Elektrisch zur Arbeit ...

Für alles was nicht alteisentreiberisch ist. Plastikroller, Autowagen, wassergekyhlte Mehrzylinder und ähnliche Gehhilfen.

Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon fleisspelz » Do 11 Nov, 2021 13:01

Ich bin weder ein ausgewiesener Freund noch ein erbitterter Feind der Elektromobilität. Ich vertrete den Standpunkt, dass Mobilität nachhaltiger und ressourcenschonender werden muss. Dazu ist meiner Meinung nach die Abkehr von automobiler Adipositas wesentlicher, als die Wahl des Energieträgers. Am wichtigsten ist nach meiner Ansicht eine Abkehr von allen Formen der Überproduktion und des Überkonsums. Ein Beispiel: es mag sinnvoll sein, die Zahnbürste in Zukunft aus Bambus zu beschaffen, statt aus Kunststoff. Kontraproduktiv ist es, den 12er Vorratspack Kunststoffzahnbürsten unbenutzt zu entsorgen um statt dessen Bambuszahnbürsten zu verwenden. Übersetzt auf das Fortbewegungsmittel bedeutet das: wenn man klimaschonend unterwegs sein möchte, ist es günstig, gebrauchte Fahrzeuge so lange wie möglich zu verwenden, auch ohne den Energieträger zu wechseln und keine neuen Fahrzeuge zu kaufen. Ein weiterer Aspekt ist, so wenig Fahrzeug wie möglich und zugleich so viel wie nötig mit sich herumzuschleppen. Ein Fahrrad ist aus Sicht der CO²-Neutralität sehr weit vorne, aber bei so mancher Topographie und etlichen Arbeitszeitenmodellen wenig probat. Das Motorrad, respektive der Motorroller, bei dem um die 200 kg Material eine Person bewegen ist da weiter vorne als ein Automobil, aber auch das ist nicht an jedem Arbeitsweg von jedem Berufstätigen umsetzbar. Also mache ich mir Gedanken über ein Automobil.

Zunächst mal halte ich einen 20 Jahre alten Audi Diesel für umweltschonender als jeden Tesla oder die gesamte Riege aller Elektro-SUV. Ein Elektrofahrzeug ergibt für mich nur dann Sinn, wenn es den täglichen Transport zur Arbeitsstätte und wieder nach Hause erledigen kann, dann wieder ans Kabel gehängt wird und am nächsten Tag das selbe wieder macht. Für Fernreisen halte ich die Bahn für sinnvoller. Meinetwegen auch gerne als Autotransporter. Ansonsten eben den Benziner oder Diesel ausschließlich für die Fernreise. Tina legt in der Regel täglich einen Arbeitsweg von z.B. 19 km einfach, respektive 30 km einfach bei schlechten Wetterbedingungen oder Dauerbaustellen zurück. Sinnvoll ist also, ein Fahrzeug zu suchen, das ca. 100 km Reichweite hat, um auch bei dem Umweg über den Supermarkt noch nicht ins Schwitzen zu kommen, selbst wenn alle Verbraucher genutzt werden. Des Weiteren möchte ich vermeiden, dass ein neues Fahrzeug für mich produziert wird, sondern lieber ein bereits vorhandenes am Leben erhalten. Der erste Impuls war, meinen Morris auf Strom umzubauen. Vielleicht mache ich das, ich habe mich noch nicht entschieden. Falls ich das mache, dann erst dann, wenn der Motor nicht mehr sinnvoll zu retten ist. Das könnte länger dauern, als ich noch lebe.

Der Gedanke, ein Fahrzeug mit kleiner Batterie, wegen der umweltschonenderen Produktion und Entsorgung zu betreiben, das über die Schuko-Steckdose zu laden geht, für das also keine eigene Lade-Infrastruktur geschaffen werden muss und das mittelfristig mit einer hauseigenen Photovoltaik-Anlage mit dem größten Teil seiner Energie versorgt werden kann trieb mich um, zu recherchieren, welche Möglichkeiten es gibt.

In meinem persönlichen Lastenheft stand:

Muss gebraucht verfügbar sein
Darf inclusive Batterie nicht mehr als 1000 kg wiegen
Soll ca. 100 km Reichweite mit einer Batterieladung schaffen
Soll landstraßentaugliche Fahrleistungen haben (mindestens 80 km/h Dauergeschwindigkeit)
muss mit Mittelgebirgs-Topographie erträglich zurecht kommen (Steigungen bis 20 %)
Soll Platz für zwei Personen und Gepäck bieten
Muß an handelsüblichen mit 16A abgesicherten 230 V Schukodosen zu laden gehen
Soll über verfügbare und erschwingliche mechanische Ersatzteile, möglichst aus Großserienproduktion verfügen

Ich bin fündig geworden! In den Jahren zwischen 2009 und 2014 wurden 1600 Stück des Elektrofahrzeuges "MIA electric" des ehemaligen Peugeot-, Mercedes- und VW-Designers Murat Günak produziert. Nachdem der Laden 2014 wegen zu geringer Produktionszahlen in Konkurs ging, hat sich rund um das Mainzer Autohaus Jacobi eine Fangemeinde etabliert, die sich zum Ziel gesetzt hat, so viele MIA wie möglich am Leben zu erhalten. Dort kann man entweder mit einer auf dem Gebrauchtmarkt erworbenen MIA jeglichen technischen Support erhalten, oder man kann sich eine komplett auf null gedrehte MIA mit neuem 14kW-Batteriesatz und zwei Jahren Vollgarantie für knapp 12 k€ kaufen. Das Autohaus Jacobi besteht bei allen Kaufwilligen darauf, dass man die MIA, die man kaufen möchte zunächst für einen Monat mietet. Falls man das Auto dann kauft wird die Monats-Mietgebühr in Höhe von 250 Euro auf den Kaufpreis angerechnet. Falls man feststellt, dass die MIA doch nicht das richtige Fahrzeug ist, gibt man sie nach dem Monat zurück und alle bleiben Freunde. Sehr sympatisch.

Es gibt die MIA in drei Varianten:
"pur" mit 2,87 m Länge und drei Sitzen. Der Fahrersitz ist mittig angeordnet, die beiden Beifahrer sitzen dicht dahinter und strecken ihre Beine rechts oder links am Fahrer vorbei. Das Auto ist 7 cm breiter und 4 cm höher, aber einen satten Meter kürzer als ein 2CV.
"familiale" 32 cm länger und mit 4 Sitzplätzen in einer echten zweiten Reihe und nach wie vor mit mittigem Fahrerplatz
"cargo" ebenfalls lang und mit einem wahlweise zwei Sitzen und bis zu 1500 l Ladevolumen sowie ohne hintere Verglasung
In allen Varianten fühlt man sich wie der Straßenbahnschaffner ...

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Den Weg von Mainz bis zu mir nach Hause hat die MIA gestern nicht geschafft. Zwar bin ich durchgehend im "ECO"-Modus gefahren und habe das Auto nicht über zwei von vier Balken Energieverbrauch hinaus benutzt, aber durch mehrere Umleitungen bedingt war die Fahrstrecke statt der vorgesehenen ca.90 km dann doch 105 km lang. Bei der Abfahrt zeigte mir der MIA 116 km möglicher Reichweite im Display an, 2km vor dem heimatlichen Hof war dann aber dennoch Schluss. Die restliche Strecke bedurfte des Abschleppseiles ...
Justus hat ein E-Vehikel und das ganze Dorf hat es mitbekommen :omg:

Bis jetzt macht das Vehikel Spaß und ich geb ihm eine Chance. Mal sehen, wie das nach Ablauf des Monats aussieht. Fest steht: das Ding kann unter Umständen ein brauchbarer Arbeitsplatzshuttle und überdachte Einkaufstüte werden und den erhaltenswürdigen Oldtimern die Fernstrecken überlassen. Nach meiner Einschätzung taugt das Vehikel zum Zweit- oder Drittfahrzeug oder für den urban orientierten Vorstadtbewohner. Nicht mehr, aber immerhin ...
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon ETZChris » Do 11 Nov, 2021 13:13

Seltenheitswert!!!
Lustiges Gefährt.

Alternative könnten die Drillinge Mitsubishi iMIEV, Peugeot Ion und Citroen C-Zero sein.
Oder hast du sie aus Gründen bereits ausgeschlossen?
Gruß
Christian

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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon T. » Do 11 Nov, 2021 13:31

So ein MIA war 1 1/2 Jahre in meiner Firma das erste E-Auto für die Werkspost.
Die Mädels waren nicht besonders begeistert.
Zu Anfällig, klapprig, zugig und klein.

Die seitdem summen die mit einem kurzen E-Kangoo rum
Ein langen E- Kangoo haben die Elektriker...die sind auch recht zufrieden.
T.Bild
T.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon fleisspelz » Do 11 Nov, 2021 14:01

ETZChris hat geschrieben:...
Alternative könnten die Drillinge Mitsubishi iMIEV, Peugeot Ion und Citroen C-Zero sein.
Oder hast du sie aus Gründen bereits ausgeschlossen?

Das Auge isst mit :floet: :omg: :-D

Den IMIEV und seine Geschwister finde ich zu schwer und wegen der Li-Ion-Batterien nicht so attraktiv wie den MIA mit den nur knapp 160 kg schweren Lithium-Eisenphosphat-Akkus, die offenbar große Gesamtleistungen erbringen können. Zwei MIAs mit derzeit jeweils über 300 000 km auf den Akkus sind derzeit im Einsatz.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon jokeundjens » Do 11 Nov, 2021 14:02

Moin Justus!

Sehr interessant Dein kleiner Neuer.

Diesen hier https://electricbrands.de/ gibt es noch nicht in gebraucht; er wird ab nächstes Jahr in Itzehoe hergestellt.
Mit seinem Preis/Leistungsverhältnis hat er mich begeistert.
Das wird sicherlich zukünftig mal mein Auto werden.

Seine Maximalreichweite ohne Ladevorgang, mit voller Batteriebestückung und Solarmodulen beträgt über 600 km.
Seine Höchstgeschwindigkeit soll meines Wissens bei 100 km/h liegen.
Permanent, elektronisch gesteuerter Allradantrieb, über 1000 Nm Drehmoment.
Sein Leergewicht ohne Batterien, Ladung und Aufbauten beträgt nur 450-600kg, er kann aber trotzdem bis zu 1000kg Ladung transportieren.

Grüße aus dem Norden

Jens
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon superknuffi » Do 11 Nov, 2021 14:39

Hallo Justus
Meine Meinung :
Viel zu wenig Reichweite :omg:
Ich durfte einen Zoe mit angeblichen 200 km Reichweite eine Woche, allerdings in einer kalten Winterwoche, probefahren.
20 Kilometer Arbeitsweg, keine Lademöglichkeit untertags, für mich völlig unbrauchbar.
Elektro erst wenn genügend Ladestruktur vorhanden ist.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Zimmi » Do 11 Nov, 2021 14:44

Ich bin ja auch ein wenig am Hirnen in diese Richtung. Für mein "Commuting" :omg: wäre ein E-Auto auch nicht verkehrt. :gruebel:
Das aktuelle E-Auto ist ja fast 32 Jahre alt, und es steht "2.0" vor dem E... :floet:
Voraussetzung für Sinnhaftigkeit echter E-Mobilität für mich wäre 'ne Photovoltaikanlage auf dem Dach (ist in der Erwägungsphase) und weiterhin eine gewisse Zuversicht, dass die E-Möhre nicht innerhalb kürzester Zeit an irgendeinem Ende kaputt geht. Ich werde nämlich sicher kein Neufahrzeug erwerben, sondern mich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Von daher bin ich in Sachen Erfahrungsberichte echt neugierig, sowohl was die Tauglichkeit als auch die Haltbarkeit derartiger Produkte angeht... ;)

Grysze, Michael

P.S.: Tante Edit meinte, dass ich das alte E-Auto eh unbedingt "aufbrauchen" möchte. Fährt nämlich noch einwandfrei - und macht Spaß...
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Matthieu » Do 11 Nov, 2021 15:10

superknuffi hat geschrieben:Ich durfte einen Zoe mit angeblichen 200 km Reichweite eine Woche, allerdings in einer kalten Winterwoche, probefahren.
20 Kilometer Arbeitsweg, keine Lademöglichkeit untertags, für mich völlig unbrauchbar.

Versteh ich dich richtig? Der Zoe hat es bei dir nicht geschafft die 2 x 20 km am Tag zu bewältigen?
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon superknuffi » Do 11 Nov, 2021 16:42

Der Zoe konnte nachts an 220 Volt nicht vollgeladen werden.
Die Reichweite betrug bei Minus 7 Grad nicht mehr 200 Kilometer, sondern 110.
OHNE Heizung, Licht und Radio.

Ich wollte zwei mal auf dem Heimweg einem Umweg machen, einmal was einkaufen, in einer 30 Kilometer entfernten Stadt, einmal spontan jemandem vom Bahnhof holen, ebenfalls ca. 60 Kilometer hin und zurück.
Wir sind halt nun mal auf dem Land hier.
Beides habe ich verworfen, da zu knapp mit dem Akku und auch schlecht planbar, da der Aku natürlich schwankt.
Lademöglichkeit in erreichbarer Nähe das Arbeitsplatzes gab es nicht.

Mehrere meiner Nachbarn haben bereits den zweiten Zoe.
Sie laden zuhause mit Photovoltaik und in ihren Firmen umsonst vor der Tür.
Alle sind extrem zufrieden mit den Fahrzeugen, vor allem weil fast keine Wartungskosten entstehen.
35 Euro Festpreis pro Service.
Aber, wie gesagt, an der Lademöglichkeit steht und fällt die ganze Überlegung, und 100 Kilometer sind vorsintflutlich.

Die kleinsten (geleasten) Batterien der neuen Zoes haben 400 Kilometer Reichweite.

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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Dreckbratze » Do 11 Nov, 2021 17:29

Jetzt mal ehrlich, ein wesentliches Argument für den/die MIA ist doch die Skurrilität von dem Teil, erinnert mich ein bißchen an das FlieWaTüt :grin:
Wenn es also die tägliche 40km Arbeitswegtour schafft, ist doch das Mindestziel erreicht.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Dreckbratze » Do 11 Nov, 2021 17:33

Jens, der Bus gefällt mir auch, ob die optimistischen Angaben in der Praxis erreicht werden wird man sehen.
Allerdings habe ich mir noch nie ein Fahrzeug in der Preisklasse gekauft.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon lilienstein » Do 11 Nov, 2021 18:57

Justus, wenn wirklich das Auge mit isst, dann hattest du wohl eine starke Sonnenbrille beim Kauf auf oder bereits die zukünftige Umdekorierung im Blick ;-)
Für mich erscheint es wie eine Kreuzung aus britischem Taxi und dem Volvo-Schneewitchensarg...
Trotzdem Glückwunsch und allzeit gute Fahrt. Du bist ja oft Vorreiter mit unkonventionellen Gefährten.
Viele Grüsze
Unterwegs, ab und zu noch...
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Richy » Do 11 Nov, 2021 20:36

Also, ich find das Ding ja irgendwie knuffig!


Viel Spaß damit und zukünftig immer etwas Restspannung im Tank! :smt023
Das beste Werkzeug ist ein Tand in des tumben Toren Hand.
(eigene Erfahrung)
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon fleisspelz » Mo 15 Nov, 2021 12:46

lilienstein hat geschrieben:...
Für mich erscheint es wie eine Kreuzung aus britischem Taxi und dem Volvo-Schneewitchensarg...
Trotzdem Glückwunsch ...

Beides Fahrzeuge, die ich gut leiden kann ...

Mittlerweile weiss ich etwas mehr über die Kosten.
Das Fahrzeug verursacht bei den derzeitigen Strompreisen in etwa Kosten in Höhe von 3 Euro pro 100 km. Ein respektabler Wert. KFZ-Steuern fallen nicht an, er ist dauerhaft steuerbefreit. Die Versicherung ist ungefähr 20 Euro billiger als die unseres 2CV

Da die beiden Fahrzeuge in etwa die gleiche Leistung haben (der 2CV ist der agilere) und in etwa das gleiche Platzangebot (auch hier liegt der 2CV um einen Sitzplatz und drei Kästen Wasser Gepäckvolumen vorne) vergleiche ich sie jetzt im Hinblick auf die Kosten:

MIA 3 Euro Strom pro 100 km gegen 2 CV ca. 10,50 Euro Kraftstoff und Motorenöl pro 100 km
Die Kosten für Bereifung und Bremsen liegen auf den selben Level.
Darüber hinausgehende Wartungskosten beim 2CV schlagen mit etwa 100 Euro Material im Jahr zu Buche, das könnte beim MIA billiger sein, da weniger bewegte Teile vorhanden sind.
Bei realistischen ca. 10.000 km jährlicher Fahrleistung verursacht also der MIA Kosten von etwa 300 Euro, während der 2CV Kosten in Höhe von etwa 1150 Euro verursacht.
Dazu kommt eine Versicherungs- und Steuerersparnis in Höhe von ca. 200 Euro per anno (2CV6: 180 Euro Steuern, Versicherung ist nur geringfügig teurer, als beim MIA). Das bedeutet, dass ich beim MIA, sofern keine größeren Reparaturen anstehen sollten, gegenüber dem 2CV bei 10 tkm Jahresfahrleistung etwa 1050 Euro im Jahr einsparen kann.
Dem steht der Anschaffungspreis gegenüber.
Da ich meinen 2CV bereits habe rechnet sich der MIA für mich ökonomisch nicht, da sich ein zusätzlich angeschaffter MIA erst nach elfeinhalb Jahren amortisieren würde.
Selbst wenn ich den 2CV verkaufe und realistische ca. 5000 Euro Zeitwert vom Einstandspreis des MIA abziehe, bleiben immer noch fünfeinhalb Jahre bis zur ökonomischen Amortisierung des MIA. Das würde auf eine Wette hinauslaufen, wie lang so eine Batterie hält.

Jetzt interessiert mich, wie ich den ökologischen Mehrwert realistisch berechnen kann.

Welche Umweltschäden werden durch die Produktion eines 14 kW-Lithium-Eisenphosphatakkus und die Steuerung des Motors verursacht? Und wie lange hät so ein Akku und die Steuerung? Wieviel Energie muss in die Produktion dieser Teile gesteckt werden im Vergleich zur Produktion und Entsorgung von Verschleissenden 2CV Teilen (Kupplung, Kolben, Zylinder etc.)
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Kwak » Mo 15 Nov, 2021 13:10

Seit 1 1/2 Jahren bin ich nun mit meinem MINI SE unterwegs und muss sagen das Dich fährt sich besser als das
Verbrenner pondon.

Ladefähig von 230V 11A 2530W
über 400 V 16A 11000W Dreiphasig
Gleichstrom 400V 50000 Watt

Reichweite im Winter mindestens 150 KM bei Sitzheizung Radio und mit warmem Innenraum.

Teile passen vom normalem Mini

Akku und Antriebstechnologie sind vom I3

Ja der Mini hat 1450 KG ist für den Justus also zu schwer.

Verbrauch ohne sparen liegt ca. bei 17 kw/h pro hundert KM.

Und das schlimmste die 130 KW Antriebsleistung machen Spaß auch noch.
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