Ich hatte ja meinen Sölk-Besuch für den Sonntag avisiert, also "musste" ich dann auch am Sonntag erscheinen. Was ich sehr gerne tat, weil a) ich sonst viele liebe Personen nicht hätte begrüßen können, b) Marinus nicht mit der TTE hätte herumfahren können und c) es mir verwehrt geblieben wäre, eine der Strecken andersherum nochmals zu fahren.
Also nach dem spartanischen Kur-Frühstück verzugslos im noch frischen Morgen über den Ossiachersee und die immer wieder tolle Gurker Bundesstraße schließlich die Abzweigung ins Metnitztal erreicht und dieses bis kurz vor dem gleichnamigen Ort verfolgt.
- Beeindruckender Mühlstein mit gut 2 m Durchmesser. Da braucht es schon ordentlich Wasserkraft ...
- ... aber zur Zeit hätte die Gurk wohl reichlich davon.
Dann jedoch jäh nach Norden in den Wöbringgraben, wo auf der Sonnenseite ein nettes, zunächst asphaltiertes, dann geschottertes Straßerl hoch über dem Tal entlang führt und wundervolle Ausblicke bietet.
- Wöbringgraben-Sonnenseite. Immerhin sieht man die Sonne schon ...
- Wöbringgraben - Sonnenseite, noch ein wenig im Schatten.
Nach ca. 6 km gelangt man wieder die Hauptstraße, die gleichfalls traumhaft zu fahren und sogar an Pfingsten nahezu GS- und Hoarleyfrei ist. Weiter geht es durchs Auental (das in der Tat Assoziationen ans "Auenland" zulässt) letztlich nach Murau. Von dort nach Katsch und über Hinterburg zum Gerngroß ist ja schon Tradition .
Dort angekommen - für mich war das ja nach dem gestrigen Besuch gewissermaßen die Zweit-Sölkung - der Genuß der immer entspannten Atmosphäre dort. Das verdanken wir vor allem dem Oberanarchen, den wiederzusehen mir eine besondere Freude war. Echt und ehrlich! Schön, dass Du wieder an Deck bist, Herr Präsident!
- Der Herr Präsident: Schön, dass Du wieder da bist, Andreas!
Nach vielen netten Ratschern, der Betrachtung der fachmännischen Instandsetzung von Reginas NTV ( ich fühle mit ihr, da ich auch elektrotechnischer Legastheniker bin!) habe ich mich dann gegen 1330 Uhr auf den Weg gemacht.
Eine kleine Stärkung für den Kur-geschädigten Körper gabs am Hauptplatz in Murau, dann gings wieder zum Wöbringgraben, halt in anderer Richtung.
- Wöbringgraben rückwärts. Wenn schon Zweit-Sölkung, warum dann nicht auch Zweit-Wöbringgrabung?
Ein schönes Pfingsterlebis: die Streusiedlung hat natürlich keine Kirche, aber eine kleine hölzerne Kapelle neben der Schotterstrecke. Da waren sicher 60 Personen, Manderl und Weiberl, jung und alt und feierten Pfingsten. Mich haben sie gleich dazu geladen, weil ich halt auf der Schotterstraße herumstaubte. Ich habe die Einladung gerne angenommen, bin aber nach den Weihehandlungen, als man mir "Schwiegervater-ähnliche" Getränke aufnötigen wollte, mit Grüßen und möglichst wenig Staub abgerückt.
Ich bin Protestant und noch dazu jemand, der keinen Verein braucht, um Glauben zu können. Aber was ich dort erleben durfte, das war schon ein tief verankertes Vertrauen in die katholische Kirche, und zwar im positiven Sinn. Und wie fast immer, resultiert das Ergebnis aus dem Einsatz und der Persönlichkeit des die Pfingstfeier gestaltenden Pfarrers als dem Chef im Ring.
Weiter bis zur Flattnitz-Straße und dann nach Glödnitz. An der dortigen Kirche bin ich schon so oft vorbeigefahren.
- Die spätgotische Wehrkirche von Glödnitz.
Also anschauen. Friedhof ummauert, mit Schießscharten. Der Karrner als Eckbefestigung der kleinen Wehrkirchenanlage. Die spätmittelalterliche Kirche wurde leider innen barockisiert, aber die Empore mit kleiner Orgel ist bezaubernd. Wer mal dort vorbei kommt: Anschauen!
http://www.gloednitz.com.
Von dort bin ich den schon geschilderten Schotterweg nach Deutsch-Griffen gefahren. Einfach schön, vor allem weil ich niemanden traf.
- Prachtvolle Aussicht oberhalb von Glödnitz
Von Griffen dann erneut auf den Hochrindl und dann direkt wieder runter nach Sirnitz.
- Pause an der kleinen Straße bei Sirnitz, die schon wenig später als Schotterstraße nach St. Leonhard im Bade führt.
Und von dort - wenig erstaunlich - nach St. Leonhard im Bade. Heute war da echt was los. Aber sie hatten es nicht so mit einsamen Enduristen. Also weiter...
Nach Himmelberg (die Ortsnamen erzählen Geschichten hier. Hey .. ) - und weiter nach Feldkirchen, weil ich dort tanken und Rotwein kaufen wollte. Merke: Ein Billa an einer Jet-Tankstelke hat eine größere Weinauswahl als eine deutsche Enoteca ... done!
Und weil mir die Fahrt an den zugebauten Ufern des Ossiacher Sees wenig ersprießlich schien, bin ich wieder zurück und einmal mehr die vom 2020er Hochwasser gezeichnete Strecke nördlich der Gerlitzen Richtung Villach gefahren.
Was sich schon seit einigen Kilometern als lästig erwies, das war das Ansteigen der Leerlaufdrehzahl. Man denkt an poröse Vergaserstutzen ( letztes Jahr gegen die guten von Tourmax gewechslt) oder generell an sinistre Machenschaften zur Abmagerung des Gemischs. Glühende Kolben. Einschlag in Yucatan...
Irgendein blöder Entlüftungsschlauch hat sich in den Anschlag des Vergasrs eingeschlichen - dazu habe ich die Seitenverkkeidungen demontiert und natürlich ist mir eine der Alubuchsen durch die verdammten Lichtschacht-Gitter gefallen. Naja, Drehbank ist ja vorhanden.
311 km waren das heute, bei besten Verhältnissen . Und dieses Jahr ist die TTE nun schon über 4100 km gelaufen und der Bridgestone BT41AX hat mehr als 7500 km gehalten ...
To be continued .... Aber nimmer lang...