Also Donnerstagabends in Graz eingecheckt, pro Gespann 77 Euro und nochmal 29 pro Person. Angenehme Nachtfahrt, Liegewagenzuschlag haben wir uns gespart und sind trotzdem gelegen im sehr angenehmen Abteilwagen.
Freitag
07:21 Feldkirch Hauptbahnhof angekommen, pünktlichst! Keine Schäden an den Moppeds obwohl das Verladepersonal bei der Knepta und all dem losen Zubehör skeptisch gewesen war. Iwan war im Beiwagen geblieben, hat es aber auch gut überlebt.
Der Bahnhof hat eine klasse Bäckerei mit genießbarem Kaffee. Umzieherei am Bahnhofsvorplatz. Das Navi in Betrieb genommen, und weil das Furkajoch zu war (Wintersperre) sind wir über das Faschinajoch angereist. Sehr schön, ein wenig schneeig (obwohl im Tal fast nix an Schnee war) und wintersportlich: ROUTE
Wir kaufen in Bezau bei Sutterlüty und einer Fleischhauerei ein, und kommen mittags beim Ferienheim an. Nanu, keiner da? Dafür beginnt es zu regnen.
Wir stellen uns erstmal unter und Uwe schraubt ein wenig am Endantrieb der Dnepr, der beunruhigende Geräusche von sich gibt. Und wenn UWE schon mal konstatiert dass sie beunruhigend sind ...
Es ist noch der alte Notantrieb vom letzten TT, der unkontrolliert schnell eingebaut wurde und jetzt Mucken macht. Das GUTE Ersatzteil vom Lederclaus liegt noch daheim auf der Werkbank ...
Dann kommt Flint an, und nach und nach tröpfeln die Leut ein. Nachdem sich der Schnee bereits in Matsch verwandelt und es ausreichend Platz im Schuppen gibt, ersparen wir uns den Zeltaufbau und schlafen unter Dach, doch gut gekühlt - weil Uwe muss seinen neuen alten Schlafsack testen (Schafwolle!).
Vorher gilt es noch zu kochen und braten, zu trinken und tratschen, zu schauen und fragen etc. Drei Feuerchen brennen gut gezähmt im Regen vor sich hin, die meisten Leut hocken aber lieber auf den Biertischgarnituren unter dem gewaltigen Vordach, das sich als DICHT erweist, yeah. Und der Glühmostkocher kochert dort eh auch vor sich hin ...
Samstagfrüh geht es in die Hapfn.
Auch hallo!
Wenig Schnee, schon gar nicht auf der Straße:
Navi sei Dank!
Iwan, ungerührt:
Am Faschinajoch:
Einkauf in Bezau, Bregenzerwald:
Angekommen!
Uwes Endantriebspuzzle:
Schlafplatzerl, links Uwe und ebenerdig der Präsident:
Und unterm Bagger (Spielkind) der Färt:
Samstag
Der angesagte Tauwettertag ist voll da. Aber immerhin kein warmes Regenwetter sondern frühlingshafter Sonnenschein erwartet uns ab Vormittag! A ned schlecht.
Ein wenig Gefrühstücke, und bald ist es elf und Ausfahrtszeit. Aber was zieh ich an? Es hat 16 Grad oder so, da macht die Thermokombi keinen Sinn, man fällt darin einfach vom Motorrad mit hochrotem Kopf. Nicht umsonst ist das Ding für Minugrade gut.
Also: T-Shirt und Fleecejacke, normale Hose, darüber Regenkombi. Und ich frier den ganzen Tag nicht ...
Flint und Thomas geleiten uns über die Grenze und wir fahren ein bisserl im Allgäu rum. Schöne Straßen mit keinem Schnee drauf. Der gestern mit Distanzscheibe reparierte Endantrieb hält. Die SR knattert auch brav vor sich hin. Feines Mittagessen in einem Stüble, dann wieder retour, klasse Blick von Eichenberg über den Bodensee, tanken und Einkauf in Lörrach wenn ich nicht irre Lochau.
Ich konstatiere eine Lockerung meiner Beiwagenplattform, die mit 4 Schrauben am Fahrgestell verschraubt ist. Das Abendprogramm ist gesichert!
Netter Abend mit der forschenden Jugend (Einstellung eines MZ-Gespanns) und Geschraube an Bernhards waidwunder XT600. Hänsi und Andrea kennengelernt. Super Käsfondue und erstklassiges Krautfleisch verjausnet. Früh ins Bett, morgen wollen wir bald los.
Ausfahrt Einkehr:
Details vom Russenboxer mit dem Visa-Herz:
Sonntag
Um 05:30 will der Glühmost raus. Es ist finster, schüttet und ist deutlich kälter geworden. Ekelhaft eigentlich, plus Wind.
Gegen sieben wach ich wieder auf. Keine Regengeräusche, immerhin. Aber es kommt besser: stattdessen schneit es wie blöd. Waagrecht zudem.
Das packen dauert etwas länger und die Abfahrt verzögert sich infolge leerer Batterie am SR-Gespann, what the hell ... ? Neuer Regler, neue Batterie, und dann das?
Der Motor läuft immerhin auch so, und als am Vormittag der Schneefall nachlässt kann ich auch ganz gut ohne Scheinwerfer losfahren um die Batterie zu laden - die Lichtmaschine liefert wohl Strom, aber nicht genug.
Zuerst geht es übers Riedbergjoch, Deutschlands höchsten Alpenpass. Schneefahrbahn, Kettenpflicht für PKW. Uwe muss Luft ablassen um mit dem alten Nokian da noch hochzukommen, und hängt dann unglücklich hinter schleichenden Schitouristen im ersten Gang fest. Ab der Hälfte haben wir uns wieder, und es macht mehr Spaß zu fahren.
In Obermaiselstein zweites Frühstück bei Florian und Eva, unseren Gastgebern vom elften Tauerntreffen, letztjährig auf der Oberst-Klinke-Hütte, die jetzt eines der kleinsten Hotels Deutschlands führen, mit 11 Zimmern:
http://www.nebelhorn-relaxhotel.com/
Die haben es gut getroffen mit ihrer neuen Pacht, sind zufrieden.
Liebe Grüße an alle Tauerntreffenleute soll ich ausrichten!
Dann weiter über das Oberjoch (Schnee) und Nesselwang (Nebel) ins Inntal bis Telfs. Tanken und auf die Inntalautobahn. Es dunkelt.
Ich zitiere hier Uwe:
Wider Erwarten hat die Lichtmaschine und der Endantrieb gehalten. Eine der hinteren Bremsbackenfedern leider nicht. So hab ich auf der Inntalautobahn mit festem Hinterradden Präsidenten verloren. Zum Glück ist die Bremse so a Glump, so konnte ich mich im ersten Gang mit sehr viel Gas 3km von der Autobahn runter und zu einer Tankstelle schleppen. Zuerst alles abkühlen lassen, dann in der Waschbox alles geklärt, dem Präsidenten hinterhergehetzt und die restlichen 400km ohne Hinterbremse abgespult.
Abends laufen wir nach Passieren diverser Graupelschauer, kleiner Schneewindhosen, und ängstlicher oder aber kettenbewehrter Autofahrer glücklich driftend beim Mex in der Nähe von Kitzbühel ein.
Dort dürfen wir parken und sturmsicher nächtigen. Es ist 19:30.
Auch der Maybach ist zu Besuch, und es gibt wunderbaren Schweinsbraten und ebensoGastfreundschaft - vielen Dank nochmal nachträglich!
Route
Montag
Morgens wird noch eine Bordspannungsanzeige an die SR gerödelt, die mir hoffentlich stromtechnische Erleuchtung verschaffen wird. Ich musste gestern noch zwei Stunden mit Licht fahren ... Die Batterie hat beim Start 12,1 Volt. Nicht berühmt aber am Leben. Hoch lebe die Magnetzündung !!!
Es geht über Dienten und die übergossene Alm nach Bischofshofen und weiter über den Radstädter Tauernpass in Richtung Steiermark. Ohne Hauptlicht geht alles gut, Standlicht (alles LED) und Visierheizung und Griffheizung auf niedriger Stufe brauchen zusammen knappe 40 Watt, da bleibt genug Strom um anfangs 13,4 Volt Bordspannung zu generieren, später geht es gegen 14,5 Volt. Die Bleigelbatterie mag das, deswegen wurde sie auch zusammen mit einem passenden Regler eingesetzt.
Aber sobald der Scheinwerfer dazugeschalten wird, bricht die Spannung um 1,5 Volt ein. Ohne Blinken und Bremslicht ist das gerade so ein Nullsummenspiel, bei dem das Licht noch geht und die Batterie nicht geladen wird, nach einer halben Stunde sind wir bei 12,2 Volt, wohlgemerkt alles mit Dauerdrehzahlen um die 5000 rpm. Da dürfte die Lichtmaschine NICHT mehr die einstigen 160 Watt leisten, und wenn man zu viel draufhängt bricht die Spannung ein ...
Bei sonnigem Wetter jausnen wir am Wegesrand, bevor wir bei Seetal die Steiermark erreichen. Dann geht alles ganz schnell weil gewohnt ... Murau Scheifling Judenburg und schwupps bin ich gegen 16 Uhr daheim. Der zweite Teil unserer 600-km-Heimfahrt: ROUTE
Gryße!
Andreas, der motorang