Elektrisch zur Arbeit ...

Für alles was nicht alteisentreiberisch ist. Plastikroller, Autowagen, wassergekyhlte Mehrzylinder und ähnliche Gehhilfen.

Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon motorang » Mo 22 Nov, 2021 11:16

sejerlänner jong hat geschrieben:Balkonkraftwerk hat z.b der SR Oldman, meine Eltern und ich. Alle drei sind zufrieden.


Ich auch ... hilft ein bisserl, 15-20% des Eigenverbrauchs idealerweise

Bei den derzeitigen Regelungen hilft das aber beim Thema dieses Freds, der Elektromobität, nur bedingt :-)
500 Watt peak ...

Wer seinen Wagen nur daheim und meist solar laden mag, braucht eher in der Gegend 10-15 kW oder mehr installierte Leistung - und schönes Wetter.
Solar daheim laden geht bei Nutzung des Elektrowagens für den Arbeitsweg üblicherweise nur am Wochenende.
Freunde von mir haben (als einzigen Wagen) einen Zoe, genützt vor allem zum Pendeln und EInkaufen, 25-30 km täglich braucht 40 kWh in der Woche ...

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon fleisspelz » Mo 22 Nov, 2021 14:09

nattes hat geschrieben:...
Darf dann nicht die Erhaltung unseres Lebensraumes und der unserer Kinder nicht auch erst mal etwas mehr kosten?
...

Da bin ich völlig bei Dir. Wenn der ökologische Nutzen des MIA im vorliegenden Vergleich sich zum Beispiel bereits nach einem Jahr einstellen würde, dann wäre ich bereit, das Geld zu seiner Anschaffung aufzubringen, auch wenn der ökonomische Nutzen sich erst nach sechs Jahren einstellt. Ein vorhandenes und gut funktionierendes System als Selbstzweck und wegen des guten Images des Ersatzproduktes leuchtet mir jedoch nicht ein. Das kann schon in zwei Jahren völlig anders aussehen.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Lederclaus » Mo 22 Nov, 2021 15:42

fleisspelz hat geschrieben: Ein vorhandenes und gut funktionierendes System als Selbstzweck und wegen des guten Images des Ersatzproduktes leuchtet mir jedoch nicht ein. Das kann schon in zwei Jahren völlig anders aussehen.


Ich sehe das ziemlich ähnlich. Erst war der Diesel ganz böse. Dann wurde uns 15 Jahre erklärt, wir müssten UNBEDINGT Diesel fahren. Inzwischen ist der effektivste, sparsamste und langlebigste Motor (nämlich der Diesel) wieder ganz arg böse.
Ganz ehrlich: Ich fahre meinen jetzigen Diesel genau ein Jahr, er ist 2,5 Jahre alt und hat jetzt 26 tkm gelaufen. Wenn ich in das Auspuffrohr fasse, hab ich absolut keine erkennbaren Verschmutzungen an den Fingern. Die Karre stinkt auch nicht, wenn sie angeworfen wird, oder läuft. Ja, er braucht Kraftstoff und stößt Schadstoffe aus. Das tut ein Elektroauto auch. Nur halt beim Kohle- oder Gaskraftwerk. Außer der Strom kommt komplett aus erneuerbaren Energien.
Und ja, irgendwann ist der Partikelfilter voll (nach ca 200 tkm) und muß ersetzt werden, was wieder Rohstoffe braucht. Der Elektrowagen wird aber auch irgenwann neue Batterien brauchen.

Ich bin absolut nicht der Meinung, daß der Verbrenner am Ende seiner Entwicklung ist. Elsbett hat hat schon vor 40 jahren gezeigt, wie ein Dreizylinder Diesel mit 80 PS und nur 80 kg Gewicht im PKW flott mit 3,5 bis 4 l/100 km fahren kann, auf 300 tkm fast keine Reparaturen und Wartung braucht und nicht mal einen Wasserkühler! Dieser Entwurf wurde von der Industrie vernichtet, anstatt auf so einem Ansatz weiter zu entwickeln.

Und jetzt, nachdem Jahrzehnte betrogen, gelogen und getäuscht wurde, müssen wir dringend alle unsere Fahrzeuge verkaufen, um ein Elektroauto anzuschaffen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Dabei gehen alleine an Subventionen Milliarden Euro in die Taschen der Autohersteller. Näme man dieses Geld (5000 bis 10000 Euro PRO AUTO), um vorhandene Fahrzeuge nachzurüsten und bestehende, aktuell produzierte Modelle sparsamer, sauberer und nachhaltiger zu machen und Druck auf die Industrie auszuüben, wäre wohl schon einiges erreicht. Oder man näme dieses Geld, um die erneuerbaren Energien so auszubauen, daß man wirklich schmutzige Kraftwerke bald abschaffen könnte, ohne aus dem Ausland Atomstrom, Kohlestrom und Gasstrom zukaufen zu müssen, wäre es besser angelegt.

Ich fahre mein kürzlich angeschafftes, modernes Dieselauto genau so lange, bis es aufgebraucht ist. Und dann mache ich mir Gedanken um einen anderen Wagen, der dann wieder so wirtschaftlich und umweltfreundlich wie zu dem Zeitpunkt möglich ist.
Ich wäre sofort bereit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren. Wenn sie denn so wären, daß ich morgens und abends eine gute Anbindung hätte (selbst in Hamburg nicht ganz einfach) und bezahlbarer wären (Jahreskarte für Martina und mich zusammen 2356,80 Euro, das Auto brauche ich aber für die Firma trotzdem, muß den Unterhalt also auch bezahlen).

Wessen Auto heute verbraucht ist und deshalb ersetzt werden muß, der kann sich Gedanken um die Anschaffung eines Elektroautos machen, wenn seine persönlichen Bedürfnisse das zulassen. Einen neuwertigen oder gut erhaltenen Wagen gegen einen Stromer zu ersetzen, ist haarsträubend.
Look!
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon motorang » Mo 22 Nov, 2021 15:57

Aber darum geht's doch gar nicht.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon nattes » Mo 22 Nov, 2021 16:00

Ähhh, das verlangt doch auch niemand. :gruebel:
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon fleisspelz » Mo 22 Nov, 2021 16:15

motorang hat geschrieben:Aber darum geht's doch gar nicht.

Naja, Andreas, mir ging es bei meinem Vergleich schon darum.

Die Ausgangslage ist: Ich vermute, dass es in der ökologischen Lebenszeitbilanz sinnvoll sein kann, seinen Verbrenner weiter zu reparieren, statt ihn wegzuwerfen und durch ein E-Fahrzeug zu ersetzen. Ich möchte bei dem Industrie-Hype, der meiner Meinung nach dadurch begünstigt ist, dass die Verantwortlichen begriffen haben, dass man E-Fahrzeuge mit weniger Teilen und weniger Personal produzieren, aber dennnoch zu ähnlichen, teilweise gar höheren Preisen vermarkten kann. Daher möchte ich für mich ausrechnen: wann amortisiert sich ein E-Straßenfloh, von dem ich als Konzept überzeugt bin gegenüber dem 2CV a) ökologisch und b) ökonomisch. Ich habe mich der Antwort auf diese Fragestellung, soweit es meine Ressourcen hergeben, so präzise wie möglich genähert.

Die Krux bei der Geschichte ist, dass ich, wenn ich zu dem Ergebnis gelange, dass ich mit dem 40 Jahre alten Verbrenner 2CV noch 6 Jahre vorne liege, dann beim derzeitigen Technologiestand einige Zeit nichts ändere. Den 2CV kann ich vermutlich bis zum St. Nimmerleinstag weiter reparieren. Ich vermute, dass es Mittelfristig darauf hinauslaufen wird, dass ich den 2CV zum Elektromobil für Kurzstrecken umbaue und die Langstrecke mit dem Diesel zurücklege. Am liebsten auf einem Autoreisezug ...
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon schnupfhuhn » Di 23 Nov, 2021 11:49

Wenn Du dir jetzt noch denkst das der Sprit den Du nicht verfährst von wem anderen Verfahren oder verstromt wird dann wird es eh skuril. 2% der Weltbevölkerung spart mit dem Elektroauto Erdöl damit es aufstrebende Nationen wie China oder Indien oder die Amis verheizen können. Um ihr Gewissen zu beruhigen haben sie die Atomkraftwerke abgeschaltet, werden aber entweder den Atomstrom aus Frankreich kaufen, oder den Kohlestrom aus Polen und Tschechien. Der Ansatz kommt wohl eher von den Dichtern als den Denkern.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon fleisspelz » Di 23 Nov, 2021 12:43

Naja, so ein Fatalismus läuft darauf hinaus, dass niemand den ersten Schritt tun muß. Wir stehen aber vor einer Situation, die viele große Schritte sehr schnell verlangt. Es ist kein rein philosophischer Ansatz, es erst Mal zu versuchen, bevor man von Vornherein aufgibt.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon sejerlänner jong » Di 23 Nov, 2021 13:23

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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Boscho » Di 23 Nov, 2021 14:07

Richtig ist, dass große Erfolge fürs Klima nur bei den Großverursachern der Treibhausgas-Emissionen zu erwarten sind. Falsch ist aber, ausschließlich mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen: "Ich mach' nix bevor der was macht."

Ich bin nicht immer mit Justus einer Meinung. Aber hier bin ich es sehr: jede:r von uns sollte das Möglichste tun, um diese Entwicklung abzubremsen.

Klar bringt das nix, nur den Erzeugungsweg zu ändern aber gleichzeitig ungehemmt weiter zu konsumieren. Bei mir im Haushalt läuft das letztlich darauf hinaus, dass ich trotz steigender Energie- und Lebenshaltungskosten Jahr für Jahr weniger Geld verbrauche, in allen Bereichen.

Ist natürlich umso leichter, wenn man eh kein Geld mehr hat. Das sei zugegeben. :oops:
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon schnupfhuhn » Di 23 Nov, 2021 15:55

...Naja, so ein Fatalismus läuft darauf hinaus...


Ich würde es Realismus nennen, denn so wie es gerade propagiert wird, wird es nicht besser werden, nur umständlicher. Etwas mehr Weitblick und ein Konzept wäre super. Klimaclub als Stichwort, aber da müssen wir mindestens noch die Amis mit ins Boot holen. Die ganze Elektrifiziererei macht keinen Sinn wenn das Öl nicht im Boden bleibt sondern wo anders CO2 wird.

Vielleicht optimieren wir auch am falschen Ende. Der grüßte Treiber der Erderwärmung momentan ist die Abholzung der Regenwälder, wenn dann sollte man Quellen und Senken angehen.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Zimmi » Mi 24 Nov, 2021 10:15

Für mich ist es auch der falsche Weg, am Grundsystem nichts zu ändern. Durch immer weiter gesteigerten Konsum und irreparable Einwegprodukte wird das Klima sicher nicht gerettet. Da setzt gefühlt noch keiner eine ernsthafte Bremse an. Die Industrie ist das heilige Kalb, das wachsen muss.
Und in Bezug auf die Elektro-Mobilität, um die es in diesem Fred geht - mit immer noch größeren und schwereren "Radpanzern" mit E-Antrieb wird gar nichts besser. Die Autos müssen kleiner und leichter werden. Und weniger. Dafür braucht's einen verbesserten ÖPNV, und der fehlt im ländlichen Raum momentan noch ziemlich flächendeckend... :ugly: <ironie> Es macht ein wenig den Eindruck, dass demnächst die geringer verdienenden Arbeiter nur noch zur Arbeit fahren, damit sie den Weg zur Arbeit bezahlen können. :omg: </ironie>
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Richy » Mi 24 Nov, 2021 11:58

Danke Zimmi, das sehe ich genauso!
Überall fahren wir nur immer größere Panzer, dem Ami gleich, über den wir so herrlich lästern und doch kaum besser.
Daher finde ich solche Knutschkugeln wie der/die/das Mia, was Justus grade testet, den richtigen Ansatz.
Zurück zum ehrlichen Kleinwagen mit wenig Klimbim. Der Ansatz muss aber auch im elektrischen Antrieb bezahlbar werden, auch im Unterhalt.
Sieht man heutige Tests von Elektroautos, bin ich immer über den Verbrauch erstaunt, 20kwh pro 100km und mehr. Anfangs waren wir bei 10.
Dummerweise sind wir genetisch drauf trainiert, immer mehr haben zu wollen, das ist ein Grundprinzip, welches wir nur über den klaren Verstand bewältigen könnten, aber dazu muss das in breiten Masse erstmal ankommen..
Edit: und mit breiter Masse meine ich auch und besonders die oberen zehntausend, wie man sie so schön nennt.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon ragman » Do 25 Nov, 2021 09:58

Ideal wäre (nach ÖPNV, kann ich leider kaum nutzen) ja das autonom (weil man so schlafen/lesen/arbeiten kann) fahrende KleinKFZ, das gar nicht mir selber gehört aber bei Bedarf verfügbar ist. Für Arbeit, Lebensmitteleinkauf und für das eine oder andere Hobby reicht das normalerweise.

Denn wenn ich selber ein Auto habe, nutze ich es klarerweise auch. Und dann will ich die große Reichweite für den Urlaub (die ich im Alltag nicht brauche), gute Ausstattung (seit ich im Freien arbeite schätze ich Klimaanlage und beheiztes Lenkrad je nach Jahreszeit sehr) und Laderaumkapazität (selten aber doch nötig).
Ok, dafür brauche ich selber weder Status, noch Hubraum oder viele PS.
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Re: Elektrisch zur Arbeit ...

Beitragvon Zimmi » Do 25 Nov, 2021 10:40

Das große Problem scheint zu sein, dass man ...
Richy hat geschrieben: klaren Verstand

... in der ...
Richy hat geschrieben: breiten Masse

... leider nicht voraussetzen kann. :omg:
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