TET: Elektronik

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TET: Elektronik

Beitragvon motorang » Di 29 Mär, 2022 08:34

Manchmal vergess ich, dann ärger ich mich. Oder muss unterwegs dran ... also schreib ich mir das hier auf.
Und ja, ich bin schon bei jedem einzelnen dieser Punkte reingefallen. Hier die Tipps für daheim:

  1. ALLE Kameras aufladen, auch die WECHSELAKKUS. Und probieren ob sie alle noch ins Akkufach passen. Hatte schon öfter den Fall, dass Kameraakkus im Alter dicker werden, ein Zeichen dass sie ersetzt werden sollten, und wenn die inzwichen zu groß sind fürs Batteriefach sollte man noch Zeit haben um Ersatz zu besorgen. Ein zu dicker Akku geht eventuell nochmal rein ins Fach, aber nimmer raus ... wieviel ist Deine Kamera wert?
    .
  2. Bei allen Kameras schauen dass Datum und Uhrzeit stimmen.
    Bei Geräten, die keine Zeit in den Dateinamen schreiben ist das fürs spätere Zuordnen hilfreich, auch wenn mans zB in Basecamp einordnen will. Sicherheitshalber ist es auch gut, mit der Kamera einmal Datum/Uhrzeit abzufotografieren, zB vom Handy, um eine eventuelle Abweichung zu korrigieren. Kameras verlieren gern die Datumsinfo wenn der Akku schwächelt oder die Stützbatterie nimmer so toll ist.
    Ich hab neben dem Handy normalerweise eine Actioncam mit (am Helm) und eine Zoomkamera (fürs "echte" fotografieren mit Zeit ...).
    Daheim kann man solche Sachen mit Software korrigieren, wenn man entsprechende Anhaltspunkte hat, also zumindest EINES der Bilder zeitmäßig genau verorten kann.
    Software: EXIF Date Changer und Renamer (letzteres kann die Datumsinfo aus dem Bild auslesen und in den Dateinamen bauen, das entsprechende Tag heißt EXIF_Daten).
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  3. Bei Kameras entscheiden ob man GPS-Daten mit aufzeichnen will oder nicht.
    Immer mehr Kameras können das, bei manchen ist es automatisch aktiviert, bei anderen nicht.
    GPS-Bedatung kann sehr nützlich sein, man sollte sich aber überlegen die Daten aus den Bildern zu entfernen vor Veröffentlichung oder Weitergabe, falls man manche Orte lieber geheim halten möchte. Auch das kann der EXIF Date Changer.
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  4. Schauen, dass man ALLE Kabel und Ladeadapter in funktionierender Ausführung dabeihat, und fürs Garmin auch 1x Reserve bzw. Verbindungskabel zum Computer. Garmin verwendet zumindest bei älteren Geräten Mini-USB, das haben auch ältere Actioncams, und das kriegt man nicht mehr an der Tankstelle.
    Ob ein Smartphone am Lenker ausreichend geladen wird, hängt auch vom Kabel und vom 12V-Konverter ab. Ich fahr nur noch mit entsprechend markierten Teilen los die ich getestet habe.
    Tipp: auch bei den 12V-Adaptern gibt es Unterschiede, manche können entsprechede Schnallladeprotokolle, da kann man sich schlau machen was das jeweilige Telefon verwendet. Ich verwende auch ungern fix verbaute USB-Dosen am Mopped seit mir eine eingegangen ist. Lieber eine Zigarettenanzünderdose, da kann ich unterwegs leicht Ersatz für einen defekten Adapter besorgen.
    Ladung kann man durch Beobachtung prüfen (Akkustand, Akkusymbol), oder durch eine App (zB Ampere) oder durch ein zwischengeschaltetes USB-Multimeter.
    Ach ja: es gibt 12V-Adapter mit mehreren Ausgängen. So kann man nicht nur das Telefon versorgen, sondern auch die Powerbank nachladen während der Fahrt. Ich hab meine Garmin-Montana-Halterung auch auf Zigarettendosenstecker umgebaut um sie auf mehreren Moppeds verwenden zu können ... die brauchen dann aber auch entsprechend viele Steckdosen.
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  5. Powerbank mitnehmen und zwar VOLL GELADEN. Wenn die Bordsteckdose nicht mag oder man bei Regen/nachts im Zelt laden will, hilft das enorm.
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  6. ALLE Tracks (TET) mit demselben Stand auf ALLE Geräte kopieren. Es gibt Unterschiede, die Tracks ändern sich über die Zeit, nicht immer schlägt sich das im Namen nieder, deswegen schreib ich beim Runterladen das Datum in den Dateinamen ...
    ALLE meine Geräte =
    • Telefonierhandy (mit Internet, für navigieren/nachsehen in der Navi-App zB OsmAnd oder Oruxmaps)
    • Navigierhandy (am Lenker, mit Offlinekarten)
    • Notebook (hab ich meist mit, und da läuft Basecamp drauf)
    • GPS-Gerät (hab ich immer mit, für Backup/Schlechtwetter/Tracking)
    Für die ersten drei taugt Dropbox.
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  7. ALLE nötigen digitalen Karten auf ALLE Geräte kopieren.
    Auch an eine routingfähige Karte für An-/Abreise denken - nicht alle OSM-Karten können das (bzw unterschiedlich gut) deswegen hab ich immer auch eine original Garminkarte auf dem Garmin. Das Navigations-Smartphone
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  8. Tracks daheim auf Basecamp durchsehen und gegebenenfalls Komponenten umbenennen.
    Typischerweise sind die gpx-Dateien aus mehreren Einzeldateien/Kategorien zusammengebaut, und "zerfallen" am Garmin wieder in diese.
    In der gpx-Datei sind oft mehrere Waypoints, Routen, POI, und Trackdateien zu finden.
    Man lädt sich also die Datei (fiktiv) TET_Hindustan.gpx aufs Garmin, findet die dann aber dort nicht, dafür aber eine Menge an Tracks mit Namen wie
    0002
    trip to mosque
    2019-12-23 recorded
    Blöd wird das wenn man sich mehrere Versionen des gleichen Tracks lädt und die dann unterwegs nicht unterscheiden kann.
    In der gpx-Datei können Unerschrockene die Dateien auch mit einem Texteditor umbenennen, nicht aber am Garmin-Gerät selbst glaub ich.
    Und kann von denen dann immer nur EINEN anschauen bzw. aktivieren. Danke, Garmin.
    Die einzelnen Tracks einer gpx-Datei kann man in Basecamp vor dem Export umbenennen, das geht im linken unteren Fenster der Software.
    .
  9. Track probeweise auf die Geräte laden und so einstellen dass man unterwegs damit fahren kann: unbedingt ein paar Tage vorher ausgiebig probefahren. Ebenso die Halterung fürs Telefon testen, die tollen Displays spiegeln elendig und wenn man sie dann montagebedingt nicht entsprechend verdrehen oder kippen kann ist das mühsam. Ebenso kommt man vielleicht rechtzeitig drauf dass sich die Halterung beim Fahren durch Fahrtwind oder Vibrationen verstellt, oder sich das Gerät an der neuen Position schlecht bedienen lässt etc.
    .
  10. Aufpassen dass man einen Track nicht versehentlich in eine Route umwandelt bei Export oder Öffnen am Garmin. Das geht schief. Alle Trackpunkte (manchmal mehrere 1000) werden als Zwischenziele interpretiert, und dann fängt das NAvi an, daraus eine Route zu rechnen ... stattdessen die gpx-Datei per USB auf das GARMIN-Gerät ziehen, und dann am Gerät nur ansehen/anzeigen lassen, nicht für die Navigation öffnen! Fürs ZUMO XT mussten wir das mal unterwegs rausfinden und haben hier die Lösung gefunden:
    https://www.hike-bike-paddle.de/2021/05 ... geht-doch/
    :arrow: Im Hauptmenü das Profil auf Gelände umstellen.
    :arrow: In den Navigationseinstellungen die Option Gerade Linie wählen.
    :arrow: KEINEN Track laden (weil dann wird der gnadenlos in eine Route mit hunderten Zwischenzielen umgewandelt).
    :arrow: Im Menü unter Apps >Tracks den Track öffnen und einstellen, ob der Track immer auf der Karte angezeigt werden soll und welche Farbe und Breite er in der Kartenansicht hat. Der Track wird natürlich mit dem Namen des Tracks in Basecamp angezeigt, und nicht mit dem Dateinamen ... und leider sehr unscheinbar dünn, weil nicht aktiv.
    :arrow: In der Detailansicht des Tracks auf Los! klicken. Dann kann man noch die Richtung des Tracks wählen. Damit wird er aktiv und fett dargestellt. Unterwegs zeigt das ZUMO dann keine Navigationsanweisungen wie bei einer Route, sondern bei Abweichung von der Ideallinie eine gestrichelte Linie ("Gummiband") zum nächsten Trackpunkt in Fahtrichtung. Und damit kann man arbeiten.
    .
  11. Garmin Pufferakku einlegen. Das Garmin lebt unterwegs meist in der Fahrzeughalterung und wird dort geladen. Ein Pufferakku hilft, dass sich das Gerät nicht bei jedem verdammten Tankstop abschaltet. WENN MAN IHN DAHEIM EINGELEGT HATTE. Und er in Ordnung ist.
    Abhilfe unterwegs: die meisten Garmin Geräte können alternativ AA-Batterien.
    Raustun tut man ihn übrigens, damit er nicht über die Zeit leergesaugt wird. Kostet dann 50 Euro ...
    .
  12. Für die Reisedauer: automatische Softwareupdates abschalten
    Blöd wenn unterwegs ein automatisches Update passiert, und sich plötzlich die Bedienung ändert, ein Lizenzcode fehlt, ein Fehler in der neuen Softwareversion ist oder sich gar das Telefon auf eine neue OS-Version updatet für die die Navi-App noch nicht kompatibel ist. Abgesehen vom Datenvolumen das verbraucht wird, und der Zeit die draufgeht ... Wenns daheim funktioniert hat (und das sollte man ja ausprobiert haben), dann lohnt es sich diesen Status für die Dauer der Reise beizubehalten.
    .
  13. Daten sichern: Wieder daheim das Garmin an den Rechner anschließen, Modus "Wechseldatenträger" wählen und im Dateibrowser dann die mitgeschnittenen Tracks vom Gerät auf den PC kopieren. Die sind datumsfein im internen Speicher des Garmin, am PC typischerweise unter
    GARMIN\Garmin\GPX\Archive und der letzte/aktuelle unter GARMIN\Garmin\GPX\Current
    Sonst sind alle Tracks weg, wenn das Gerät weg/defekt ist ...
    Selbiges gilt für Daten der Navi-App, falls man dort Wegpunkte gesetzt hat oder getrackt hat.
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Gerade als die Raupe dachte, die Welt würde untergehen, verwandelte sie sich in einen Schmetterling.
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