[quote="nattes"]Ich lese das so, das Individualreisen durchs Land, im Gegensatz zu Pauschalreisen nicht erwünscht sind. Das steht da natürlich nicht wörtlich, aber die Bezeichnung "Campingfahrzeuge" steht da doch als Synonym für Motorradabenteurer
, Wüstendurchquerer, Camper und andere, dem Normalbürger völlig unverständliche Reisearten.
genau so ist es. das wurde uns von einheimischen bei unserer letzten tunesien-reise sehr häufig berichtet. das wird von der bevölkerung allerdings nicht unkritisch gesehen.
einheimische berichteten, daß in der regierung, wo diese regelungen gemacht werden, viele reiche tunesier sitzen, die davon profitieren. das ist nachvollziehbar. ein 2-tages-ausflug nach z.b. ksar ghilane von einer hotelanlage auf der insel djerba aus, kostet incl. couscous und bauchtanz mehr, als wir in 3 wochen unterwegs für essen und trinken ausgeben.
allerdings ist es uns in der nähe von el djem auch schon passiert, daß man in einem restaurant mehr als das 10-fache des üblichen preises von uns verlangte, obwohl dort eine preisliste hing, die sich mit den üblichen preisen deckte. ich habe mich geweigert und es gab eine unschöne, aggressive diskussion. als begründung wurde uns gesagt, daß wir nicht zu einer organisierten gruppe gehören. letztendlich habe ich abgezählt den doppelten betrag auf den tisch gelegt und wir haben das lokal verlassen.
in einem anderen cafe habe ich vorsichtshalber vorher gefragt und es wurde uns für den milchkaffe und eine flasche wasser der doppelte preis genannt. ich habe nur gesagt, das sei nicht normal, und nach meinem helm gegriffen, um zu gehen. der kellner entschuldigte sich sofort, es sei ein versehen. er brachte sofort den kaffee, dazu noch ein stück sehr leckeres gebäck gratis. wir haben die rechnung natürlich aufgerundet. er war sehr freundlich und wir kamen ins gespräch. er meinte auch, daß in tunesien nur die reichen in der regierung geld verdienen.
andererseits ist es auch oft passiert, daß wir vom wirt oder anderen gästen eingeladen wurden oder auf dem markt nach dem kauf von obst oder gemüse noch etwas geschenkt bekamen und angedeutet wurde, daß die gastfreundschaft heilig sei.
häufig kam dann das gespräch darauf, daß organisierte gruppen die reichen noch reicher machen. wie wahr!
vermutlich gehören den besitzern der fährgesellschaften auch hotelketten und die regeln werden nach bedarf ausgelegt
gruß
regina