Vor genau einem Jahr habe ich den Hiha und die Pezi im Urlaub am Gardasee besucht - und dieses Jahr wieder. Die Strecke vom letzten Jahr hatte sich bewährt, also bin ich sie weitestgehend wieder gefahren, zumindest auf der Hinreise.
Los also über den Brenner Richtung Alte Post, dort Mittag.
Dann auf der Autobahn das grausige Etschtal bis Trient gefahren und dort dann den Monte Bondone hinauf.
- Pause am Monte Bondone
Weil mitten in der Woche war kaum Verkehr. A Traum. Hinten wieder hinunter nach Westen und vergeblich versucht, das Castel Madruzzo zu besichtigen. Es ist in Privathand und leider nicht zugänglich (Die Madruzzo waren eine im Trentino wichtige Familie, unter an derem Fürstbischöfe und Kunstmäzene). Weiter über den Passo San Ugoberto nach Arena und dort wieder ins Sascha-Tal. Dem bin ich bis Arco geholt und dann über Torbole nach Mori gebrummt,
- Blick über Mori. Die Felswand dahinter bietet beeindruckende Führen und Klettersteige
um dort nach Brentonico Richtung Monte Baldo abzubiegen. Ein frohes Schwingen auf kleinsten Straßen (mehrheitlich Nachschubstraßen der Italiener aus dem ersten Weltkrieg)
- Der Kamm des Monte Baldo
führte mich dann schließlich über Spiazzi nach Caprino Veronese, von wo es nicht mehr weit war nach Prada und der wirklich beeindruckenden Straße nach Brenzone. Auch sie ist militärischen Ursprungs aus dem Ersten Weltkrieg, aber heute vor allem bei Radfahrern geliebt und wohl auch gefürchtet.
- Die Straße von Prada nach Brenzone
- Pause an der Straße zwischen Prada und Brenzone
- Die Erbauer der Straße hinterließen stolz ein Schild. Pioniere halt ... .
- Unten im Ort steht ein Schild mit den Steigungsangaben für die Straße. Aber der Motor ist ja schon erfunden ...
In Assenza warteten Hiha und Pezi bereits - es war eine wundervolle Zeit mit den beiden. Schwimmen, wandern, ratschen und gut essen - so lässt es sich leben.
- Impression vom See
- Durch ein nächtliches Gwitter wie blank gewienert: Gardasee-Stimmung am Morgen
Der Heimweg sollte mich über die Gardesana Orientale nach Norden führen - die aber aufgrund eines infernalischen nächtlichen Gewitters bei Malcesine wegen caduta massi gesperrt war. Weil ungezählte deutsche WoMos und Anhänger auf die Fähren drängten, bin ich dann einfach den See nach Süden entlang gefahren und über Garda und Costermanno in die Veroneser Klause. Einen Abstecher machte ich noch zur Burg Avio derer von Castelbarco, einem im ausgehenden Mittelalter wesentlichen Geschlecht des Trentino.
- Burg Avio bei Sabbionara in den Weinbergen
Auch schön, wenngleich einem bei dem großen deutschen Militärfriedhof in Costermanno schon der Gedanke kommen kann, wieviele aufstrebende Menschen da zu früh ihr Leben lassen mussten...
Die Täler oder besser die Berge lasssen ja nicht soviel Wahl, also verlief die Rückfahrt Richtung - holla! - Alte Post in gewohnten Bahnen. Gutes Essen stärkte mich für den Aufstieg über den Brenner und die letzen Kilometer nach Hause. Insgesamt wurden es 670 km - und der Hinterreifen der Honda ist nun jenseits der Legalität.