So, seit gestern wieder retour von der Tour mit Hiha und Gatsch.Hupfa. Von und bis Innsbruck waren es fast genau 1000 km, das Wetter war gut (na ja, ein wenig warm halt) und die Begleitung war von erster Güte!
Was lag an?
Am ersten Tag ins Gailtal, wo wir uns getroffen haben. on dort dann auf die Straniger Alm, Zielbier, gutes Essen (der Almkäse ist klass'!), Ratschen, Spazierengehen und dann ab in die Kiste.
Am zweiten Tag dann über den Passo Polentin nach Italien, am Lanzenpass Richtung Westen und über die Forcella de Lius auf den Monte Paularo. Dort blitzten dann erstmals die Geländefähigkeiten von Tom und Hiha auf. Wieder runter und weiter über den Monte Zoncolan. Dort fehlte in der Anfahrt plötzlich der Hiha, der mit einem herausfallenden linken Auslassventil-Sitz kämpfte. Also wieder runter rollen, Schatten suchen und hirnen. Es muss an der ungleichen Wärmeverteilung liegen und da kommt nur der blödsinnig montierte Ölkühler in Betracht. Also wurde eine Haselstaude beschnitten und eine AIA-würdige Hilfskonstruktion aus Holz und Kabelbindern gefertigt. Kompression war nach der Pause auch wieder da und vorweggenommen: der Hiha kam mit der DR600 wieder bis nach Hause!
Vom Zoncolan wieder runter nach Ovaro und weiter nach Mione, von wo aus der Passo della Forcella im wahrsten Sinne des Wortes erklommen wurde: 28% Steigung. Weiter nach Westen über die Malga Losa zur Malga Pietinis und von dort auf die Forcella Ielma. Landschaftlich ein Traum, wenig los - einfach nur schön! Weiter ging es von dort nach Norden in das Pesarina-Tal hinab und von dort wieder nach Osten nach Comeglians. Dort: Nächtigung nach vorzüglicher ortsüblicher Verpflegung. Ach ja: Ketten geölt.
Dritter Tag: Es geht nach Süden und Richtung Trava zweigen wir nach Osten ab und finden durch die Dörfer Avaglio und Lauco und Wälder einen Schleichweg weiter nach Val di Lauco. Hinter Trischiamps zweigen wir einen Weg nach Südosten ab, der uns nach ausgiebigem Schotter und waldigen Passagen nach Buttea und über Fusea wieder ins Tal bringt. Schließlich Tolmezzo, wo ein erster Cafe eingeworfen wurde. Und Wasser nachgetankt ... Dann weiter Richtung Süden, zunächst dem Tagliamento folgend, dann weiter westlich bis Somplago, wo der Gatsch.Hupfa uns einen verwegenen Schotterweg fand, Korngröße "Kinderkopf aufwärts". In einer Serpentine hat es mich dann umgeschmissen. Pause, Lenkerschutz wieder gerade biegen - und weiter.Bald schon stoßen wir auf den von unten eigentlich als gesperrt bezeichneten Fahrweg zum Fort Monte Festa, aber wir wollen nun auf den Monte San Simeone. Eine Orgie an Kehren, Kehrtunnels, grandiosen Ausblicken und zunehmendem Schweißpegel später lagern wir oben, schauen Gleitschirmfliegern und Adlern zu - das Leben ist schön. Wieder retour und über Venzone im Canaltal nach Norden, von wo es dann Richtung Sella Carnizza geht: "Es ist mörrderrheiß hier - Ventilatorrr!" Also niXS wie Höhe gewinnen und oben dann eine Penne ragu di cervo - und Wasser nachtanken. Nun "nur" noch runter ins Isonzotal, wo wir uns schließlich in Tolmein niederlassen. Gute Gespräche, gute Verpflegung, gutes Bier, natürlich nur wegen der Elektrolyte!
Tag vier: Rauf auf den Kolowrat-Rücken (kleine Einführung in die grundlegenden operativen Ansätze der Isonzofront) und dann auf der slowenischen Seite die Grenzkammstraße entlang. Die ist nun - EU sei Dank! - komplett asphaltiert.Kambresko wird passiert und kurz vor dem Berg Korada weist das Navi vom Gatsch.Hupfa einen Schotterweg ins Isonzotal hinab.Es wird immer heißer hier und so ruft nach einem Tankstopp ein Cafe in Canal. Erstaunlich, was in dem Tal so alles herumfährt ...
Wir machen uns dann wieder auf den Weg und folgen dem Isonzo bis zum Vrsic-Pass, nicht ohne vor Kobarid auf die andere Talseite geleitet zu werden, da es vor uns einen gewaltigen Unfall gegeben haben muss. Über mehrere hundert Meter waren da sieben Blaulichtfahrzeuge gestanden - man macht sich Gedanken ... So aber kommen wir auf der alten Talstraße nach Kobarid und überqueren den Isonzo auf der Napoleon-Bücke. Auf der eigentlichen Passstraße zeigt dann der Gatsch.Hupfa noch einem Schweizer Superbike Fahrer, wie man die Kurven nehmen muss - ich habe ihn und Hiha erst an der Passhöhe wieder gesehen. Nach einer Pause sind wir dann die Nordrampe mit ihren Kopfsteinpflaster-Kehren hinunter nach Kranjska Gora - Flüssigkeit nachfüllen ebenda. Das nächste Ziel war die Jepza-Alm auf den Karawanken, angeblich legal befahrbar von SLO aus. Wir haben das unten stehende Schild erst auf der Rückfahrt gesehen, denn nach rd. 3 km fehlt die Straße komplett: ein titanischer Bergsturz hat sie wohl im Feber 2018 mitgenommen. Also wieder retour und über den auf AUT-Seite bedauerlich schlecht instandgehaltenen Wurzenpass ins Gailtal. Dort war es schon deutlich kühler und ein Gewitter dräute heran. Wir sind dann recht zügig bis nach Feistritz/G. ins Gasthaus Alte Post gefahren - und trocken geblieben! Ein beschaulicher Gesprächsabend mit gutem Essen und gutem Wein rundete den anstrengenden Tag ab.
Am Tag fünf sind Hiha und ich dann über Gailtal, Lienz und Pustertal nach Innsbruck resp. München, während der Gatsch.Hupfa wieder nach Wien abgerückt ist.
Sauschön war's, meine TT hat keinen messbaren Ölverbraucht, ist untypisch verdreckt - und die Bilder flicke ich später noch rein.
Maybach