Uwe Enfiled 350
Alex Junak
Koarrl Superduke
Jan DR Big
Steve XJ650 bunt
Ich XT500
Justus auf Ducagivi
Koarrl schlägt Mittwoch abends bei mir auf. Ich hab vorhin noch schnell einen Packtaschenhalter für die Ortlieb-Fahrradtasche gebrutzelt, und Koarrl das Ladegerät der Lebensgefährtinnenkamera auf dem Duke-Auspuff. Dazwischen war noch ein Sponsorpacksack ... fürs Gebäcksystem (Semmerl, Soletti, Salzstangerl) hats nimmer gereicht. Koarrl fertigte aus mitgefyhrtem Gegurte flugs einen Rucksack der ihn auf seinem verregneten aber autobahnfreien Ritt quer durch die Alpen kreuzmäßig krummzog. Aber Wurscht, hauptsach do, meint er. Zielbier und Garagenpalaver. Dortig will der Koarrl auch schlafen und verschmäht das warm-saubere häusliche Gastzimmer.
Donnerstag
Es sind wirklich kurz vor zehn alle da (Alex zeitoptimiert 1 Minute vor zehn).
Wir knattern über Landes- und Gemeindestraßen hintenrum (Södingberg, Piber) nach Köflach, dann per Bundesstraße über den Packsattel, wo wir gegen 12:30 eine Jause/Pause beim Cafe in St. Gertraud/Lavanttal einnehmen (Gulaschsuppe etc). Dann geht es direkt ins Gemüse, über Prebl und Gräbern aufs Klippitztörl.
Die XT kotzt und stottert und geht aus. Ein blödes Leiden des Ersatzmotores (vor ein paar Wochen eingebaut) das ich gehoffte hatte durch Tausch von Kerze und Kondensator behoben zu haben. Nochmal Kerze getauscht und weiter in Kärnten über schotteriges Kleingewege (Stichwort Althofen - Mölbling - Meiselding - Zeltschach - Pisweg - Magdalensberg - Weitensfeld im Gurktal - Edling - Lind - Goggau - Steuerberg - Pölling - schon wieder Edling - Feistritz).
Dann beginnt es zu regnen und wir queren Villach (ned klass) bis es zu regnen aufhört und weiter durchs Gailtal an Arnoldstein vorbei nach Hermagor und Kötschach-Mauthen.
Ich habe auch fast alle Zündungsteile als Ersatz mit, nur nen neuen Stecker nicht. Der findet sich bei einer AGIP mit angeschlossenem Opelvertrieb und Kettensägenshop, um 30 Schilling (ja!) die wir flugs in 2,20 Euro umrechnen. Eingebaut, stottert aber weiter.
Abends noch über den Plöckenpass und dann noch eine kleine Schotterpiste zu einem mir bekannten Übernachtungsplatz.
Der Stotterfehler wird schlimmer unter Hitze. Also bau ich jetzt die neue Ersatzzündspule samt Kabel ein. Mal schauen was der morgige Tag bringt.
Lagerfeuerchen, Gegrille am Bach (Uwe hat Würscht für alle mit), Sternenhimmel.
***
Freitag - eine störungsfreie Nacht wird durch Bachrauschen und vogeliges Gezwitscher beendet. Rasches Packen, wir sind vor 10 Uhr auf den Eisen und frühstücken an einem Pizzeriacafe am Straßenrand.
Dann bei Sonnenschein weiter im Plan.
Paluzza
Sutrio > Monte Zoncolan. Ein klasse supersteiler Asphaltpass mit kleinem Schigebiet am Gipfel, atemberaubende Serpentinen, gemauerte Tunnels, Verbot für Fahrzeuge >6m Länge

Am Ende ist der Bremshebel weich und die XT aus. Ganz aus.
Ich schiebe bis zum nächsten Platz und trenne dort die Zünderei vom Kabelbaum, lege ein direktes Kabel von Zündspule zum Unterbrecher/Limakabel während der Motor abkühlt. Anspringung als wär nix gewesen. Derweil haben einige sich vom vazierenden Messerschleifer ihre Messer und Zangen schärfen lassen D:
Weiter über Comeglians nach Westen
Prato Carnico mit dem schiefen Glockenturm
Auf Asphalt zur Forcella Lavardet.
Am Weg treffen wir einen Militärposten der uns sagt dass die Strecke über Sauris gesperrt sei wegen Schießübungen. Na gut, eh nicht unser Weg.
Wir fahrn nämlich nach Norden auf der Straße 465 durchs wilde Frisontal (Grobschotter, Erdrutsche, Furten) nach Campolongo.
Dortig wildes* Mittagessen und weiterer XT-Umbau: Abhängen des Zündschlosses und zur Ausschließung von Phantomdefekten auch des Kabels des seit 20 Jahren inexistenten Killschalters. Und ich flute die Magnetspule hinter dem Polrad mit WD-40 um den Isolationswert der Wicklungen zu erhöhen.
Weiter nach St. Stefano di Cadore Gestotter. Hängengeblieben weil den rechten Benzinhahn vergessen (im Tunnel, klar). Umgeschalten, geht weiter aber stottert.
48 Auronzo
Vorbei am Monte Cristallo über den unspektakulären Passo Tre Croci.
Spektakulär nur für mich weil die XT nach wüstem Gestotter komplett ausgeht.
Uwe, Alex und ich schicken die anderen vor nach Cortina d' Ampezzo und bauen wieder mal einen neuen Kondensator (neu, 2CV) ein.
Probefahrt - Gestotter.
Zündplatte raus, Fliehkraftversteller checken und Lagerung der Unterbrechernockenwelle - alles neuwertig.
Einbau, Einstellen, Probefahrt - Gestotter.
Nur weil ich den noch nicht getauscht hatte weil offensichtlich neuwertig und abbrandfrei: Unterbrecher getauscht.
Das Gestotter und Geruckel ist weg. Ganz weg. Ich glaubs nicht!
Nach Kaffee und Einkauf in Cortina geht es beschwingt weiter über den Passo Fedaie zum Passo di Giau. Atemberaubend, hochalpin, Schneefelder.
Beim Runterfahren geht die XT einfach aus.
Ätsch - es war nur die (neue) NGK Normalkerze. Nach Tausch gegen die probeweise schon mal ausgewechselte NGK Iridium geht es weiter.
Wir erreichen das kurzfristig festgelegte Tagesziel - den Campingplatz bei der Marmolatagruppe in Malga.
Der Camping liegt superschön, hat aber die Anmutung einer Schrebergartensiedlung. 80% Dauercamping, und jeder Wohnwagen hat fast den gleichen hölzernen Vorraum und die gleiche Deko. Immerhin ist fast niemand da

Ich baue abends noch ein paar Sachen zurück um die XT wieder wasserdicht zu haben, während der Rest der Truppe auf der Rezeptionsterrasse trinkt und spricht. Hocke dann beim warmen Nudelgericht zwecks Erwärmung - ist doch kühl auf über 1400 m Seehöhe.
Mehr später!
Gryße!
Andreas, der motorang