Slowenien und Italien-To(rt)ur von Nanno und Andi (S.T.)

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Slowenien und Italien-To(rt)ur von Nanno und Andi (S.T.)

Beitragvon Nanno » Do 30 Aug, 2007 19:50

Nach dem Hyttenfest (danke an den Andreas von uns beiden) sind die Andi und ich Richtung Slowenien aufgebrochen. Schon nach ca. 15km hat sich die Krümmerdichtung begonnen, erneut zu verabschieden. Wurscht, beim ersten Mal tanken noch Ohropax rein und so ist das bis heute gegangen...

Eigentlich wollten wir ja nur eine kleine runde durch Slowenien drehen und dann über Villach heimwärts... oder so, aber erstens kommts anders, zweitens als ma denkt.

Die Route im Überblick:

Eibiswald - Ljubljana - Ig - Rakita - Sezana - Triest - Sezana - Triest - Monfalcone - Triest - Venezia - Triest - Kranska Gora - Villach - St. Veit - Feldkirch - Knittelfeld - Eisenerz - Hieflau - Ennstal - Steyr - Linz

Die Etappen:

Sonntag:

Von Eibiswald nach Ljubljana über ein paar schöne Pässe, relativ ereignisloses Kurvenschwingen. In Ljubljana haben die Andi und ich uns dann ein Zimmer genommen (eine Aufgabe für sich, das Wochenende waren auch die Gymnastik-Weltmeisterschaften in Ljubljana...)

Montag:

Von Ljubljana nach Triest. Beim Rausfahren aus Triest haben wir uns natürlich mal mordsmäßig verfranst... war aber gut so:

Bild
(Das Bild zeigt die Landesstraße 702 von Ljubljana über Ig - Gorni Ig und Raikita Richtung Grenze)

und dieses Bild zeigt die Landesstraße, wenn man falsch abbiegt und auf einem Wanderweg steht :-D :

Bild

Kommentar von der Andi: I brauch a XT... sufurt!

Zurück in die letzte Ortschaft und dort mit Händen, Füßen, Italienisch, Russisch, Deutsch und ein paar Worten Englisch die Richtung erfahren... und gelernt, dass das slowenische Wort für Schotter Makadam heißt und das Slowenische Landesstraßen häufig noch geschottert sind.

Nach der Aktion schon leicht geschlaucht, gings weiter in Richtung Grenze... wieder auf Bundesstraßen und es kommt wie es kommen muss, auf dem Schotter fällt der Andi die GS um und der Kupplungshebel bricht am Gelenk ab.

Nach 1h erfolglosen Versuchen den Hebel mit Kaltmetall zu kleben haben wir alles Gepäck auf die XT aufgeladen, die GS hinter einem Holzstapel versteckt und sind nach Triest gejagt.

Bild

Dort haben wir auf dem ersten Schrottplatz gefragt wo man einen "Levero di Frizzione" bekommt (jaja... italienisch zahlt sich doch irgendwann aus), Auskunft Moto Charlie, am anderen Ende der Stadt... Quer durch Triest durchgefragt und ca. 10 Minuten vor Ladenschluss rein... (die XT hat immer noch eine kaputte Auspuffdichtung, was in Italien keinen Menschen stört...)

Die hatten natürlich keinen Kupplungshebel für eine GS ("molto anni fa...") also einen anderen gekauft, zurück über die Grenze, den Hebel montiert... geht irgendwie, aber es lässt sich fast ned schalten:

Damit die Andi anfahren kann, muss ich die Kupplung so einstellen, dass sie fast rutscht, dadurch reibt sie sich aber sehr schnell ab und schon nach 10km ist kein Leerlauf mehr möglich und kaum noch schalten...

Aber es sind ja nur noch 40km bis Triest... die Grenzer kannten mittlerweile meine XT ja schon und haben uns durchgewunken.

Schnell ein Hotel gesucht, eine Pizza gegessen und geschlafen...

Dienstag:

Netterweise ist der Hotelbesitzer selbst Motorradfahrer und gibt uns einen Tipp für einen Suzuki-Dealer bzw. telefoniert für uns sämtliche in Triest und Umgebung durch. Letzten Endes suchen wir uns bis nach Monfalcone durch, zum größten Suzuki-Dealer in der Gegend und drohen ihm 5 Minuten vor der Mittagspause an, dass wir nicht ohne eine funktionierende Kupplung rausgehen und wenn ich Ihm eine von einem Moped im Schauraum abmontieren muss... die Drohung wirkt und er kommt mit einer kompletten Armatur aus dem Keller wo er die gesamte Einheit von einer SV650 aus der Kiste abschraubt...

Dann gehts zurück nach Triest und wir machen ein Mittagsschlaferl, danach wird die Kupplungsarmatur montiert und kurz probegefahren... der GS steht die neue Cafe-Racer-Optik gut, hat doch der Halter von der SV kein Gewinde für einen Spiegel...

Am Nachmittag beichtet mir die Andi, dass sie noch nie in Venedig war... das kann so ja auch ned sein und wir beschließen spontan eine 150km Erprobungsfahrt (zu zweit auf der GS) nach Venedig zu machen... nur Landstraße versteht sich - ein großer Fehler, für die Strecke brauchen wir ca. 4,5h und ich leide ab sofort mit der Andi mit, auf der GS sitz man wirklich stoffwechselendproduktmäßig... Nach einem kleinen Abendessen in Venedig erwischt uns der Regen richtig wild und wir blasen den Plan uns nach San Marco durchzuschlagen ab... (kleiner Tipp am Rande, auf der Piazzale Roma darf man mit dem Moped 24h gratis Parken)
Zurück gehts dann über die Autostrada, wo sich die GS ordentlich plagt mit uns beiden drauf, dafür aber immerhin mit teilweise deutlich jenseits der 100 Sachen und das ganze im leichten Regen.

Mittwoch:

Geplant war von Triest aus in ca. 10 - 11h in Linz zu sein, aber das ganze stand unter keinem guten Stern... Schon in der Früh fällt das Blinkrelais an meiner XT aus und blinkt nicht mehr um am Schluss, dann auch noch meinen Massepunkt lahmzulegen. Was recht spaßig ist, weil bei meinem Motor die Lichtspule aus der LiMa rausgeführt ist und ich somit dann keinen Scheinwerfer und kein Rücklicht mehr hab.

Aber egal! Raus aus Triest, ein paar KM am Meer entlang und über Slowenien Richtung Kranska Gora... Kurz vor Kranska Gora beschließt das Getriebe von Andis GS endgültig schwer beleidigt zu sein und in den Serpentinen kommts wie es kommen muss, die erste geht nicht mehr rein und sie plumpst in der Kurve um, weil der Schub fehlt und genau dort die Kurve tief ausgefahren war. Der Schaden war nur moralisch, aber naja... der Schreck sitzt tief. In einem Gewittschauer werden wir dann noch zum ersten Mal an dem Tag bis auf die Haut nass...

Der Grenzer in Österreich will mir dann prompt gleich die XT stillegen, nur durch den beherzten Vorstoß von mir, wo denn der nächste Louis oder Hein Gerippe ist, lässt er sich besänftigen...

Bis nach Judenburg gehts jetzt in einem Rutsch durch und wir sind froh dank niedrigem Verbrauch und großen Tanks flott voranzukommen...

ABER: da war ja was mit Licht und so...

Kurzum, wir waren zu langsam und so stehn wir mitten im Ennstal in kompletter Dunkelheit, das Fernlicht von der Andi ist nur eine schlechte Lösung, mehr als ein 30er Schnitt im strömenden Regen (mittlerweile ist es auch noch saukalt) sind nicht drin und in Großraming ca. 100km vor Linz brechen wir ab und nehmen uns ein Zimmer (mit Badewanne, dort verbringen wir eine halbe Ewigkeit, weil uns so kalt ist...)

Donnerstag:

Das Gewand ist immer noch naß und es regnet immer noch, aber die 100km nach Linz sind in anderthalb Stunden abgespult und es warten ein Badewannen-Frühstück und danach noch eine heiße Dusche und eine kleine Rast, ein bisserl E-Teile Shopping und ein kurzer Besuch bei einem Bekannten zum Laverda schaun.

Fazit:

- Scheen woars
- die Andi sucht dringend nach einer XT (oder ähnlichem)
- Goretex ist ein Klump, absofort ist Wachscotton mit einer Protektorenweste drunter angesagt
- Schotter in Slowenien ist der Hammer
- Ich bin der Andi noch einen Ausflug auf den San Marco schuldig
- die XT ist das neue Lieblingsreise-Eisen von mir, aber sie braucht definitiv noch eine längere Übersetzung, damit Dauertempo 100 bei vernünftigen Drehzahlen drin sind

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Beitragvon Christoph » Do 30 Aug, 2007 20:51

Hach :roll: :cry: :smt089 Aber vielleicht darf ich ja zum Trost den Papstel aus Mariazell schießen :twisted:

Christopher
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Beitragvon Riege » Do 30 Aug, 2007 21:19

:D

schön auch!
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Beitragvon Gitti » Do 30 Aug, 2007 21:21

Nette und anstrengende Geschichte...
sag der Andi (flotter Nicknam Bild) gut durchgehalten, gutes Mädi......
schade, dass ihr nicht mehr in Villach wart, aber ich habs mir schon gedacht.
So mal kurz um die Ecke ist es ja eben doch nicht..

lg
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Re: Slowenien und Italien-To(rt)ur von Nanno und Andi (S.T.)

Beitragvon Sepp » Do 30 Aug, 2007 21:32

Sehr schöner Bericht. Ich glaub ich muss unbedingt mal da hin. Ein Land das seine Landstraßen so bezeichnet kann nur schön sein und hat Kultur.

Nanno hat geschrieben:und gelernt, dass das slowenische Wort für Schotter Makadam heißt und das Slowenische Landesstraßen häufig noch geschottert sind.



Seit meiner Studienzeit habe ich das nicht mehr gehört. Mac Adam war Schotte und Erfinder einer Straßenbefestigung für Schotterstrassen aus einer etwa 25 cm dicken Lage gleichgroßer, höchstens 1/6 kg schwerer Steine, der sog. macadam-Bauweise. Sein Straßenbausystem war vom 18 Jahrhunderte an Standart beim Strassenbau und hat heute noch Gültigkeit beim Bau guten Schotterstrassen.

Gruß
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Beitragvon AIAndy » Do 30 Aug, 2007 23:35

:-D :-D - die XT ist das neue Lieblingsreise-Eisen von mir, aber sie braucht definitiv noch eine längere Übersetzung, damit Dauertempo 100 bei vernünftigen Drehzahlen drin sind :-D :-D

Darf ich den ehrenwerten Herren von Nanno höflichst daran erinnern, dass das HiRaRitzel fast den gleichen Durchmesser wie das Hinterrad aufweist. Was ja bereits eine untertänigste Empfehlung meinerseits heraufbeschwor, sich doch um etwas kleiners umzuschauen..... :wink:

Hab da einiges im Keller am Nagel hängen....

Freut mich, dass es euch getaugt hat - mit unter 1L Hubraum 8)

Hut ab und Complimau an die Andrea!
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Beitragvon Nanno » Fr 31 Aug, 2007 06:28

Atisgrub hat geschrieben:Darf ich den ehrenwerten Herren von Nanno höflichst daran erinnern, dass das HiRaRitzel fast den gleichen Durchmesser wie das Hinterrad aufweist. Was ja bereits eine untertänigste Empfehlung meinerseits heraufbeschwor, sich doch um etwas kleiners umzuschauen..... :wink:
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Beitragvon Springtanga » Fr 31 Aug, 2007 06:51

Guten Morgen!

Danke fürs Lob ;-) , mit Nanno macht doch jede Ausfahrt Spass (wenn Frau weiß dass sie wieder eingesammelt wird wenn sie umfällt :oops: ) - danke meinem Spatz! Die nächste Fahrt lässt hoffentlich nicht lange auf sich warten !

lg Andi
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Beitragvon motorang » Fr 31 Aug, 2007 06:59

Andi, Du bist auch ein zacher Deifl ...

Andere Leute hättens hingeschmissen. Anwesende natyrlich ausgenommen - Respekt!

Gryße!
Andreas, der motorang
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Beitragvon Robert » Fr 31 Aug, 2007 07:43

ja, ja - sloweniakischer Schotter [Erinnerungenschwelg]...

Mit ana Sudoki sehr wyrdig
:respekt: Andi!
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Re: Slowenien und Italien-To(rt)ur von Nanno und Andi (S.T.)

Beitragvon dirk » Fr 31 Aug, 2007 08:07

Sepp hat geschrieben:Sehr schöner Bericht. Ich glaub ich muss unbedingt mal da hin. Ein Land das seine Landstraßen so bezeichnet kann nur schön sein und hat Kultur.

Nanno hat geschrieben:und gelernt, dass das slowenische Wort für Schotter Makadam heißt und das Slowenische Landesstraßen häufig noch geschottert sind.



Seit meiner Studienzeit habe ich das nicht mehr gehört. Mac Adam war Schotte und Erfinder einer Straßenbefestigung für Schotterstrassen aus einer etwa 25 cm dicken Lage gleichgroßer, höchstens 1/6 kg schwerer Steine, der sog. macadam-Bauweise. Sein Straßenbausystem war vom 18 Jahrhunderte an Standart beim Strassenbau und hat heute noch Gültigkeit beim Bau guten Schotterstrassen.

Gruß
Bründ Sepp


Und später gab es dann Tarmac, mit Teer stabilisierte Maccadams. Aber die würden euch nicht so gefallen wie die echten. Ist halt Schotter mit Vollverkleidung.

Dirk
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Beitragvon Nanno » Fr 31 Aug, 2007 13:28

motorang hat geschrieben:Andi, Du bist auch ein zacher Deifl ...
Andere Leute hättens hingeschmissen. Anwesende natyrlich ausgenommen - Respekt!


*psst* eigentlich warens ja noch ein paar Plumpsis mehr, aber die haben wir im Text eingespart... und jetzt darf ichs ja schon verraten, die Andi und ich werden uns ab dem WE diverse Silbertank XTs, XL500Sen und DR500As anschaun... aber das is natürlich noch streeeeeeeeeeeng geheim!

Ja I bin da sehr stolz auf wen... war teilweise echt an der Grenze zur Unlustigkeit, aber wenn dieser jemand dann am selben Abend noch meint, dass sie immer wieder mit mir wegfahrn würde... :smt049

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Beitragvon Springtanga » Fr 31 Aug, 2007 15:18

da wird man ja gelobt - unglaublich :oops: - DANKE!

Ich hoff halt nur dass wir bald was Schotterwürdiges für mich finden :-) - Tipps jederzeit willkommen!

lg Andi
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