Hab ein paar halbfertige Reisetagebücher auf der Festplatte gefunden:
Tolminator 2024
Tolminator nennt sich ein mehrtägiges Metal Festival in Tolmin an der Soca. Unter dem Namen Metal Camp und Metal Fest gibts das schon fast 20 Jahre und so lange will ich da schon mal hin.
Nachdem ich für Freitag eine Tageskarte und zwei Tage Urlaub ergattert habe, wars heuer endlich so weit.
Am Donnerstag startete ich direkt vom Nachtdienst Richtung Süden. In der Nacht hatte es geregnet und die aufgehende Sonne ließ die Wälder am Semmering und im Mürztal dampfend in den Tag starten. Die Steiermark und Kärnten durcheilt und endlich nach langer Zeit den Wurzenpass von der österreichischen Seite befahren. Über Tarvis begann der Aufstieg Richtung Predil Pass.
Mittags stoppte ich am Lago di Predil, einerseits um ausgiebig die Schönheit zu bewundern hab , andererseits um meinen Hunger zu stillen. Befürchtete ich zuerst das die Hütte eine Touristenfalle sei, belehrten mich die blau und orange gewandeten Mittagsgäste schnell in einer guten Arbeiterkantine gelandet zu sein.
Nach einem kurzen Stopp auf der Passhöhe gings zum ersten Höhepunkt, der Mangart Straße. Der Overtourism bescherte mir 30min Wartezeit an der Kasse, da der Parkplatz am Pass voll war. Wir Motorräder durften dann wenigstens nach dem zahlen von 10€ vor den Autos wegstarten um die Strecke besser genießen zu können. Angeblich gehen die Kassierer um 18h heim und man kann dann mit dem KFZ gratis rauffahren. Der obere Teil vorm Schutzhaus war wegen eines Felssturzes gesperrt, die Behelfsparkplätze hoffnungslos überfüllt. Bin um dem Trubel zu entfliehen auf den Mali Vrh gestiegen und hab von oben dem Kommen und Gehen zugesehen und auch etwas von der imposanten Landschaft aufsaugen können.
Wer früher, vielleicht sogar auf der Schotterpiste, auf dem Mangart war, dem empfehle ich nicht zur Hochsaison herzukommen, um sich die Erinnerung nicht zu zerstören.
Nach einer Weile machte ich mich auf den Weg ins Soca Tal, bis Bovec wars schön zu fahren dann nahm der Verkehr immer mehr zu, verstärkt durch Baustellen Ampelregelungen gings nur mehr Stop and Go bis zur Abzweigung auf den Kolovrat.
Beim sehenswerten Freilichtmuseum in den Stellungen des WK1, konnte man aufs Festgelände sehen und auch schon leise die ersten Bands spielen hören.
Die Vorfreude trieb mich nach Tolmin, wo ich im Camp Siber mein Zelt aufschlug.
Meine Nachbarn waren zum Großteil auch Festivalbesucher ,mit denen man schnell ins Gespräch kam.
Der Abend artete dann noch in eine größere Party aus, da alle im Umkreis aufgefordert wurden einer Kärntner Partie auszuhelfen, die Biervorräte zu verkleinern, damit sie nicht so viel nachhause zu bringen haben.