Ich war eingeladen in Salzburgische. Ein Kollege, auch er teilhaftig dem Ruhestand, hat sich auf Land zurückgezogen - und das wollte ich mal ansehen.
Also zunächst über Inntal nach Osten, unspektakulär und schon ungezählte Male gefahren. In Kunde dann zur Kundler Klamm abgebogen und über die Saulueg gefahren. Eine einspurige Schotterstraße, hoch über der Kundler Klamm - und runterfallen sollte man da besser nicht. Außer ein paar Radlern war auch niXS am Weg. Und die trifft man ja immer mehrfach - weil man ja auch mal Pause machen muss.
- Pause an der Saulueg - die XS im Tiroler Dschungel
Von dort gings dann über verschwiegene Pfade in die Wildschönau. Hubert Salcher vom Tiroler Holzmuseum hatte aber immerhin ein Schild herausgehängt, dass er heute nicht offen habe. Hmpf. Kein Caffè dort - und ich hatte mich schon so gefreut. Also weiter in Richtung Kitzbühel, ohne Unterlass durch diese Zweitwohnungsidylle der teuren Art für Münchner Schickimicki und Russen - wobei letztere gerade eher weniger Konjunktur haben. Aber der Blick auf das Kaisergebirge, Ort großer alpinistischer Taten vergangener Jahre, ist unabhägig davon immer wieder "a Traum".
- Der Wilde Kaiser - ohne Sisi...
Dann gings weiter über die alte Straße ins Salzburgische, gesäumt von Befestigungen am Pass Strub, am Kniepass und wo sonst noch, alles sehenswert, aber doch in den vergangenen Jahren imme rmal wieder fallweise besichtigt. Aus alter Gewohnheit bin ich noch über Bayrisch Gmain in Salzburgische eingedrungen, um festzustellen, dass der Weg nach Laufen über Reichenhall leichter gewesen wäre. Egal , schön zu fahren war es allemal.
In Laufen auf der bayerischen Seite der Salzach habe ich dann noch eine ausgiebige Ceffè-Pause eingelegt. Schön, diese kleinen Orte mit großer Vergangenheit, schön auch, einen guten doppio wieder in angenehmer Wärme draußen nehemn zu können. Und die XS glänzte in der Abendsonne - ein echtes Funkeleisen in des Wortes ureigenster Bedeutung. Die nahebei stehende BMW moderner Fertigung wurde - auch von den Passanten - mit nüchternem Desinteresse eben nicht gewürdigt.
- Fahrer trinkt Espresso, XS ist ein Funkeleisen ...
- Zwei Generationen von Motorrädern. ICH habe meine Vorliebe ...
Das Mesnerhaus in Dorfbeuern war nicht mehr weit und ein frugaler Abend mit Obertrumer Bier, Teroldego (der die Reise im alten Harro-Tankrucksack klaglos überstenden hatte) und schließlich eine Rum aus Bayern (!) war die Grundlage für einen tiefen Schlaf.
Morgens gings dann früh wieder zurück. Über den Waginger See wollte ich zum Seegatterl - was gesperrt war. Also retour nach Inzell und Schneizlreuth mit einer schönen Pause in der Gegend von Ruhpolding. Dort wurde der Föhn grade stärker und beeindruckene Blütenstaubwolken der blühenden Wälder zogen übers Land.
- Irgendwie Postkartenidylle - bei Ruhpolding
- Die Rauschbergbahn bei Ruhpolding - glänzende Seile am Himmel.
Der Rest der Strecke ist ebenso unspektakulär wie schon zu fahren gewesen. Und schließlich rollte die Xs vor der Garage aus mit 450 km mehr auf dem Tacho und einem zufriedenen Fahrer. Lediglich der Bremslichtschalter der Trommelbremse hinten hat sich verabschiedet.