In letzter Zeit war ich viel mit verschiedenen KTM 690 (Bj. 2014-2017) unterwegs (mehr als 100.000 km).
Obwohl keine vor 2014 produziert war und somit keine Motoren der ersten Serie verbaut waren, haben sich die Kipphebel als Problemstellen gezeigt.
Über die Jahre ist viel Geld aufgegangen um den Schwachpunkt dieses Motors, die Kipphebel, zu tauschen bzw. zu servicieren.
(Das Paar kostet rund 500.- und ist in meinem Fall nach fast jeder Ausfahrt zu tauschen. Naja, keine normalen Ausfahrten...)
Bei einem meiner letzten Touren hörte ich trotz Überprüfung von Hebel und Spiel vor Abfahrt verdächtiges Klappern.
Es hatte sich nur 2000km nach der Überprüfung ein Kipphebel-Lager verabschiedet
Bevor ich in Schritttempo die nächste Werkstatt anfahren konnte, war der Motor Schrott.
Das defekte Lager habe ich ausgebaut.
Ich hoffe die Auflösung genügt, um die Nadeln und vor allem die abgenutzte Achse zu erkennen.
Meine Theorie ist:
Durch das große Spiel kommt das Lager bei passender Drehzahl in eine (Eigen)Frequenz bei der es die Keile aus den Ventilen klopft. Die Ventile fallen in den Brennraum.
Aus diesem Grund habe ich begonnen mich näher mit dem Thema beschäftigen, um vielleicht einen Weg zu finden, die Kipphebel-Lager selbst zu tauschen.
Im Internet fand ich zu dem Thema viel verwirrendes, blödsinniges, nicht belegtes und schichtweg FALSCHES Halbwissen.
Auf jeden Fall fand ich keine einfache Anleitung die Lager zu reparieren.
Natürlich bin ich Laie (wie alle Internet-Experten), möchte aber meinen Erkenntnisse hier teilen, damit sich eine belegte Lösung zu dem Problem ergibt und andere von meinen Fehlern profieren können.
KTM erzeugt selbst keine Lager, daher wollte ich im ersten Schritt herausfinden woher die Lager möglicherweise stammen.
Einen Hinweis auf passende Lager habe ich auf https://www.ktmforum.eu/forum/thread/88349-kipphebel-fehlerteufel-bei-690-motoren-bis-euro3/ gefunden.
Um 60 Seiten BlaBla auf den Punkt zu bringen:
Die passenden Lager können aus in Autos verwendeten Schlepphebeln ausgebaut werden.
Die Achse ist verpresst, was den zerstörungsfreien Ausbau und neue Verpressung schwer macht, daher braucht man beim im Link beschriebenen Lösungsansatz zwei Lager.
Die original KTM Kipphebel 75036 061 144 und 75036 060 144 haben 16mm Achsen.
Das INA 422 0018 10 hat eine 16,4 mm Achse, was erneutes Verpressen möglich macht, aber falsche Rollendurchmesser.
Das INA 422 0001 10 hat die passenden Rollen aber eine falsche Achslänge.
Die (mögliche) Lösung besteht darin, aus einem Schlepphebel die Rolle und Nadeln (INA 422 0001 10) zerstörungsfrei auszubauen und aus dem Anderen die gehärtete Achse (INA 422 0018 10) und dann das Ganze beim KTM Kipphebel einzupressen.
Ich heute die motointegrator.de die zweit Typen gesucht und drei Hersteller gefunden.
Bestellt habe ich die Schlepphebel von INA und auch von Bilstein wie abgebildet. Vielleicht hat das Bilstein Teil eine andere Qualität oder sonst einen Vorteil.
Nächste Woche werde ich mit meinem Schwiegervater auf der Drehbank Werkzeug zum Aus/Einpressen machen, das Ergebnis und Erkenntnisse posten.
Gruß, Wauschi
Wie ich das
entdeckt im Internet gibt es viele (langatmige, verwirrende, nicht bestätigte) Berichte.
schäftigen und möchte meiner Ergebnisse hier