Tag 19, Mittwoch:
Um 6 Uhr morgen kommt die Fähre an, ich hab einigermaßen schlafen können und freue mich aufs griechische Festland. Gegessen hab ich noch nix, weil auf dem Kahn nix offen war, also boller' ich los Richtung Norden und such mir unterwegs eine Stelle, wo ich was zu futtern kriege. Ich finde es an einer Tankstelle, eine hübsche, wenn auch griesgrämige Bedienung macht mir ein lausiges Sandwich und einen miesen Kaffee und der Tag kann so richtig losgehen. Während ich so durch die Landschaft, weitab von jeder Stand gondele, seh ich am Straßenrand einen alten Mann mit Umhang und langem Hirtenstab stehen, der den Stab in die Luft reckte, als ich vorbeifahre. Was er mir damit sagen will, weiß ich leider nicht, der Typ sieht jedenfalls "Gandalf" aus dem Herrn der Ringe sehr ähnlich. Leute gibts...
Die heutige Strecke ist bespickt mit extrem vielen Kurven auf extrem wenig befahrenen Straßen. Zwischendurch geht mir einmal fast der Sprit aus, als ich auf einer auf einer sehr langen, kurvigen Straße (vom Typ "keine 2m Gerade") nicht mehr auf den Spritstand achte. Zum Glück findet sich dann dank Navi doch noch eine Tankstelle.
Irgendwann habe ich aber wirklich genug vom Kurvenfahren und will nurnoch vorwärts kommen, also fahre ich Richtung Karditsa, auf einer großen Ebene gelegen.
Von dort aus fahre ich das Tal entlang Richtung Nord-Nord-West, um einen Campingplatz zu finden.
Den finde ich in Kalambaka, in der Nähe von ein paar in den Fels gehauenen Klöstern (Metéora-Klöster). Die freundliche Platzwartin gibt mir ein paar Tipps für die weitere Reise und ist etwas schockiert, dass ich in 2 Tagen ihr Land zu durchqueren gedenke. Ich verspreche aber, Griechenland wieder und dann auch etwas ausgiebiger zu besuchen...
Mit Bernhard und Thomas mache ich aus, dass wir uns in Albanien wieder treffen, am Ohridsee. Jetzt habe ich wieder ein konkretes Ziel, auf das ich zusteuern kann.
Ein Flugzeug, nur sehr sehr locker auf seinem Sockel befestigt. Als ich am Flügel wackel', wackelt das ganze Ding gleich mit...