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Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Do 13 Okt, 2016 20:22
von Richy
Tag 19, Mittwoch:

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Um 6 Uhr morgen kommt die Fähre an, ich hab einigermaßen schlafen können und freue mich aufs griechische Festland. Gegessen hab ich noch nix, weil auf dem Kahn nix offen war, also boller' ich los Richtung Norden und such mir unterwegs eine Stelle, wo ich was zu futtern kriege. Ich finde es an einer Tankstelle, eine hübsche, wenn auch griesgrämige Bedienung macht mir ein lausiges Sandwich und einen miesen Kaffee und der Tag kann so richtig losgehen. Während ich so durch die Landschaft, weitab von jeder Stand gondele, seh ich am Straßenrand einen alten Mann mit Umhang und langem Hirtenstab stehen, der den Stab in die Luft reckte, als ich vorbeifahre. Was er mir damit sagen will, weiß ich leider nicht, der Typ sieht jedenfalls "Gandalf" aus dem Herrn der Ringe sehr ähnlich. Leute gibts...
Die heutige Strecke ist bespickt mit extrem vielen Kurven auf extrem wenig befahrenen Straßen. Zwischendurch geht mir einmal fast der Sprit aus, als ich auf einer auf einer sehr langen, kurvigen Straße (vom Typ "keine 2m Gerade") nicht mehr auf den Spritstand achte. Zum Glück findet sich dann dank Navi doch noch eine Tankstelle.
Irgendwann habe ich aber wirklich genug vom Kurvenfahren und will nurnoch vorwärts kommen, also fahre ich Richtung Karditsa, auf einer großen Ebene gelegen.
Von dort aus fahre ich das Tal entlang Richtung Nord-Nord-West, um einen Campingplatz zu finden.
Den finde ich in Kalambaka, in der Nähe von ein paar in den Fels gehauenen Klöstern (Metéora-Klöster). Die freundliche Platzwartin gibt mir ein paar Tipps für die weitere Reise und ist etwas schockiert, dass ich in 2 Tagen ihr Land zu durchqueren gedenke. Ich verspreche aber, Griechenland wieder und dann auch etwas ausgiebiger zu besuchen...
Mit Bernhard und Thomas mache ich aus, dass wir uns in Albanien wieder treffen, am Ohridsee. Jetzt habe ich wieder ein konkretes Ziel, auf das ich zusteuern kann.


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Ein Flugzeug, nur sehr sehr locker auf seinem Sockel befestigt. Als ich am Flügel wackel', wackelt das ganze Ding gleich mit...

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Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Mo 17 Okt, 2016 18:49
von gatsch.hupfa
Na Servus! Eine wunderschöne Reise bisher. Vielen dank fürs Mitfahrenlassen.

Ich habe Teilabschnitte so oder so ähnlich befahren, weckt Reminiszenzen in mir.
Michael und Tamara mit ihrem Gespannmonster im bulgarischen Motocamp z.B.
Ich habe dort nur ein paar Wochen vorher übernachtet, bei der Reise nach Georgien....

Oder das Buzludzha Monument, hier in seiner unvernebelten Schönheit:

https://www.flickr.com/photos/125396678 ... 311806501/

https://www.flickr.com/photos/125396678 ... 311806501/

die Muezzins in der Früh, die die Hunde überstimmen wollen ....

Der Schwerölteerflüssigbitumenasfaltbelag und seine Klebkraft am Bike :grr: ...

Pamukkale und Haupthaar (damals hatte ich noch :fiessgrinz: ), das nach einem Bad im Kalkwasser wie eine Explosion ausschaut :omg: ...

UND SO VIEL SCHOTTER :smt049 :smt049 :smt049 :smt049 :smt049

keep on writing!

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Mo 17 Okt, 2016 19:35
von Maybach
Nur der Vollständigkeit halber: das "wacklige" Flugzeug ist eine F5 und das andere eine F84F.
Beides amerikanische Konstruktionen, wobei die F84 schon einige Abkupferungen der gleichzeitigen Migs aufweist.

*Besserwissermodusaus*

Maybach

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Di 18 Okt, 2016 07:15
von Boscho
Speziell von den F84 hab ich ein Lieblingsbild... :smt004

@Richy: sehr feiner Bericht, danke ausdrücklichst! :smt023

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Di 18 Okt, 2016 13:10
von Maybach
Speziell von den F84 hab ich ein Lieblingsbild...


Das ist aber nicht die "F" ...

Maybach

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Di 18 Okt, 2016 13:37
von Boscho
Weiß ich. Trotzdem finde ich das eine sehr friedvolle Aufnahme. :D

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Di 18 Okt, 2016 21:23
von lallemang
Hach das ganze Alublech :roll:
Was könnt'mer ned alles :weg:

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Di 18 Okt, 2016 21:45
von Richy
Tag 20, Donnerstag:

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Auf den Weg nach Albanien verfange ich mich wieder im Kurvengewirr, 160km keine einzige Gerade. Nach ein wenig Suchen finde ich den Katara-Pass, der aber leider in meiner Fahrtrichtung gesperrt ist. Selbstverständlich würde ich den niemals in dieser Richtung befahren... ;-)
Auf dem Pass wird mir schnell klar, warum eine Fahrtrichtung gesperrt ist. Ich bin aber weit und breit der Einzige, der den Pass noch fährt, wie mir scheint, derartig unbenutzt wirkt die Fahrbahn. Dauert wohl nicht mehr lange, bis der Pass komplett gesperrt wird.
Erst um 4 Uhr nachmittags komme ich an einem kleinen Grenzübergang in Albanien an. Das Wetter hat sich derweil schon ziemlich zugezogen, es fängt leicht an zu nieseln.
Der Übergang wirkt ziemlich ausgestorben, erst nach langem Suchen finde ich im Gebäude versteckt einen Grenzer. Der hat wohl nicht damit gerechnet, dass jemand explizit reingelassen werden will. Da ich aber die hiesigen Gepflogenheiten nicht kenne, will ich nicht einfach so durchbrausen.
Bevor ich abfahre, werde ich noch von einem Albaner angesprochen, der für eine Deutsche Firma arbeitet. Wir unterhalten uns soweit es mit seinem bruchstückhaften Deutsch und Englisch möglich ist und er wünscht mir viel Spaß in Albanien.
Die Straße, die mich Richtung Ohridsee bringen soll, sieht auf der Karte recht gerade und groß aus, ist aber in Wirklichkeit eine kleinste Bergstraße. Dennoch fahren dort auch größere LKWs. Zum Glück ist nicht allzu viel los, so dass ich leicht überholen kann. Da die Straße auch teilweise aus Schotter besteht, kann ich nicht wirklich flott fahren.
Wegen dem miesen Wetter und wegen dem Zeitdruck komme ich kaum zum Pausieren und zum Fotografieren.
Der Nieselregen hat aufgehört, aber dennoch bleibt das Wetter bedeckt. Irgendwann wird die Straße immer besser und beim letzten Licht erreiche ich den Campingplatz. Im angeschlossenen Restaurant treffe ich gleich Bernard und Thomas, die unheimlich lecker aussehendes Essen futtern. Ich bestelle mir eine kleine Portion Salad, die aber immernoch sehr reichlich ist. Pappsatt quatsche ich mit den Beiden und begebe mich spät abends glücklich und zufrieden ins Zelt.

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Einstieg zum Katara-Pass.

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Oben an der Passhöhe.

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Ein Teil der Fahrbahn hat sich abgesenkt...

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Kleiner Schotterausflug, leider ein "dead end".

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Seltsame bauliche Struktur in Albanien...

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Di 18 Okt, 2016 21:55
von lallemang
Die Schotterecke ist ja allerliebst :smt049

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Mi 19 Okt, 2016 18:59
von Richy
Immernoch nicht zu Ende... :omg:

Tag 21, Freitag:

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Heute wird nicht gefahren, ich brauche einen Ruhetag. Außerdem regnet es fast den ganzen Tag. Ich nutze also die Zeit zum Entspannen und quatsche mit Bernard und Thomas weiter über dies und das und das Reisen. Außerdem futtern wir leckeres albanisches Essen. Zum Mittag gönne ich mir eine frisch gefangene Forelle aus dem angeschlossenen Bach.
Abends erreicht noch ein tschechisches Pärchen mit einer LC8 den Campingplatz und wir quasseln zu fünft weiter. So ein Ruhetag ist wirklich angenehm, aber einer am Stück reicht auch wirklich.

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Unser Camp, links Bernards Zelt.

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Die GS vom Thomas hat ein paar interessante Details...

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Der Campingsplatz "Peshku".

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Blick über den Ohridsee.

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Forellenzucht.

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Die Berge gehören zu Mazedonien.

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Mi 19 Okt, 2016 20:47
von Richy
Tag 22, Samstag:

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Bernard will mich schon wieder am weiterfahren hindern. Das Wetter ist aber sehr gut, also möchte ich weiter. Auch wenn es mir schwerfällt, von Bernard und Thomas Abschied zu nehmen. Dennoch will ich noch was von Albanien sehen. Gleich am Anfang finde ich eine hübsche Schotterstrecke nach Norden durch die nahen Berge.
Überhaupt fahre ich viele Schotterstraßen, die aber oft gleichzeitig auch größere Straßen sind. So ist halt Albanien...

Als ich später noch einen weiteren der zahlreichen Schotterpässe fahre, tuts einen Schlag und mir fliegt der rechte Koffer davon. Hab ich doch glatt in Schräglage einen Felsen gestreift mit dem Koffer. Passiert ist nichts, außer, dass der Koffer etwas verbogen wurde. Da er nun ein wenig Spiel in der Halterung hat, fixiere ich ihn mit einem Spanngurt und die Fahrt kann weitergehen.

Abends finde ich bei Burrel einen Campingplatz, der an eine Kirche angeschlossen ist. Als ich um die Kirche rolle, gibt es ein fröhliches Wiedersehen: Das tschechische Pärchen vom Campingplatz am Ohridsee ist auch da. Die Welt ist klein.

Nun folgen viele Fotos, die meisten davon lasse ich mal unkommentiert wirken. Albanien ist einfach fotogen...
(Sehe grade, dass auf fast allen die GS mit drauf ist. Sorry! :oops: )

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Bernard am Zelt. Er hat für das Foto schnell seinen Laptop zur Seite gelegt, möchte nicht arbeitend fotografiert werden. :-D

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Thomas arbeitet auch, links das tschechische Pärchen.

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Wir haben uns extra der Größe nach sortiert. :smt005

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Schotterspielplatz.

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Blick auf den Ohridsee.

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Einsame Gegend hier.

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Links ist der Grenzfluß zu Mazedonien.

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Eines meiner absoluten Lieblingsfotos von der Reise.

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Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Mi 19 Okt, 2016 22:18
von Richy
Tag 23, Sonntag:

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Das Stück um den Stausee nochmal im Detail.

Morgens fällt mir auf, wie wunderschön die Aussicht am Campingplatz ist. Herrlich!
Weiter geht es gen Norden. Die Straßen sind anfangs gut und schön kurvig. Auf einer asphaltierten Bergkuppe tuts in Schräglage jedoch plötzlich einen derben Schlag. Lag doch da tatsächlich ein "schlafender Polizist" auf der Straße. Ohne Schilderankündigung oder sonstwas. Bin da mit gut 80 drübergefegt. Direkt danach noch welche, aber dann wußte ich ja bescheid. Zu erkennen war nix, die Bodenwelle war zwar dunkel, passte aber vom Winkel her genau zu den Schatten der umliegenden Bäume/Strommasten, weswegen sie von mir auch für so einen gehalten wurde.

Die Runde um Thet lasse ich aus, hab so schon genug Schotter gesehen. Stattdessen will ich um einen riesigen Stausee bei Shkodra herumfahren. Die Karte meint, da würde nicht nur im Süden, sondern auch im Norden eine Straße entlangführen, so dass ich den Stausee umrrunden könne. Dem ist leider nicht so, wie ich erkennen muss. Aber die Strecke ist auch so interessant. In Koman esse ich was, ich bin der einizge Gast im Restaurant, bzw. auf dem Vorplatz. Das Essen ist (nach der Referenz vom 1. Campingplatz) mäßig, aber reichhaltig. Dennoch ist es lecker. Mit auf dem Vorplatz sind ca. 10 Katzen, ein paar Hundewelpen, Hühner und Enten.
Und mein Tisch steht mittendrin. Als das Essen kommt, stehen plötzlich alle um mich rum und wollen auch was haben. Leider liegt die Kamera im Tankrucksack und ich wage nicht, meinen Platz zu verlassen. Zu Recht,denn als ich später bezahle, stibitzt eine der Katzen das noch auf dem Tisch stehende Brot.
Abends lande ich dann auf einem Campingplatz direkt am Meer in Montenegro, geführt von einem Berliner. Ich gehe nochmal baden, aber das Wasser ist so flach, dass ich ewig weit laufen muss, um bis zur Hüfte im Wasser zu stehen. So macht das keinen Spaß! Am Campingplatz ist nicht viel los, außer mir ist nur ein Pärchen aus Deutschland da.



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Campingplatz.

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Geile Aussicht!

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Meine tschechischen Mitcamper.

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Ich.

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Vertrauenswürdige Hängebrücke.

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Mahnmal an die deutsche Besetzung 1944.

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Diese Schildkröte war mutiger als die letzte, die ich fand.

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Hungrige Mitesser.

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In Massen.

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Campingplatz in Montenegro am Strand.

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Mi 19 Okt, 2016 22:33
von lallemang
Wunderhybsche Ecken :smt023

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Do 20 Okt, 2016 06:42
von kahlgryndiger
Kann ich bestätigen :-D

Re: Reisebericht: Solo nach Südosten 2014

BeitragVerfasst: Do 20 Okt, 2016 08:09
von fleisspelz
...und allerfeynstes Geschreybsel nebst Bebylderung!