machen sich Alle die mit wollen abfahrbereit.
Heike macht sich´s bequem und winkt fröhlich aus dem Boot.
Das wird Sie noch ein paar Mal brauchen...Kaum ein paar Meter unterwegs, muß ich feststellen, das der rechte Blinker seinen Dienst eingestellt hat

DAS fängt ja schon gut an....Bis auf weiteres wird beim Rechtsabbiegen eine kleine Hand und obentrüber eine große Hand den rechten Weg weisen.
Wiedermal rauscht ein Teil der Truppe vorab, ich muss raten wohin...

Aber das Glück ist mir hold, und alle finden sich an der Tanke unterhalb vom Sölk ein.

DER SÖLK IST FREI! Also ein Sölktreffen mit offizieller Sölkbefahrung, eine Rarität.

Oben angekommen, ist es ein wenig nebelig, aber trocken.
Fotoapparate klicken und tolle Stimmung kommt auf.
Die T-34 macht eigenartige Geräusche und schwitzt ordentlich Öl, aber läuft gut.
So sehe ich keinen akuten Handlungsbedarf.

Berauscht von der geglückten Sölk-Befahrung geht´s den Pass wieder runter, weiter zur Edelrautehütte´n.
An den majestätischen Bergen entlang rattert, brummt, und röhrt die wilde Truppe zum Ziel.
Bei einer Baustellenampel verlier ich wieder den Anschluss und muss raten.
Bevor ich zu meiner „Freundin“ (Navi) greifen muss, erbarmt sich jemand und geleitet mich und die Verbliebenen zur Edelrauten-Mautstrasse.

Die ist geöffnet, aber niemand kassiert die Maut...komisch.
Das kleine Hinweisschild übersehe ich.
Wie ich später erfahre wird keine Maut kassiert da die Strasse so schlecht ist....Artgerechte Russengespannhaltung halt.

So bin ich gut beschäftigt die Fuhre sicher über die Piste zu bewegen.
In Gedanken an meine Verantwortung dem Beifahrer gegenüber, wird mir heiß und ich transpiriere...
Heiß wird auch die Maschine, aber unaufhaltsam dröhnt die T-34 auf die Hütte zu.

Der Schotter fliegt im hohen Bogen, das Gespann walkt sich von einer Seite auf die andere, es riecht nach heißen Ölen und Kupplung. Zum Glück ist der Drehzahlmesser defekt.
Ich kann leider nicht von Gas gehen, da ich sonst den Berg nicht raufkomm.
Hoffentlich hält hinten der Spätstarter mit der Navi hinterdrauf Sicherheitsabstand...

Nach einigem Gerühre und Geschaukel kommen wir an der Hütte an.
Ich hoffe Heike ist nicht schlecht....

Aber die Sorge ist wohl ungegründet. Quischfidel klettert sie aus dem Beiwagen...Puhh.

Da rutschen die Kas-Spatzerl doch viel besser durch den Hals und die Schorle schmeckt doppelt so gut.
Passenderweise schlägt nach dem Essen das Wetter um, es fängt an zu schütten.
Alles wird blitzschnell zusammengerafft und verstaut.In der Hütte wird´s auf einmal eng…
Ich kümmere mich um die Helme und verstau die in allen verfügbaren Gespannen, das führt später dazu das anstatt Ostereier Helme gesucht werden...T. nix schuld. GRINS…

Leider wird später auch ein BMW-Zündschlüssel gesucht.
So wird zunächst überlegt wo der Schlüssel sein könnte oder wie man die BMW kurzschließt. Zum Glück wird der Schlüssel auch gefunden, aber erst am Sölk-Camp.
Ein netter Zeitgenosse hatte den eingesteckt, weil der genauso aussah wie der eigene…der aber an der eigenen Maschine hing

Die Sonne scheint bald wieder und ersten wieder liegen faul rum.
Irgendwann juckt´s wieder in der Gashand, und so werden die Böcke gesattelt.
Rumpelnd und scheppernd geht’s die Mautstrasse runter, wieder zurück zum Camp unter dem Schloss Rothenfels.

Dort angekommen, liefere ich pflichtbewusst erstmal Heike wieder bei Ihren Erzeugern ab und reiß mir die Moped-Klamotten vom dampfenden Leib.

Um dann einfach wie erschlagen in´s weiche Gras neben der T-34 fallen zu lassen…die Rumkurverei ist nicht mal so das schlimme (ich war relativ brav), aber die Pflicht für ein junges Leben zu haben, das evlt. später meine Rente mitzahlt schlauch ganz schön.

Während ich so im Gras vor mich hin vegetiere, kommt Riege zum mir.
„Du, T. kann ich mal deinen Russen…“
„Hmupff – Schlüssel steckt, aber lass mich erstmal die Ölstände checken…wenn ich wieder unter den Lebenden bin…Kannst dich ja schon mal draufsetzten…“
Ich lass die Augen zu,
Neben mir höre ich die quietschende T-34 und Riege hantiert dran rum.

Dann ertönen die Worte in einem ganz bestimmen Tonfall die mich aufhorchen lassen:
„Duuu, T., gehört DAS so?....“
Auf einmal kommt Leben in meine müden Knochen und ruckzug ich sitz neben der Russin. Riege zeigt mir den Ansaugstutzen der sich gelöst hat…Okay, eine Kleinigkeit.
So nimm ich Werkzeug in die Hand und fang an…

Um immer mehr in kopfschüttelndes Erstaunen zu fallen, in welchen Zustand der Motor der T-34 fahren kann und das nicht mal schlecht…ich hatte 1 Woche lang im intensiven Gebrauch keine Wartungsarbeiten vorgenommen.
Lima und Zylinderköpfe lose, Einlass-Ventilspiel am losen Ansaugstutzen 2mm und immer mehr lose oder behandlungsbedürftige Teile fallen mir auf.
Krass…

Nach einer Weile bin ich fertig, Riege steigt auf und brummt weg. Ich fall fertig in´s Gras… Nach einer Weile kommt Riege zurück und meint:
“…s e h r…Hm…S P E Z I E L L…”
Da ich wiederhergestellt bin, aber noch keine Lust auf Abendessen habe, beschließe ich zum Bankomaten zu fahren und die Kohle für Nanno´s Gasflasche zuholen. Wenn ich ja schon unterwegs bin kann ich mal die totalversiffte T-34 sauber machen. Vom letzten Jahr weiß ich, in Oberwölz gib´s irgendwo eine Waschbox.

Ich muss morgen die Räder durchtauschen, das Hinterrad ist total blank...an einer sauberen Maschine schafft`s sich´s angenehmer. Mädchen halt…

Nach den obligatorischen Fragen (Was, Woher, Warum) von der Oberwölzer Bevölkerung am Bankomaten, mach ich mich auf die Suche nach der Waschbox. Die war ja ganz in der Nähe ...dachte ich. Nach fast einer Stunde kreuz und quer durch Öberwölz, unzähligen Umkehrdrifts später, weiß ich wo der Sportplatz ist, das eine große Erste-Hilfe-Station vorhanden ist und weiteres. Fragen an die Bevölkerung bringen nur, das es eine Waschbox gibt...irgendwo da hinten.

Es dämmert schon, ich will schon aufgeben. Da geleitet mich ein kundiger Ortsansässiger auf dem Fahrrad zur Waschbox. Schön halbzugewachsen zwischen Wohnhäusern und einem Busdepot.
Dornröschchen, dein Prinz kommt! Und natürlich nur 80m Schräggegenüber vom Bankomaten, ich bin grobgeschätzt 5mal um das ScheiXding rumgefahren. Bin schon ein Held...

Der letzte Abend am Sölktreffen bricht an.

Die Wiese wird von Lagerfeuern illuminiert, noch mal wird die Gelegenheit genutzt zu persönlichen Gesprächen und die letzten Schraubaktionen finden statt.
Die Kid´s erleuchten die Dunkelheit noch mit einer kleinen Lightshow…sehr lustig.

Nach Mitternacht leeren sich die Reihen, auch mich zieht´s irgendwann auch in´s Bett. Denn morgen will ich weiter zu Nanno, da er aber erst abends Zeit hat kann ich mir Zeitlassen – perfekt.



Der letzte Tag - dachte ich…

Der nächste Morgen beginnt nach genussvollem Ausschlafen mit einem Reste- Frühstück, während die ersten schon losrollen Richtung Heimat.
Jedem der losfährt, begleiten tausend gute Wünsche für die Heimreise.

Nach dem Frühstück räume ich mein Zelt aus, lüfte alles (Es sieht aus wie bei mir daheim – ein Saustall) und beginne die Räder der Ural untereinander auszutauschen. Mittags brennt die gelbe Scheibe wieder vom Himmel und ich spann zum Schrauben den Sonnenschirm auf.

Wolfi unterhält den Platz noch mit einem fast FKK-Auftritt, der Platz leert sich zusehends. Warum eigentlich? Grins…

Die Letzten fahren ab und irgendwann steht neben meinem Zelt nur noch eins auf dem Platz, das vom Nobert.
Der will mal schnell nach Kärnten donnern und bleibt noch eine Nacht hier.
Wir trinken noch eine Tasse Kaffee zusammen, dann brumm auch er ab.

Nachdem vielen Gelächter; Motorbrummen und Stimmengewirr ist es schon fast unheimlich ruhig. Langsam packe ich meinen ganzen Kram zusammen und tüdel den Kruscht auf die T-34.
Ein letztes Mal gehe ich um den Platz, Wehmut macht sich breit…

Spätnachmittags bin ich endlich fertig, dusche noch mal und mach mich auch auf die Socken.
Kaum bin ich auf der Piste, kommt mir Nobert von seinem Ritt aus Kärnten entgegen.
Wir hupen uns noch kurz zu…

An der nächsten Tanke muss ich noch Luft prüfen, kaum das der Gedanke ausgesprochen war, wird die Fuhre unruhig…


Fortsetztung folgt...
T.
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Beitragvon fleisspelz » Di 15 Jun, 2010 15:22

:smt023
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Beitragvon T. » Mi 20 Okt, 2010 17:40

Fortsetzung:

...Natürlich verabschiedet sich gerade die Luft aus dem Hinterrad….Ventilabriß.

Ich DEPP! Fauler SACK!
Im Beiwagen liegt die Luftpumpe, hätt´s halt mal bevor DU Idiot losfährst dem Reifen richtig aufgepumpt.

So muß ich die Konsequenzen tragen und roll in einer Seitenstrasse aus.

Während ich den Beiwagen abrödel um an Reserverad, Werkzeug und Wagenheber zu kommen, braust der Verkehr auf der Hauptstrasse vorbei.

http://picasaweb.google.de/chinared31/S ... 5375950130

http://picasaweb.google.de/chinared31/S ... 9345206562
Alles glotzt, dass die bald in den Strassengraben rutschen…aber keiner hält.
Egal…Bin ja sowieso „Selbstversorger“.
Dafür taucht bald der Nachwuchs aus dem nahegelegenen Bauerhof auf.
Unter den kritischen Blicken und tausend Fragen der Kleinen wechsle ich das Rad, und stelle anschließend nach Beendigung der Diskrepanz den fortgeschrittenen Verlauf der Zeit fest, welches mir unmöglich vor der Abendröte Linz zu erreichen.

Zurück nach Oberwölz…

Als ich auf den Platz wieder einbiege, kriegt der Nobert große Augen:
N:…woll´s net noch Linz?...
T. (leicht sarkastisch):…des war moi Zwilling…

Bei einer entspannenden Tasse Kaffee erkläre ich Ihn den Sachverhalt und er lächelt weise und wissend…
Später fährt der Nobert noch in der Stadt zum Abendessen und möchte Barbara Bescheid geben das wir noch eine Nacht das sind.

Währenddessen bau ich mein Nachtlager im Holzschuppen auf. Für eine Nacht bau ich den Zelt-Krempl net auf…
In der Hütte finde ich eine schöne Sitzbank die an der Wand steht, darauf breite ich schnell die Schlafutensillien aus und mach gleich Holz zum Feuern.
Nach dem Abendessen brummt auch Nobert wieder auf den Platz.
Der gemütliche Teil des Abends beginnt.
Vor dem Feuer wird bei heißen Tee noch lang in die Nacht „geschnackt“- Danke Nobert für den sehr angenehmen Abend!
http://picasaweb.google.de/chinared31/S ... 8749649858

Irgendwann fängst an zu nieseln und es wird Zeit in´s Bett zu gehen. Wir wollen beide relativ früh los.
Müde krieche ich in meinen Schlafsack, zieh die Brille ab und dreh mich um…
… um Gesicht voran im Staub der Hütte zu landen…Häh???- Staubwolken steigen auf und irgendwelches Getier sucht sein Heil in der Flucht

Bei der Ursachenforschung, könnt ich mir mal wieder selbst in den Allerwertesten treten.
Die Bank stand nicht an der Wand, daran lehnte sie nur…kein Wunder bei nur zwei Beinen, zugegeben dicken Beinen, aber halt nur zwei davon.
http://picasaweb.google.de/chinared31/S ... 7080822514

Nach Erwägung verschiedener Alternativen der neuen Schlafstätte, bleibt nur eine übrig.
Die Tischplatte der zweiten Bank.
Da die aber wackelt wie ein Lämmerschwanz, komm ich auf die Idee mich einfach mit einen Gurt drauf festzuschnallen - klappt erstaunlich gut!
http://picasaweb.google.de/chinared31/S ... 0420530562

Nach einer ruhigen Nacht bricht der nächste Morgen an und bringt neues Ungemach:
Jetzt ist der Vorderreifen platt…
http://picasaweb.google.de/chinared31/S ... 6888671202

Fortsetzung folgt...
T.Bild
T.
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Beitragvon Christoph » Do 21 Okt, 2010 08:45

High,
T. hat geschrieben:Jetzt ist der Vorderreifen platt…
http://picasaweb.google.de/chinared31/S ... 6888671202


da hast Du aber mal Glück gehabt- ist ja nur unten platt
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Beitragvon Gitti » Do 21 Okt, 2010 10:44

...wow...T. so was nett man auch "Geduldsübungen" ....ooommmmm
:roll: (wüsste auch besseres....kotz)
Gryße Gitti, aus x-tal ... früher aus der schönen VorderRhön


50.Jubi-Party SR 500 - Herbstein 23.-25.06.28
IG Fulda - Wasserkuppentreffen 05.-7.09.2025
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