Weiter im Text. Heute war die "Saisoneröffnung Südtirol" dran. Noch bin ich nicht über die hohen Pässe, sondern den klassischen Weg durchs Eisacktal zur Alten Post gefahren. Und klarerweise mit der XS.
Bis zu 24 Grad bei prallem Sonnenschein, leere Straßen, kaum Motorräder (eine Krawall-Ducati in Sterzing fiel besonders negativ aus, sie kam aus Deutschland). A Traum also, der noch besonders pittoresk wurde durch die noch verschneiten Berge und die förmlich explodierende Natur in den Tälern. Eine erste Pause ergab sich in der Nähe der Burg Reifenstein südlich von Sterzing, die seit 1806 dem Hause Thurn und Taxis gehört.
- XS im Sterzinger Moos
- Burg Reifenstein im Gegenlicht
Sie ist eine der Archetypen von Burgen, ähnlich wie Branzoll in Klausen. Nur mit dem Unterschied, dass es Branzoll auch von Faller als Bausatz gab und damit eine Formensprache in Tausende deutscher Hobbykeller einzog.
Weiter durchs Eisacktal über Brixen nach Klausen und ruckzuck war ich in Atzwang.
- Die XS im Oleanderschatten. Und leicht verschmutzt ...
- Die immer wieder beeindruckende Fassade der Alten Post: Ausgewogen, machtvoll, in den Dimensionen stimmt. Wie die XS ...
- Alte Post aus einer anderen Perspektive. Allein die filigran geschmiedeten Fenstergitter mit dem morbiden Charme des Jahrhundertealten Rosts.
Und der Cafè dort war einmal mehr vorzüglich. In der Sonne sitzen, die Gedanken schweifen lassen, die Lust auf eine Pfeife unterdrücken (erfolgreich!) und schließlich wieder feststellen, dass man doch an einer der landschaftlich-kulturell besonders gesegneten Ecken Europas lebt.
Die Alte Post ist ja nach dem Tod des langjährigen Wirts in die Hände seines Neffen (?) nebst Frau übergegangen. Die jungen Wirtsleute machden das auch gut, nur hat es Ihnen im Winter während der Schließzeit im obersten Stock des Hauses die Wasserleitungen aufgefroren und das ist dann ein paar Tage nach unten gelaufen. Jetzt renovieren sie schluckzessive die Zimmer, alles auf einmal geht nicht und ich glaube, dass die Denkmalschutzbehörde (das Haus ist 1186 erstmalig genannt!) in ITA sicher auch keine Erleichterung ist.
Wenn also dort jemand vorbeifährt und was konsumiert oder gar igendwann dort nächtigen sollte: Man wird es nicht bereuen und hilft einem jungen Paar auch ein wenig. Und es waren auch schon andere interessante Gäste dort: Goethe anlässlich seiner Italienischen Reise, Mozart und wahrscheinlich noch viele, die das nicht entsprechend überliefert haben.
retour ging es auf gleichem Wege. Die Pässe sind zwar schon offen, aber zum einen st es dan am Nachmittag doch schon wieder sackkalt, zum anderen ist mit dem Schmerkzwasser auch reichlich Salzreste auf dem Weg. Das brauche ich nicht an der XS. Und die fährt sich wirklich schön, auch mit dem neuen Roadtech 01 von Metzeler. Geht problemlos bis an den Profilrand, nur lange halten wird er glaube ich nicht. Aber das wird sich zeigen.
In Gries am Brenner haben sie beeindruckende Stapel Holz aufgeschichtet
- Holzstapel in Gries am Brenner
und nördlich Matrei ist der Blick auf die Innsbrucker Nordkette und den Hausberg Patscherkofel soganz besonders.
- Patscherkofel von Südwest. Oben noch Schnee, unten viel zu trocken ....
- Nordkette von der Brennerstraße nördlich Matrei
Das war dann die letzte Pause, bevor ich wieder ins warme Gewusel Innsbrucks eintauchte und nach 228 km die XS abstellte.
Schön war's!
Maybach