Fortsetzung
Weiter nach Brescello, das viele als Filmort für Don Camillo kennen werden, das aber eine wichtige Rolle als Festung der Este hatte. Allerdings wurde diese Festung 1704 von den Spaniern überrant und plattgemacht.
- Don Camillo auf dem Platz vor seiner Kirche - aus Bronze!
- Arkaden in Brescello. Diejenigen, die die Filme kennen: In der Mitte nach links rein - das war die Werkstatt von Peppone!
- Auch Peppone darf nicht fehlen - vor seinem Municipio!
- Totale des Kirchplatzes
Dann weiter nach Fontellenato, wo die spätmittelalterlichen Befestigungspläne sich gut an der mitten im Ort befindlichen Wasserburg ableiten lassen.
- Rocca San Vitale in Fontanellato
Bei dann doch sportlichen 39°C bin ich dann auf kleinen Straßen nach Solferino gefahren. Bei einer Brücke über den Oglio war schon Kilometer vorher auf einen maximale Brückenbreite von 2 m hingewiesen. Uns natürlich versuchte ein Laster mit Kofferraumbau trotzdem, da durchzukommen.
Am Ende schaffte er es auch, aber vom seinem Kofferaufbau blieben erhebliche Teile hängen. In Deutschland sicher Grund für ein großes Galama, dort wurden einfach die Fetzen aufgesammelt und durch die frisch angelegten Schlitze gesteckt - und weitergefahren.
Pause gabs in Bozzolo am Platz vor der Kirche. Dort war "pranzo di lavori" angeschrieben, was ähnlich der Routier-Kennzeichnung in Frankreich immer ein Hinweis auf gutes und reichhaltiges Essen ist. Und so war es auch: dreigängig (allerdings ohne Wein) und vorzüglich bei gleichzeitigem Gespräch über Motorräder - für 12 Euronen.
- 1. Gang: : Nudeln mit Polpo. 2. Gang: Vitello tonnato. 3. Gang Eis mit Espresso doppio. Dazu leider nur Wasser ...
Solferino ist der Ort eines fürchterlichen Gemetzels und Auslöser für das Rote Kreuz. Es war auch die erste Schlacht des jungen Kaisers Franz Joseph (der mit der Sisi), die er verloren hat. Gewonnen hat er in seinem Leben nie eine ...
Und es ist, wenn man die Hauptstraßen meidet, eine wunderschöne und hügelige Motorradgegend.
Es ging dann weiter nach Valeggio sul Mincio, der westlichsten Scaliger-Burg. Schöne Anlage (vor allem mit der befestigten Brückenanlage), aber ein touristischer Hotspot. Allerdings coronabedingt ohne dieselben. Und ein Poliziotto wies mir sogar höchstamtlich den Weg durch die Fußgängerzone- die gähnend leer war. So gab es auch keine Gelegenheit zu Fotos, die kann man aber gut auf Wikipedia ansehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Valeggio_ ... elista.jpgDann noch ein paar Kilometer weiter nach Salionze, wo ich im Agriturismo Le Sigalette untergezogen bin. Und gerade komme ich aus der Osteria, gut genährt. Alles eine weitere Empfehlung!
Heute früh dann Richtung Heimat. Je näher man dem eh nicht entfernten Gardasee kam, desto größer wurde das Gewusel. Italien will in den Urlaub - und staute sich auf allen Autobahnen. Die Landstraßen waren aber Gott sei Dank leer. Heiß war es, so dass ich mich auf eine Pause in der alten Post freue, wo ein Doppio beim Brausen des stark abgeschwollenen Eisack mundete. Gestern, so teilte mir die Wirtin mit, war sogar die SS12 im Tal komplett für mehrere Stunden gesperrt, weil eine Mure sie verlegt hatte.
- Der Eisack führt Hochwasser!
So bin ich dann ein weiteres Mal über den Brenner gebrummt, kein Menschh hat sich auf Hin- oder Rückweg für irgendwelche Papiere (die ich alle dabei hatte!) interessiert und kurz bevor ich in den Hitzekessel Innsbruck hinuntergefahren bin, habe ich noch eine kleine Pause an der alten Brennerstraße gemacht.
- Hat sich gut gehalten, die Honda. Ist ein gutes Motorrad, wenn sie nicht so hässlich wäre. Wahrscheinlich war da der Designer, denn man bei BMW gekündigt hatte und der dann die Hayabusa gestaltet hat, zu Gange ;-))
840 wundervolle Kilometer, teilweise bei Spritverbräuchen unter 4 l/100 km. Und nicht langsam gefahren ...
Maybach