Tag 20, Donnerstag:Auf den Weg nach Albanien verfange ich mich wieder im Kurvengewirr, 160km keine einzige Gerade. Nach ein wenig Suchen finde ich den Katara-Pass, der aber leider in meiner Fahrtrichtung gesperrt ist. Selbstverständlich würde ich den niemals in dieser Richtung befahren...
Auf dem Pass wird mir schnell klar, warum eine Fahrtrichtung gesperrt ist. Ich bin aber weit und breit der Einzige, der den Pass noch fährt, wie mir scheint, derartig unbenutzt wirkt die Fahrbahn. Dauert wohl nicht mehr lange, bis der Pass komplett gesperrt wird.
Erst um 4 Uhr nachmittags komme ich an einem kleinen Grenzübergang in Albanien an. Das Wetter hat sich derweil schon ziemlich zugezogen, es fängt leicht an zu nieseln.
Der Übergang wirkt ziemlich ausgestorben, erst nach langem Suchen finde ich im Gebäude versteckt einen Grenzer. Der hat wohl nicht damit gerechnet, dass jemand explizit reingelassen werden will. Da ich aber die hiesigen Gepflogenheiten nicht kenne, will ich nicht einfach so durchbrausen.
Bevor ich abfahre, werde ich noch von einem Albaner angesprochen, der für eine Deutsche Firma arbeitet. Wir unterhalten uns soweit es mit seinem bruchstückhaften Deutsch und Englisch möglich ist und er wünscht mir viel Spaß in Albanien.
Die Straße, die mich Richtung Ohridsee bringen soll, sieht auf der Karte recht gerade und groß aus, ist aber in Wirklichkeit eine kleinste Bergstraße. Dennoch fahren dort auch größere LKWs. Zum Glück ist nicht allzu viel los, so dass ich leicht überholen kann. Da die Straße auch teilweise aus Schotter besteht, kann ich nicht wirklich flott fahren.
Wegen dem miesen Wetter und wegen dem Zeitdruck komme ich kaum zum Pausieren und zum Fotografieren.
Der Nieselregen hat aufgehört, aber dennoch bleibt das Wetter bedeckt. Irgendwann wird die Straße immer besser und beim letzten Licht erreiche ich den Campingplatz. Im angeschlossenen Restaurant treffe ich gleich Bernard und Thomas, die unheimlich lecker aussehendes Essen futtern. Ich bestelle mir eine kleine Portion Salad, die aber immernoch sehr reichlich ist. Pappsatt quatsche ich mit den Beiden und begebe mich spät abends glücklich und zufrieden ins Zelt.
Einstieg zum Katara-Pass.Oben an der Passhöhe.Ein Teil der Fahrbahn hat sich abgesenkt...Kleiner Schotterausflug, leider ein "dead end".Seltsame bauliche Struktur in Albanien...
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Richy am Di 18 Okt, 2016 22:05, insgesamt 1-mal geändert.