Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahren

Für alles was nicht alteisentreiberisch ist. Plastikroller, Autowagen, wassergekyhlte Mehrzylinder und ähnliche Gehhilfen.

Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 00:01

Von Wien bin Griechenland, mit der Fähre nach Italien, und den über ganz Italien nach Hause. Vor kurzem bei 40 Grad halt die Autobahn durch Ungarn mit gemütlichen 120km/h , mit 300km Tankstopp bis nach Rumänien. Über kleine Straßen und Waldwege zur Transfagarasar. Dann im Rausch hinaus gefahren. Und auf der anderen Seite über die vielen bettelte Bären gewundert!!
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 00:05

Aber jetzt gibt es ja CF 450, Himalaya 450. Auch soll eine BMW 450 kommen. Ja und die lange erwartet KTM 390 . Die alle werden doch noch mehr Alltag tauglich sein.
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon motorang » Di 12 Nov, 2024 06:46

Schmuddliger Typ hat geschrieben:"Man kann auch mit einem
kleinen Hammer fest
zuschlagen"
Frei nach Achims
Bruder Olli


Ui,
das ist SEHR schön :-D
-------------------
Beim Aufstehen helfen lassen, Krönchen richten, weiterfahren !! (nur langsamer ...)
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Nanno » Di 12 Nov, 2024 07:10

Ich bin Alltagsfahrer, nicht zwangsläufig immer die größten Strecken, aber fast täglich das ganze Jahr über. Und das hat dazu geführt, dass ich Motorräder mit ganz bestimmten Eigenschaften suche. Losgegangen ist es mit der väterlichen 4-Ventiler XT auf die ich in den ersten beiden Jahren nach Führerscheinerhalt gleich viel Kilometer draufgeradelt hab, wie alle Vorbesitzer in den 13 Jahren davor. Dann ists mit ein paar großen Vierzylindern Suzuki GS1000, Kawa Z1000 weitergegangen und die waren im Vergleich zur XT gleich mal ein ganz anderes Eck alltagstauglich... viel Leistung: rauf auf die Autobahn. oder woauchimmerhin, E-Start: einfach machen. Nur, mit den Dingern in der Stadt rumrangieren und oft wenn ich nur schnell was gebraucht hab, war der Bock noch nicht mal ansatzweise warm... Also selber auch eine XT500 besorgt und das hatte schon was, schon ein bissi langsam, ziemlich unzuverlässig, aber es hat anders Spaß gemacht. Die Versuche die (Motoren-)Rezepte hier aus diesem und dem SR/XT-Forum nachzukochen, hat halt nicht so ganz funktioniert. Die Leistung zu finden war nicht so schwer, aber irgendwie ständig hin und die XT wurde weniger und weniger gefahren.

Irgendwann ist dann die letzte Kawa Z gegen eine Yamaha TR1 getauscht worden oder anders gesagt 80-90PS gegen ca. reale 45-50 PS. Und das wars dann: ein eigentlich langsames Motorrad, dass die Option für die Alltagsnutzung auch inkl. der Autobahn bietet. Die serienmäßige TR1 war kaum schneller als die meisten gut eingestellten SRs hier im Forum. Unvergessen (für mich) die Suche nach der Höchstgeschwindigkeit oberhalb von 135, weil recht viel mehr war da anfangs nicht... In den letzten (fast schon) 10 Jahren hab ich zwar die TR1 viel verändert und auch einiges an Leistung gefunden, aber ich hab vorallem nach der Leistung ganz unten gesucht, nach einer Leistung die entspannt. Ich wollte eine Leistungskurve die soweit unten wie möglich beginnt und von mir auch auch früher abflacht, aber dafür den Druck rausnimmt, das Ding drehen zu müssen. Dafür war viel Arbeit nötig, aber das passt mittlerweile, auch wenn es dazu nur eines kompletten Umbaus des ganzen TR1-Motors bedurfte und abseits des Motorgehäuses und der Deckel nichts mehr vom ursprünglichen Motor über ist. :oops:

... und dann ist mir das Dre-XT-Stück passiert, mein Vater hat keinen Bedarf mehr gehabt (und ist einmal zu oft liegengeblieben damit) und ich hab grad meine XT500 verkauft. Gedacht wars primär als Kilometerfress-Entlastung, geworden ists mein liebster zweirädriger Wanderstiefel. Für das was ich mir alles bei dem Ding angetan hab, ist sie noch immer viel zu langsam, zu unzuverlässig und eigentlich auch viel zu teuer. Und irgendwann letztes oder vorletztes Jahr, nachdem ich bei Dauergeschwindigkeit 160 lt. Tacho den hochverdichter Kolben in die ewigen Jagdgründe geschickt hab, ist es mir klar geworden: Ich will da grad was von einem Motorrad was es nicht wirklich kann bzw. das andere Sachen viel besser kann und ich versuche es krampfhaft in eine Richtung zu drücken, in die es eigentlich nicht hingehört. Jetzt mit dem Wössner-Kolben und ca. Serienverdichtung hab ich eine gemütliche Wanderenduro, die ab 130 eher unwillig wird, aber bis dahin einfach gemütlich dahinstapft, wo ich aufrecht drauf sitze und die Gegend sehe. Die Fahrt ins Innviertel ist immer noch eher fad damit, aber wenn ich am Ende von einem langen Tag heimkomme, dann hab ich durchgeschnauft und der Arbeitstag hat irgendwo bei Altheim oder schlimmstenfalls Ried aufgehört und ist ganz weit weg.
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Boscho » Di 12 Nov, 2024 09:05

"Je kleiner das Motorrad unter mir, desto größer ist die Welt vor mir." (Tomcat)

Ich möchte das für mich dahingehend ergänzen, dass ein nicht vorhandenes Motorrad diese Möglichkeit nochmal erheblich erweitert. Ich bin inzwischen viel zu Fuß unterwegs, und das gibt mir persönlich das, was ich mit dem Motorrad wohl immer gesucht habe.

Irgendwie hat sich das ja schon abgezeichnet. Die letzten von mir gefahrenen Motorräder hatten 27 und 19 PS. :D
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 12:02

Ich war noch mit der KTM 690 auf der TET Italien. Von Genua hinauf, bergauf einen ziemlich steilen schottigen ausgewaschen Weg. Die KTM braucht so 15-20km/h Mindest Geschwindigkeit. Endlich den Berg erklommen, habe ich eine längere Rast einlegen müssen. Da hörte ich so einen gleichmäßigen klang, wie eine Nähmaschine. Der Fahrer ist gekonnt gleichzeitig mit seiner CRF300 Rallye da hinaus gefahren. Eine Zeit danach kam ein total verschwitzter mindestens zwei Meter großer Fahrer mit einer 1200 Yamaha Enduro. Das hat mein Interesse an der Honda geweckt. Hab dann mich mit einigen Besitzern unterhalten. Allgemeine Meinung war, daß die Feder zu weich, Dämpfer zu lasch, und bei Gegenwind leicht bergauf maximal 100 km/h. Und ich der Rahmen und der rechten Fußraste gebrochen!
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 12:04

Muss wohl die Korrektur am Handy ausschalten.
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 12:23

War im Februar in Tunesien ein bisschen Sahara genießen. Von Wien bis zur Fähre sind es 1000km. Soll ich mit dem Hänger, oder doch auf Achse fahren. Zwei Mal sechs Stunden über die Autobahn ist ja kein Problem. Aber in Tunesien sind es auch noch 600 bis zum Salz See. Im Camp vor der hohen Dünnen habe ich mich mit einem CRF 300R Fahrer unterhalten. Der hat sie mit einem Ölins Fahrwerk aufgewertet. Der hat für die erste größere Dünne mehrere Anläufe gebraucht. Motor zu schwach. Am nächsten Tag gab es einen Sandsturm, darum habe nur eine kleine Runde in die Wüste gemacht. Bei bei der Unfall Stelle, wo eine Stunde vorher der Yamaha 700 Fahrer gestürzt ist, vorbei gefahren. Der hat darüber auch ein paar YouTube Video eingestellt. Die AJP hat sowohl Wüste, als auch die lange Autofahrt Fahrt problemlos gemeistert.
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 12:33

Die Zeit auf der Fähre habe ich mit zwei Südtiroler verbracht. Einer eine Yamaha 700, der anderen eine neue Honda Trans Alp. Die Planen die nächste Reise nach Algerien. Haben sich dafür zwei Kove 450 gekauft. Auch der Verletzte Yamaha Fahrer hat sich inzwischen eine KTM 690 gekauft.
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 13:24

Aber das sind doch spezielle Einsatz Zwecke. Ja, und meine Suzuki DR250S wird fast nicht mehr bewegt. Der mit der Yamaha 700 hat einen YouTube Kanal. Für kalte Wintertage. Burning Feet Adventures.
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Schmuddliger Typ » Di 12 Nov, 2024 19:37

Das sind alles keine kleine Moppeds!
@Achim, sollen wir mal wieder die
Hufu's aktivieren?
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Philipp_FS » Di 12 Nov, 2024 19:50

nattes hat geschrieben:Eigentlich wollte ich sie ja verkaufen, weil ich Motorrad mäßig abspecken will und meist nur noch mit dem Gespann unterwegs bin.

Aber nachdem ich sie heute technisch und optisch wieder hergerichtet habe, werde ich sie wohl doch behalten.
Denn sie kann alles, außer schnell auf der Autobahn. Und darauf kann ich mit der Enfield gut verzichten.
Sie macht einfach Spaß. :-)

Bild


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Was ich aber von Enfield einen unerhört guten Wurf finde, ist, dass sie den 650er in die Meteor gefriemelt haben und als Super Meteor vermarkten UND die Classic jetzt dann auch als 650er bringen.
Das macht’s mir ziemlich schwer aktuell. Die sind halt in ihrer Strategie super stabil und begehrenswert unterwegs!

Aber die 650er ist zu groß für dieses Thema :weg:
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Nanno » Di 12 Nov, 2024 21:04

Philipp_FS hat geschrieben:Aber die 650er ist zu groß für dieses Thema :weg:


DAS liegt rein an dir, das (für dich) zu entscheiden. :-)
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon nattes » Di 12 Nov, 2024 21:59

Was ich aber von Enfield einen unerhört guten Wurf finde, ist, dass sie den 650er in die Meteor gefriemelt haben und als Super Meteor vermarkten UND die Classic jetzt dann auch als 650er bringen.
Das macht’s mir ziemlich schwer aktuell. Die sind halt in ihrer Strategie super stabil und begehrenswert unterwegs!


Die werfen seit ein paar Jahren alle drei Monate ein neues Fahrzeug auf den Markt, der Importeur kümmert sich , nicht erst seit seiner Insolvenz um nichts, die Moppeds haben diverse Kinderkrankheiten, und das Händlernetzt fällt gerade wieder mal in sich zusammen. :roll:
Vielleicht ändert sich das aber wieder, wenn Enfield die Vermarktung in Europa selbst in die Hand nimmt. Und danach sieht es aus.

Die einzige, die mir wirklich gefallen würde, ist die neue 450er Himalayan.

Ich würde mir aktuell unter den Bedingungen keine Enfield mehr kaufen.

Aber ich hab ja gut reden. :-D
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Re: Entschleunigung - Oder die Kunst wenig Leistung zu fahre

Beitragvon Herbert H » Di 12 Nov, 2024 22:19

Ja, Händler hat die AJP in Österreich auch keinen. Aber es passen Teile von Husqvarna und KTM. Schrauben muss man halt selbst. Aber ein Motorrad besteht ja nicht nur aus dem Moto. Gabel und Stoßdämpfer kann man ja noch tauschen. Aber der Rahmen dazwischen. Der ist ja auch für das Fahrverhalten verantwortlich.
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