Da schreib ich doch gleich dazu, und spar uns einen neuen Pfred.
Die traditionelle "Sydtirolrundfahrt der Rennfahrerinnen" aus Anlass diverser Geburtstage fand -wie alle Jahre- am März/April-Übergangswochenende statt. Um die Zeit ist das Wetter in den Alpen immer eine reine Überraschung, wir hatten schon Sommer total, aber auch das Geigentiel...
Abfahrt am Freitag bei Kälte und Sonne, um 9:40 von Neubiberg, das Gepäck und den Reservekanister in den Krauserkoffern, bewährte Verstauung. Der Weg führt über Dietramszell, Tölz, Sylvenstein, zur Mautstelle Hinterriss. Die Mautnerin empfiehlt mir noch, aufzupassen, weils im Schatten "ein bisserl vereist" sein könne. Prima, kenn ich ja noch von ein paar Wochen zuvor, wo die Straße noch garnicht bemautet wurde. Fahr los, und steh schon quer... Also, das wird lustig, aber sind ja nur ein paar km, davon ca. die Hälfte Spiegeleis...
Dann weiter über Mittenwald, zirler Berg nunter ins Inntal, hinauf ins Sellraintal, (dort möglicherweise mit Laser bestrahlt worden..) Kühtai, (kurzes Stück Schneefahrbahn)nunter ins Ötztal und Inntal. Der ausgemachte Treffpunkt ist Arzl, wo die Diana mit der R80GS schon eine Stunde auf mich wartet. Sie war von Pfronten schneller, ich langsamer als erwartet..Um 13:30 fahrn wir weiter, die für uns neue, aber sehr empfehlenswerte Strecke über Wenns, Piller, Kauns, Faggen, Prutz, auf die #180, richtung Reschen. Der See ist noch zugefroren, es ist unwarm.
Das Stück von Mals nach Meran, unserem Treffpunkt mit Pinki, der heuer wieder mit "Liesbeth", seinem 911er, anreist, ist Fad und öd wie immer, und wird durch einen kleinen Inbus(äh,Imbiss) auf halber Strecke aufgelockert.
Am Parkplatz der Forst-Brauerei treffen wir uns. Pinki hat noch einen ziemlichen Adrenalinspiegel, weil er am Jaufen die frischen Reifen und die 230 Pferdchen ein bisserl hat springen lassen
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Dann kaufen wir noch Frühstück für morgen ein, und ab gehts, durch den typisch nervigen Meraner Feierabendverkehr (Karfreitag ist dort nicht arbeitsfrei) hoch von 230mNN auf 1200m nach Mölten, wo die Ferienwohnung auf uns wartet. Kurven gibts da wieder genug, aber die schmalen Straßen durch Hafling sind rest-eisig.
Die Silke stößt recht spät nachts zu uns, sie hat einen kleinen Umweg eingelegt, der sie eine Stunde gekostet hat.
Dann noch Palavern und Ratschen bis in die Morgenstunden, wie das halt so ist, wenn man sich nur einmal im Jahr sieht.
Samstag, gemütlich Frühstücken, ich verstelle die Zündung an der XT auf später, weil sie mit dem 95er Italienerbenzin klingelt wie ein Kirchturm, dann Ausfahrt zu Viert. Runter nach Terlan, Nals, Gampenjoch, zurück über den Mendelpass. Superschön, Kurven ohne Ende, aber halt auch droben noch überall Schnee am Straßenrand.
Bozen Stadtbummel, Eisessen, Einkaufen. Das Wetter schlägt um, und als wir aufbrechen, windet es arg, und beginnt zu Regnen. In Bozen hat es 19°, bergauf geht der Regen dann in Schnee über.
Abendliche Planung: Diana und Pinki ziehen es vor, über Bozen und Brenner zügig richtung Heimat zu fahren, Silke und ich wählen trotz des miesen Wetters den Jaufen. Die Anfahrt ins Passeiertal ist immer sehr schön, aber bereits kurz nach St. Leonhard, dem Abzweig zum wintergesperrten Timmelsjoch, bleibt der Regen in fester Form auf der Straße kleben. Die Gummiwalzen an Silkes (geiler) 750er Aprilia erweisen sich als dafür ungeeignet, wir stellen sie also wieder auf die Räder, Silke rollt vorsichtig wieder ein paar Kehren hinunter, wo wir uns verabschieden. Ich will den Jaufen probieren, Silke fährt aussenrum.
Jetzt beginnt meine schönste Winterstrecke in dieser Saison.
Nebel, Sicht bis zum Vorderreifen. Schneefall volles Rohr, ich komm mit der Visierwischerei nicht mehr mit, und lass es aufgeklappt. Wind heftig und böig, Schneehöhe auf der Straße etwa 20-30cm, stetig steigend, nur eine Autospur voraus, der Fahrer ist ein Stümper und bleibt trotz Ketten bald liegen. Dass ich am Edelweisshaus vorbei bin merke ich erst, als es bergab geht. Die Sicht reicht nicht für die 10m um das Haus zu sehen... Zeit und Lust für einen Kaffee hätt ich eh nicht gehabt.
Runter sinds nochmal ca. 15km Schnee.
Kaum etwas abgedampft gehts den Brenner hoch, dort schneit es zwar auch, aber er bleibt nicht liegen. In Innsbruck ists wärmer und sonnig, ich fasse Kraftstoff, und um 13:00 gehts weiter über den ZirlerBerg, Walchensee, Richtung Heimat. Der 600er-Motor geht mit der Drehmo-Nocke wie die Sau, wenngleich ich mit der kurzen Übersetzung nicht mehr als ca. 120-130km/h fahren möchte. Um 14:15 bin ich daheim, werfe mich unter die Dusche. Dann holen wir mit dem Benz den Großbasti ab und fahren zu Justus und Tina nach Arschebersch. Aber das ist eine andere Geschichte
Fotos krieg ich vielleicht noch, denn ich hatte keine Foddomaschin dabei.
Gruß
Hans