So, heute habe ich mal die XS zur ersten größeren Fahrt herausgezerrt. Start nach der Winterpause: One kick only! So muss das sein.
Aber auf den ersten Kilometern war sie im Teillastbetrieb aber etwas unwillig und teilweise auch nur auf einem Zylinder tätig. Da vibriert der "Rüttler" dann schon richtig!
Aber nach gut 20 Jahren kennt man sein Schätzchen ja doch ganz gut und so habe ich ihr auf der Bundesstaße einfach die Sporen gegeben und in den unteren Gängen auch mal bis über 7000 Umin hochgedreht. Dank Steffis NWZ-Zündung habe ich ha bei 7200 Umin einen Begrenzer ... Und danach lief sie dann wieder so wie sie soll.
Im Oberland waren alle Obstplantagen mit vereisten Pflanzen zu sehen und man darf hoffen, dass wenigstens ein Teil der bereits in Blüte stehenden Pflanzen im Herbst auch tragen. Weiter gings unter dem titanischen Bergsturz-Abbruch an der Südflanke des Tschirgant nach Westen und entlang der Innschlucht über Imst nach Zams. Dort stehen die Berge wirklich schon arg nahe...
Auf dem Rückweg, der mutatis mutandis ähnlich verlief, bin ich noch auf den Sattel unterhalb der Kronburg gefahren. Dort ist es meist schlagartig ruhig. Dann weiter nach Nils, wo ich hoffte, ein befreudnetes Paar anzutreffen - die aber seit der Pensionierung eigentlich ununterbrochen mit dem Camper in Europa unterwegs sind. So auch derzeit ...
Auf der hoch über dem Inn verlaufenden Bundesstraße habe ich dann eine kleine Pause gemacht und gejausnet. Da man von dort sehr schön in den verschatteten Hang gegenüber sieht, habe ich auch die Überlegung, über Imsterberg Richtung Venetalm zu fahren schnell verworfen. Da hat es einfach noch soviel Schnee, dass das im Sommer und mit der TT mehr Freude macht.
- Pause über dem Inntal bei Imst: Blick durch die Schwarzkiefern auf den Venetberg
- Hoch über der Imster Au im Hintergrund. Die Berge rechts gehören zu den letzten Ausläufern der Lechtaler Alpen
- Blick auf die Innschlucht bei Imst. Die Brücke über den Inn führt die Straße nach Imsterberg.
In der Ferne der schneebedeckte Acherkogel.
Also wieder die B171 über Karrösten und Roppen nach Osten, um erneut die kleine und schöne Straße durch den Schuttkegel des Tschirgant-Bergsturzes nach Sautens zu fahren. Dort fasziniert mich immer wieder der Acherkogel, der knapp über 3000 m hoch ist und der nördlichste Dreitausender Tirols ist. Die Helden der Zunft gehen den übrigens von Hochoetz oder vom Speicher Längental als Tagestour ...
Und vor lauter Begeisterung hätte ich mich an der Einmündung zur Ötztal-Bundesstraße fast auf die Nase gelegt, weil ich beim Abbiegen zu viel Gas gegeben habe und das Hinterrad wegrutschen wollte.
- Dem Acherkogel sind wir nun näher gekommen. Von Sauterns aus sieht er noch bedeutsamer aus.
- ... und für die reinen Naturfreunde unter uns auch noch ohne XS! Der Weg dorthin führt fast vom linken Bildrand entlang der schneedeckten Rippe bis zum Fuß der ausgeprägten Nordrippe des Acherkogels. Diese klettert man dann hoch. Der Rückweg verläuft "sinngemäß" ...
Der Rest der Strecke darf mittlerweile als bekannt vorausgesetzt werden. Nach 180 km war ich wieder daheim und die XS ist halt immer noch und immer wieder das Motorrad, mit dem ich eigentlich am liebesten fahre. "A Traum", wie der Herr Sektionschef aus Niklasdorf immer zu sagen pflegt.
Gesamthaft nähere ich mich für dieses Jahr der Marke von 1500 km.
Maybach