fleisspelz hat geschrieben: Ein vorhandenes und gut funktionierendes System als Selbstzweck und wegen des guten Images des Ersatzproduktes leuchtet mir jedoch nicht ein. Das kann schon in zwei Jahren völlig anders aussehen.
Ich sehe das ziemlich ähnlich. Erst war der Diesel ganz böse. Dann wurde uns 15 Jahre erklärt, wir müssten UNBEDINGT Diesel fahren. Inzwischen ist der effektivste, sparsamste und langlebigste Motor (nämlich der Diesel) wieder ganz arg böse.
Ganz ehrlich: Ich fahre meinen jetzigen Diesel genau ein Jahr, er ist 2,5 Jahre alt und hat jetzt 26 tkm gelaufen. Wenn ich in das Auspuffrohr fasse, hab ich absolut keine erkennbaren Verschmutzungen an den Fingern. Die Karre stinkt auch nicht, wenn sie angeworfen wird, oder läuft. Ja, er braucht Kraftstoff und stößt Schadstoffe aus. Das tut ein Elektroauto auch. Nur halt beim Kohle- oder Gaskraftwerk. Außer der Strom kommt komplett aus erneuerbaren Energien.
Und ja, irgendwann ist der Partikelfilter voll (nach ca 200 tkm) und muß ersetzt werden, was wieder Rohstoffe braucht. Der Elektrowagen wird aber auch irgenwann neue Batterien brauchen.
Ich bin absolut nicht der Meinung, daß der Verbrenner am Ende seiner Entwicklung ist. Elsbett hat hat schon vor 40 jahren gezeigt, wie ein Dreizylinder Diesel mit 80 PS und nur 80 kg Gewicht im PKW flott mit 3,5 bis 4 l/100 km fahren kann, auf 300 tkm fast keine Reparaturen und Wartung braucht und nicht mal einen Wasserkühler! Dieser Entwurf wurde von der Industrie vernichtet, anstatt auf so einem Ansatz weiter zu entwickeln.
Und jetzt, nachdem Jahrzehnte betrogen, gelogen und getäuscht wurde, müssen wir dringend alle unsere Fahrzeuge verkaufen, um ein Elektroauto anzuschaffen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Dabei gehen alleine an Subventionen Milliarden Euro in die Taschen der Autohersteller. Näme man dieses Geld (5000 bis 10000 Euro PRO AUTO), um vorhandene Fahrzeuge nachzurüsten und bestehende, aktuell produzierte Modelle sparsamer, sauberer und nachhaltiger zu machen und Druck auf die Industrie auszuüben, wäre wohl schon einiges erreicht. Oder man näme dieses Geld, um die erneuerbaren Energien so auszubauen, daß man wirklich schmutzige Kraftwerke bald abschaffen könnte, ohne aus dem Ausland Atomstrom, Kohlestrom und Gasstrom zukaufen zu müssen, wäre es besser angelegt.
Ich fahre mein kürzlich angeschafftes, modernes Dieselauto genau so lange, bis es aufgebraucht ist. Und dann mache ich mir Gedanken um einen anderen Wagen, der dann wieder so wirtschaftlich und umweltfreundlich wie zu dem Zeitpunkt möglich ist.
Ich wäre sofort bereit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren. Wenn sie denn so wären, daß ich morgens und abends eine gute Anbindung hätte (selbst in Hamburg nicht ganz einfach) und bezahlbarer wären (Jahreskarte für Martina und mich zusammen 2356,80 Euro, das Auto brauche ich aber für die Firma trotzdem, muß den Unterhalt also auch bezahlen).
Wessen Auto heute verbraucht ist und deshalb ersetzt werden muß, der kann sich Gedanken um die Anschaffung eines Elektroautos machen, wenn seine persönlichen Bedürfnisse das zulassen. Einen neuwertigen oder gut erhaltenen Wagen gegen einen Stromer zu ersetzen, ist haarsträubend.