Ich wollte ja eigentlich heute nur die diversen Erneuerungen und Umbauten an der Knepta auf TT-Tauglichkeit testen. Nun ja, ich würd sagen die Knepta ist kwasi reif, na eigentlich nur fast. Egal, Ziel war die Bergstation vom Wilden Berg. 1150m hoch und Schotter- bzw. Schneefahrbahn. Dachte ich zumindest. Nach lustigen 35km Anreise, einem durchaus erfreulichen 650 Motor und scheinbar unendlich Strom durch die neue Denso-Lichtmaschine, wurde ich eines Besseren belehrt. Statt Schneefahrbahn hab ich blankes Eis, teilweise bis 10cm stark, zwischen längeren Schotterpassagen gefunden, aber es war mir wurscht kwasi. Der alte Ex-Ingenieurimmler-Nokian mit Restspikes zeigte dass er noch nicht zum alten Gummi gehört. Die ersten längeren Eisflächen, 10 bis 20m konnte ich durch beherztes Schwungnehmen auf den dazwischenliegenden Schotterabschnitten ohne Probleme überwinden und so schraubten wir uns, die Knepta, nebenan das leergeräumte Boot und ich den Berg hoch. Ab 800m wurden die Eispassagen deutlich länger und ich musste teilweise schon den altbewährten Platz am linken hinteren Koffer aufsuchen um den gripspendenen Ersatzendantrieb und die Werkeuzgabteilung zu unterstützen. Vorbei an den Polarwölfen die, freudig erregt ob des Wiedersehens, neben uns mitgelaufen sind und am Luchs- und Fuchsgehege. Nach der letzten Kehre, knapp 200m vorm Bergstationziel, war es dann vorbei mit den beschwungenden Schotterinseln auf der Eisfahrbahn und es kamen doch Erinnerungen ans Überschlags-TT in mir hoch. Vor allem als plötzlich die Fuhre langsamer und die Motordrehzahl deutlich höher wurde. Dann, das Ziel in Sichtweite, war es vorbei mit dem Vortrieb, ganz im Gegenteil, mit durchdrehendem Hinterrad im ersten Vorwärtsgang ging es schlagartig ziemlich schnell retour um nicht zu sagen sehr schnell. 20 bis 25 m als Passagier rückwärts und bergab, des is net lustig. Zum Glück war es bald vorbei denn wir sind dann an einen Schneehaufen hängengebliebn, najo der Beiwagen eigenlich. Das Moped hat sich dran vorbeigedreht und wir haben uns sauber quer eingeparkt. Beim Absteigen hab ich dann gleich einen gscheiten Stern gerissen, es hat mir kwasi die Huaf außighaut, wie unglaublich glatt doch Eis sein kann. Mit Müh und Not konnte ich die Kraxn dann bergabdrehen und das Projekt Bergstationsturm wurde einstimmig abgeblasen, is ja egal, der Messner war ja auch nicht ganz oben, angeblich.
Da aber ein aufgegebens Projekt durchaus nach einem Alternativprojekt verlangt, hab ich dann beschlossen zur Mittelstation zu fahren und ein Boot voll Brennholz mitzunehmen, wenn ich schon in der Gegend bin. Kurz noch die Spuren der Spikes bewundert, fischgrätartige Muster auf der Eisbahn, und den Berg runter. Wir haben immer schön die Bremspunkte auf den Schotterabschnitten anvisiert und sind ohne Probleme an der Mittelstation angekommen. Die liegt in einer leichten Geländesenke deren beider Zufahrtstraßen sich ähnlich wie die Kriteriumsstelle an der Scheibelalm gestalten. Beide doch relativ steil, besonders wenn sie sich zu einer Eisbahn verwandeln. Der werte Leser wird bei den Wörtern Senke und Eisbahn schon vermuten können was jetzt kommt. Nix nämlich. Runter ging es super aber zurück hinauf...Wurscht-Käs-Szenario... wir haben gekämpft, die Knepta mehr, ich weniger, aber ohne die geringste Chance. Ab der Hälfte der 30m langen Steigung, ausgeführt als gezogene Linkskurve, war es jedesmal vorbei, wenn wir überhaupt so weit gekommen sind, dabei war das letzte Drittel die wirklich steile Stelle. Alle Versuche mit teilweise doch unangenehmen Rutschungen Richtung Geländekante und einer dicken Wildzaunaunsäule, die uns das Rücklichtglas gekostet hat, weder im Vorwärts- noch im Rückwärstgang brachten einen Erfolg. Irgendwann hab ich dann aufgegeben und holte einen Eimer mit Splitt der nicht weit entfernt zu finden war. Und ? Nix. Schon beim ersten Versuch auf Splitt war es noch schlimmer, Rollsplitt kwasi, und wurde nicht besser. Kurios war dass uns der Splitt auf der Fahrbahn entgegengerieselt oder besser gerutscht ist.
Nach x-Versuchen und einer schon kochenden Knepta hab ich abgebrochen und beschlossen die Geheimwaffe auszupacken. Die Schneekette. Die mit Wagenheber auflegen auf blankem Eis, a Traum. Nach einer kleinen Ewigkeit war sie dann am Hinterrad und die Knepta wieder auf Normaltemperatur, ganz im Gegenteil zu mir. Dann, es dämmerte schon, ein Kick, erster Gang, Gas, Kupplung, oben.
So leicht, ohne Probleme, Bdd, war ich froh, hätt ich gleich auflegen sollen die blöde Kettn. Ich wollte voller Freud Bilder machen, merkte aber dass ich das Handy im Tal verloren oder liegengelassen hab. Daher nur Text, leider...allein der rutschende Kies, und die Fischgräten wären ein Filmchen und ein Foto wert gewesen. Ich hab dann noch das Boot mit Lärchenkeilen, die beim Stipfelspitzen anfallen, randvoll geschlichtet und wir sind äußerst zügig, zumindest für einen 650er mit gscheiter Last, heim gefahren. Ausfälle: Rücklichtglas, Radltachogeberkabel, Zusatzscheinwerferbirne links und Kabel zur Visierheizung.
80 km mit Bewegung
ca. 10km am Stand
und die Kette ist entrostet...
net schlecht.
Fahrt