Na, Ihr Verseuchten?
Die Chronologie:
Freitag 6. Januar 2011Gebastelt und geräumt den ganzen Tag - leider so unproduktive Dinge wie "IKEA Spiegelschrank im Bad montieren" und "Schneekette suchen" und so. Die SR läuft ja eh, wurde nach der Gamsstein-Ersatzfahrt im Dezember ja tiptop geparkt.
Samstag 7. Januar 2011Packhektik, mein Tag beginnt gegen 6 Uhr. Immerhin, die Packliste ist vorhanden (von 2009, schnell nochmal ausgedruckt). Dank Lastenboot ist das Verstauen wenigstens kein Problem: Deckel auf, Zeug rein.
Aber wo sind die Zeltnägel, zefix? Undsoweiter.
Der Inschenör kommt vor zwölf, ich werd grade so eben fertig. Es ist noch so um die null Grad und sonnig. Alles anziehen, Mopped in Startposition schieben, Zündung ein - keine Leerlaufkontrolle? Auch kein Licht, keine Hupe, kein Blinker .... sakrafix!
Die einfachen Dinge sind es leider nicht (Sicherung, Batterieanschlüsse, Zündschloss ...) also Lampe auf, Kabelsuche. Es kommt kein Batteriestrom am Zündschloss an. Bypasskabel von Batteriehalter in die Lampe gelegt. Sitzbank wieder drauf, verschrauben (super Sache mit Koffern und Packsack), scheinwerfer zu, es ist halbzwei als wir losfahren.
Beim Uwe gleich weitergerollt, Leoben, Präblichl, Erzberg, Eisenerz Agip-Tankstelle. Einfüllen von Benzin, Kaffee, Zweitaktöl (bei Inschenörs Panuki) und Leberkäsweckerl.

Es dämmert und so ist bemerklich dass meine Elektrik schwächelt bis zur Selbstaufgabe - die Batterie wird wohl nicht geladen. Der Bypass versorgt zwar das Bordnetz mit Strom, stellt aber anscheinend keine Verbindung von Lichtmaschine/Regler zum Akku her. Noch ein Bypass und der Akku wird bestromt, die Lampen leuchten wieder. Die AIA fährt schließlich nicht bei Dunkelheit.
Allerdings schwankt die Helligkeit des Fahrlichtes, so dass weiterhin von einem sehr depperten Fehler in einem Kabelbaum/wald auszugehen ist.
Hieflau, Palfau, Lassing. Einkehr in unserem Lieblingsgasthof, Labung mit Suppe und Getränk, dann nächtliche Befahrung der Promau (Schneefahrbahn - JA!) nach Hollenstein, weiter im Tal nach St. Georgen, und über die Kripp zum Treffenplatz in Großprolling.
Kurtis Gelächter schallt über die Wiese, Rosemarie und Franz sorgen für's leibliche Wohl, Sus hält Hof im Wärmestüberl des Langlaufclubs. Bekannte Gesichter, Albert ist kurz vor uns angekommen, wir begrüßen erfreut den Bärbel und den Sepp, hören Geschichten von den Nichtgekommenen. Reini hat sein Gespann in einem Frontalrutscher vernichtet. Lagerfeuer, Pfanndl am Phoebuskocher, Kurts styroporverschuldeter Feuersturz samt Biersuche, des Kaffeerösters Chinesenmotorabschiedsgeschichte, ein Liezener Duo mit Changjiang und Vespa ...

Das leibliche Wohl:

Zum Brummen von Nachbars Eberspächer Zelt-Standheizung schlafen wir ein. Einer nach dem anderen. Uwe zuvorletzt, trotz (oder wegen) Bierenthaltsamkeit und Kräutermedizin leicht gleichgewichtsgestört. Und samt Stiefeln
SamstagEs hatte zwar nur wenig unter null, aber trotzdem ist es frisch, gefühlsmäßig.

Der vom Bärbel gereichte Kaffee hilft beim Aufwachen, ein bisserl rumräumen, es ist bedeckt und ein wenig windig.
Der Bärbel:

Sepp packt leider schon:

Erstmal reparieren ...

Das Pumpenleder vom Phoebus hatte sich seiner Mutter entledigt, ein Waisenleder kwasi:

Stimmungsbilder:





Eberspächer:


Reini der Bruchpilot, kann noch (wieder?) lachen:


Entdeckt: Ex-Stephans Ex-Jawa?

Am Platz bewölkt sich mein Gemüt etwas, der halbe Platz packt ein und reist ab, es nieselt leicht während wir (wie immer?) Elektrikprobleme anderer Leute lösen. Ein Uralist [Edit: Dneprfahrer] fährt dank Uwes Ersatzlichtmaschine auf eigener Achse heim, immerhin, und eine waidwunde MZ wird mit Leihbatterie vom ÖAMTC flott gemacht.

Währenddessen macht Albert seine Hose flott:

Vespafahrer:


Uwes Mobilkompressor:

Heißer Ofen und sein Erbauer:


Bequem aber für Nervenstarke: Baustrahler im Zelt:

LED-Fragen-Spezialist Gerhard (?) ist auch da:

Der gestern bruchharschige Schnee ist über Nacht tragfähig gefroren, so dass wir gegen Mittag zu einer kleinen Ausfahrt aufbrechen können, nach Maria Seesal. In der Privatschmiede ist leider keiner daheim, auch beim Lieblingsschnitzelwirt nicht, aber die Fahrt auf SCHNEEFAHRBAHN entschädigt und beim Seesaler Kirchenwirt ist es auch fein.

Trotzdem denke ich kurz darüber nach eventuell auch schon abzureisen und daheim meinen Kupferwurm zu erlegen, als ein hellbunter Steve auf seiner Dunkelbunten XJ elegant ins Tiefschneefeld einbiegt und sich zu uns durchfräst, im Schlepptau ein Stück Bodenbelag, das sich als doppelvollverkleiderter Schwager entpuppt.


Einerseits hat er seine eh schon verkleidete Transalp mit PVC-Belag verkleidet, andererseits sich selbst mit allerhand lustigem Gewand, unter anderem genialen Bundesheer-Goretexlatzhosen und einem grauen Gendarmerie-Wollmantel. Die Sonne bricht durch und alles erscheint in goldenem Glanz (mit einem Hauch Messing).


Alex lötet sein Reglerrelais (Relais weggegammelt) und ich scheitere an einem unverstellbaren Beiwagenbremsseil (im Widerlager festgegammelt).

Das alles lenkt mich dermaßen ab dass ich meinen Blues vollends vergesse und wir kurz darauf fröhlich jausend ums eilends entfachte Feuerchen sitzen, es zu regnen aufhört, und es ein lustiger Abend wird, mit hausgeschlachtetem Geselchten ("vom Karli") und Schnaps ("Schwiegervoda") und Brot ("vom Lidl"). Max ist mit seinem nicht zu verleugnenden Söhnchen aufgetaucht, das alle unterhält, der kleine Herr Volksschüler hat turnusmäßig drei Feuerstellen am Brennen.
Bis sonntags fast dauert unser Feuergesitze. Inklusive Probefahrten am Gelände (jetzt ist ja Platz) mit und ohne Kette, mit seitenschneidergetunten Reifen und einer fast serienmäßigen Enfield.
Seitenschneidertuning des Avon Sidecar Triple Duty:




SonntagNach erholsamer Nacht (wir sind zwischen null und zwei ins Bett) an einem stark bereiften Morgen erwacht. Der Glühmost will raus.


Ein Deja-vu von gestern, Bärbel brummelt was in seinen nordfränkischen Bart und kippt mir lachend ein Vierterl dampfenden Kaffee in meine Tasse, klasse. Dermaßen koffeiniert starte ich den Phoebus und kann damit den Inschenör begrüßen, der leicht verzweifelt ist weil seine undichten Schuhe steifgefroren sind. Mein Ersatzpaar verhilft ihm kurzfristig zu Mobilität und einem seltsamen Gang. Die zweite Kanne ist dann für Uwe und Albert.
Aus einem Ami-Panzer der austrianischen Armee: ein M-1950-Kocher im Friedensdienst:

Sus (links) und Gerhard (?) rechts

Steve und Otto sind Selbstversorger, mit mindestens zwei Colemankochern, Tee und Pulverkaffee. Hier beim Erwärmen von erfrorenem Mineralwasser:

Max wird angeschoben und knattert heimwärts, auch Bärbel bricht zu seinen 450 km Heimweg auf. Dann Steve und Otto (340 km, weil Solokilometer zählen doppelt). Wir haben ja nur etwa 150, also reichts wenn wir als letzte vom Platz eiern - was wir immerhin noch vor dem Mittagsläuten schaffen.
Max und sein Junior:


Treffenanhänger:

Eisenfressende Bazillen überall!!




Uwe stehen die Haare zu Berge:

Uwe lötet noch schnell sein Rücklicht (Kabel abgegammelt),

Dann reisst der Inschenör an und wir ab:

Kleines Stromgebastel an der Hollensteiner Tankstelle (Hauptleitung vom Schnee gekappt an der Panuki) und wieder auf Schnee und Eis durchs Mendlingtal zum Fahrnsberger:




Bestens bewirtet worden, und bei Tag noch in Niklasdorf eingeritten. Noch ein Versuch der Strompannenbehebung an der SR, ein verschmortes Kabel gefunden, Batterie geladen und Kaffeepegel auf MAX gestellt, dann mit dem Inschenör auf Nebenstraße heim. Die Batterie ist ins Koma gefallen, die Beleuchtung stark vibrationsabhängig - wurscht, ich liebe Magnetzünder - der Motor rennt klasse und ein wenig Licht habe ich ja und einen Alex der vorausfährt. Schnelle Entfernung der eisenfressenden Bakterien von den Mopetten an der AGIP-Tankstelle, dann tropfend mit erhöhter Drehzahl heim. 19 Uhr, Ende der Ausfahrt, hurrah!
Gryße!
Andreas, der motorang
der Bilder reingeschnitzt hat in den Bericht um 23:06 Uhr.