Maybach Ausfahrten 2025

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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Rainer » Sa 26 Jul, 2025 12:51

An einem maximal verregneten Samstag ein schöner "Ausflug " ins Friaul....sehr schön.
Da vergisst man glatt die Schraube im Fuß :wink:

g Rainer
.....move your ass, and your mind will follow.

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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Maybach » Di 09 Sep, 2025 08:22

Freunde aus dem CB-Forum haben mich erneut dazu bewegt, mit ihnen eine einwöchige Fahrt zu machen. Diesmal geht es ins Trentino und nach Nordosten über Veneto und Friaul nach Kärnten und zurück nach Tirol.
Dabei soll die Fahrt auch über den Passo Fittanze della Sega und die Hochfläche der Monti Lessini führen. Und weil die Schottererfahrung endlich ist und in den Monti Lessini aber reichlich davon ist, "musste" ich zu einer Kontrollfahrt aufbrechen, getreu dem Motto " Was nicht überprüft und geübt wird, geht schief".
So fuhr ich dann mittags am 4. September los, genoss in der Alten Post ein Mittagessen und fuhr dann über Steinegg und Gummer auf das Lavazé-Joch.

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Affogato als Mittagsabschluss in der Alten Post Atzwang


Von dort ging es weiter ins Fleimstal und am linken Ufer des Cembratals über Segonzano nach Civezzano. Das kleine Fort dort und die einspurige Straße war ein Genuss!
Von dort dann nach Trient und in den östlichen Hügeln weiter das Etschtal hinunter bis nach Serravalle, wo ich für die Nacht dann im Relais diVino bei dem sehr freundlichen Alessandro Secchi untergezogen bin.
Ein sehr zu empfehlender Platz, wo ich den Abend bei verschiedenen Weinen und einem wunderbaren Jausenteller und guten, zwischen deutschem, englischen und italienischen Radebrechen verbrachte und nach 307 Traumkilometern ins Bett kroch.

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Im Weingarten


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Abendstimmung mit Kalorien


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XS vor dem Relais diVino in Serravalle


Am Morgen des 5. September brach ich nach einem guten Frühstück früh um 0730 Uhr auf.

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Frühstück im Freien


Schnell war bei Sdruzzinà der Einstieg zum Fittanze erreicht und ich bin mutterseelenallein die beeindruckenden Serpentinen Richtung Hochfläche hinaufgeschwungen. Leider hatte das Café an der Passhöhe noch geschlossen. Es bietet wundervollen Caffè an.
Aber es ging ja nun direkt über die kleinen Militärstraßen, anfänglich noch asphaltiert, weiter und ich genoss die Kilometer bei bester Fernsicht, nur begleitet von den auf den Almen befindlichen Schafen, Ziegen und Kühen.

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Hochfläche mit Schotterpassage


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Hochfläche 2


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Hochfläche 3


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Hochfläche 4


Nach 14 km war dann der Schotter zuende und ich erreichte das Skiresort San Giorgio, vom dem es auf Traumstraßen weiter nach Velo Veronese ging.
Von dann weiter über Badia und Vestenova nach Valdagno, bei bestem Wetter, kaum Verkehr und immer bergauf und bergab.
Dann rauf auf den kleinen Passo Zovo, wo ein Caffè und eine Brioche con Crema genommen wurde und weiter nach Schio.

20250905_104412.jpg
Am Passo Zovo


Hier ging es nun auf den Passo Xomo, eine Militärstraße, die ihr Entstehen den Nachschubbedürfnissen der Pasubiofront verdankt. Nachdem Einmündung auf die Straße zum Pian delle Fugazze dann über diesen und auf dem linken Talufer der Vallarsa nach Rovereto.
Es war jetzt schon früher Nachmittag, so dass ich auf der SS12 nach Trient und weiter bis Neumarkt fuhr. Dort dann bis Bozen Nord auf der Autobahn und ab da das Eisacktal zum Brenner hinauf.
Alles wunderbar, bis mich bei Franzensfeste der Regen überraschte und innerhalb weniger Minuter bis auf die Unterwäsche durchweichte. Ich habe mich dann entschlossen, ohne Regenkombi die restlichen Kilometer nach Innsbruck zu fahren. Das klappte auch bis 10 km vor zuhause, wo auf der Brenner-Bundesstraße zwei deutsche Wohnmobile ineinanderkrachten und die Straße für eine knappe Stunde versperren. :twisted:
Nass bis auf die Knochen und durch den Wettersturz (der angekündigt war, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt) kam ich an der Garage nach 397 km an.

Sehr schön wars (bis auf die letzten 75 km), die Schotterstraße im den Monti Lessini wurde als leicht machbar erwiesen. Ich bin also bald wieder dort oben. Gott sei Dank!
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Zimmi » Di 09 Sep, 2025 08:57

A Traum - danke für's Mitnehmen! :smt023
Do not take life too seriously. You will never get out of it alive.
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon hiha » Di 09 Sep, 2025 10:05

Des letzte Foto is a "Eitrige für Vegetarier" :fiessgrinz:
Gruß
Hans
"Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass Profifußball verboten werden muss."
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Dreckbratze » Di 09 Sep, 2025 11:12

Beneidenswert! Danke!
The idea is to die young as late as possible
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Lindi » Di 09 Sep, 2025 11:55

+1 +1
Beste Grüße

Dirk
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon bastardo » Di 09 Sep, 2025 12:16

Schreckliche Kontrollfahrt! Danke für's mitnehmen! :smt023
Der nasse Oasch und das rumstehen im Regen hätte ja nicht unbedingt sein müssen :ugly: :omg: ...
Christian

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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Zwillingspeter » Di 09 Sep, 2025 15:42

Danke fürs Mitnehmen!

Alles schon mehrfach gesagt. Wenn wir mit den Kindern fertig sind :omg: ziehen wir um.
Dahin, wo Berge sind!

Liebe Grüße
Peter
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon maulwurf » Di 09 Sep, 2025 16:11

Schöner Bericht - schöne Bilder - Danke !
Jetzt weiß ich wieder was ich in der Ecke noch fahren wollte, da gehn mir noch ein paar Sachen ab, die jezt wieder im Vorderen Hirnkastl sind... :gruebel:

Gruß
Beda
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-Albert Einstein-
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Maybach » Mo 22 Sep, 2025 14:52

13. September 2025
Nun ist es soweit: die einwöchige Tour durch Trentino, Veneto, Friaul und Kärnten steht an. Fünf Motorräder mit sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich im Hotel Stolz in Mühlbachl. Schon die Anreise des "Teams Nordwesten" gestaltet sich spannend, war doch der Motorradanhänger verschwunden. Durch die Duche, den Kontakt mit der örtlichen Polizei und das erforderliche Anmieten eines Ersatzes verzögerte die Ankunft auf 2100 Uhr. Auch ein paar Staus trugen dazu bei.
Aber Dank des hervorragenden Wirts Paul konnten alle noch verköstigt werden und sanken gesättigt und "getränkt" in die guten Betten.
Hotel Stolz in Mühlbachl bei Matrei am Brenner: eindeutige Empfehlung in jeder Hinsicht!
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Maybach » Mo 22 Sep, 2025 14:57

14. September 2025
Heute geht es mit den Motorrädern los. Ein leiser Protest ob des angeblich frühen Starts um 0830 Uhr wird von mir nicht erhört, weil wir heute noch knapp 300 km bis in die Vallarsa fahren wollen.
Wir starten also - aber zunächst mit dem Anlegen der Regenkombis. Denn es regnet kräftig und hat nur gut 10°C. Danach geht es über den Brenner und weiter über Sterzing auf den Jaufen.

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Am Jaufen: 2094 m in Nebel und Regen


Dort wird der Regen weniger, dafür nebelt es unangenehm und nach einem kurzen Fotostopp geht nach Süden hinunter ins Passeiertal, wo im Sandhof schon bei wohligen Temperaturen die Regenkombis abgelegt wurden und ein Caffè uns wieder aufwärmte.

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Kaffeepause im Sandhof Inn St. Leonhard im Passeiertal


Durch Meran geht es nach Lana und Richtung Gampenpass bis Bad Gfrill, wo wir zu Mittag essen. Weiter geht es auf die Passhöhe und kurz danach erreichen wir das westliche Trentino und über Fondo und Sanzeno schwingen wir die wundervollen Kurven nach Fai da Paganella hinauf, wo wir einen vorzüglichen Caffè genießen.

20250914_152120.jpg
Im Café in Fai da Paganella


Am Molvenosee vorbei erreichen wir Sarche nördlich des Gardasees, lassen diesen aber (vorerst) rechts liegen und zirkelnauf den Monte Bondone hinauf. Kurz vor dem Scheitelpunkt der Straße genießen wir den prachtvollen Ausblick auf die Berge der Brenta und das Sarche-Tal und den nördlichen Zipfel des Gardasees.

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Genialer Ausblick vom Westhang des Monte Bondone


Oben biegen wir rechts ab auf die kleine Straße über Garniga Terme nach Aldeno im Etschtal und man merkt, wie auch bei den weniger alpenerprobten Teilnehmern die Schräglage sicherer und tiefer werden. Auch Magda hat ihre Bedenken derart abgelegt, dass die Reifenprofile bis zum Rand abgefahren werden.

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Magdas Hinterreifen


Von Aldeno aus folgen wir der Etsch am rechten Ufer, bis wir nach Rovereto auf das andere Ufer wechseln, und durch das ehemalige Seidenstädtchen erreichen wir schnell die Vallarsa, das ehemalige Brandtal, wo wir auf einer meiner Lieblingsstraßen auf dem rechten Leno-Ufer nach Foxi hinauffahren, unserem heutigen Zielort.
Wir erreichen nach knapp 300 km das Hotel "Lanterna" mit seinem wunderbaren Wirt Paolo gegen 1730 Uhr, belegen die Zimmer und lassen den Abend mit gutem Essen, Gesprächen und Getränken ausklingen.

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Hotel Lanterna


Ein kleiner Verdauungsspaziergang bringt noch ein paar Impressionen des kleinen Trentiner Bergdorfes.

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Blick auf die Vallarsa talauswärts


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Eine schlichte, aber gerade deshalb schöne Haustür


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So ist auch die 25 Jahre alte Honda CB500 eine schlanke Schönheit


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Blick auf die Dorfstraße mit Kirche
Zuletzt geändert von Maybach am Di 23 Sep, 2025 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Maybach » Mo 22 Sep, 2025 16:11

15. September 2025
Heute fahren wir eine Runde um den Monte Baldo. Wir starten heute erst um 0900 Uhr nach einem guten Frühstück, weil die heutige Strecke nur knapp 200 km umfassen wird.
Leider hat ein Steinschlag auf dem anderen Leno-Ufer die Straße blockiert. Also fahren wir die bereits bekannte Straße nach Rovereto zurück ins Etschtal und Etsch-abwärts nach Mori. Von dort geht es über flink zu fahrenden Kurven auf die Hochfläche von Brentonico, wo die Straße schmaler wird. Es sind meist alte Kriegsstraßen aus dem Ersten Weltkrieg, die uns bis auf gut 1600 m über NN und über diverse kleine Pässe wie Passo di San Valentino, Bocca del Creer ind die Bocca Navene nach Süden führen.

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Motorradfahren at it's best!


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Blick auf den 1400 m tiefer liegenden Gardasee


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Blick von der Bocca Navene auf den Gardasee


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Natalja und Magda an der Bocca Navene


Nach einer kurzen Pause an der Bocca Navene fahren wir weiter über Cavallo die Novezza nach Spiazzi, wo wir in der Trattoria "Flower" ein gutes Mittagessen genießen, bevor wir weiter nach Caprino Veronese fahren. In dem kleinen, schon so typisch italienisch wirkenden Städtchen biegen wir wieder nach Norden auf die Westflanke des Monte Baldo ab und kurbeln und über Prada Richtung Punta Veleno. Dort, vor dem Beginn der spektakulären Straße runter nach Brenzone, machen wir noch eine kleine Pause.

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Die "Trentino-Gang", in froher Erwartung dessen ...


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... was sich hinter diesem Schild verbergen mag


Und dann machen wir uns auf: 20 Serpentinen, Durchschnittsgefälle knapp 20%, sensationelle Paasagen und Ausblicke auf den Gardasee.
Und schon bald kommen wir an einem Felsen vorbei, auf dem sich die italienischen Pioniere als Erbauer verewigt haben. Und sie haben gute Arbeit geleistet.

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Wieder ein Kriegsrelikt in einer Region, die wir hauptsächlich mit Urlaub assoziieren


Runter geht es, natürlich immer mit einer Portion Respekt und in Assenza di Brenzone erreichen wir das Ostufer des Sees. Es ist schon voll, aber der Verkehr hält sich in erfreulichen Grenzen, so dass wir ohne Stau über Malcesine bis Torbole durchkommen. In Arco biegen wir nach Osten ab und gleich wird es wieder ruhiger. Über die kleine und kurvige Straße über den Passo die Santa Barbara (immerhin die Heilige der Bergleute!) fahren wir wieder ins Etschtal, erreichen Rovereto und steuern zur zweiten Übernachtung wieder Foxi an.
Ein schöner Abend lässt den Tag ausklingen und erneut zeigt ein kleiner Spaziergang, dass auch diese Bergidylle vom Krieg 1915 bis 1918 geschlagen war.

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Foxi im Zustand 1918: zertrümmert durch Artillerie-Beschuss


Und die Rolle als Frontort spielt auch heute noch mit" hinter dem Dorf ragt der Corno Battisti auf, ein mächtiger Felsgipfel, benannt nach Cesare Battisti. Der war Trentiner, kämpfte aber mit einigen Gleichgesinnten für Italien und wurde nach seiner Gefangennahme in Trient hingerichtet. Ich fragte unseren Wirt nach dem Berggipfel und bekam die Antwort: " Der heißt hier nur Corno. Nach Verrätern benennen wir keine Berge."

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Der Berggipfel über dem Hotel...
Zuletzt geändert von Maybach am Mo 22 Sep, 2025 19:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Aynchel » Mo 22 Sep, 2025 16:37

Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Maybach » Di 23 Sep, 2025 08:34

16. September 2025
Nach einer wundervollen und geruhsamen Nacht machen wir uns heute wieder zu einer Rundtour auf. Diesmal geht die Runde nach Südosten und einer werden es knapp 200 km.
Wieder führt uns der Weg zunächst die Vallarsa hinab wieder nach Rovereto und auf der SS12 bis Sdruzzinà, wo wir links abbiegen auf die Straße zum Passo Fittanze alla Sega. Magda ist noch ein wenig besorgt wegen der anstehenden Schotterstrecke und die anderen wollen schon ein wenig "angasen". So vereinbaren wir den Treffpunkt am Kriegerdenkmal für die Alpini an der Passhöhe.

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Kriegerdenkmal an der Passhöhe des Passo Fittanze alla Sega


Dort duckt sich auch eine kleine Bar hinter einer schützenden Geländefalte und wir nehmen einen Caffè zu uns.

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Auf der Passhöhe


Dann geht es auf kleinen Kriegsstraßen weiter ostwärts, zunächst noch asphaltiert, nach wenigen Kilometern dann auf festem Schotter. Am Vorabend hat es offenbar ein wenig geregnet und die Maschinen werden mit einem weißen Kalkschleim ordentlich eingesaut. Immer wieder halten wir an und genießen die Weite der Hochfläche mit ihrem großartigen Ausblick.

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Thomas auf Honda 900 Hornet


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Markus auf Ducati


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Magda auf Honda CB500S. Der Gesichtsausdruck macht deutlich, dass sie überhaupt keine Probleme mit dem Schotter hat, sondern dass es ihr richtiggehend Freude bereitet!


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Micha und Natalja auf Honda CB1300


Nach 14 km ist der Schotter dann zuende und es geht auf Asphalt weiter.

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Kaum hat man sich an den Schotter gewöhnt, ist er auch schon wieder zuende!


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Magdas Honda ist nun nicht mehr schwarz, sondern schwarzweiß


Über San Giorgio, einem seelenlosen Skiresort, erreichen wir Velo Veronese und kurbeln über kleinste Straßen nach Valdagno. Dort gleich am Gegenhang wieder hinauf auf den Passo Zovo und wieder bergab nach Schio. Nachdem am Passo Zovo die Bar mit den vom mir angepriesenen Brioche con Crema zu hatte, haben wir dann in Schio einen guten Imbiss in einer Bar in der Altstadt eingenommen. Und ich konnte meine vergessenen Medikamente in einer Farmacia ergänzen...
Über Poleo sind wir dann über schöne Straßen auf den Passo Xomo und weiter bis zur Ponte Verde an der Staatsstraße Richtung Pian delle Fugazze.

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Letzte Pause an der Ponte Verde


Den Versuch, das Beinhaus dort zu besuchen, haben wir abgebrochen. Zu dunkel, zu verboten - schon das Wenden war eine Herausforderung.
Es folgten dann noch die letzten Kilometer nach Foxi, wo uns einmal mehr der vortreffliche Wirt Paolo, gutes Essen und eine wunderbare Nacht die Kraft tanken ließen, die wir für die folgende Etappe brauchen würden.
Dateianhänge
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Auf der Hochfläche
Zuletzt geändert von Maybach am So 02 Nov, 2025 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maybach Ausfahrten 2025

Beitragvon Maybach » Di 23 Sep, 2025 16:56

17. September 2025
Heute steht die Strecke vom Trentino über das Veneto bis ins Friaul an. Das sind ca. 330 km. Also war der Start auf 0800 Uhr angesetzt und auch akzeptiert. 8)
Hurtig huschen wir einmal mehr über den Pian delle Fugazze und tauchen nach Südosten Richtung venezianische Tiefebene ab. Da die Brücke bei Ghisbenti gesperrt ist, müssen wir einen kleinen Umweg machen, der aber landschaftlich sehr schön über kleine Straßen führt, bis wir wieder auf die Staatsstraße geleitet werden, der wir bis Schio folgen. Dort führt uns das Navi dann bewusst im "schnellen" Modus durch die unvermeidlichen Industriegebiete dieser hochindustrialisierten Region über Thiene nach Marostica. Hier ist eine Pause angesagt und wir schlendern durch diese schöne Stadt, schauen uns um und trinken einen Caffè.

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Marostica: Blick auf Rathaus und Piazza degli sciacchi


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Marostica: Blick auf das Castello inferiore


Das Schachspiel, das dort im Mittelalter im Rahmen einer Hochzeit begründet worden sein soll, ist allerdings das Produkt einer studentischen Idee aus dem 20. Jahrhundert (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marostica).
Wir passieren Bassano del Grappa mit dem Ponte degli Alpini, der im 16. Jahrhundert von Andrea Palladio entworfen und gebaut, aber zwischenzeitlich mehrfach erneuert wurde (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bassano_del_Grappa).
Weiter geht es, immer direkt am Fuß der Alpen entlang nach Pederobba, wo wir dann dem Piave kurz nach Norden folgen, um in das Valdobbiadene, der Heimat des Prosecco, abzubiegen. Dort in Santo Stefano kehren wir in eine wundervolle Trattoria "Fos de Marai" ein und genießen ein wunderbares Mittagessen. Der Ausblick " is' a Traum": in der Ferne die Tiefebene, davor die wogenden Weinberge. Das Leben kann so schön sein!

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Mittag in bester Lage


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Weinberge mit Blick auf die Tiefebene


Gestärkt fahren wir weiter bis Tovena, wo es den Passo di San Boldo hinaufgeht ( https://it.wikipedia.org/wiki/Passo_San_Boldo). Ein kurzer, aber beeindruckender Straßenverlauf mit mehreren Kehrtunneln führt schnell in ampelgesteuerter Einbahnführung nach oben. Von dort aus fahren wir den Piave entlang nach Longarone.
Dort besichtigen wir diese durch das Staudammunglück von Vajont 1963 nahezu vollständig zerstörte Städtchen, das komplett in Beton neu aufgebaut wurde. Nicht zu Unrecht wird es von den Einwohnern als "il bunker" bezeichnet...
Und so arg viele ursprüngliche Einwohner gab es auch gar nicht mehr: fast alle der gut 2000 Einwohner kamen damals ums Leben.
Heute ist Longarone eine der "Hauptstädte" der Speiseeis-Herstellung und auch wir gönnen uns in der Gelatteria Perin ein vorzügliches Eis.

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Pistazieneis aus sizilianischer Pistaziencreme: sehr zu empfehlen.


Danach geht es in schnell zu fahrenden Serpentinen hinauf zum ehemaligen Stausee. Die 260 m hohe Staumauer hat den Bergsturz vom Monte Toc zwar nahezu unversehrt überstanden, das Wasser des Stausees donnerte aber mit der Kraft von etwa vier Hiroshima-Bomben erst 400 m auf den Gegenhang und dann ins Tal.

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Stopp am ehemaligen Stausee. Er ist heute mit dem Material des Bergsturzes gefüllt, das mit gutem 100 km/h vom Monte Toc herunterstürzte. Bis heute sieht man die riesigen Flächen an der Bergflanke


Über den Passo San Osvaldo geht es nach Osten nach Cimoleis, am Lago di Barcis und weiter nach Andreis. Dort fahren wir Richtung der Forcella di Pala Barzana. Sie ist von unten für den Lkw-Verkehr gesperrt: eine Mure hat Teile der Straße weggenommen, aber lösungsorientierte italienische Bauleute habe einen - sagen wir: rustikalen - Bypass durch den Wald geschoben. Der ist fahrbar, wenngleich eben rustikal. Und so fahren wir da drüber und weiter auf die Passhöhe.

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Zerstörte Passstraße


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Von oben nach unten ist die Straße gesperrt!


Nach einer kurzen Pause rollen wir die unzähligen Serpentinen hinunter nach Frisanco und ins Medunatal, passieren den Stausee und biegen rechts ab, um über die enge Straße durch den Wald zum Monte Velinis hinaufzufahren. Es ist dies ein wunderbarer Ort: die letzte Erhebung vor der Tiefebene und mit rund 1000 m Überhöhung nimmt man in der Ferne das blaue Küstenband der Adria wahr. Und da stören die zahlreichen Gleitschirmflieger auch keineswegs...

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Blick vom Monte Velinis nach Süden: das Schotterband links ist der Tagliamento, recht der Meduna. Und in der Ferne die Adria


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Die "Trentino-Gang" am Monte Velinis


Wir haben noch ein paar Kilometer vor uns und so machen wir uns schon bald wieder auf nach unten ins Medunatal, um von dort über den Passo Rest nach Ampezzo zu gelangen. Blöd nur, dass da Schilder zeigen, dass die Tagliamento-Brücke kurz vor Ampezzo gesperrt sei. Ein Ehepaar im Auto hält an und meint, dass es mit den Motorrädern wohl gehen müsste und wir entscheiden uns, es zu versuchen. Und wir haben Glück: vor uns müssen schon Motorradfahrer gefahren sein, denn die Sperren sind offen und wir huschen sorgfältig darauf achtend, dass wir nichts beschädigen, über die Brücke. Die 120 km Unfahrung haben wir uns also sparen können. Gott sei Dank, denn zwischenzeitlich ist es dunkel geworden und wir fahren über Enemonzo und Ovaro nach Comeglians, wo wir unsere Zimmer im Albergo alle Alpi beziehen und sogar trotz Verspätung noch ein gutes Abendessen erhalten. Das brauchen wir auch, denn wir sind am Schluss nochmal zügig gefahren, so zügig, dass ich mich fragte, was da im Rückspiegel so funkte: es war Magda, die ihre CB500S so beherzt in die Kurven legte, dass sie immer mal wieder mit den Fußrasten aufsetzte! Sie muss sich keine Sorgen mehr um ihre Fahrkünste machen. Wenn nur alle Motorradfahrer so fahren könnten und auch würden...
Zuletzt geändert von Maybach am So 02 Nov, 2025 10:28, insgesamt 2-mal geändert.
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