So, weiter geht es:
Dritter Teil des Anreisetages:Sie war zwar durch den alltäglichen Wintereinsatz unseres gemeinsamen 6. Winters stark gezeichnet aber dies hier war die Krönung: Gepökelte MZ in Ballistol-Olivenöl-Konservierung geschwenkt! Fehlten nur noch Knoblauch, Pepperoni und grobblättrige Petersilie (Silberlöffel! Tolles Buch!).
Es ging weiter. Das Wetter hatte wieder alle erdenklichen Zutaten feilzubieten. Nur eines nicht: Wärme!
Hinter Leipzig und kurz vor Dessau wurde es wieder schwarz und ein Schneesturm brach herein. Die wild tanzenden Flocken brachten Hell ins Dunkel. Trotzdem konnte ich nicht mehr viel erkennen. Bald hörte dies auf und wir verließen die Autobahn und fuhren nach Dessau hinein. Ein Aufwärmen in der BAUHAUS-Kantine stand auf dem Plan. Wir überquerten die Mulde und die Elbe und bald erreichten wir unser Ziel, um halb vier nach 540 Kilometern.
Wunderbar war es dort! Die Sonne strahlte zu den Fenstern hinein und ich saß direkt neben einem Heizkörper. So konnte ich auftauen und Emmi draußen etwas abkühlen. Denn da draußen war es zugig und es hatte nach wie vor -5°Celcius.
Farben, Kunst und Handwerk, unbeschwertes Sein und Feiern, Menschen in Robotermontur - damit konnten die Nazis nicht viel anfangen und schoben auch hier einen Riegel vor...
Draußen an der MZ zurück, vesperte ich noch fix eine Kleinigkeit - der Tee war gar immer noch warm! Dampf stieg aus dem Becer, der aber im Nu vom eiskalten Wind fortgetragen ward. Dieser kalte Wind sollte uns auch die nächsten Tage in Berlin erhalten bleiben.
Bald waren wir auf der A9 zurück - Endspurt! Noch zirka 130 Kilometer sollten es sein. Für diese aber sollte doch noch ein größeres Zeitkontingent verstreichen, als gedacht: Stau! Menschen liefen auf der Autobahn herum, manche gingen gar mit ihrem Hundchen auf dem Seitenstreifen gassi. Das hieß nichts Gutes. Vier Kilometer ging das so, Emmi und ich wühlten uns an den Kopf der verharrenden Automobile. Ganz vorne aber war Schluss - Vollsperrung. Bei Beelitz war es. Ein Hubschrauber und mehrere Feuerwehrfahrzeuge standen dort. Ganz so schlimm war es dann aber glücklicherweise doch nicht für die Verunfallten. 45 Minuten stand ich da in der Kälte neben der TS. Meine Füße waren erkaltet, meine Knie schlotterten. Eigentlich hätte ich einen LKW-Fahrer fragen können, ob ich zu ihm ins Fahrerhaus steigen könne. Machte ich dann aber leider doch nicht, ich dachte, dass es schon nicht so lange dauern werde. Denkste! Alle zehn Minuten dachte ich, dass es bald weitergehen werde. 4,5 mal 10 Minuten verleihen dem zeitlichen Rahmen auch Statik...
Weiter ging es. Der Himmel war vollendas aufgebrochen, die Sterne zeichneten sich vorerst blass am Firmamente ab. Kalt war es!
Bald sollte es von der A9 auf die A10 und die A115 gehen. Dann folgte die B1. Berlin war erreicht! Wir fuhren auf der Clayallee und auf dem Hohenzollerndamm. Die Dunkelheit war hereingebrochen. Es ging noch über die Bundesallee hinüber und um 15 nach 19 Uhr erreichten wir erschöpft unser Ziel nach 678 Kilometern. Wir waren in Berlin-Wilmersdorf angekommen!
Ich stellte die brave MZ ab, in den Schnee, von dem es hier nicht wenig hatte. Noch ein Schluck nahezu kalter Tee aus der Thermoskanne und die MZ abgepackt. Ich bezog die Ferienwohnung und machte mich später frisch.
Die TS am Abend des 15. März 13 in Berlin-Wilmersdorf, kurz nach der Ankunft:Um die Ecke ging es dann um halb neun noch zu einem tollen Italiener - mehr war für diesen Abend nicht drin. Über Nacht musste erst einmal Energie via Schlaf getankt werden...
Der zweite Tag, 16.3.2013: 52 Kilometer kreuz und quer in Berlin mit der MZ unterwegs:Nach dem Frühstück: Guten Morgen, Igelchen:Die MZ genehmigte sich eine Mütze voll Schlaf:Ich wusste es! Mit Mühsal zu den Sternen:Das Hausgemälde am Alex:East Side Gallery:Oberbaumbrücke zwischen Ost und West:Spitzenkugel in der Ferne und East Side Gallery:Das war der zweite Tag. Fotos des dritten und vierten Tages sowie ein kleiner Reisebericht der Rückreise werden folgen. Und weshalb sie es das allererste Mal nicht auf eigenen Rädern nach Hause schaffte...

, nur 200 km fehlten uns. Im Nachhinein bzw. am nächsten Tag zeigte sich, dass es eine ganz kleine Sache war aber ich war einfach fix und foxi.
Viele Grüße
Dominik