Ich komme sozusagen von oben.
Mit 21, endlich Selbstverdiener, nach jahrelangem starkem Widerstand der Eltern den Zweiradschein gemacht.
Es gab niemanden im Umfeld der Motorrad fuhr und ich hatte keine Ahnung.
So bin ich bei einer CX500C als Silverwing Umbau mit 27PS gelandet.
Ein sterbenslangweiliger Motor! Nur wusste ich das damals gar nicht
Nach 2 Jahren und unzähligen spaßigen Kilometern endlich auf 50 PS aufgemacht und als genug Kohle da war hab ich mir meinen Jugendtraum erfüllt. Eine Guzzi California.
Es wurde eine 1100i mit 75PS und die hab ich heute noch.
In der Zeit begann das große ausprobieren. Ich bin alles gefahren, das mir in die Finger kam, wobei ich immer nur Mopeten probierte, die deutlich stärker waren als das was ich hatte.
Es gab nette Dinger dabei, die mich auch heute noch reizen würden, wie ne GSX100G oder eine Ur V-Max.
Aber am Ende kam immer raus: Die Cali ist für mich genau richtig
Als Student hatte ich dann auch noch eine MZ TS250 als Gespann, Aber wir wurden keine Freunde, weil ich mit dem spitzen 2 Takter mit dem Anfahrloch einfach nicht klar kam. Zudem ist mir dieser ekelhafte 2taktgestank auf den Klamotten tierisch auf den Geist gegangen.
Meine Schwester hatte mal ne ETZ301 und war mit der in Irland unterwegs. als Solo war die wirklich fluffig und im Nachklapp super zu fahren. Damals war ich aber noch zu sehr fixiert auf Leistung und hatte noch nicht realisiert, das Gewicht doch einen Unterschied macht.
Das kam erst nach 2015 Da war ich länger unterwegs und hätte mehrfach ein deutlich leichteres Motorrad brauchen können. So kam ich zur KTM 690. Das Gewicht (155Kg) war für mich eine Offenbarung und gleichzeitig hatte ich das erste mal, dass mich ein Motor mit einem Überschuss an "Charakter" und Leistung auch nerven kann.
Zur Bullet kam ich nur, weil ich ein Motorrad wollte, mit dem ich mit meiner Tochter als 125er Fahrerin gemeinsam Urlaub machen konnte ohne sie permanent zu überfordern.
Na ja, gemeinsame Fahrten gab es nie aber dafür entdeckte ich die Langsamkeit. Der Stampfende Bullet Motor in Kombination mit der für mich niedrigen Sitzposition macht die Lage einfach immer beherrschbar und lässt auch auf wirklich kniffligen Offroadpassagen (Abano Pass in Georgien oder TET Abschnitte) keinerlei Stress aufkommen. Auf der Straße dagegen sagt der Motor ständig: "so bin ich halt

" Jedes Mehr an Drehzahl erkaufst du mit Vibration und ich spüre wirklich wie die Kraft entfaltet wird. So ist es OK und mehr Kraft ist eben nicht da.
Bei einer Himalayan 400 ist das z.B. ganz anders. Der Motor dreht recht seidig und plötzlich kommt der Begrenzer. Da war ich schnell genervt.
Und wie geht es weiter? Derzeit denke ich über einen Ersatz für die KTM nach. Eher noch leichter und ein ruhigerer langhubigerer Motor soll es werden. Enduro mit langen Federwegen ist bei mir klar gesetzt.
Abseits davon hängt mir schon seit Jahren ein Guzzi Galletto im Hirn und so eine Bullet preUnit fände ich auch sehr fein. Die sind halt einfach nochmal deutlich hübscher. Aber das ist ein anderes Thema
Das mit dem Motorrad ADHS das kenn ich auch
