Oh je… Da schreib ich mal schnell weiter, bevor der Fred veraltet ist, weil der Mario seine 690 gar nicht mehr hat…
Ich fang mal an, mit einem Bild von meiner 690 und Marios XT auf der TeT in Kroatien
Der Umbau meiner 690 zur Reiseenduro Teil 1:
Als erstes hab ich mich über die Elektronik hergemacht. Es gibt einen Dongle (einen Zwischenstecker) den Mann unter der Sitzbank einstecken kann. Damit ist das ABS am Hinterrad abgeschaltet und an der Front tut es noch was es soll. Super zum Endurofahren. Eigentlich gibt es auch einen Weg, wie das ABS trotz Dongle an beiden Rädern arbeitet. Nur klappt das bei mir nicht und die Sache mit der Legalität im Straßenbetrieb…….?
Die KTM 690 hat keinen Heckrahmen. Das Heck ist ein Kunststofftank (12 Liter Inhalt), der gleichzeitig den Heckrahmen bildet und die Sitzbank trägt. Bei Belastung durch Gepäck oder im Soziusbetrieb kann sich an den Verschraubungspunkten etwas verbiegen, dadurch entsteht Spiel. Dadurch Bewegung. Wie sich Bewegung zwischen einem Kunststofftank und Stahl im Spritzwasserbereich langfristig auswirkt, brauche ich glaube ich niemandem zu erläutern. Da musste also Vorsorge getroffen werden.
https://www.offroad-kontor.de/shop-by-b ... qvarna-701Unterstütz wurde die Sache durch einen Edelstahl Kofferträger von Touratech, der die Last über die Fußrasten Träger aufnimmt und nicht über das Rahmenheck.
Die 690 hat serienmäßig nur einen Plastik Ölwannenschutz ich habe mich selber dazu verleitet, den auch durch Touratech Teile zu ersetzen….Ob des nötig war/ist…keine Ahnung.
https://www.touratech.de/koffertraeger- ... -2017.htmlGepäckträger gab es wieder von von Perun Moto Den dann gleich zusammen mit der Extension Plate und weil ich gerade eh am Geld verschleudern war, den Bremspumpenschutz gleich noch mit dazu.
https://www.perunmoto.eu/collections/20 ... ro-r-smc-rIn die Zwischenräume der Kofferträger habe ich Siebdruckplatten montiert. Angelehnt ist das an dieses System.
https://www.perunmoto.com/blogs/blog/93 ... n-progressAuf der Rückseite sind so nützliche Sachen wie eine Tool Tube
https://www.ebay.de/itm/231289921805Reifenmontierhebel, ein Faulenzer und so Zeug befestigt.
Für die Fußrasten griff ich auf Bärenfallen zurück. Die sind nicht nur 3 Cm. Tiefer als Serie, sondern sind auch breiter und haben deutlich mehr Auflagefläche als die Originalen.
https://www.motobau.de/product_info.php ... n-690.htmlMein Problem mit dem Lenker löste ich durch einen Komfortlenker von Magura.
https://www.bergos.de/zubehoer/lenker-h ... ine-lenkerMontiert wurde der Lenker auf Risern, die den Lenker höher und ein wenig weiter nach vorne bringen.
Dazu gab es noch eine Griffheizung von Oxford, einen Kettenöler Nemo2 und Acerbis Rally Pro Handprotektoren
https://www.amazon.de/Acerbis-214200000 ... VC9YI?th=1Den Windschutz übernahm eine Kleine Scheibe aus dem Power-Parts Katalog von KTM zur Montage am originalen Windschild.
https://www.ktmschnellversand.de/produc ... uring-kpl/Diese Scheibe ist absolut erstaunlich! Ohne Zunahme von Windgeräusche verschiebt sie den Komfortbereich locker um 20-30 Km nach oben. Für alle interessierten also eine klare Kaufempfehlung
Für meinen Hintern gönnte ich mir eine komplette Komfort Sitzbank von Seat Concepts
https://seatconcepts.com/collections/ktm-690endEine sehr gute Sitzbank, die die Bewegungsfreiheit erhält und trotzdem auch Tagesetappen von 700 Km zulässt!
Als Reifen fuhr ich den Heidenau Scout.
Er hat alle seine bekannten Tugenden, auch auf der 690. Jedoch fand ich ihn bei abnehmendem Profil am Hinterrad etwas schmierig. Ich hatte öfter ein stark wanderndes Heck. Vor allem bei kalter Straße oder Feuchtigkeit vermisste ich die Sicherheit, die mir der Scout sonst immer bot. (womöglich ist das Motorrad für die Gummimischung zu leicht?)
Also sattelte ich um auf:
Mitas E-07 (beide Reifen übrigens ohne Mittelsteg)
Der 07 ist mir deutlich lieber! Ähnliche Laufleistung, gleiche Lautstärke aber der Mitas fühlt sich für mich nach mehr Gripp an. Schlamm und Matsch können aber beide nicht. Ich hatte auch mal den E09 drauf. Im Gelände deutlich besser, auf der Straße ganz Ok. Aber das Profil schmilzt im Straßenbetrieb wie Butter in der Sonne. Für längere Reisen also eher ungeeignet. Es sei denn es geht wochenlang über den TET. Da wäre die Paarung wohl meine Wahl.
Gepäck:
Tankrucksack ist von Enduristan :
https://enduristan.de/products/sandstorm-4sSofttaschen von Adventure Spec
https://www.madornomad.com/adventure-sp ... rs-review/Auf dem Heckträger quer eine RackPack und das Zelt
https://www.outdoortrends.de/ortlieb-ra ... trEALw_wcBUnd zum Gewichtsausgleich an der Front noch links und rechts je eine BW Kampftasche klein.
https://www.grewe-shop.de/MFH-Tasche-kl ... vGEALw_wcBDie Taschen vorne Tragen die Regenklamotten, Ersatzhandschuhe usw. Das Rack Pack das komplette Camping Zeug. Eine Softtasche hinten Ersatzteile, Kochzeug ,Öl/Benzin und auf der anderen Seite meine Klamotten und Schuhe. Im Tankrucksack ist das Technikzeug und Tagessnacks.
Dann gibt es noch das wichtigste Motorradzubehör überhaupt, dass nur bei kaltem und üblem Wetter zum Einsatz kommt, dass ich aber nie mehr missen möchte.
https://www.giantloopmoto.com/product/b ... nd-guards/In dieser Konfiguration war ich im Balkan unterwegs, incl. Albanien, war mit Wauschi auf der TeT und hab Silvreta und Co. In Italien gemacht.
Die KTM ist absolut langstreckentauglich, steckt auch Umfaller und Rempler anstandslos weg, ist so wie sie jetzt ist bequem und hat überall und immer mehr als genug Leistung. In manchen Situationen auch deutlich mehr als gut für mich ist.
Durch den sehr kurzen Radstand in Verbindung mit der Extremen Höhe der R ist zügiges Anfahren nicht ganz ohne. In manchen Situationen fährt der Lenker ungewollt, recht zügig, in Richtung Gesicht. Das Fahrwerk ist vom Mehrgewicht und der Schwerpunktverschiebung genauso unbeeindruckt wie der Motor, nur die Traktion am Hinterrad empfinde ich mit steigender Beladung als schwierig.
Sie hat Traktion. Das ist es nicht, aber das Heck kommt, wenn es kommt, blitzschnell. Da reicht die Zeit für mich manchmal einfach nicht mehr zum Einfangen. Einige unnötige Ausrutscher auf der Tet und in Albanien sind so erfolgt. Vorteil dabei: Die KTM bekommt keinen Kratzer ab.
Handschützer und Seitentaschen ein wenig angeschliffen und weiter.
Mit dem Hecktank habe ich übrigens keine Probleme. Da mein Gepäck quer transportiert wird und ich hinten eh einen Acerbis Tankdeckel verbaut habe
https://www.24mx.de/motocrossteile/kuns ... lsrc=aw.dsKomme ich da eigentlich immer ohne jedes Problem ran. Maximal muss ich die Rockstraps ein wenig lockern.
https://rokstraps.com/Je länger ich die 690 am Stück fahre, desto angenehmer wird sie. Die Schaltpunkte sitzen, es gibt kein Ruckeln oder Rasseln mehr, Ortsdurchfahrten werden stressfrei, weil mein Körper alle Kompensationsaufgaben automatisch übernimmt. Der Wechsel und das Spiel zwischen den beiden Drehzalbereichen gelingt spielerisch.
Wenn ich aber meine anderen Motorräder möglichst noch durcheinander gefahren bin und mich auf die Kati setzte, dauert es ewig bis sich dieser Zustand wieder einstellt
Die erste Euphorie „Mensch was ist das für eine geile Rakete“ ist verflogen. Mit Todesverachtender Geschwindigkeit durch die Landschaft zu fliegen ist nicht mehr so wirklich meins und die Zeit bis ich und die Anforderungen der KTM zusammengefunden haben wird gefühlt immer länger. Das Generve: „Oh schon wieder der falsche Gang“ „muss die wirklich so hoch drehen, im Ort?“ „Kupplung im Ort!!!! Steinbrecher... KUPPLUNG!“ und natürlich dieses Vermaledeite Plopp bei den eh schon zu weiten Wendebögen, überwiegt, in der Gewöhnungsphase, den Fahrspaß deutlich.
Als Reisemaschine ist die KTM klasse! Als eines von vielen Mopeds….?? Da bin ich inzwischen zu unflexibel und pflege im Alltag einen anderen Fahrstil als die 690 braucht.
Bleibt für diese Ausbaustufe noch zu erwähnen, dass es andere Menschen gibt, die mit der 690 auf 5000Km schon 3 kapitale Motorschäden hatten und dass der Wasserkühler mit Metallklammern und Schrauben befestigt ist, die bei einem unglücklichen Schlagwinkel von der Seite, auf die vordere Verkleidung, zu einer Perforation des Kühlers führen können.
Die Kühlerbefestigung lässt sich mit einer Zange, einem Schraubendreher und Nylonschrauben aus dem Baumarkt nachhaltig entschärfen und technische Probleme hatte ich mit der Kati noch gar keine!
Größtes Technisches Problem bislang, die Originalen Spiegel sind Schrott! Beide Seiten sind auf der Balkan Tour einfach ab vibriert und wurden durch Klappspiegel ersetzt.
https://www.touratech.de/adventure-ruec ... x1-25.htmlGrößte Einschränkung im Tourenbetrieb: Der winzige Tank. 250 Km sind zu wenig. Ich hab zwar immer 2 Liter Reserve dabei, aber das Gelbe vom Ei ist es nicht gerade. Es gibt Tanklösungen für : „unter die Sitzbank“ aber das ist immer verbunden mit einem „Sportluftfilter“ Ich wollte den Krach nicht.
Was letztlich zu Ausbaustufe 2 Führte.
Aber das gibt es dann im letzten Teil.