Wir sind die allerersten auf der Fähre und requirieren 2 Plätze direkt am Bugfenster des Bordrestaurants. Die letzten £ setzen wir in Essen und Getränke aus dem Duty Free Shop für heute abend um, wir wollen wieder in das Ibis Budget Hotel am Flughafen von Charlroi (auf der Fähre vorgebucht) und da gibt es nur einen Automaten.
In Calais hilft mir einer der Stauer beim Anschieben und problemlos erreichen wir unser Ziel.
Freitag, 08.07.22
Bei Vernais in Belgien ist Schluß. Kein Zündstrom mehr bei der Guzzi.
Ich rolle rückwärts die Auffahrt runter. Mein Standort ist einfach zu beschreiben: 20m hinter dem letzten Gebäude, einer Taverne und 20m vor der Autobahnauffahrt.
Thoeny schicke ich weiter, es sind noch einige Stunden zu fahren. Es ist affenheiß.
Die erste Dame am Telefon des ADAC ist nicht in der Lage mich zu orten. Beim Übermitteln meiner Koordinaten bricht die Leitung zusammen. Die zweite ist sehr pragmatisch und googelt nach der Taverne
Ich betone mehrfach, daß es sich beim Pannenfahrzeug um ein Motorrad mit Seitenwagen handelt, trotzdem kommt der Mann der Depannage mit einem zu schmalen Anhänger ( Der Auftrag war korrekt gestellt, ich konnte einen Blick darauf werfen. Wer lesen kann ist klar im Vorteil
).
Also noch eine Stunde bis er wieder mit dem Lkw da ist.
Mangels Werkstatt in der Nähe werde ich zum Sammellager gebracht. Hier gibt es aber keinen Mechaniker, der bestätigen kann, daß das Krad hier nicht innerhalb 3 Tagen repariert werden kann.
Das wiederum hat zur Folge, daß die Abschlepperei auf 300€ gedeckelt ist.
Ich telefoniere mir die Finger wund, inkl. zusammenbrechender Leitungen und spiele sprachliche Relaisstation zwischen Abschlepper und ADAC.
Schließlich habe ich die Koordinationsstelle Piräus(!) am Apparat.
Der Mann hat die rettende Idee: Nach Verhandeln mit dem Chef der Depannage sind die bereit mich für 300€ mit meinem Vehikel nach Trier zu bringen, die nächste deutsche Stadt mit ADAC Vertragspartner. (kostet normalerweise knapp 400€)
Aber erst morgen früh. Der Abschlepper fährt mich 400m weiter zu einem großen Truck Stop und geht mit mir zur Rezeption um mir ein Zimmer zu organisieren. Sehr nett. Das Zimmer ist sauber, das Bad neu und das Essen hervorragend.
Die Kosten übernimmt der Automobilclub.