ABIB 2016

Für Termine, Routen, Reiseberichte, Urlaubspläne ...

Re: ABIB 2016

Beitragvon Aynchel » Sa 05 Mär, 2016 12:20

Die CAN Bus Geschichte greift immer weiter um sich.
Bei Neufahrzeugen kommt man immer weniger dran vorbei.
In den Autos haben wir es ja auch schon fast alle.

Letztes Jahr hab ich der Heidi ne neue H1 Lampe in die F700 gemacht.
Sie musste trotzdem noch mal zum Freundlichen um den Fehler zurück setzen zu lassen,
da das Missmanagement die Lampenphase nicht durch schalten wollte.
Damit arrangieren ?
Ein Tablet mit OBD Software mitschleppen ?

Ich glaub die BIG darf noch ne Weile bleiben :-D

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Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: ABIB 2016

Beitragvon scheppertreiber » Sa 05 Mär, 2016 12:32

CAN ist nur ein Standard zur Datenübertragung.

Das Problem ist die überbordende Featuritis verbunden mit dem Wunsch, Bastlern
und freien Werkstätten das Wasser abzugraben. Die Brocken, um das selbst zu basteln
bekommt man mittlerweile nachgeschmissen, es gibt auch uCs mit integriertem CAN auf
den Tschipp. Ein Problemist eher an die Inhalte zu kommen (eine Frage der Arbeit).

Grüße Joe (CAN-frei)
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Re: ABIB 2016

Beitragvon zweiradantrieb » Mi 09 Mär, 2016 20:06

Seid gespannt !

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Morgen, Kinder, wird's was geben....
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Re: ABIB 2016

Beitragvon Kucki » Do 10 Mär, 2016 07:00

schade das das Feuerchen nicht drauf ist =)
ansonsten ist es super geworden
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Re: ABIB 2016

Beitragvon zweiradantrieb » Do 10 Mär, 2016 19:10

I know what I like, and I like what I know;
Getting better in your wardrobe, stepping one beyond your show.

When the sun beats down and I lie on the bench,
I can always hear them talk.
Me, I'm just an icerider - you can tell me by the way I walk.


So sei es, fangen wir an mit den Moppeds und Ihren Treibern:

Die Jugendgruppe aka Prospects:
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Kucki
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Michael
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Michy
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Richy
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Stefan
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Toni
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Die Rentnergang:
Bernd
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Dietrich - wie immer im karierten Hemd - rechts
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Georg - der hybsche rechts :-D
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Die Ratmen:
Hannes und Kaiman
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Die Kuchenbe(ä)ckers:
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Von Arno und Capt'n haben wir leider keine Bilder, auch nur ganz kurz in Gällivare gesehen. Diese jungen Leute, immer im Stress, immer unterwegs ... :grin:
Zuletzt geändert von zweiradantrieb am Do 10 Mär, 2016 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ABIB 2016

Beitragvon zweiradantrieb » Do 10 Mär, 2016 19:18

Mehr ? Aber gerne, denn der Bericht dauert noch:

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Und zum Abschluss für heute noch äusserst böse Fahrzeuge:
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Re: ABIB 2016

Beitragvon ETZChris » Fr 11 Mär, 2016 14:12

Das eine Bild erinnert mich an AndOne 8)
Gruß
Christian

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Re: ABIB 2016

Beitragvon zweiradantrieb » Fr 11 Mär, 2016 18:52

Moin,
nun soll es also losgehen mit erbaulichen Berichten über das löbliche Unterfangen den Polar zu bereisen. Den ersten Teil der Strecke sind wir ja nun in mehreren Gruppen gefahren, ich kann also für diesen Teil nur für die gefürchtete Rentnergang, bestehend aus Bernd, Dietrich und mir berichten. So sei es nun:

------------
Ich bin der Autor aller Verse und Damast-Paspeln,
Ich fahre alle Tage und Nächte,
Ich bin hier, und das Dingeling ist mein Sofa ...
(frei nach Zappa, Sofa #2)
------------

Tag 1 Freitag 19.02.2016 Duisburg-Travemünde
Nervös schon um 06:00 aufgestanden, weil ich weiß das noch lange nicht alles fertig ist, gehe ich erst mal ins Büro und arbeite noch, Mist. So komme ich erst gegen 11:00 hier weg, das Gespann hoch und viel zu voll gepackt, obwohl ich hektisch in den letzten Minuten noch schwer aussortiere. Fertig gepackt stelle ich fest das die Kettenspannung viel zu hoch ist, klar, die Dämpfer gehen runter, also noch hastig mehr Spiel hingeschraubt. Die Zeit drängt, und so gehe ich auf die Autobahn um den Termin um 13:00 mit Bernd in Lippstadt zu halten.

Klar, schaffe ich nicht, auch weil das ungewohnt hoch bepackte Gespann schlingert wie ein betrunkener Esel - aber da gewöhne ich mich noch dran, bin halt solo Gespann gewohnt, zudem habe ich wegen der Traktion (das Dingeling zieht am Hinterrad wie die Sau bei normal zu wenig Gewicht dorten) alles Werkzeug und Ersatzteile mit bummeligen 40kg auf den Sozius geschnallt.

Nach 1 1/2 Stunden geht es endlich von der Bahn runter über Land zum Bernd, bei um die 0°C ist es aussen kalt und feucht, im A4 aber muckelig warm: Nur ein Shirt und keine lange Unterhose. Sehr schön, Rentner müssen auf ihre Betriebstemperatur achten. Endlich, wie immer zu spät, beim Bernd muss ich erst einmal die Kette nachspannen, weil in der Hetik am morgen zu locker eingestellt und sie schlägt beim schalten, und mir natürlich am heßen Auspuff den Daumen anbrennen. Riecht wie Brathähnchen und wird mir noch lange Freude bereiten.

Bernd nebst Göttergattin laben mich mit Nudelsalat und lecker Kaffee, und los geht es nach ausgiebiger Bewunderung von Bernds blitzsauber renovierter und zum Gespann gemorphter GS 100 PD - ein Wahnsinn, lecker, halt nicht günstig wenn man es wie Bernd richtig macht - aber Spaß kostet bekanntlich.

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Der langstreckensüchtige Bernd mit 70L Sprit im Tank und Beiwagen scheucht mich erbarmungslos ewig lang über Landstraßen bis zum vereinbarten Treffpunkt in Soltau: Dietrich sitzt da schon länger im "Goldenen M" und liest. Die GS vom Bernd fuhr schon eine Weile ohne Hauptscheinwerfer und somit hinter mir, nur mit Tagfahrlicht welches aber auch ein Stadion ausleuchten könnte - auf dem Parkplatz ist Zeit für eine schnelle Kontrolle, es war nur eine Sicherung abgeraucht.

Es ist spät und dunkel geworden, usseliges Wetter knapp unter Null, und so radeln wir diesmal über die Dosenbahn nach Travemünde zur Fähre. Wir wollen die Truckerfähre Travemünde-Helsinki nehmen, die startet am nächsten Morgen um 03:30, und wir sind just in time zum Ladebeginn um 23:00 vor Ort - natürlich nicht ohne erst einmal eine ausgedehnte Hafenbesichtigung zu machen. Das kann ich nämlich richtig gut: Trotz Uschi (mein Navi) die falsche Abfahrt nehmen.

Das Einchecken ist problemlos, keinerlei Kontrollen, und so rollen wir alsbald in den Bauch der Fähre welche ein reines Transportverhikel ist ohne die liebgewordenen Annehmlichkeiten der Color-Line Oslo-Kiel. Würdig müssen (dürfen ?) wir auch das Verzurren selbst vornehmen, schnappen uns unsere Bordsäcke und sitzen bald beim Einschlafbier in der Truckerecke.

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Die Fähre ist schon recht angeranzt, Rost überall, dreckige Teppiche in den Fluren, aber die Kabinen sind sauber und die Betten bequem. Durch den kurzfristigen Ausfall von Roman haben wir voll luxuriös zwei Kabinen: Dietrich und ich in eine, Bernd in die andere. Meine Schulter- und Nackenschmerzen von 8 Stunden Fahrt sind im Bett sofort weg, vor allem das neu erworbene Airhawk-Kissen für den zarten Poppes ist jeden Euro wert - erstmalig seit ich Mopped fahre, und das sind schon über 40 Jahre, keine Probleme am Ärschle ! Der Helm mit Heizvisier heizt, zieht ein wenig aber das bekomme ich später noch in den Griff mittels Schal und Sturmhaube.

Tag 2 Samstag 20.02.2016 Auf See
Nicht schlecht geschlafen, aber leichtes Kopfbrummen und so nehme ich mir erst mal einen Multisaft aus der Tasche und gehe raus an die Luft zum Hubschrauber-Landedeck, rekonvaleszieren und rauchen, klar.

Das üppige Frühstück, Truckergerecht, qualitativ erstaunlich hochwertig und recht nahrhaft, wird von uns ausgiebig gewürdigt , danach müssen wir erst einmal zur Erholung ein Freßnickerchen einlegen. Wir treffen uns wieder zum zweiten Frühstück das eher ein Mittagessen wird und planen ein wenig die nächsten Tage. Dann übermannt uns wieder die Müdigkeit ob der anstrengenden Seefahrt (aka Völlerei), wir sinnieren was wohl die Jugendgruppe so macht und sind auch schon wieder eingeschlafen. Ja, so eine Überfahrt ist schon hart !

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Kaum wach müssen wir schon wieder ran: Zum Abendbüffet gibt es alle Spielarten von Meeresgetier, Hirsch-, Elchtier und noch mehr. Trucker sind keine Vegetarier, und wir nun mal auch nicht. Danach müssen wir, nein, nicht nickern, sondern ein Verdauungsbier einnehmen und, da in Küstennähe, werden wir über Whatsapp informiert das die jungen Wilden die erste ernstzunehmende Panne haben: Richy's Ratten-Rotax hat (erwartungsgemäß eine Panne, aber nicht so etwas) die kraftschlüssige Verbindung zwischen Nockenwellenantriebsrad und Nockenwelle geworfen. Richy, Toni und Stefan haben da wohl eine ganze Weile dran gebastelt, 4 Bohrer versenkt aber die Rotax wieder ans Rennen gebracht - das soll bis kurz vor Braunscheig halten wie sich noch zeigen wird.

Michi, Michael und Kucki sind vorgereist den Campground vorzubereiten damit die wackeren Kämpen nur noch in die Schlafsäcke fallen müssen. Erstaunlich das ob der widrigen Umstände gute Vorankommen: Die sind schon vor Röros, mal eben 400km bei -4°C, so eine Leistung erkennen wir mit einem Bier in der Hand weise nickend und lobend an. Apropos Campground: Es war eine Haltebucht an der Landstraße :shock:

Gegen 22:00 Uhr erhalten wir noch Meldung von Hannes und Kaiman, die mit Ihrem RatWing-Gespann auch seit heute morgen unterwegs sind: Die treiben sich in Sund (Schweden) rum und haben heute in 16 Stunden mal eben flockige 1.350km abgerissen - ehrfürchtig lauschen wir dieser Mitteilung derweil die Fähre mit 40 Sachen über die trübe Ostsee bei Starkwind schlaffördernd nach Norden über die Ostsee rollt.
Waltzing Mathilda !

PS: Wird fortgeführt und um Bilder ergänzt ...
Zuletzt geändert von zweiradantrieb am Sa 12 Mär, 2016 08:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: ABIB 2016

Beitragvon Werner » Fr 11 Mär, 2016 21:16

:popcorn:
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Re: ABIB 2016

Beitragvon Michiklatti » Fr 11 Mär, 2016 21:21

klingt ja sehr entspannt :)
Ich hätte nicht mit euch tauschen wollen :P

:popcorn:

LG Michi
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Re: ABIB 2016

Beitragvon zweiradantrieb » Sa 12 Mär, 2016 09:07

Tag 3 21.02.2016 Sonntag Auf See - Helsinki
Eine recht unruhige Nacht, es weht dem Teufel den Bart ab, das Schiff rollt und ich werde wach, muss pullern und nutze die Gelegenheit ein Rauchopfer zu bringen. Ach wie kuschelig ist es wieder in die warme Koje zu kriechen ! In Gedanken an die Helden des Nordlandes (Michi und seine Gang) schlafe ich wieder ein.

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Nach dem nun gewohnt üppigen Frühstück laufen wir langsam in Helsinki ein, der Hafen ist gut vereist und bietet genau das Bild was wir uns erhofft haben. Im Konvoi, keiner darf die Fahrzeuggruppe verlassen oder anhalten, fahren wir aus dem Hafengelände heraus bis zum Zoll wo erwartungsgemäß bekloppte Gespannfahrer nicht kontrolliert werden. Die Uschi gibt mir diesmal keinen Grund mich zu verfahren und so fahren wir auf vereisten Schnellstraßen durch Helsinki und finden bei leichtem Schneefall auf Anhieb die Verladestation für den Autoreisezug in Pasila.

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Leer hier, es weht ein eisiger Wind, kein Mensch zu sehen - aber unter den Zufahrtsrampen der anscheinend doppelstöckigen Autoreisezüge finden wir geschützte Eckchen und beschließen ob der bereits hier verschneiten und eisigen Straßen auf die mitgeführten Winterreifen mit Spikes umzurüsten, jedenfalls Dietrich und ich. Bernd vertraut (noch) auf seine Immler Nokian, böze Profile, das.

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Wir reden uns ein das mit dem Zugticket auch Fahrten im Dunstkreis von Helsinki abgegolten sind und fahren nach getaner Arbeit in die Stadt: Eine echte kleine Weltstadt mit Mäckes, Victoria's Secret und etlichen Sehenswürdigkeiten. Es ist Sonntag, aber alle Geschäfte geöffnet, die Stadt voller Menschen, so stürzen auch wir uns ins Gewühl und machen einen ausgedehnten Bummel. Im größten Kaufhaus Skandinaviens "Stockmann" komme ich mir vor wie in Londons Harrod's: Ein Riesenbau mit Abteilen von Dior bis Rolex, der Wahnsinn, aber halt eher nichts für in A4-gewandete Gespannfahrer.

Bernd hat sich vorbereitet und führt uns zur Felsenkirche, wirklich ein beeindruckender Bau in den Fels geschnitten und mit Holz überdacht, kreisrund mit ungalublicher Akustik. Dort sinnieren wir ein wenig bis das Hüngerchen übermächtig wird und wir wieder in Richtung Centrum und Hauptbahnhof pilgern, um verbrannte Kalorien durch Kaneelboller (Zimtschnecken) zu ersetzen.

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Als es gegen 17:00 dämmert zieht es uns wieder zu den Moppeds, mit dem Vorortzug geht es zurück zur Pasila-Station wo brav die abgestellten Gespanne warten. Mitlerweile ist der Abfertigungsschalter besetzt und ein gut aufgelegter Finne grinst über die seltsam gekleideten Gestalten die da den Autoreisezug entern wollen: Niemand wäre so irre im Winter Motorrad zu fahren, jedenfalls kein Finne ! Da die Autotransporter schon an der Rampe stehen dürfen wir frühzeitig in die untere Etage der doppelstöckigen und geschlossenen Wagons einfahren, als erste, und die hilfreichen Verladearbeiter zeigen uns wie mit sinnigen Klemmen die Räder blockiert werden. Die vorhandenen Stecker zur Motorwärmung können wir leider nicht nutzen, macht aber Sinn denn der Zug geht bis weit in den Norden wo es letzte Woche -36°C hatte.

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Wir sitzen noch ein bummeliges Stündchen im kleinen aber feinen Warteraum weil es da warm ist und kostenlosen guten Kaffee und Schokolade hat, fahren dann zeitig zur Abfahrt des Zuges wieder nach Helsinki Main Station - denn dort startet der Zug mit den Schlafwagen. Eisekalt und zugig stehen wir da ein Weilchen bis der ebenfalls doppelstöckige Zug einfährt, wir finden unsere Kabinen und sind schlicht platt - wer wie ich in den 80ern Interrail gemacht hat kann nur über diesen Luxus staunen: Es sind 2er Kabinen mit Dusche und Toilette, alles niegelnagelneu und tiptop. Ein Wahnsinn, nun ja, der Preis war auch nicht schlecht, aber wie Dietrich zu sagen Pflegt: Spaß kostet.

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Das muss ich auskosten und flute nach dem Abendsnack im Speisewagen die Dusche. OK, die Finnen müssen schlank sein, viel mehr als meine 96kg passen da auch nicht 'rein. Da es keine Sitzgelegenheiten gibt und wir vom vielen Laufen platt sind ist so gegen 20:00 Nachtruhe angesagt.

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Re: ABIB 2016

Beitragvon zweiradantrieb » Sa 12 Mär, 2016 10:52

Tag 4 Montag 22.02.2016 Rovaniemi - Gällivare
Klar, wer zu früh ins Bett geht ist auch früh wieder wach - so ab 03:30 bin ich eigentlich wach. Früh morgens lauere ich dem netten und witzigen Schaffner auf und beim nächsten Halt bringen wir zusammen auf dem Bahnsteig ein Rauchopfer, denke über Frühstück nach und gebe der Vacuumtoilette eine echte Aufgabe. Gegen halb Acht kommen wir bereits in Rovaniemi nördlich des Polarkreises an, es gibt deutlich unangenehmere Arten nachts 900km abzureiten.

Wir stehen voll eingemummelt mit Filzmütze neben den anderen Passagieren und warten das unsere Waggons mit den Fahrzeugen zur Rampe umrangiert werden, und schwätzen ein wenig mit einem enorm großen und lustigen Finnen der uns ausnahmsweise mal nicht für total bescheuert erklärt, nur ein wenig seltsam halt. Hier oben ist richtig Schnee, und endlich auch richtig kalt, alles Straßen und Wege schneebedeckt, so mögen wir das ! Die Waggons rollen ein, und da wir als erste eingefahren sind dürfen/müssen wir auch als erste wieder raus, sehr zur Verwunderung der Autofahrer bollern wir die Rampe runter und beladen die Esel.

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Unser erster Weg führt uns in die Stadt, besser gesagt Dorf, an die nächste Tankstelle die wie üblich hier im Norden auch Supermarkt und Pölserbude ist, und werfen erst einmal Brötchen und Kaffee ein bis wir reisebereit sind. Es wird gute Übung das ich morgens den Hüttenwirt der nächsten Station anrufe, dieses erste Mal allerdings ohne Erfolg: Wir hätten zwar eine Mail geschickt aber nicht gebucht und so hätte man nun auch keinen Platz für uns. Seltsames Gehabe, sehr unfreundlicher Mensch am Telefon der geplanten Zwischenstation Pajala Camping, die haben für uns wie Töchterchen #3 sagen würde 'voll verkackt'.

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Auch in der Umgebung geht keiner ans Telefon oder ist geschlossen, so frage ich am Treffpunkt Gällivare an ob wir auch einen Tag eher kommen dürfen: Na klar, und so bereiten wir uns auf 300km statt 200km Tagesetappe vor - wir armen alten Männer. Aber erst einmal, es ist noch früh, muss dem Weihnachtsmanndorf nördlich Rovaniemi ein Besuch abgestattet werden, logo, wenn man schon einmal hier ist. Wir finden das Dorf jedoch geschlossen vor, Saison ist eben nur von November bis Anfang Januar, ok. Bernd fand die ersten vereisten Steigungen örkselig zu befahren und da der Eingang zum Konsumtemperl Schutz bietet okkupieren wir diesen und Bernd zückt Akkuschrauber nebst Spikes - wie die Zeit vergeht wenn man sich amüsiert !

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Fertig benagelt radeln wir dann endlich los, hach, darauf habe ich mich ein Jahr wie doof gefreut ! Wir gehen auf die kleine Land-Verbindungsstraße zwischen Finnland und Schweden, wanken wie die Dromedare zwischen ausgefahrenen Rinnen nebst Eisbuckeln. Anfangs noch zögerlich kommen wir langsam immer besser in Fahrt und pendeln uns so bei um die 70km/h ein - eine angenehme Reisegeschwindigkeit bei runden -10°C. Je näher wir Schweden kommen desto mehr Schnee hat es, auch auf der Straße was wir erfreut zur Kenntnis nehmen. Es geht durch endlose verschneite Wälder, nur alle 30-40km mal ein Haus, alle 100km finden wir eine Tankstelle um Sprit und Kaffee nachzufüllen. Ach ja: Ich habe immer noch nur Shirt und keine lange Graue an, mit Schal zieht auch der Helm nicht mehr und ich fühle mich wohl.

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Bei einbrechender Dunkelheit gegen 17:00 kommen wir an, vor allem ich sehe auch wie der Schneemann denn die tiefen Kniebleche die ich montiert habe wirbeln enorm Schnee auf der sich durch den Sog dekorativ auf Rücken und Kehrseite des Deingeling legt, alles weiß. Den Schlüssel für unsere Hütte finden wir in einer codegesicherten Box an der Rezeption, allein die Türe bekommen wir nicht auf ! Also die Vermieter angerufen die auch nett und schnell zur Stelle sind. Letztlich stellt sich heraus das das Schloss defekt ist und ausgetauscht werden muss. Verwirrt sehen wir das Ratmobil vor einer Hütte stehen - Hannes und Kaiman sind schon da ?! Das führt abends zu langen angenehmen Gesprächen, verbunden mit Frotzelei und Palinka bis ich abgefüllt bin. Sehr würdige Menschen, die beiden ! Wir sind aber früh scholle und eiern in unsere Hütte, Bettzeit.

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ABIB 2016 Teil 4

Beitragvon zweiradantrieb » Sa 12 Mär, 2016 17:45

Tag 5 Dienstag 23.02.2016 Gällivare

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Schön genickert wache ich bei Sonnenaufgang auf und koche erst einmal Kaffee, bringe ein Rauchopfer und teste die sanitäre Ausstattung. Hach, dieser Stress am frühen Morgen ! Bernd und Dietrich werden von meinem rumoren auch wach und so steht einem ausgiebigen Frühstück nichts mehr entgegen. Wir planen, da ausser Hannes und Kaiman noch keiner eingetroffen ist einen kleinen Stadtbummel mit Shopping, den Bernd hat feststellen müssen das sein extra für diese Reise gekäufter Helm trotz Pinlock untauglich ist. Nicht das wir 'alten' Nordlandfahrer ihn nicht gewarnt hätten, so braucht es nun doch einen Helm mit Heizvisier.

Der soll in einem hoffentlich vor Ort befindlichen Skidoo-Shop ja zu beschaffen sein. Wir suchen und finden einen Riesenladen wie bei uns die großen Moppedläden, hier alles was das Herz begehrt vornehmlich von BRP - die bauen neben Quads, Skidoos auch Bekleidung und Helme für Snowmobilisten. Nebenbei gehört zum Konzern auch Rotax und die bauen sogar Lokomotiven und Eisenbahnwaggons - irrer Konzern, das.

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Während Bernd sich noch länger mit der Auswahl und Installation amüsiert fahren Dietrich und ich zur Apotheke eines Krankenhauses: Dietrich braucht eine Spritze damit er heilsames Öl in den Bremszug des Dnepr-Beiwagenbremsseils applizieren kann, ich hautschmeichelnde Salbe. Auf dem Rückweg zum Skootershop treffen wir Bernd, und so beschließen wir kurzerhand einmal den Hausberg Dundret mit Skigebiet zu besuchen: Auch die Schweden sollen einmal würdigere Fahrzeuge als die allgegegnwärtigen Snowmobile und Stoßschlitten bewundern dürfen. Weit kommen wir nicht, aber oben auf dem Berg hat es an der Station lecker Kaffee und Dietrichs geliebte Zimtschnecken.

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Wieder in Gällivare quatschen wir noch ein wenig mit Hannes und Kaiman, Bernd schraubt selig den Stromanschluss des Heizvisieres an sein Gespann, und wir vernehmen das Arno und Capt'n wohl erst morgen eintreffen, Michael und die Kuchenbeckers sich gefunden haben und gemeinsam heute noch in Gällivare eintreffen wollen. Die Gruppe von Michi hat sich wohl getrennt, nanu ?

Wir alten Männer halten erst mal ein kleines Erholungspäuschen, nach diesem ich mit Wachkaffee in der Hand vor der Hütte stehend auf dem Tracker sehe das Michael und die Kuchenbeckers bereits in Jokkmokk und somit nur 90 km entfernt sind. Aber hallo, da satteln Dietrich und ich sofort die Hühner und reiten denen in einbrechender Dunkelheit entgegen ! Man hat ja sonst nicht viel zu tun, und sowohl toll als auch gruselig ist es die vereiste Piste im Vollmond entlangzujagen. Überholende PKW kann man kilometerweit durch die Landschaft fahren sehen, ein faszinierendes Panorama ! Scho nach einer halben Stunde treffen wir die drei, stoppen kurz und sausen dann wieder zurück zum Hüttenplatz.

Wir verabreden uns für später bei Hannes und Kaiman zum Abendglühwein und allgemeinen Gelabere, gehen erst mal in unsere Hütten Abendbrot fassen. Die von Bernd mit Liebe geöffneten Dosen Erbsensuppe sind aber nach dem Riesenhamburger von heute mittag zu viel, und so sind wir, bewaffnet mit etlichen Litern Glühwein, recht bald wieder in der Quasselhütte. Der Abend wird laut und lustig, wir erzählen uns unsere Erlebnisse und nachdem der Glüwein gelenzt und der Tullamore Dew von Frank erheblich reduziert wurde wanken wir mal wieder zufrieden in Richtung Bett.

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Re: ABIB 2016

Beitragvon russentreiber » So 20 Mär, 2016 14:57

:gruebel: wann gehts denn weiter??? Ich denk Du bist jetzt Zeitmillionär???


Gruß, Markus
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Re: ABIB 2016

Beitragvon Kucki » Mo 21 Mär, 2016 09:49

Rentner haben weniger Zeit, als zu der Zeit wo die arbeiten waren... liegt u.a. an der Bewegungsgeschwindigkeit X-D
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