So, heute war nochmals gutes Wetter angesagt, also die TTE rausgezupft und nach Südtirol gefahren. Weil ich im kommenden Jahr eine Reise mit CB500-Fahrern dorthin machen werde, habe ich das gleich genutzt, um eine Tagesstrecke abzufahren. Und um es gleich voraus zu nennen: Es war pervers warm und mir schien, als ob der Himmel mit Saharastaub angereichert war.
Wipptal hinauf zum Brenner, dann Wipptal hinunter bis Franzensfeste (Alternativen gibt es ja bei Licht besehen auch nicht!) und dann ca 20 km das Pustertal hinein. Meistens voll, und meistens deutsche Touristen. Die haben ja beeindruckend große Autos, nur leider ist das Fahrvermögen in aller Regel umgekehrt proportional zur Autogröße. A Wurscht, spätestens nach der Abzweigung ins Gadertal waren sie dann eh weg. Schön ist dort, dass man die alte Gadertalstraße ja überwiegend noch sieht. Einspurig und nicht durchgehend geteert - so habe ich sie zu Beginn der 1980er Jahre noch mit dem Motorrad erlebt.
Bei St. Martin in Thurn dann rechts weg und vorbei an der alten Burg mit dem sehenswerten Museum Ladin Richtung Würzjoch hinaufgeschwungen. Ein Traum! Kaum Verkehr, leuchtend gelbe Lärchenwälder und als Hintergrund die bleichen Berge der Dolomiten. Nur die feuchten Lärchennadeln auf der Straße waren unschön, aber halt da. Da bin ich ein paar mal ganz ordentlich geschlenkert ...
Oben am Würzjoch 1982 m üNN, war dann der Wahnsinn ausgebrochen. Geschätzte 200 Autos auf dem Parkplatz und ruckartig zerstoben meine leisen Hoffnungen auf eine gute Südtiroler Marende in hüttenähnlicher Umgebung. War einfach alles voll ...
Dann halt nicht und gleich runter Richtung Westen, bis von Norden die Landesstraße 30 (immerhin schon asphaltiert, aber einspurig!) in die Würzjochstraße einmündet. Auf der kleinen Straße habe ich bis Lüsen dann niemanden mehr gesehen und bin dann von Lüsen Richtung Brixen auf der mittlerweile zweispurigen Straße nach Westen gefahren. Einfach nur schön, naja, bis auf die feuchten Lärchennadeln ... Dort habe ich mich dann auch mal aufgerafft und die beigefügten Fotos gemacht.
- TTE im schrägen Licht der Nachmittagssonne. Die Straße führt nach Lüsen, einem der Hotspots der Gleitschirmfliegerei.
- Hier geht der Blick nach Westen auf die Sarntaler Berge westlich des Eisacktals.
- Hier geht der Blick nach Norden an den Alpenhauptkamm. Die Gletscherreste gehören zu den Zillertaler Alpen.
Bevor es gach in das Eisacktal hinunter geht, bin ich nach links nach St. Andrä abgebogen. Da fährt man wunderschön auf halber Höhe die Westfanke der Plose entlang, mit immer wieder berückenden Ausblicken. Aber irgendwann führt einen auch diese Straße nach Brixen und von dort bin ich dann auf bekanntem Wege nach Hause gefahren.
Insgesamt waren das 250 km heute und die CB500-Strecke wird mit ca. 200 km auch ein guter Einstieg in die Kurvenwelt der Dolomiten. Die Masse der Mitfahrer entstammt ja Gegenden, die eher ungebirgig sind.
Ach ja: Heute habe ich die 20.000 km für diese Saison vollgemacht.
Maybach