es wird wieder dunkel - eclipse 24 + Texas Tourbericht

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Für den Rest des Tages bin ich dann noch die 50km an den Strand von Galveston gefahren. Ein nettes Plätzchen, mit sehr feinem festem Sandstrand über den auch ein paar Pelikane geflogen sind.

To be continued

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Für den Samstag hatte ich lange nach einem lohnenden Ziel gesucht, aber leider nichts gefunden. Rodeo-Veranstaltungen waren entweder ganz im Norden oder jenseits von Dallas, also unerreichbar. Moto-GP wurde mir noch als Möglichkeit genannt, das Rennen war aber leider erst eine Woche später. Ganz im Süden an der Grenze zu Mexiko startet SpaceX seine Raketen, aber für die ganze Woche war kein Start geplant. Das einzige was ich gefunden hatte war, dass wohl Corpus Christi eine Reise wert sei. Die Handynavigation mit dem verbauten Halter hatte prima funktioniert, allerdings hatte ich Sorge, dass das Telefon durch die Vibrationen Schaden nehmen könnte und so installierte ich mein altes Garmin Zumo 390 und machte mich auf dem Weg. Leider fehlte die erwartete Bordsteckdose, und der USB-Anschluss entpuppte sich als USB-C Plugin. Also schnitt ich den Stecker vom vorbereiteten Kabel ab und steckte die Kabelenden lose in das Batterieladekabel des Motorrads. Ich versuchte Autobahnen und Mautstraßen zu vermeiden und fuhr los. Unterwegs gabs zum Frühstück bei Mac Donald`s ein Rührei im Maisbrötchen. Lecker, aber weniger als wie es sich anhört
Die Landschaft blieb absolut eben, Weideland und menschenleer. An der Küste eine Raffinerie an der anderen, mit riesigen Tanklagern.

Nach 3/4 des Weges eine Zwangspause, dem Navi ging der Strom aus, irgendetwas stimmte mit dem Kabel nicht. Also doch wieder das Handy montiert.

In Corpus Christi gings über die alte Hafenbrücke, die höchste in Texas, und nebenan die spektakuläre Baustelle der neuen Brücke.

Nachdem ich das Gepäck ins Motel gebracht hatte fuhr ich noch mal zu Walmart um Flickzeug für das Navikabel zu kaufen und zum Strand. Der Sand war hier allerdings so tief, dass es keine rechte Freude machte spazieren zu gehen und so blieb es bei einem kurzen Durchatmen.

Für den Sonntag Vormittag hatte ich einen Besuch beim Weltkriegs II Flugzeugträger Lexington geplant, der im Hafen als Museumsschiff liegt.

Mit 27°45' nord hatte ich hier den südlichsten Punkt meiner Reise erreicht, immerhin die Breite von Kuwait oder Neu Delhi.

Tag 1+2

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Am Sonntag war es absolut schwül. So etwas hatte ich allenfalls bei einer Zwischenlandung auf Fidji erlebt, wo wir seinerzeit auf dem Weg nach Neuseeland kurz Aufenthalt hatten. Wärmer als 25° und die Luft gesättigt mit Feuchtigkeit. Dabei windstill und eine durch leichten Nebel getrübte Sicht. Die hier in der Luft aufgestaute Energie entlud sich dann in der Nacht zu Mittwoch in schweren Unwettern über dem südöstlichen Teil von Texas.
Im Flugzeugträger liefen auf größeren Decks Multimedia Vorführungen wo Veteranen von ihren Schlachterfahrungen berichteten und Rundgänge erschlossen durch schmale niedrige Gänge einen großen Teil des Schiffs. Ich war überrascht, dass es nirgends extradicke Panzerung gab, das ganze Schiff scheint aus etwa 20mm dicken Stahlplatten gebaut zu sein. Da das Schiff bis 1991 im Dienst war, boten die ausgestellten Flugzeuge eine Zeitreise durch die Entwicklung auf Flugzeugträgern stationierter Flugzeuge. Das ging von Propellerflugzeugen wo ich mich fragte wie hier wohl die Seilzüge das Einklappen der Tragflächen überstehen

Bis zu einer F14 die seinerzeit im Film Top Gun mitgespielt hat.

Noch einmal hoch auf die Brücke und ich machte mich wieder auf den Weg.

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Das Unwetter beobachteten wir am Dienstagabend in San Antonio am Handy. Wie mein Bruder Mitte der Woche herausfand, gab es im Zentrum 14" (350mm) Niederschlag!

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Noch Sonntag: Nach dem Flugzeugträger machte ich mich am frühen Nachmittag nach San Antonio auf, hier hatte mich mein Bruder in seine Airbnb-Unterkunft in San Antonio eingeladen. Zwischen den Städten war das Land wieder sehr flach und dünn besiedelt.

Hier kam ich auch an den ersten Ölförderanlagen vorbei

Da ich Zeit hatte, fuhr ich durch New Braunfels, einer Stadt kurz vor San Antonio, die besonders deutsch sein sollte, ähnlich wie Fredricksburg 80km nördlich. Krauses Cafe & Biergarten bietet eine beeindruckende Auswahl an deutschen Bieren und Speisen. ( https://krausescafe.com/menu/krauses-biergarten-menu/ ) Hunger hatte ich nicht, und beim Bier gab es ein Missverständnis, ein "Großes Paulaner Hefeweizen" wurde im Masskrug serviert, was mich etwas überraschte. 20$ incl. Tip war dann wohl der Exklusivität geschuldet und als einmaliger Luxus erträglich.

Kurz vor dem Erreichen der Unterkunft verlor ich mich in einem riesigen Autobahnkreuz. Mein Navi zeigte mit seiner 7 Jahre alten Karte eine einfache Kreuzung an...

Diese Art von Wohngebieten war mir schon in Houston aufgefallen: von der Straße aus sieht man nur einen 2m hohen Zaun und die Hausdächer, die auf mehr oder weniger luxuriöse Bauten schließen lassen. An der Einfahrt ein großes Schild mit dem Namen des Wohnviertels. Drinnen bekommt man weder von der Stadt noch von der vorbeiführenden vielspurigen Schnellstraße etwas mit. Man sitzt im grünen Garten, hört die Vögel zwitschern, und zwischen den Häusern laufen Rehe herum und halten den Rasen der Vorgärten kurz.

[ABr]

Den Montag verbrachte ich zusammen mit meinem Bruder und seiner Tochter in Fredricksburg zur Sonnenfinsternis. Mein Bruder hatte aus Umzugskartons und 13er Schweißscheiben streulichtfreie Beobachtungshelme gebastelt die erstaunlich gut funktionierten.
Am Nachmittag kamen wir in Luckenbach vorbei, wo es wohl auch eine große Party gegeben hatte. Luckenbach ist bekannt für Musikfestivals, etwas überrascht war ich, dass es dort scheinbar nur drei Einwohner gibt.

Tag 3+4

[ABr]

Anfang März hatte ich zufällig mitbekommen, dass die australische Frauenfußballnationalmannschaft am 9.4. in San Antonio gegen Mexiko spielt. Da ich an diesem Termin vor Ort sein würde habe ich mir eine Karte gekauft. War etwas schwierig, weil die amerikanische Ticketapp nicht installiert werden konnte, und die Tickets in der deutschen App nicht verkauft wurden. Ausdrucken oder speichern ließ sich die Karte auch nicht, also musste man hoffen, dass man beim Einlass Handyempfang haben würde. Den Tag verbrachten wir in der Innenstadt wo eine alte Festung erhalten wird um an den glorreichen Sieg gegen die Mexikaner zu erinnern. Nicht weit davon wurde auch ein Kanalrund erschaffen mit reichlich Gastronomie wo man fernab des Verkehrs entlangschlendern kann.

Das Fußballspiel am Abend war sehr spannend und das Stadion so klein, dass man sehr nah am Geschehen war und auch kleinere Rempler noch mitverfolgen konnte. Australien gewann 2:0.

Ich habe noch einmal nachgesehen, es war tatsächlich dieser Dienstagabend an dem das Unwetter über Dallas zog. Bei uns gab es nur etwas Wetterleuchten und gerade einmal so viel Regen, dass man nicht mehr draußen sitzen konnte. Am Mittwochmorgen klarte es dann wieder auf, rechtzeitig für die große Tour nach Westen.

[Maybach]

Rehe

Servus Andreas, die"Rehe" sind das Kahlwild der Weißwedelhirsche ...

Maybach

[ABr]

ok, dann hatte ich wohl auch 2017 eine Hirschkuh totgefahren und kein Reh. Meinem Motorradvermieter hatte ich die Geschichte auch erzählt und er warnte mich aufzupassen, da es in Texas sehr viele Deers gäbe. Ich habe auch tatsächlich noch nie so viel totgefahrene Hirsche gesehen wie in den folgenden zwei Tagen.

Auf der Suche nach Gegenden zum Motorradfahren die in zwei Tagen zu erreichen waren, waren mir vor allem das hügelige Land westlich von San Antonio aufgefallen und die bergige Region nördlich des Rio Grande Bogens. Das Hill Country bzw Big Bend Park. Leider gibt es in beiden nicht allzuviele Straßen und diese führen meist in nord-süd Richtung. Bei Google Maps sehr dünn gezeichnete Wege sind dann zum Teil nicht asphaltiert oder führen durch eine Ranch mit Tor. Und irgendwie schaffen es die Amerikaner auch Straßen in hügeligem Gelände vorzugsweise geradeaus zu bauen. Zweimal von der Hauptstraße abgebogen wurden die Häuser immer seltener, das Land trockener und ich fuhr bald durch einsamen Wald und Busch.

Es scheint häufiger heftig zu regnen, man begegnet immer wieder Warnhinweisen, dass die Straße überflutet werden könnte, mit einem gelben Pegelstab (auf dem oberen Bild links der Straße)

Und ich traf auf den ersten Windpark der Reise, an der Küste hatte es keine Windräder gegeben.

In Del Rio war das Tagesziel erreicht.

[ABr]

Donnerstag: Heute sollte es immer wieder an der mexikanischen Grenze entlanggehen. Ich war gespannt wie befestigt die denn tatsächlich sein würde. Im Fernsehen sieht man ja immer wieder hohe Zäune und Mauern und Trump hatte viel versprochen. Und ich bin auch in einem Grenzrandgebiet aufgewachsen, und mit Besuch wurde immer an die Grenze gefahren um den Zaun und die Beobachtungstürme zu zeigen. Um es vorwegzunehmen, nichts. Kein Zaun, keine Mauer, nur ein Rinnsal von Fluss, die grande Zeiten des Rios scheinen vorbei zu sein. Aber das hört man ja auch vom Colorado, dass in Mexiko kaum noch Wasser ankommt und im Meer soviel wie nichts. Inwieweit die Grenze elektronisch gesichert ist kann ich natürlich nicht beurteilen, ab und an stand etwas abseits der Straße ein Pickup von der Border Patrol und die ein oder zwei Beamten schauten mit Ferngläsern nach Westen. Auch gab es zwei Straßensperren wo jedes Auto anhalten muss, wie auch in Bayern an der Autobahn. Ich hatte am Ende des National Parks keine günstige Übernachtungsmöglichkeit gesehen, und so machte ich mich auf eine lange Tour gefasst und während ich in den vergangenen Tagen eher im Blümchenpflückmodus unterwegs war versuchte ich heute anfangs das großzügige texanische Tempolimit von 120km/h auf zweispurigen Straßen auszunutzen. Anfangs ging es fast nur geradeaus. Links ein Einschnitt vom Rio Grande, und auf der mexikanischen Seite hohe Berge.

Ich kam auch wieder an einem Schild vorbei "next Service 80 mls" und nahm mir vor schon ab halbleer bei der nächsten Gelegenheit zu tanken.

Der Eingang zum Big Bend National Park auch hier

noch alles geradeaus.

Die Pflanzen waren interessant

Die Kakteen blühten

Und es gab ein paar Kurven

Ab und zu blitzte der Rio Grande durch

Ein Rastplatz mit Grillmöglichkeit. Die "Zelte" hatten massive Stahlträger die Zeltwand bestand aus 3-4" Beton

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Schon nach 4 PM bog ich von west nach nord ab und die Berge hörten schnell auf.

Zum ausgesuchten Motel waren es allerdings noch etwa 200 km

geschafft:

[lallemang]

Mächig einsames Land

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Die letzten Kilometer hatten mich wieder ein ganzes Stück nach Osten gebracht, ich befand mich damit quasi schon auf dem Rückweg nach Houston. Auf den Karten war nichts aufregendes zu entdecken ein Höhenzug lag auf dem Weg und sonst weitgehend Ebenen - mit schnurgeraden Straßen. Um von der I10 wegzukommen hielt ich mich nach Norden und kam durch weite Steppe mit kleinen Olförderanlagen. An den wenigen Kreuzungen ein paar Häuser und auch Ruinen. Immer wieder roch es nach Öl, ein Geruch ähnlich dem von Terpentin. Welche Bohrlöcher noch in Betrieb waren und welche nur noch vor sich hinrosteten war auf den ersten Blick nicht zu erkennen.

Auf Fredricksburg zu wurden die Öllöcher weniger, es wurde wieder grüner und die Steppe zu Weideland.

Als Tagesziel hatte ich mir New Braunfels ausgesucht, ich wollte noch einmal zu Krauses und vernünftig essen. Allerdings fand ich kein Motel in der Nähe und so fiel der Biergarten aus.

Am nächsten Tag sollte ich das Motorrad bis 16:00 Uhr abgeben und bis Houston war noch ein Stück.

[ABr]

Seit Fredricksburg gab es wieder mehr kleinere Ortschaften und auch mehr Straßen. Diese verliefen kreuz und quer, und so war es nicht einfach kleine Straßen mit wenig Verkehr in die richtigen Richtung zu finden. Ein wenig Zeitdruck hatte ich auch, da ich vor dem Motorrad abgeben das Gepäck im Motel verstauen, und in Jeans fahren wollte. Das mit den kleinen Straßen mit wenig Verkehr klappte ganz gut und ich war auch rechtzeitig im Motel.

Eine Bahnstrecke war mir noch aufgefallen. Beim Überqueren hatte man den Eindruck, dass die Gleise wellig verlaufen. Vielleicht eine Täuschung, die Schwellen und Nägel sahen allerdings wenig Vertrauen erweckend aus.

Geier hatte ich eigentlich eher in der Wüste erwartet, die größte Gruppe traf ich nahe Houston an, der Kadaver hatte Waschbärformat. Im Westen war das totgefahrene Wild auch größer...

In Houston waren mir noch die Hochspannungsmasten aufgefallen. Ich habe noch nie so viele gesehen. Bei Erweiterung wurde offensichtlich nicht durch neues großes ersetzt, sondern einfach daneben gedoppelt.

Eine nette Tagesetappe, es kamen noch die 35km zum Vermieter hinzu, die ich wieder per Handy navigierte. Inzwischen hatte ich die Option "Mautstraßen vermeiden" gefunden. Mit knapp 2.000 gefahrenen Meilen gab ich das Motorrad zurück, es hatte mich brav gefahren und war die für mich optimale Wahl gewesen. Der Verbrauch lag bei 4,07 l/100km bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von 0,95€.

Auf dem Rückweg fuhr ein Pakistani das Lyft-Auto. Ein interessanter Mann, familiär weltweit vernetzt, mit starkem Gerechtigkeitsempfinden. Der verzweifelte an Joe Biden, der würde die Jugend verlieren, und wetterte über Trump der nur lügen würde wie es ihm gerade passt. Und Nazis und Israel und Waffen, korrupte Abgeordnete und und und. Eine kurzweilige knappe Stunde.

Am Abend ging ich in einem Restaurant knapp 3km vom Motel entfernt "gutbürgerlich amerikanisch" essen. Dabei fiel mir vor allem wieder auf, dass es in den amerikanischen Vorstädten weitgehend keine Infrastruktur für Fußgänger gibt. 20% des Weges waren für Fußgänger lieblos schmal betoniert, den Rest ging man auf einem Trampelpfad neben oder auf der Straße. Für Radfahrer (habe ich auch ein paar wenige gesehen) gibt es allenfalls ein Schild "Bicycles share the road, take care"

Ich hatte mir noch ein paar kleine Butterbrötchen einpacken lassen im Restaurant, als Frühstück. Das Packen ging besser von der Hand als auf hinzu, nur dass der Fahrer mich am falschen Terminal absetzte. Das richtige fand ich eher trotz und nicht mit Hilfe der vielen Flughafenbediensteten die die Leute auf die Warteschlangen verteilten. Bei der Personenkontrolle hatte ich die halbliter Colaflasche im Rucksack vergessen, als ich die noch schnell austrinken wollte spritzte der halbe Inhalt über den Fußboden

Auf dem Flug hatten wir nach dem Start einmal kurz sehr deutliche Turbulenzen, ich war überrascht, wie spontan einem da schlecht wird. Glück gehabt, war nur kurz.

[hiha]

Sehr schöner Bericht.
Bei Krauses auf der Karte steht Ayinger Maibock Ob da die 2+ Aspirin, die man zum anschließenden Weiterleben braucht, schon mit im Preis inbegriffen sind?

Zum Tragflächen auf- und zufalten der Grumman TBF Avenger gibts viele Videos. Z.B. das hier:
https://youtu.be/BZiSR0LilwI?si=SC6aIUFaddoFIS7_

Gruß
Hans