Berichtfragmente von der Sydtirolausfahrt 2010

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Beitragvon Blechroller » Di 08 Jun, 2010 23:09

Justus!

Ein echtes Erlebnis dein Bericht! >Zumal, wenn man das Geschräubel ubnd das Gefahre aus eigener Anschauung kennt; ist, als wäre man dabei.
Hoffentlich haben die im Morgenland Internet, damit ich morgen weiter lesen kann :-D

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Blechroller
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Beitragvon fleisspelz » Mi 09 Jun, 2010 07:49

Der letzte Tag unserer Reise beginnt glaube ich zu sehr unterschiedlichen Uhrzeiten. Während die organisatorisch orientierte Fraktion längst ausgeschlafen hat und sich mit Körperflege am nahen Bach und Kaffeezubereitung beschäftigt schlummern die Schwarzhandeulen noch bis zum späten Vormittag. Es ist angenehm kühl in der Holzhütte, man bekommt das sommerliche Wetter nicht so hautnah mit, wie in einem Zelt. Irgendwann beschliesst der Präsident, uns mit Kaffee zu bedrohen und natürlich sind die Frühschläfer gespannt, von den Eulen den Status Quo zu erfahren, denn das Motorengeräusch hat jeder mitbekommen, nur die Jubelschreie im Anschluss haben gefehlt.

Während wir langsam zusammenpacken beschliesst Steve zu meinem Bedauern, die Strada Panoramica nicht mitzufahren. Verständlich genug, hat er doch knapp 200 km mehr zurückzulegen als wir und eine Familie, die ihn erwartet. Dennoch schade, es hätte ihm dort oben sicher auch getaugt. Der Herr Koardl schliesst sich aus lauter Verzweiflung an, denn zum Einen hat er die selbe Strecke und auch eine Familie, zum anderen hat er ja diesen unsäglichen, "Wolke" genannten Heeresrucksack am Buckel, den er noch nicht einmal alleine aufsetzen kann. Dabei hat ihm zumeist Steve assistiert, also fährt der Koardl einfach mit seinem Adjutanten mit. Und wieder so ein typisches AiA-Ding: die Jungs fahren nicht, ohne anzubieten, den Müll wegzufahren.

Wir anderen packen in aller Ruhe fertig und fahren jetzt zu fünft zur Panoramica hoch. Ich bin heute sehr blümchenflückerig unterwegs. Anfangs ist das der Restmüdigkeit geschuldet. Von Kilometer zu Kilometer wache ich zusehends auf, und in dem gleichen Mass in dem ich wacher werde realisiere ich meine Umwelt mehr und mehr. Die Strada Panoramica trägt schon im Kiefernwald an ihrem Fuss den Namen zu recht. Ich halte mehrfach an, um den genialen Blick in das Tal zu bewundern. Die Strasse ist etwa ein Auto breit und trägt auf den ersten acht oder zehn Kilometern einen alten aber intakten Teerbelag. Sie schwingt sich in meist sanften Windungen gemächlich den Berg hoch, von nur wenigen Kehren geziert.

Auf der Strasse sind einige Radfahrer unterwegs, ein paarmal kommen sehr verhalten fahrende Autos entgegen und wir passieren etliche Fussgänger, die als Paar oder kleine Gruppe unterwegs sind. Mir fällt auch hier wieder angenehm auf, dass alle durch die Bank sehr freundlich zurück grüssen, die meisten ein Lächeln im Gesicht mit sich herumtragen und es nie eine böse Bemerkung oder einen neidvollen Konkurrenzblick gibt, wie ich das aus Deutschland kenne. Die italiener machen eher eine Bemerkung über die bella Machina, oder über das Spitzenwetter. Man begegnet sich freundlich und wohlgesonnen. Das ist in Deutschland anders.

Ab der Baumgrenze gibt es die ersten Schneeanemonen zu bewundern und sogar einen Enzian. In einer Kehre stehen die vier Kollegen und Uwe schraubt an der Enfield.
"Hast Du ein Problem oder ist das nur Kontrolle?"
"Nur a Kontrolle"
Uff.
Ich fahr schon Mal voraus, weil ich wie gesagt beschaulich unterwegs bin. Nur wenig nach der Rastkehre beginnt eine wilde Schotterstrecke, die mich sehr an den Stol 2008 erinnert. Ich komme mittlerweile nach einigen Fahrtipps von Uwe und Alex besser damit zurecht, ein Vergnügen ist das Vorderrad dennoch nicht. Schotter ist für die anderen mehr Vergnügen, für mich eher eine Aufgabe. Wenn ich es nicht immer wieder übe, dann lerne ich es halt nie. In einer starken Kurve mit einem wunderbaren Ausblick halte ich, um die Kollegen in Fahrt zu fotografieren. Alex im Drift, dichtauf Uwe mit einem Grinsen das selbst durch sein getöntes Visier durchscheint, dann mit erheblichem Abstand Jan, sehr grade und sicher auf seiner DR und nach einiger Zeit der Präsident, bei dem leichtes Gepäck immer noch aussieht, wie ein durchschnittlicher mozambikanischer Umzug. Ich starte wieder, vergesse fast meinen Helm, weil er hier so nebensächlich scheint und fahre weiter. Nur wenige hundert Meter weiter hat Jan sein Motorrad in eine Schneewehe geworfen.

Jan hat im Regelfall zwei gewaltige Alukisten am Heck der Suzuki montiert, die jetzt neben dem Motorrad liegen. Der grösste Teil der Fahrbahn ist von einer Schneewehe belegt. Nur auf der linken Seite direkt am Hang ist eine zwei Hand breite matschige Fahrbahn mit tiefen Tauwasserpfützen. Neben besonders Steilen Abhängen haben die Italiener Steinpfosten an den Fahrbahnrand platziert, die äusserst massiv sind. An einem davon bleibt Jans linker Koffer hängen, was ihn ins Trudeln bringt und zur Folge hat, dass er nach rechts in die Schneewehe fällt. Dabei beleidigt er den rechten Koffer. Gottseidank hat Jan sich nicht verletzt, denn nochvielgottseidanker ist er nicht zur anderen Seite gekippt!

Zwei italienische BMW GS Fahrer mit klassischen 800er GS in würdigem Alter kommen uns entgegen, die uns schon aufgefallen waren, als wir noch gepackt haben. Die haben vermutlich schon damals, als ihre Eisen noch State Of The Art waren jeden Samstag mittag am Col de Irgendwas gestanden und tun das halt heute auch noch so. Die beiden sagen, eine Weiterfahrt sei impossibile und quetschen sich an uns vorbei, während der Präsident dem Jan seine Koffer an das Motorrad gurtet.

Wir fahren weiter und stehen nach weiteren sechs- oder achthundert Metern vor einem Schneefeld, das auf knapp hundert Meter Länge die komplette Fahrbahn unter sich versteckt. Alex und Uwe sitzen dort und rauchen gemütlich. Ich sage voller Bestimmtheit zu Uwe und in die Runde, dass diese Herausforderung die Qualität meiner Reifen weit überfordert und ich umdrehen werde. Uwe sagt, die Qualität seiner Reifen würde das ebenfalls überfordern. Von Umdrehen sagt der Schlingel nix. Weiter die Strasse entlang sehe ich noch zwei Schneefelder, die zwar wieder eine schmale schlammige Fahrbahn zwischen sich und dem Steilhang haben, die aber ebenfalls bedrohlich auf mich, meine latente Höhenangst und meine glatten Strassenschlappen wirken. Meine Luftarmut dank des erblich erworbenen Asthma trägt dazu bei, keine körperlichen Gewaltakte auf 1870 Meter Meereshöhe absolvieren zu wollen.

Ein italienisches Wanderepaar interessiert sich für unsere Motorräder. Ob sie die Junak fotografieren dürfen, so etwas hätten sie noch nie gesehen. Merkwürdig eigentlich... :-D
Der Mann erzählt mir, er hätte auch eine Ducati, eine Monster, aber für hier oben wäre das eher nichts, damit würde er nur im Tal herumfahren. Sehr vernünftig eigentlich. Warum tue ich Trottel es ihm nicht gleich? Dann bietet er uns an, zu helfen, die Motorräder hinüberzuschieben. Wir lehnen unisono ab. Das kann nicht hinhauen. Nicht mit fünf überladenen Motorrädern von denen mindestens zwei in einer unmöglichen Gewichtsklasse sind. Das geht nicht. Niemals. Auf gar keinen Fall.

Der Präsident bemerkt, es würde auf der anderen Seite des Schneefeldes gespiegelt gleich aussehen, wie bei der Auffahrt, man könne also auch guten Gewissens umkehren. Darauf Uwe lapidar:
"Darum gehts ned, es geht um des Schneefeld."
Ab jetzt ist klar, wir werden drüberfahren. Keine Ahnung wie, aber wir machen das.
Ich bleibe skeptisch.
"Jungs, schaut Euch Mal die Reifen von meinem Ömmes an. Ich kann doch einfach umdrehen und in aller Ruhe zum Wirt runterfahren und Kaffee trinken, statt Euch hier ständig auszubremsen."
Darauf erwiedert der Präsident:
"Eins ist klar Justus, keiner muss, jeder kann. Wenn Du nicht rüber willst ist das Deine Entscheidung, die wird respektiert."
Uwe stellt sich neben mich, grinst bis an die Ohrwascheln und spricht von beschwörender Gestik unterstützt: "Du wuist, Du wuist, Du wuist...."
Klar will ich.
Ich glaub halt nicht, dass ich kann...
Das Argument, das schliesslich alle überzeugt ist:
"Wo sollen wir unseren Gipfelwein trinken, wenn wir umdrehen?"

Beschlusslage ist jetzt: Der Herr Präsident hat die tauglichsten Reifen, der fährt als erster und macht eine Spur. Dann wird die Ducati, dann die DR Big, dann die Enfield und zum Schluss die Junak rübergeholt. Der Herr Präsident packt einiges ab, nimmt Anlauf und steht nach drei Metern im Tiefschnee. Das Hinterrad gräbt sich Richtung Australien, statt Vortrieb nach Westen zu geben. Uwe springt sofort heran, um zu schieben, aber es geht nichts. Ich höre mein Handy klingeln. Selbst hier oben ist Netz! Hat ja auch eine beruhigende Komponente....

Der Plan wird geändert. Der Präsident steigt ab und bedient Kupplung und Gas oberhalb des Motorrades nebenherlaufend, während die anderen das Motorrad hochdrücken, um es am Einsinken zu hindern. So geht es. Mühsam, aber es geht. Irgendwie.
Nach einer unsäglichen Kraftanstrengung für alle ist der Ömmes drüben. Ich bin irgendwann zum Fotografieren übergegangen, mein Asthma hat mir die Grenzen gezeigt. Jetzt ist die Ducati dran. Ich hab immer noch Zweifel, aber die Gruppendynamik treibt uns alle zu Höchstleistungen. Keine Ahnung wie und weshalb, nach zehn Minuten finde ich mich breit grinsend auf meiner Ducati sitzend wieder, auf der einzig richtigen Seite des Schneefeldes, der Anderen.
Was für ein überwältigendes Gefühl, solche Freunde zu haben, und das in dieser Kulisse bewiesen zu bekommen. Ich bin mehr als ein bisschen gerührt und habe einen der seltenen Momente, in denen mir die Sprache entgleitet:
"Ihr seid Trottel!" sage ich glücklich lachend, und alle bestätigen es mir.

Ich gehorche meinem Asthma und beschränke mich darauf, abgeworfene Gepäckstücke der Freunde auf die richtige Seite der Schneewehe zu tragen, während die anderen ein Mopped nach dem anderen herüberschaffen.

Endlich sind alle drüben, beobachtet von einem wachsenden Publikum anderer Moppedfahrer, die aber allesamt umdrehen. Die AiA trinkt währenddessen einen Gipfelwein.
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Beitragvon lallemang » Mi 09 Jun, 2010 08:43

:-D :-D :-D oberfein! ;-)

Gry§e Peter
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Beitragvon roger » Mi 09 Jun, 2010 09:12

Applaus! Applaus! Applaus!
Hurra!
Ach nee, doch nich...
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Beitragvon ETZChris » Mi 09 Jun, 2010 09:52

grandios!!!!
Gruß
Christian

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Beitragvon fleisspelz » Mi 09 Jun, 2010 10:22

Der Uwe ist bis auf die letzte Faser nassgeschwitzt, alle atmen schwer, die Familienglucke in mir mahnt dringend trockene Leiberl an und ich muss dringend kontraphobisch gegen meine wachsende Paranoia angehen. Schliesslich sind noch zwei Schneefelder mit mehr als knappen Fahrrinnen vor uns und meinen Reifen ist noch immer kein Profil gewachsen. Welcher Vollpfosten ist auf die Idee gekommen, der Cagiva ihr hübsches schmales Hinterrad zu rauben und dafür einen 170er 17 Zöller Superniederquatschschnittsreifen einzupflanzen? Ich bin offensichtlich nicht die Klientel für eine Supermoto, denn einzig auf einer schnellen Landstrassenstrecke bin ich den anderen Mitreisenden im Tempo gewachsen. Bergauf ist es schiere Motorleistung, die mich mithaltenlässt, bergab und am Schotter bin ich mit dem Wupptich der August. In Schneefeldern und auf Matsch erst recht. Am Beginn vom ersten Schneefeld rutscht mir bei noch so sachtem Gasgeben das Hinterrad talwärts, aber es sind sofort helfende Hände an meinem Gepäckträger. Der Rest des Feldes geht irgendwie und ab dem zweiten Schneefeld geht es schon einigermassen entspannt. erstaunlich, wie eine solche Gruppenleistung beflügelt. Zum ersten Mal macht mir der grobe wilde Schotter der jetzt kommt Spass. Wir umrunden Felsbrocken, die mitten am Weg gelandet sind, durchfahren Felsenpisten und Tiefschotterabschnitte und es ist mir wurscht ob es links hundert Meter steil runter geht oder nicht. Das Vorderrad tanzt wie ein Lämmerschwanz, aber je weniger zaghaft ich den Gashahn öffne, desto mehr wird es von der schieren Masse des Hinterrades stabilisiert.
Merksatz: Sobad das Vorderrad seinen Bodenkontakt verliert, lenkt es zuverlässig dorthin wo es soll. :-D

Wir kommen an dem Wandererpaar vorbei, die in der unschlüssigen Phase Hilfe angeboten haben. Die freuen sich mit uns wie narrisch, uns auf der richtigen Seite des Schneefeldes zu sehen und winken und feixen und haben einen Riesenspass. Einige Motorradfahrer kommen uns entgegen, aber keiner hält das grosse Schneefeld für passierbar.

Wir beschliessen in Ravascletto etwas essen zu gehen und zwei Amstettener Enduristen, die am Schneefeld umgedreht sind, nachdem sie uns zugesehen haben schliessen sich uns an. so sind wir wieder zu siebt am Tisch. dem Kellner kann man beim laufen die Schuhe besohlen, zum Ausgleich sieht er aber irgendwie aus wie James Bond. Der Wirt könnte doppelt so viel umsetzen, wenn die vornehme Bräune des Kellners nicht wesentlicher wäre, als der Getränkeumsatz. Zum Ausgleich dafür wurden wir aufgefordert, unsere wüst verschmutzten Eisen direkt in der Auffahrt des noblen Hotels zu parken, in dem wir gelandet sind, damit die Eisen gut bewacht sind. Anderen Gästen mit noblen Vierventilern wurde merkwürdigerweise diese Ehre nicht zuteil. Als wir loswollen interessiert der Hoteldirektor selbst sich für unsere Eisen und dafür, wohin wir wollen und wo wir herkommen.

"Wir sind wegen der Strada Panoramica delle Vette da."
"Ja, aber die ist leider vom Schnee blockiert."
"Schon, aber wir sind sie grade gefahren."
"Ja, aber ihr musstet doch an dem Schneefeld umdrehen."

Ich hole die Kamera raus und zeige ihm ein Foto, auf dem grade der Präsident durch das Schneefeld geschoben wird.

Er reisst die Augen auf Biedeckelgrösse und ruft:
"Die Panoramica komplett Anfang juni! das hat es schon lang nicht mehr gegeben." Er gratuliert uns allen überschwänglich und wir müssen ihm versprechen unbedingt wiederzukommen. Wir haben seinen Tag gemacht!
"Die Strada Poramica komplett gefahren Anfang Juni! Tztztztztztz. Tztztztztz......"

Auf gehts Richtung Österreich...
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Beitragvon T. » Mi 09 Jun, 2010 12:29

:respekt:
Sehr schöner Bericht und tolle Fotos
...sollte ich auch mal hin....
T.
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Beitragvon Therion » Mi 09 Jun, 2010 13:57

@ Motorang & Justus
Sehr stimmige Berichte!

Die Dunkelbunte übers Schneefeld zu ziehen wär ein Vergnügen und würdiger Höhepunkt der Tour gewesen.
Aber das Leben ist voller Entscheidungen und welche die Richtige war weiß man immer erst nachher.
Die Fahrt über den Nevea Pass hat mir ob seiner unbeleuchteten, nassen und mit Spitzkehren versehenen Tunnel auch Glückshormone durch den Körper gejagt. Leider waren die Tunnel asfaltiert, aber man kann ja nicht alles haben :wink: .
Bis bald
Steve
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Beitragvon ETZChris » Mi 09 Jun, 2010 14:29

echt respektabel finde ich die schottereinlagen mit den beiden großen moppeds, die ja eigentlich rein für die strasse gedacht sind.

die XJ wiegt doch sicher auch so um die 200kg, oder?! mit der fast gleichschweren XZ hätte ich vermutlich echt bammel bekommen...
Gruß
Christian

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Beitragvon RAQJ1 » Mi 09 Jun, 2010 16:19

Nun, die Forcella Lavardet bin ich vor 2 Jahren zu zweit mit der XJR gefahren.

Runter nach Stefan di Cadore wohlgemerkt.

Was meine Frau hintendrauf dazu gesagt hat könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen :-D


Naja, zum Bild machen hats dann doch noch gereicht...

Bild
Gruß Jochen
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Beitragvon Roll » Mi 09 Jun, 2010 17:39

Therion hat geschrieben:Die Fahrt über den Nevea Pass hat mir ob seiner unbeleuchteten, nassen und mit Spitzkehren versehenen Tunnel auch Glückshormone durch den Körper gejagt. Leider waren die Tunnel asfaltiert, aber man kann ja nicht alles haben :wink: .


Dös hoaß i amoi a Einstöllung... :smt023
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Beitragvon altf4 » Mi 09 Jun, 2010 20:33

aloa -

wow - ein klasse spektakel!1!!
ok, die prioritätenliste für nächstes jahr wurde schon umgeschrieben ;)

g max ~:)
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Beitragvon fleisspelz » Mi 09 Jun, 2010 22:38

Nach dem *Mittagessen* brechen wir auf und fahren über eine Reihe kleiner aber hübscher Passstrassen nach Österreich. Die beiden Amstettener verabschieden sich zwar in Ravascletto von uns, aber wir treffen sie auf einer Gipfelhöhe noch einmal. Wir beschliessen auf der Österreichischen Seite Landstrassen mit Fernstrassencharakter zu fahren, einfach weil es schon wieder Abend wird und wir noch eine Strecke vor uns haben. Nach einer solchen schönen Tour wird uns da natürlich schnell fad, eh klar. Zeit absitzen auf hohem Niveau.
Wir machen nicht viele Pausen, damit wir für den Lichtmaschinenbefreiten Alex möglichst viel Tagfahrzeit schinden. Als wir beschliessen, bei Einbruch der Dämmerung noch Mal Abendessen zu gehen verabschiedet sich Jan zur Autobahn. Er möchte verständlicherweise Vero noch sehen, bevor die im Bett ist. Jetzt sind wir nur noch vier.
Am Fuss der Burg Griffen gehen wir zu einer Pizzeria, endlich Mal italienisch essen! Tatsächlich hat das eher damit zu tun, dass die einheimische Wirtin lieber weiter Karten spielen will, als uns was zu essen verkaufen.

Bevor wir dort ankamen musste Mal hier getankt werden, mal dort eine Schwimmerkammer entwässert, mal da ein Kaffee getrunken, also klassisches AiA Reisen. Jetzt fahren wir stramm die nacht durch, aber die Lust vergeht langsam bei allen. Wir sind heilfroh irgendwann in Graz anzukommen, weil keiner mehr rechte Lust hatte weiter auf öden Landstrassen rumzujockeln. Nach einer solchen Tour ist man fürs Alltagskradieren zunächst verloren.

Der Präsident bereitet Uwe und mir noch einen Nachtkaffee und kippt mir drei Liter Rasenmähersprit in die Ducagiki damit ich keine Tankstelle mehr anfahren muss. Ich bin wegen der bescheidenen Sichtverhältnisse seit dem Einbruch der Dunkelheit mit offenem Visier unterwegs, was meine eh schon Pollenverseuchten Augen nachhaltig beleidigt hat. Sie tränen wie verrückt und ich sehe rechts alles schlierig.

Bis nach Niklasdorf legt Uwe ein ordentliches Tempo vor und wir kommen um halb vier morgens rechtschaffen müde aber glücklich dort an. Ich gehe ohne einen Schluck Rotwein zu Bett und schlafe binnen Sekunden wie ein Stein. Am morgen dusche ich und gehe mit Uwe einen Kaffee auf der Arbeit trinken. Danach darf mich der Alltag wiederhaben.

Was für eine Tour! Was für ein Hauptvergnügen! Und was für ein Glück solche Freunde zu haben. Aber darum gehts ned, es geht um des Schneföld!
:-D
Danke Andreas, Danke Alex, Danke Jan, Danke Koarrdl, Danke Steve, Danke Uwe, und danke lieber Leser für Deine Co-Freude
..........................
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Beitragvon KNEPTA » Mi 09 Jun, 2010 23:09

fleisspelz hat geschrieben:Der Uwe ist bis auf die letzte Faser nassgeschwitzt, alle atmen schwer, die Familienglucke in mir mahnt dringend trockene Leiberl an und ich muss dringend kontraphobisch gegen meine wachsende Paranoia angehen.


Einspruch :-D

Ich war deshalb so nass, weil mich der Ingenieur durch beherztes Aufreißen des Vergasers beim Übergang vom Schneefeld zum Schmelzwasserschottergatsch komplett von oben bis unten angespritzt hat.

Und ich mich dann mit dem Kopf voran das Schneefeld hinuntergestürzt habe um den gröbsten Dreck zu entfernen.

:wink:
Russe und Salz, dann zerfallt´s !
Bdd. Ein Tag wie eine Woche.
Nix is gölber wie Gölb wie Gröllgölb sölber

Membää der KOG, Sektionsdirektor Alpen, Berge und Zeuch
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Beitragvon motorang » Do 10 Jun, 2010 07:05

Wie man auf diesem [VIDEO] ganz gut sehen kann :-D

Gryße!
Andreas, der motorang
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Gerade als die Raupe dachte, die Welt würde untergehen, verwandelte sie sich in einen Schmetterling.
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