Berichtsfragmente von der Fronleichnamstour 2011 (Istrien)

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Berichtsfragmente von der Fronleichnamstour 2011 (Istrien)

Beitragvon motorang » Mo 27 Jun, 2011 21:07

Bevor es der Vergessenheit anheim fällt ...

Mittwoch abend und davor

Uwe und Justus haben den Ikstee-Andreas aufgestöbert und in einer sagenhaften Hauruck-Aktion die XT pickerl- und den Andreas anmeldefertig geschraubt.
Koarrl und Christoph (Ölfinger) treffen abends bei mir aus Niederösterreich ein, um sich den Weg Donnerstag früh zu sparen.
Beide haben ihre Mopetten noch herzangeln müssen, dafür hat Christophs SR jetzt einen perfekt montierten Gepäckträger und Koarrls Enfield eine selbstgepresste Kurbelwelle, Kolben neu etc.
Noch schnell ein Ölwechsel (Einfahrphase), sowie Bier und Würstel auf der Terrasse, es ist warm und trocken.

Donnerstag, bis Slowenien/Socatal

Ab 09:15 treffen die anderen Teilnehmer ein, nur um festzustellen dass Koarrl sehr engagiert am Schrauben ist - bei der routinemäßigen Einstellerei des Stößelspiels ist eine Kugelkopf-Einstellschraube abgerissen (böser Vorbesitzer). Schließlich wird Ersatz hergestellt aus einer gutfesten 8.8er Innensechskantkopf-Maschinenschraube M6, deren Werkzeugaufnahme auf 6mm ausgebohrt und mit einer viertelzölligen Lenkkopflagerkugel kaltverbunden wird. Einbaut, eingstellt, Abfahrt. Eine ebensolche Reserveschraube wandert ins Gepäck.
Als vorletzter trifft der Ikstee-Andreas mit neuem Nummerntaferl und Pickerl ein, womit wir neun sind, den zehnten planen wir in Kärnten zu treffen.
Und dann kommt noch der der immer wieder mal mitfährt und den keiner so richtig mag: der Regen. Er erwischt uns satte 200 m nach Aufbruch, so dass wir in Sichtweite meines Hauses die Regenverhüter anlegen. Einbeinig humpelnde, fluchende, und bunt oder schwarz gekleidete Gestalten tanzen um einen Haufen alter Moppeds herum ...
Als die Kolonne wieder rollt, geht es durchs Westgrazer Bergland runter dorthin wo der Schilcher wächst. Der Ursprungsplan "Weinebene" wird zugunsten der freundlicheren Soboth verworfen, und oben beim Jausenstandl in der Applauskurve packen wir das Gummizeug wieder ein.
Trocken durch Kärnten bis zum Griffener Berg, dortig denkwürdig mittaggemahlt. Das Gasthaus, an das ich gute Erinnerungen hatte, hat seit zwei Tagen neue Pächter, und die gehen es unroutiniert-gemütlich an. Hm. Wir wurden satt, sagen wir es mal wertfrei.

Weiter westwärts. Regenfrei bis auf ein paar Spritzer die es nicht nötig gemacht hätten das Gummizeug wieder anzuziehen, fahren wir eine weitere Stunde bis zu Rieges Domizil in den tiefen dunklen Wäldern südlich des Faaker Sees, wo Gnome, Schmiede und lustige Mechaniker wohnen. Letzterer schweißt schnell mal einen Rahmenbruch an der XT, wo an der üblichen Stelle die Fußraste aus dem Rahmen reisst, weil immer auf ihr rumgetrampelt wird. Halleluja!
Auch eine fast verlorene Ölablassschraube wird entdeckt, und allerlei andere Dinge erledigt, wie Ölstandskontrolle, Radlager nachstellen und so. Die enfieldianische Kugelkopf-Einstellschraube hält. Uff.
Schön, den Riege wieder mal zu sehen, und seinen Kaffee zu trinken. Milch hatten wir glücklicherweise selbst dabei. Den dort getroffenen Klaus mit seiner SR500 nehmen wir auch gleich mit.

Weiter nach Fürnitz zum Tanken, wo schon wieder Fragen nach Regenkleidung sich aufdrängen. In der Hoffnung dass es übern Berg trocken ist, fahre ich im Niesel und später im Regen bis rauf auf den Wurzenpass, wo ich aufgebe und mich ins gelbschwarze Clowngewand begebe. In Krajinska Gora müssen wir die Vrsic-Befahrung bleiben lassen weil dort ein heftiger Wolkenbruch niedergeht, nehmen stattdessen den Weg über den Predilpass nach Bovec und weiter das Socatal entlang.
Der Regen tut noch eine Weile während wir beim Camping in Trnovo ob Soci einchecken und das Zielbier einfüllen.
Es gelingt, im nächsten Ort Pizza für alle samt Zustellung zu organisieren, womit das abendliche Lagerfeuer nur noch der Wärmung und Stimmungsmache dienen muss. Während der Warterei aufs Essen werden die beiden Holzhütten bezogen, die wir schon von früher kennen. Eine hat 4 und eine 2 Betten, und das geht sich gut aus weil auch einige trotz Regenwetter das Zelt vorziehen.
Ich würde ja mein Lavvu aufstellen - wenn ich nicht die Mittelstange vergessen hätte! Dank an Klaus für den Unterschlupf in seinem Zelt, außerdem seien die Tapferen Koarrl und Ikstee-Andreas fürs Zelten unter verschärften Bedingungen erwähnt.
Die Pizza ist genial gut, und auch ums Lagerfeuer passt es später, das wir mit meinem alten Tarp überdacht haben. Sitzgelegenheiten sind reichlich vorhanden, nicht nur der berühmte, von Ölfinger stets mitgeführte, Hornbach Campingthron.
Es ist kühl und nass.

Freitag - der zweite Anreisetag

Es ist Morgen und es regnet nicht. Besser kann's an der Soca nicht laufen. Das merken wir spätestens 10 km nach dem Aufstehen, als die Tropferei wieder beginnt. Eine Gruppe war vorgefahren während Alex noch schnell Ventilspiel geprüft und nachgestellt hat, inklucive Neuanfertigung der Deckeldichtungen aus Klingerit (wäre das nicht mal was für ein ruhiges Stündchen daheim?). Diese Vorhut versuchen wir bei beginnendem Starkregen einzuholen bzw aufzufinden - der wahrscheinliche Aufenthaltsort Tolmin ist nur noch zwei km entfernt, und ich hab keine Lust beim Anziehen der Regenkombi eingeweicht zu werden um sie drei Minuten später wieder auszuziehen. Schwerer Fehler, der Point of no Return ist flott überschritten, und triefend gelangen wir am Cafehaus an, wovor die Vorhutmopetten stehen.
Drinnen ist die Stimmung bedeckt - Bertel sputzt, die alte Harley hat irgendein Motorproblem. Infolge des Wasserstandes fällt der Verdacht auf Feuchtigkeit, also wird der Vergaser geleert und die Hochspannungszünderei bekriechölt. Die freundliche Bedienung macht nicht nur hervorragenden Kaffee, sondern erlaubt uns auch die Schrauberei unter Dach im Gastgarten zu veranstalten.
Leider ist die Verbesserung nur gering, ruckelnd und knallend geht es weiter in Richtung Süden. Es waschelt wie aus Eimern, vorbei an Idrija und Radec in Richtung kroatische Grenze vor Buzet.
Doch etwas anderes hellt unsere Stimmung merklich auf - es hat aufgehört zu regnen! Etwas südlich von Radec trauen wir der Sache ausreichend, um zu einem verspäteten Mittagessen einzukehren, und auf der akkurat geschnittenen Buchsbaumhecke des Landgasthofes unser Regengewand aufzubreiten. Ein Anblick wie an einem beliebigen afrikanischen Fluss am Waschtag ...
Das Essen ist langsam aber hervorragend. Die Grenzquerung ist unproblematisch, obwohl wir einige mehrjährig abgelaufene Reisepässe vorzuweisen haben. Und der folgende Kurzbesuch im sonnig-heißen Motovun treibt die letzten Feuchtigkeitsresterl raus (Unterwäsche, Socken und Lederbekleidung ausdrücklich ausgenommen).
Am Ende dieses langen und sehr feuchten Fahrtages und insgesamt reichlich 500 km Fahrt sind wir bei der Konoba Tomasova angekommen, und beim Wirt Miro. Wir dürfen auf seiner G'stätten 200 m vom Haus entfernt unsere Zelte zum Trocknen aufstellen. Wild zelten ist in Kroatien schließlich ausdrücklich verboten, also stellen wir die Zelte nämlich nur zum Trocknen auf und rasten ein wenig darin. Nachts.
Auch ein wahrscheinlich verbotenes Lagerfeuer dürfen wir entfachen, um die gestern unnütz vorgehaltenen Bratwürste zubereiten zu können. Wer keine Bratwurst vorzuweisen hat, sitzt beim Wirt und wird gefüttert.
Abrundung durch hervorragendes Bier aus Osijek. Und Rotwein.
Es ist kühl und trocken.

Samstag - der Tag ohne Programm

Frühstück in Miros Taverne - istrisch mit Schinken und Rührei. Und Kokka - brrrrrrrr.
Nach einem länglichen Vormittag mit kompletter aber erfolgloser Berteltrockenlegung inklusive Tankentleerung mache ich mich solo auf den Weg - dem derzeitigen trend diametral entgegen zieht es mich ins Landesinnere und an die steile Ostküste, während alle anderen die 12 km zum Meer in Angriff nehmen. Einmal nicht Leithammel sein und fürs Wetter verantwortlich! Hurrah!
Der Ucka-Pass wird über kleine und kleinste Sträßlein erreicht, Schotter inklusive. Dabei schaffe ich es mangels Läden leider nicht mir eine Jause zu besorgen, immerhin die Wasserflasche kann ich auffüllen und ein paar Müsliriegel als Notvorrat sind eh dabei.

Der Veli Ucka ist unspektakulär, wäre aber nett bis Opatija zu fahren, wenn die Ostrampe nicht wegen einer Motorsportveranstaltung bis 19 Uhr gesperrt wäre - Mist. Die Alternativen sind gering, also versuche ich einfach etwas südlich einen der Seitenwege, eventuell wurde dort das Verbotsschild vergessen, und ich komme irgendwie zum Meer. Irgendwie, ja. Mal einen Bauarbeiter gefragt der meint, ja, der Weg ginge nach Icici ans Meer. Auf zunächst Asphalt, später Schotter-Feldweg und schließlich Militärstraßenmaterial inklusive Auswaschungen und grobem Loseschotter geht es im Zickzack dem Bergrücken entlang, grob südwärts. Hinweisschilder weisen auf Mountainbike-Routen hin. Ich treffen niemanden. Fahre einige Forstwege bis zu deren Umkehrplatz. Immerhin hab ich vollgetankt und für gut 300 km Sprit im Acerbis-Fass. Relativ locker aber nicht übermütig (bin ja alleine unterwegs) probiere ich die plausibelsten Routen aus und stoße irgendwann auf den "Mala Ucka", den "Kleinen Ucka", der mich dann nach insgesamt zwei Stunden und weiteren etwa 30 km Schotter in Jelena bei Moscenicke an die Küste führt. Sehr geil.
Bei Labin erwische ich einen Supermarkt zum Jause kaufen, dann weiter die Küste runter bis Koromacno. Jause.
Zurück auf Inlandsstraßen, tanken, Luftdruck wieder erhöhen (hatte wegen Schotter auf ein gutes Bar abgesenkt) und zurück zum Platz. Wenig später trifft auch die Bade- und Bastelpartie ein. Eine Reifenpanne, weitere Bertelspuckereien, ein Elektrik/Sicherungsproblem an Christophs SR500. Wurscht jetzt, erstmal essen bei Miro. Danach Beschraubung bis weit nach Mitternacht, dabei wird der Zündkondensator als Harleyfehler gefunden und gegen ein 2CV-Exemplar getauscht, dessen Besitzer den Endantrieb seiner Solo-Dnepr neu abdichtet. Der SR-Elektrolurch wird gefunden und isoliert. Wir sind startklar für die Heimreise am Ende der Nacht. Und ein wenig müde.
Es ist warm und trocken.

Sonntag - Heimreise und Knall

Sonniges und wolkenloses Wetter, wie bestellt. Aufgestanden vor sechs, Max wartet schon mit vorbereiteter Kaffeekanne. Nach zeremonieller Waschung und Koffeinierung wird gepackt, der Aufbruch findet etwas verspätet gegen neun statt. Den Wegerlfinder lassen wir zufrieden in Kroatien zurück, vielleicht findet er noch ein paar Wegerl. Zumindest entlastet er uns von der Bürde des Re-Importes unserer Restbestände an Rotwein, Milch, und kroatischem Geld.
An der Grenze ist ein langer Stau, wir knattern vor. Sowas lässt man dann ja normalerweise in Sichtweite der Offiziellen um nicht ungut aufzufallen, aber wir fallen halt doch auf und werden vorgewunken und gleich durch in die EU, ohne dass auch nur einer von uns seine Reisedokumente herausgekramt hätte!
Weiter Richtung Koper, dann Pizza in Ajdovscina. Sonnig.
Idrija umfahren wir auf schlechten und teils geschotterten Straßen südlich. Ab Lokve kommt uns Justus abhanden der außenrum fährt und uns in "unserem" Cafe in Tolmin trifft. Dort verabschieden sich Koarrl und Christoph, die wegen langen Heimwegs früher und auf anderer Route weiter müssen. Wir hingegen sind entschlossen, den Vrsic unter die Räder zu nehmen. Leider können die Herrschaften es nicht unterlassen den Präsidenten zu überholen, sodass einer die Abzweigerei zur Tankstelle nicht mitkriegt und geradeaus weiterdüst.
Nach dem Tanken geht es zum Vrsic. Leider wird hier nicht auf den Hintermann geachtet sodass die Kette abreißt und ein Teil geradeaus weiterfährt, den Predilpass hinauf. So nach und nach löst sich die Veranstaltung auf, denn Alex ist nach dem Tanken alleine und etwas flotter weitergefahren um noch bei Tag und ohne Autobahn heimzukommen.

So kommt es dass ich mit Klaus und Max als Resttrüppchen den Vrsic überquere, brav alle 50 Kehren, und ohne einen Rutscher. Wieder unten angekoemmen laufen wir auf eine Autokolomnne auf und arbeiten uns überholend vor. Die Abstände werden größer, und bald sehe ich die anderen nicht mehr.
Etwas später steht alles. Ich knattere seitlich vorbei und erkenne als Ursache einen Verkehrsunfall. Anscheinend hat eine Einheimische Max die Vorfahrt genommen und vor ihm gequert, so dass er infolge Notbremsung eine Bodenprobe nahm. Das Mopped ist leider recht verbogen und auch die Offiziellen sind involviert sodass es recht spät wird bis wir theoretisch weiterfahren könnten. Wir müssen ergo etwas umdisponieren. Uwe und Justus werden in Villach erreicht und kommen zurück. Max erholt sich von seinem Schreck bei Klaus, während Justus Uwe und ich eine Nachtfahrt nach Graz veranstalten (nicht ohne kleine Unterwegsreparaturen elektrischer Art). Nach einem kurzen Nickerchen bringe ich Justus zum (großen) Auto von Max, und er fährt damit nach Kärnten um Max und seine verbogene SR abzuholen. Jetzt wo ich das schreibe sollte alles erledigt und die beiden in Wien angekommen sein, aber das kann der Max ja später noch ausführen wenn er mag.
Ein etwas blöden Ende, aber zumindest die Ausfahrt davor war genial! Und Blech- und Lackschäden sind reparabel :D

1370 km draufgeradelt in vier Tagen - aber Qualitätskilometer. Davon etwa 120 km Qualitätsschotter. Und lange Zeit feuchte Socken.

Ergänzungen und Korrekturen gerne per PN.
Bilder folgen. Videos auch.

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Beitragvon lallemang » Mo 27 Jun, 2011 21:36

Sch..ade. War ich zu voreilig. :(

Verbogene Möps sind keine Unschärfen. Max alles klar?!? :? :smt039

Sonst hört sich´s ja obergut an :-D

Wennichmalgro§bingry§e Peter-Alexander :oops:
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Beitragvon KNEPTA » Mo 27 Jun, 2011 21:55

Erwähnenswert wäre auch noch der Ritt von Justus und mir in der Ente vom Klaus Richtung Slowenien. Den Wurzenpaß hoch, ich am Gas und Justus am Steuer, da wäre uns doch fast der erste Gang ausgegangen und trotzdem haben wir fast die Leitschiene verräumt. :oops: :smt005
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Beitragvon lallemang » Mo 27 Jun, 2011 21:58

KNEPTA hat geschrieben:... ich am Gas und Justus am Steuer...


:shock: Nix wie Unsinn??? :-D
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Beitragvon altf4 » Mo 27 Jun, 2011 22:15

wow -
ein echter roadmovie mit allem drum und dran.

alles gute dem namensvetter!1!!

g max ~:)
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Beitragvon KNEPTA » Mo 27 Jun, 2011 22:17

lallemang hat geschrieben:
KNEPTA hat geschrieben:... ich am Gas und Justus am Steuer...


:shock: Nix wie Unsinn??? :-D


:oops: Ja und das bei gemessenen 12 GPS km/h :-D

mit 100 Oktan war dann auch das Klingeln weg

Bei der Rückfahrt war ich dann im Windschatten vom Präsidentenkrad und zum gleichen Zeitpunkt den Wurzen runter die Bremsflüssigkeit von XT und Ente am köcheln :wink:

Lustiges Gefühl mit Böcken und Leder in der Ente zu sitzen und einer Gruppe Motorrädern nachzuhetzen.
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Beitragvon lallemang » Mo 27 Jun, 2011 22:33

;-) Empfand ich 2008 als sehr angenehm :-D
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Beitragvon maxxxmax » Di 28 Jun, 2011 05:54

Bin OK und wieder zu Hause!

Danke an alle, besonders an Klaus und Justus, natürlich auch an den Präsidenten und an Uwe für eure Unterstützung und euren Beistand!

Es war eine wunderschöne Ausfahrt!
Motorradfahren ist die wildeste Spielart einer friedlichen Seele.
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Beitragvon motorang » Di 28 Jun, 2011 06:11

:coffee:

Da trink ich einen IllY drauf!

Das Mopped wird schon wieder - Hauptsache Du bist heil.

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Beitragvon ragman » Di 28 Jun, 2011 06:56

KNEPTA hat geschrieben:Erwähnenswert wäre auch noch der Ritt von Justus und mir in der Ente vom Klaus Richtung Slowenien. Den Wurzenpaß hoch, ich am Gas und Justus am Steuer, da wäre uns doch fast der erste Gang ausgegangen und trotzdem haben wir fast die Leitschiene verräumt. :oops: :smt005
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:shock: :lol:
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Beitragvon tomcat » Di 28 Jun, 2011 07:42

... boah!
Und ich dachte, meine Heimfahrt wäre verkorkst gewesen! :?
Gottseidank hat's der Max gut überstanden!

Prosit!
Tom
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Beitragvon KNEPTA » Di 28 Jun, 2011 08:08

ragman hat geschrieben:
KNEPTA hat geschrieben:Erwähnenswert wäre auch noch der Ritt von Justus und mir in der Ente vom Klaus Richtung Slowenien. Den Wurzenpaß hoch, ich am Gas und Justus am Steuer, da wäre uns doch fast der erste Gang ausgegangen und trotzdem haben wir fast die Leitschiene verräumt. :oops: :smt005
A Traum.


:shock: :lol:


:shock: oops, der Klaus liest ja auch mit :shock: :-D
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Tomcats verfrühte Heimfahrt

Beitragvon tomcat » Di 28 Jun, 2011 08:28

Auch wenn es bei mir bei weitem nicht so spektakulär zuging, hier meine Heimreise ...

Tomcat’s Heimfahrt von Istrien am 25. 6. 2011

Leider mußte ich schon am Samstag wieder zurück. Nix mit einem Tag geruhsamen Abhängens am Meer. Um 11:00 Uhr war ich mit dem Aufpacken fertig, um 11:15 Uhr on the Road. Nach 45 Minuten planlosem Herumkreisen ohne den erhofften Landgewinn habe ich mich von der Illusion verabschiedet, dass Karten in Istrien die Wirklichkeit abbilden. Also fuhr ich die selbe Route zurück, auf der wir tags zuvor angereist waren, musste aber zwecks Kartenstudium sehr oft stehenbleiben, denn erstens hatte ich beim Hinterherfahren nicht so gut aufgepasst und zweitens sieht von der anderen Seite kommend die Gegend doch anders aus.
Nach dem Grenzübertritt zu Slowenien wurde ich von 2 Motorradkieberern auf der breit ausgebauten Straße mit Blick auf die Bucht von Koper an den Rand gewunken. Die habe dort alle Einspurigen angehalten und die Daten von Führerschein und Zulassung in eine Liste eingetragen. Seltsam …
Danach war die Fahrerei einfach genial! Den Großteil der Strecke, den wir am Vortag in der Schiffe meist Bussen und dgl. hinterherfahrend abgespult hatten, konnte ich nun frei zurücklegen, denn es war kaum Verkehr. Irgendwo sah ich eine Gruppe von Österreichern, bei der eine hellblaue PUCH SV mit 2 Personen beladen voranfuhr. (W- Kennzeichen). Dahinter Vespa, Yamaha XJ und noch eine Maschine, auf die ich nicht geachtet habe. Interessante Truppe …. Im schönen Socatal bemerkte ich dann für ein paar hundert Meter eine unwillige Gasannahme und befürchtete schon Spritmangel, was aber nach Blick auf den Tageskilometerzähler, den ich beim Tanken immer auf null stelle, ausgeschlossen war. Der Defekt verschwand wieder, doch ca. 40 Kilometer später kurz vor Kobarid, wo wir am Freitagmorgen getankt hatten, ging beim Hinterherfahren in der Kolonne mein Motor plötzlich aus. Ich rollte in die Einfahrt eines Gehöfts und begann nach erfolglosen Startversuchen mit der Fehleranalyse. Insgesamt habe ich 3 Stunden am Straßenrand gezangelt, eine Stunde davon sogar in der Gesellschaft einer 4köpfigen Gruppe von Motorradfahrern, die mir unaufgefordert helfen wollten. Die Jungs fuhren Big Bikes der 70er und 80er Jahre und waren ganz gut drauf. (2 Kroaten und 2 Italiener). Ihnen zu liebe habe ich den Vergaser nochmals ausgebaut und alle Düsen durchgeblasen, weil ich ihre selbstlose Hilfe nicht zurückweisen wollte. Allerdings war mir schon längst klar, dass mein Problem nicht bei der Gasfabrik, sondern bei der Elektrik zu suchen war. Trotz eines schönen Zündfunkens sprang der Motor untypisch schwer an und starb nach 2 Sekunden wieder ab. Gasannahme – nix oder stotternd und aus.
Nachdem ich meinen Helfern versichert hatte, dass sie getrost weiterfahren konnten, nahm ich mit dem Bewohner des Gehöfts Kontakt auf, der hinter seinem Haus mit Bauschutt beschäftigt war.
Dabei zeigte es sich, dass er den gleichen Ackerschlepper hatte, der auch bei uns am Zeltplatz gestanden war. Der lief nämlich seit meiner Ankunft vor 2 Stunden deutlich hörbar im Leerlauf, seine Starterbatterie war kaputt, wie ich zufällig bemerkte.
Weiters zeigte sich, dass der Anrainer in seinem Wirtschaftsgebäude eine Autowerkstatt hatte, in der sich einiges fand, um mir weiterzuhelfen. So fand sich z.B. eine andere Zündkerze, mit der ich ausschließen konnte, dass meine Kerze die Fehlerquelle war.
Langer Rede kurzer Sinn, der Defekt meiner Huddel ließ sich mit Bordmitteln nicht mehr beheben und es war Zeit, nach Alternativen zu sinnen. Zuerst schob ich einmal die SR den knappen Kilometer bis zur Tankstelle, dann enterte ich das Kaffeehaus auf der anderen Straßenseite und fragte nach einem Telefon. Ich wollte meine 10 Euro Wertkarte nicht in der Warteschleife des ÖAMTC verpulvern. Nach etlichen Telefonaten war klar, dass die ÖAMTC Lösung via privatem Abschleppdienst nur gegen 450 Euro Aufzahlung meinerseits zu haben war. Nicht mit mir!
Einer Eingebung folgend wählte ich die Nummer eines Freundes in Graz, mit dem ich in der „guten alten Zeit“ so manche Fahrzeugbergung und Notbeschraubung durchgeführt hatte, und siehe da, er machte sich um 21h auf den Weg, um mich mit seinem Lieferwagen zu holen.

Dann begann die wahre Tortur.
Bis etwa 22:00 Uhr konnte ich noch schmunzeln über das Abenteuer, inmitten dessen ich mich befand, konnte mich freuen über eine Welt, in der man immer noch viele hilfsbereite Menschen trifft, wenn man am Wegesrand liegen bleibt. Doch ich war dazu verurteil, in diesem Kaffeehaus auszuharren, gegenüber der Tankstelle, wo sie um 22h die Lichter ausschalteten und ich somit den Blickkontakt zu meinem vollgepackten Motorrad verlor. Ich begann zu frösteln, trotz Motorradjacke und Stiefeln inmitten von kurzärmeligen Slowenen. Die zu laute Musik begann in mein Bewusstsein einzusickern. Zuerst Heavy Metall und sonstiger Gruselrock und dann gegen Mitternacht Balkanpop von der Sorte, die in Zeiten wie diesen den Eurovision Song Contest beherrscht. Um 2h Nachts war Sperrstunde und ich war körperlich und geistig total fertig. Lieber 16 Stunden im Regen auf dem Bock als nochmals 6 Stunden in so einem Ambiente festzusitzen.
Ich schnappte meinen Tankrucksack und stolperte über die Straße zur Tankstelle zurück um neben meinem Motorrad Posten zu beziehen. Wahrscheinlich noch eine halbe bis ganze Stunde, bis mein Freund ankommen würde. Doch kaum stand ich neben der SR, läutete auch schon mein Telefon: „Ich bin schon in Kobarid, wie muss ich weiter?“ „Fahr Richtung Tolmin, dann kannst Du mich nicht verfehlen!“ antwortete ich, während ich mich bereits hinunterbeugte um meine Stirnlampe aus dem Tankrucksack zu kramen. Ich stellte mich auf die Fahrbahn und sah 20 Sekunden später die vertraute Silhouette des treuen VW LT auftauchen, mit dem ich schon manche abenteuerliche Fahrt gemacht hatte. Meine Lichtzeichen mit geschwenkter Stirnlampe wurden von seiner Lichthupe beantwortet, es war zehn nach zwei. Zwanzig Minuten später waren wir bereits wieder unterwegs, SR und Gepäck sicher im Laderaum verzurrt. 7h morgens am Sonntag war ich wohlbehalten in Zeltweg.
ENDE des Istrien Abenteuers
Zuletzt geändert von tomcat am Di 28 Jun, 2011 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
tomcat
 

Beitragvon ragman » Di 28 Jun, 2011 08:56

KNEPTA hat geschrieben:
:shock: oops, der Klaus liest ja auch mit :shock: :-D


Flüchtig :-D
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Beitragvon motorang » Di 28 Jun, 2011 10:10

Bitte um eine kurze Erklärung der ÖAMTC-Ansage mit der Aufzahlung für einen Uneingeweihten?

Hattest Du keinen Schutzbrief, nur Mitgliedschaft? Oder wie?

Unsere Rückholungen waren stets beschutzbrieft, problemlos und flott. Worth the money.

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