Frage an die Bremsenbastler

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Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon KNEPTA » Mo 07 Nov, 2022 23:31

Sears

Ich hab in der Firma eine Kleinkraftwerkinfotafel gebaut.
Da steht nicht nur gscheites drauf, es bewegt sich auch was wenn man an der Kurbel dreht.
Damit man nur in eine Richtung kurbeln kann hab ich einen Freilauf eingebaut. Ich hab das ganze Werkl so übersetzt dass bei moderatem Drehen die Geschwindigkeit der einzelnen Elemente perfekt passt. Jetzt gibt es aber erwachsene Koffer, minderjährige Wabbler und kleine Kretzn die glauben einen Kurbelweltrekord aufstellen zu müssen. Die kurbeln so schnell dass auf Grund der Fliehkräfte nicht nur die Kugeln nicht sauber hochtransportiert werden, nein es fliegen diese herum, die Haken bleiben hängen und letztens hat sich ein Kugellager atomisiert. Ich hab zwar eine Noteinrichtung verbaut die bei Blockade das Werl auskuppelt aber täglich mehrmals kann ich des Ding net reparieren, des rechnet sich net.
Daher hab ich an eine Bremse gedacht die bei steigenden Drehzahlen immer stärker greift. Eine Fliehkraftkupplung mit fixierter Trommel, oder Visko oder eine Wirbelstrombremse oder was weiß ich...
Hat jemand eine Idee?
Danke
Uwe
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Mo 07 Nov, 2022 23:39

Lässt sich sowas nicht mit einer Wasserwirbelbremse machen. Langsam geht recht einfach, aber für die Kraftmaier eine echte Herausforderung.
Das Ganze liegend in einer Breiten Wassertonne Am Außenrand Bremsplatten und das Schaufellrad so groß wie möglich.
Ist nur die Frage ob du da platz hast, und ob das mit der Anlenkung gehen würde
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon hiha » Di 08 Nov, 2022 07:50

Fliehkraftkupplung aus einem Puchmofa? Oder ein Fliehkraftregler wie bei Dampfmaschinen, so mit Kugeln, der bei Überdrehzahl eine simple Klauenkupplung ausrückt.
Oder indirekter Antrieb: Der Kurbler dreht eine Lichtmaschine, diese treibt einen Elektromotor. Überspannung wird mit dem Regler auf 12V gehalten. Oder gleich eine Scheinkurblung: Ein Schalter wird während des Kurbelns betätigt, dieser wiederum schaltet einen Elektromotor.
Oder ein indirekter Drehzahlbegrenzer: Überdrehzahl gibt Hochspannung auf die Kurbel :floet:

Das mit dem Kraftgeprotze siehst Du an jedem Ding mit Kurbel, in jedem Museum. Immer schon. Im deutschen Museum gibts eine Knallgasrakete: Du kurbelst Wasser zu Knallgas (per elektrolyse) das das Wasser in einer Flasche verdrängt. Wenn die voll ist, wird gezündet und die Rakete schnalzt ein paar Meter in die Luft. Sowohl Väter als auch Pubertierende kurbeln sich den Wolf, wer schneller fertig ist. Die Maschin ist das halbe Jahr hinnich und ausser Betrieb. Ähnliches für Trimmräder mit Glühbirne und Wattmeter. Grad dass ned kotzn :ugly:
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon Gustav » Di 08 Nov, 2022 08:43

Kurbelinduktor :-D
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Zweihandbedienung - rechte Hand gibt mit einer Hub- oder Drehbewegung die Kurbel frei, linke Hand dreht bei den meisten Leuten langsamer.
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon KNEPTA » Di 08 Nov, 2022 09:49

Des Problem is des Gerät sollt ab 4Jahren bedienbar sein...da is die Kurbelmotorik noch im Frühstadium...is eher unrhythmisch...und sollt da sehr leicht gehen...
Und von wegen Zerstörungswut...ich hab ein Hebezeug mit Fahrradrad gebaut da wird die Kugel mittels Klaue nach oben gehobdreht...500000 Gäste hat des Radl überlebt, am letzten WE der heurigen Saison hat einer es geschafft 2 Speichen und die Radlkette abzureißen... :smt013
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon andi » Di 08 Nov, 2022 09:58

Und wenn du mit der Kurbel einen Generator LIMA antreibst ?
Und ein E-Motor den Rest, dann hast du die Drehzahl immer im Griff.
Oder du verwendest einen den Generator nur zur Erkennung der Drehbewegung, und steuerst davon unabhängig mittels E-Motor den Rest.

Oder erinnerst du dich an die Drehzahlbegrenzung bei Dampfmaschinen. Da werden durch die Fliehkraft zwei Gewichte nach außen bewegt, damit könnte man betätigt eine Bremse.

Oder du betreibst eine z.B. Zahnradpumpe mit einer Düse im Kreislauf, dann steigt der Widerstand mit der Drehzahl.
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon KNEPTA » Di 08 Nov, 2022 10:22

Ich hab eine 12 Volt Batterie mit Solarpanel verbaut. Wenn die Kugel übers Wasserrad läuft schaltet ein Mikroschalter diverse Lamperl frei und ein Zeitrelais läßt die dann ein paar Sekunden leuchten. Also 12 Volt sind vorhanden
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon andi » Di 08 Nov, 2022 11:40

Na dann :wink:
Lima mit Regler betreiben zum Akku Laden, dann hast auf der Kurbel auch gleich an Widerstand.
Und wenn die Spannung auf der Lima Seite steigt, startet deine Präsentation.
Das lässt sich mit einer einfachen elektronischen Schaltung realisieren, oder versuch mal ein 6V Relais oder vielleicht auch eines für 12V.
Die sprechen ja auch erst an wenn eine bestimmt Spannung erreicht ist.
das 6V wahrscheinlich schon bei 4V und das 12V schon bei 9V das ist natürlich eine Schätzung und muss ausprobiert werden.

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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon schnupfhuhn » Di 08 Nov, 2022 11:56

Wäre eine Wirbelstrombremse eine Option? Ist eigentlich nur eine Alu- oder Blechplatte auf der Kurbel und ein paar Magnete senkrecht dazu, im kleinen Abstand... je mehr Magnete man anbaut, desto stärker die Bremswirkung. Die Bremswirkung wäre als Zuckerl auch nicht linear mit der Drehahl, steigt also an wenn die Kurbel vom Orangutan-Klaus bedient wird ordentlich an. :-D

Wenn man die Magnetahl variabel macht und testweise erhöht kann man die Bremswirkung so hinspielen we man sie braucht.
Zuletzt geändert von schnupfhuhn am Di 08 Nov, 2022 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon fleisspelz » Di 08 Nov, 2022 12:05

Ist es eventuell eine idee, die Antriebskurbel ab einer bestimmten Drehzahl durch ein Fliehgewicht auszukuppeln?
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon Gustav » Di 08 Nov, 2022 13:06

Es macht immer wieder Freude für eine technische Anfrage Lösungen anzubieten.
Nach neuem Stand der Info zu der Anfrage nehme ich den Kurbelinduktor und die Zweihandbedienung zurück. Bei dem genannten und zukünftigen Bedienpersonal sollte dann doch eine von Fliehkraft geregelte Kupplung reichen. Einfachheit ist doch auch bestimmt noch eine nicht genannten Eigenschaft für den Erklärbär.

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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon andi » Di 08 Nov, 2022 14:32

Genau, Wirbelstrombremse, wollt ich auch gad noch ins Spiel bringen.
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon hiha » Di 08 Nov, 2022 14:46

Wir haben in der Firma mit Wirbelstrombremsen rumgespielt, fette Magnete aus alten 5 1/4"-Festplatten und einer Kupferplatte. Alu war schon deutlich schlechter, VA ging so gut wie garnicht. Ich finds überingenierisiert, wenns so einfache und narrensichere Sachen wie oben vorgeschlagen gibt, z.B. elektrische Trennung des Kurblers von der Maschin.
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon andi » Di 08 Nov, 2022 18:20

Für die Übersetzung.
Meine erste kleine Drehbank hatte eine GROßE Keilriemen Scheibe aus zusammengeleimten Brettern. Das hat überraschend gut funktioniert.
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Re: Frage an die Bremsenbastler

Beitragvon Lederclaus » Di 08 Nov, 2022 20:12

KNEPTA hat geschrieben:Daher hab ich an eine Bremse gedacht die bei steigenden Drehzahlen immer stärker greift. Eine Fliehkraftkupplung mit fixierter Trommel, oder Visko oder eine Wirbelstrombremse oder was weiß ich...

Ich spinn mal rum:
Andi hat geschrieben:
Oder erinnerst du dich an die Drehzahlbegrenzung bei Dampfmaschinen. Da werden durch die Fliehkraft zwei Gewichte nach außen bewegt, damit könnte man betätigt eine Bremse.

Der Hans hatte es auch mit dem Fliehkraft-Mechanismus. Ich denke wie die anderen an den Wattschen Regler. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fc/Fliehkraftregler.jpg/220px-Fliehkraftregler.jpg

Eine Reibscheibe (wie von der Kupplung etc) kann das wahrscheinlich nicht stark genug und nicht dauerhaft. Aber eine Scheibenbremse vom Motorrad sollte das können. Das Kugel-Fliehgewicht betätigt beim Hochfahren einen Bremshebel .
Der Bremshebel bedient einen Hauptbremszylinder, der einen Bremssattel auf der Hautwelle des Werkls bremst.

Als Bremshebel muß nicht der normale Handhebel herhalten, sondern ein Streifen Baustahl mit ein paar Löchern, so ist das einstellbar.

Eigentlich muß das nicht gut aussehen, weil es versteckt eingebaut werden könnte. Aus Baustahl-Flacheisen gebaut. Vielleicht mit ner Teflonhülse als Lagerung des Fliehkraftreglers auf seiner Welle.

Neuteile könnte ich günstig besorgen, wenn sich nichts im Schuppen findet:
Bild

23 Euro für den HBZ

BildBild

Bremssattel 23 Euro. Gibt auch andere Modelle um so einen Preis. Nach Bedarf auswählbar

Oder sowas hier für 43 Euro: HBZ und Bremszange für einen Roller incl. Bremsleitung:

Bild

Bremsscheiben hab ich mehrere in der Kiste liegen, auf der "fast noch gut" steht und Bremsleitungen in für mich unbrauchbaren Längen hab ich eine Kiste voll in neu.
Rollerbremsscheiben gibts bei Ebay ab 17 Euro.

Das gibts aber wohl alles auch bei Ebay ohne die Frachtkosten von mir nach Niklasdorf. Einfach kucken, ansonsten schick ich bei Bedarf halt ein Packerl.

Die Schwierigkeit ist, das so auszulegen, daß nicht irgendein Honk das Werkl zur Vollbremsung antreibt. Aber das sollte mit einer einstellbaren Bremse fast machbar sein. Man kann ja den Weg des Bremshebels auch mit einer einstellbaren Schraube als Anschlag so begrenzen, daß es richtig schwer geht, aber nicht blockieren kann.

Ich hör mal auf, sonst fang ich an, das zu zeichnen (hab ich keine Zeit für)

Berechnung und Funktionsweise des Wattschen Reglers: (zumindest mal grundsätzlich)
https://www.leifiphysik.de/mechanik/kreisbewegung/ausblick/fliehkraftregler-von-james-watt-simulation
Zuletzt geändert von Lederclaus am Di 08 Nov, 2022 20:27, insgesamt 1-mal geändert.
Look!
Is it a Stock Broker?
Is it a Quantity Surveyor?
Is it a Church Warden?
No! It´s Bicycle Repairman!
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