Unsere Reise nach Nizza

High,
die ersten Bilder sind entwickelt. Aufgenommen mit ner Konica T3 auf Elitecrom 100. Gescannt mit einfachem Flachbettscanner, kaum bearbeited- kann mein Rechner nicht. Ich fang dann mal an:
Unsere Kinder hatten uns zu Weihnachten 14 Tage Island geschenkt inclusive Bauernhofbetreuung. 14 Tage ist ganz schön lang und da unser Reisezeitfenster im Oktober liegt- mit Zelt und Motorrad naja.... fahren wir halt nach Nizza. Juttas Limit: 9 Tage. Nizza- ich hatte eine Tante, die wohnte in Cros de Cagnes, damals ein kleines Fischerdorf in der Nähe von Nizza. Als Kinder haben wir fast jedes Jahr einige Zeit dort zugebracht. Ich selbst bin mehrmals mit der Ente und zuletzt vor 6 Jahren mit Josepha unserer Ältesten auf der kleinen Mz darunter gefahren.
Der Plan:
Wenns Wetter passt über die Hochalpenstrecke in 3-4 Tagen nach Carros zu meiner Cousine. 2-3 Tage da unten: Stiftung Maeght besuchen, zum Wasserfall am Loup, im Meer schwimmen... Zurück über die Route Napoleon, und den Bruder Karl im Kapuzinerkloster in Zell am Harmersbach besuchen.
Vorbereitung:
Die Heuernte hat sich dies Jahr ziehmlich weit nach hinten gezogen, dann gings Schlag auf Schlag: Mistfahren, Kartoffelernte....
Langsam wird’s ernst. Jonas und Josepha mit Tom und Jurij sind angereist um die Vertretung einzuüben. Unser kleines Haus ist voll wie nie... Jutta braucht noch nen Personalausweis, Schweizer Franken bestellt und vergessen abzuholen- ich hab ja noch 30. Von Vernunft getrieben mach ich noch für 6€ im Jahr nen Zusatz zur Haftpflichtversicherung die uns im Notfall heimzuholen verspricht.
Samstag 29.9. Kühe umtreiben... packen. Unser neues Zelt hab ich am Sölkpass ausprobiert, das Vorzelt bleibt aus Gewichtsgründen zu hause- wir wollen im Zelt ja nur übernachten und nicht wohnen. Übliche Ausrüstung ergänzt um eine Garnitur Regenklamotten ein Schlafsack, 2 statt 1 Liter Zweitaktöl, 2 Liter Reservesprit, Lebensmittel für 4 statt 3 Tage. In Anbetracht der Länge der Reise: 2. Satz Unterwäsche für jeden ( zu zweit kann man eigentlich eh täglich die Unterwäsche wechseln- trotzdem)

zeitig nach Bett
Hinfahrt:
http://goo.gl/maps/97UGF
Sonntag
Kurz nach 3 gehts los. Kalt und neblig. Ab Bad Hersfeld Autobahn. Dunkel und neblig kann ich die Skyline von Frankfurt nur ahnen. Hoffentlich wird’s bald hell. Wird’s dann irgendwann auch aber die Sonne schaffts nicht wirklich den Dunst aufzulösen, so können wir den Rhein nur einmal kurz vor Basel von der Autobahn aus sehen: ganz schön wenig Rhein für nen Niederrheiner. Um die Autobahnvignette und die Innenstadt von Basel zu umgehen benutzen wir den Grenzübergang über die mittlerweile für den Kfz Verkehr gesperrte Rheinbrücke von Rheinfelden.

Mittag am Bach in Rheinfelden Schweiz:

Anschließend durch die Ausläufer des Juragebirges und dann immer dran lang- allzuviel sehen wir nicht davon: der mittlerweile Hochnebel hängt doch recht tief.

Kurz vor Lyss die Schmetterlingsfarm, da haben Josepha und ich damals übenachted. Dann biegen wir auf den Marktplatz von Arberg ein. Was für eine Pracht, nach den eher an Filzmeiersche Bilder erinnernden Dörfern.

Auf dem Marktplatz gibt’s auch nen Brunnen. Also haben wir erstmal unsere Wasservorräte aufgefüllt und Kaffee gekocht. Die Grenze zur französischen Schweiz ist nicht mehr weit.

Weiter geht’s über die überdachte Holzbrücke Richtung Lausanne.

Oberhalb von Lausanne müßte man eigentlich den Genfer See sehen- ist es nun der See oder der Himmel kaum zu unterscheiden. Die Durchfahrt von Lausanne gelingt hervorragend- weiter am See lang Richtung Genf. Nun gilts ne Entscheidung zu treffen. Es ist doch schon recht spät. Entweder suchen wir uns bald nen Schlafplatz- oder wir fahren noch durch Genf durch und dann wird’s richtig spät, denn in der Nähe von Genf wird’s wohl eher schwierig was zu finden. Wir sind kurz vor Allaman, und machen Urlaub, also biegen wir rechts ab, durch Aubonne um im Hinterland nen ruhiges Plätzchen zu finden. Bei Gimmel schöner Feldweg am Ende nen Bauernhof, Rauch aus dem Schornstein. Mit meinen vor der Fahrt zurechtgelegten 3 Worten Französisch gelingt es uns: Wir dürfen in der Nähe zelten. Halbwegs ebene Stellen sind hier rar. Unter nem Nußbaum am Wegesrand finden wir was. Gegenüber Wasser für die Kühe und noch nen Nußbaum, in der Ferne der See- Idylle pur. Zelt aufbauen Abendessen kochen, da kracht aus dem gegenüberliegenden Nußbaum nen großer Ast.Das wärs gewesen: Junges Paar im Zelt vom Baum erschlagen- haben wir uns doch den richtigen ausgesucht. Im Dunkeln sieht man die Lichter vom andern Seeufer. Der Hund vom Bauern bellt noch ne ganze Weile immer wieder. Wie wir im Zelt liegen schleicht er sich mal drumrum....
Montag
Morgens beim Frühstück bringt der Bauer die Kühe weg- sie wollen nicht so recht am Zelt vorbei-Jutta hilft. Ab und an findet ein Sonnenstrahl nen Loch in der Wolkendecke und läßt das Wasser glänzen.

Mir fällt das Lied von Nirvana ein. Aufbruch- wir bedanken uns, der Hund,der eher scheu scheu ist und sich nicht anfassen lassen wollte legt sich auf den Rücken und will gestreichelt werden- los.
Wir fahren durchs Hinterland parrallel zum See Richtung Genf. Von hier sieht man bald mehr vom See als wenn man unten lang fährt: Das Ufer ist fast komplett zugebaut mit Villen mit hohen Hecken drumrum.
Mit Annemasse beginnt Frankreich. Richtung Boneville, von da nach Flumet. Schöne kurvenreiche Strecke durch bewaldete Berglandschaft. In Flumet verpassen wir den Abzweig nach Notredame de Bellcombe- nehmen wir halt den nächsten. An nem kleinen Wasserfall kurz vor Beaufort machen wir Mittag.

Am Lac Roselend

vorbei Richtung Bourg Saint Maurice,

Staumauer vom Lac Chevril
am Lac du Chevril entlang Richtung Col de l`Iseran.

kurz davor



Die Orte sind hier mehr oder weniger glücklich vom Wintersport geprägt und um diese Jahreszeit voller Handwerker. Kurz hinter Landlevillard übernachten wir an einem Feldweg.

abendliche Kochplatzbeleuchtung
Dienstag
da wir jetzt in Frankreich sind brechen wir ohne Frühstück auf, kaufen uns in Landslebourg Mont Cenis Baguette und hauen uns bei nächster Gelegenheit an nen Bach zum Frühstücken. Weiter geht’s Richtung St. Michel de Maurion, von da zum Col de Gallibier,


kurz vorm Pass

auf höhe des passabschneidenden Tunnels

und oben
über Briancon weiter zum Col de Izoard,


wo wir Mittag gemacht haben.

Sagte ich bereits, daß spätestens nachdem wir den Mont Blanc vor lauter Wolken nicht sehen konnten das Wetter immer besser wurde? Über Guillestre, dem Col de Var zum Col de la Bonnette.
Zwischendurch Wasser fassen.

Ab einer gewissen Höhe wird die Landschaft immer unwirklicher, spätestens wenn jeglicher Bewuchs aufhört.

Am Col de la Bonnette angekommen ist die Schleife um den Gipfel gesperrt. Je älter ich werde umso mehr neige ich dazu mich als Gast an die entsprechenden Regeln zu halten- Jutta plädiert für weiterfahren- ist ja auch schon ziehmlich spät. Ich glaub sie hats nicht bereut, daß wir dann doch noch den Gipfel bestiegen haben.




Weiter geht’s immer entlang der Tinée, das Tal wird immer enger, allmählich wird’s dämmrig- sieht schlecht aus mit nem Platz zum schlafen. Mit Sprit siehts ebenfalls schlecht aus. Als es dann schon dunkel ist, wir den Abzweig nach St. Martin Vesubi verpasst hatten, haben wir erst mal angehalten, eine geraucht, Daniele angerufen, daß wir in ner Stunde da sind- fahren wir halt morgen von Carros aus zum Fort. Hat dann doch noch etwas länger gedauert da wir erst noch ne Schleife zum Flughafen von Nizza gefahren sind – was für ein Betrieb hier nach der Einsamkeit in den Bergen-, uns der Sprit ausgegangen ist, die Reservestellung vom Sprithahn auch nichts mehr dem Tank entlockte. Kurz nach 9 sind wir da, hallo, mehrere Schichten Klamotten ausziehen, uns notdürftig zivilisieren, gibt’s Abendessen. Erzählen bei Wein und Kaffee, der hier in ähnlich homöopatischen Mengen genossen wird wie in Österreich bis wir kaum mehr die Augen offen halten können.
Mittwoch
http://goo.gl/maps/3mF88
Selbst 12 Ps wollen bisweilem ganz schön im Zaum gehalten werden, sei es bergauf in den Serpentineninnenkurven, beim runterschalten in den 1. Gang: zu zweit ganz schön hecklastig will sie sich gerne ihres Ballastes entledigen. Vor allem aber bergab: Bremsen nachstellen- Spritfassen und Baguette kaufen, kurz hinter St. Martin. Und schon geht’s rechts ab in die Schluchten des Vesubie,

die stellenweise so eng sind, daß man kaum mehr den Himmel sieht.

Wie abgeschnitten vom Trubel der Küste, ist es fast wie früher: In nem Dorf die Autowerkstatt im Untergeschoß eine Wohnhauses, wo beinahe mehr am Straßenrand als in der kaum mehr als ne Doppelgarage geschraubt wird. War das nicht ein Wellblechrolltor? Ja sogar ne Kastenente steht am Straßenrand.Wir verlassen das Tal des Vesubie und die eigentliche Anfahrt zum Col de Turini beginnt. An einer der ersten sonnigen Serpentine hinter La Bollene-Vesubie machen wir Frühstück.

Die kleine muß zukucken.

Und von mir gibt’s auch Photos


Die Anfahrt ist legendär eigentlich egal von wo, der Pass selber- na ja, aber es geht ja noch höher:


Heulieferung für nen Almbetrieb

Jutta kauft Käse bei der „Konkurrenz“

weiter geht’s zum Fort
Die ganze Gegend hier ist voller Militäranlagen, die teils wie das Fort selbst noch aus Napoleons Zeiten stammen. Mit dem errichten der Marginot Linie wurden sie modernisiert und durch weitere Bunkeranlagen erweitert. Heute errinnert eine Tafel am Fort an Anfang 1945 eigentlich schon längst entschiedene Kämpfe.





Während wir dort oben umherlaufen und den Ausblick von unterschiedlichen Standpunkten betrachten sammeln sich die Kühe, zu Pferd getrieben zum beginnenden Almabtrieb.

Es wird Zeit, daß wir uns vor den Kühen auf den Weg machen.

Die sonst so farbintensiven Blüten hier oben- nuja es ist Herbst

Vom Col de Turini aus verabreden wir uns mit dem Chris am nächsten Morgen im Hafen von Antibes. Wir nehmen die Abfahrt Richtung Nizza, probieren an einem sonnigen Holzlagerplatz mit schöner Aussicht beim verspäteten Mittag den Käse und fahren weiter über Luceram

bis St. Laurent Escarene. Von da über Contes und Levens schließt sich unsere Runde in St. Martin du Var.
Gleichzeitig mit Daniele kommen wir bei ihr zu hause an. Zum Abendessen fahren wir mit Daniele zu einer Hafenkneipe in Saint Laurent du Var, wo kurz nach uns Danieles Liebster eintrifft. Schöne Musik, leckeres Essen, vor allem aber äußerst nette Gespräche, und zwar, da Piere kein Deutsch kann auf Englisch- hätt ich mir garnicht zugetraut.
Donnerstag
http://goo.gl/maps/72LaV
Der Christian, nennt sich nicht umsonst Yachti, hat nicht viel Zeit. Er muß das Boot noch herrichten für die Gäste, die gegen Mittag erwarted werden. Während die Jutta fürs Frühstück Baguette holt telephoniere ich am Stadttor von Antibes mit dem Chris wo wir uns finden.
- Kennenlehrngespräche in einem Hafenkaffee, Marianne, dem Chris seine Liebste kommt auch noch dazu- ein tolles Erlebnis. Vielen Dank, daß Ihr Euch die Zeit genommen habt (auch an Chris seinem Chef )...Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.
download/file.php?id=341
Anschließend Frühstück am Meer

und, na klar Schwimmen.

Der Geruch und Geschmack vom Salzwasser, der Kiesstramd...Jutta sammelt Kieselsteine.

Allmählich wird mir die ganze Gegend hier wieder vertraut. Auf dem Weg zur Stiftung Maeght sind wir dann mit einem mal doch in Cros de Cagnes- wenn wir schon mal da sind fahr ich dann doch am ehemaligen Haus von meiner Tante vorbei: Klar ist es das, trotzdem hat das Anwesen nichts mehr von dem was es mal war... An Hoch Cannes vorbei Richtung St.Paul, dem ehemaligen wunderschönem Künstlerdorf, heute selbst um diese Jahreszeit von Touristen übelaufen, zur Stiftung Maeght. Unter den Zahlreichen Kunstmuseen hier ist mir dieses eines der liebsten, aufgrund der Lage, der Architektur, der ständigen Ausstellung, der Kapelle, des Skulpturenparkes....
Photografieren kosted 5€- lassen wir das, ich hab schon viele Bilder von hier.
Weiter zum Loup, es tut gut wieder unterwegs zu sein. Im Museeum hab ich ein wenig et arme Dier gekriegt- zuviel Erinnerungen? -zuviel Glück? Im Tal des Loup vor lauter Schlucht, Fluß und Kurven sind wir fast am Wasserfall vorbeigefahren.

Der Weg oben hinter der Wasserfall her ist versperrt. Hab ich mir fast gedacht: Mein Bruder erzählte mir, daß man über die Pont du Gard heute auch nicht mehr drüberlaufen darf. Wie wir da so stehen entdeckt nen junger Radfahrer, vielleicht so alt wie Jonas den Wasserfall. Kam von Madrid bis Marseille zu 2. und will nun alleine noch weiter durch Italien bis in die Schweiz- wo der wohl jetzt steckt?
Weiter geht’s über den Col de Vence zurück nach Carros. Abendessen, Photos kucken...... es gibt viel zu erzählen, wenn man sich so selten sieht.
Freitag:
Morgens fahren wir nochmal ans Meer. Daniele muß heute nur bis Mittags arbeiten, den Nachmittag wollen wir zusammen was unternehmen. Die kleine Mz ist aufgesattelt und vollgetankt für die Heimfahrt.
Mit Rücksicht auf mich Fußlahmen fahren wir nach Antibes und machen einen Spaziergang ums Cap. Leider geht mir gleich zu Anfang das Speichermedium aus... Am Cap Antibes gibt’s jede Menge unverschämten Reichtum präsentierende Villen. Doch da in Frankreich der Strand allen gehört, ist es nur eine Frage der Perspektive, ob man vor oder hinter dem Zaun steht- Wir jedenfalls haben den Strand und das Meer,

Photo: Daniele
erleben geheimnisvolle Orte

Photo: Daniele

Photo: Daniele
spielen mit Treibgut. Es gibt viel zu entdecken.....

Photo: Daniele

Photo: Daniele



Photo: Daniele
Heimfahrt:
http://goo.gl/maps/bhvxV
http://goo.gl/maps/b5tDy
Samstag:
Danielle muß früh aufstehen, da sie als Veranstalter die Stellplätze auf dem Erntemarkt zuteilen muß. Kommt uns ja gelegen- wir frühstücken noch zusammen rödeln auf und ziehen die Tür hinter uns zu. Obwohl das Vartal mitlerweile sehr gut ausgebaut ist, ist es immer noch eine sehr reizvolle Strecke- im Dunkeln kriegt man halt nicht soviel mit. In Puget-Theniers gibt’s nen Briefkasten und Baguette fürs Frühstück. Am Lac du Castillion mit dem türkisfarbenen Wasser kurze Pause im ersten Morgenlicht. Bei Barreme stoßen wir dann auf die Route Napoleon.- Glück gehabt, wir finden bei Chateauredon den Abzweig, wo wir auf einer kleinen Straße den Schlenker durch Digne abschneiden und bei Mallemoisson wieder auf die N85 stoßen-jetzt brauchen wir nur noch ein sonniges Plätzchen zum frühstücken.

Die Landschaft wird nun weiter, es gibt viel Obstbau. Grundsätzlich ist die Route Napoleon zwar längst nicht so spektakulär wie die Route des grandes Alpes, ich mag sie dennoch sehr, wei sie so abwechslungsreich ist und nicht zuletzt, weil sie mir so vertraut ist. Mit Gap lassen wir endgültig das südländische Flair hinter uns. Es geht zügig bergauf. Die Häuser sind trister und trutziger. Kurze Pause an einem Stausee bei Korps.

Rechts von uns die ganze Zeit das Alpenpanorama
Da oben sind wir auf dem Hinweg durch

Mittag kurz hinter Grenoble


Kurz vor Aix les Bains geht’s direkt am See lang. Samstag Nachmittag, schönes Wetter: Betrieb wie bei der Äppelsfrau. In Annecy noch mal tanken und was zu essen gekauft. Wir sind ja etwas knapp mit Schweizer Franken, müssen also möglichst vollgetankt in die Schweiz. Mit dem Kauf von Wasser in ner Plastikflasche bahnt sich dann unser abendessendliches Malleur an. Weiter gehts- So allmählich wird es Zeit eine Entscheidung zu treffen: Durch Genf durch wird’s dunkel und schwierig was zum sclafen zu finden- ob wir den Bauernhof vom Hinweg wohl wiederfinden? Die Nähe zu Genf macht sich schon bemerkbar: viele Neubausiedlungen- Häuser mit Schweizer Fahnen... machen die Zeltplatzsuche hier auch nicht gerade einfacher. Wir entscheiden uns uns nicht zu entscheiden- schaun wir mal. Der erste Abstecher ins Grüne scheitert- ist alles dermaßen schief. Bräuchten wir wol anständigere Heringe um nicht samt Zelt den Hang runter zu kullern. Etwas später dann zweigt ne kleine Strasse ab geht durch zwei Wohnsiedlungen und dann nen Schotterweg steil bergauf in den Wald- nen halb zugewachsener Rückeweg bieted sich als Lager an. Es ist noch hell und die letzten Häuser fast in Rufweite, also erst mal abendessen und das Zelt später aufbauen. Irgendwie riecht der Reis doch merkwürdig wie er so vor sich hinkocht. Nähere Untersuchungen zeigen daß unsere gekaufte Wasserflasche voller Essig ist- wer lesen kann ist klar im Vorteil- wenigsten ist unser Topf jetzt sauber. Dann gibt’s zu Essen halt ne Brühe und nen paar Kekse. Während wir da so am machen sind kommt einer mit nem Trial-Moped vorbei um die Strecke für den morgendlichen Fahrrad-Geländewettbewerb zu markieren und wünscht uns guten Appetit. Der wird sich wohl seinen Teil gedacht haben, trotzdem sind wir froh, daß das Zelt noch nicht steht. Nachts fängts dann an zu Regnen.
Sonntag:
Nen Tränkefaß auf der nahegelegenen Weide lädt zum Zähneputzen ein- die Kühe sehen das gelassen. Zum Zelteinpacken ists noch trocken, aber nach 2 km ziehen wir die Regenklamotten an und das bleiben sie dann auch für heute. Nach einer etwas ausgedehnteren Stadtrundfahrt durch Genf finden wir endlich zum See- von da ists dann einfach. Nen kleiner Hafen kurz hiter Genf wird unser Frühstücksplatz. Das Wetter ist trüb- die Leute sind mürrisch, jedenfalls gibt’s Wasser und ne Bank- ma, wat geht et uns gut. Auch Lausanne erkunden wir diesmal etwas gründlicher- irgendwie ist heute der Wurm drin. Dafür fahren wir dann auf einer kleine Landstrasse parallel zur Bundesstrasse- schöne Gegend kein Verkehr- und stoßen dann in Lucens wieder auf die Bundesstrasse, nicht ohne vorher noch eine Runde um die Burg gefahren zu sein. Weiter geht’s auf der vom Hinweg bekannten Strecke- Mittag in Aarberg auf dem Marktplatz- ist schon eher Nachmittag- unsere ausführlichen Stadtrundfahrten haben ganz schön Zeit gekosted. So ist es dann schon Abend als wir in Rheinfelden über die Brücke schieben. Auf der Brücke war Markt, alle sind am abbauen ziehmliches Gedränge. Ich kann gerade noch die Kleine Mz vor einem zurücksetzenden Lkw retten. Irgendwie sind wir froh wieder in Deutschland zu sein. Erst mal tanken. Während Jutta bezahlt versuche ich beim Bruder Karl anzurufen- geht keiner ran...
Allmählich wird’s dunkel- im Tiefflug geht’s über die Autobahn. Überholspuren sind auch für kleine MZs gebaut. In Lahr kurze Pause, jetzt erreiche ich auch jemanden im Kloster- Bis dann in ner guten halben Stunde. Um 10 sind wir da: http://www.kapuziner.org/dprov/hdb/index.php Die Kleine Mz steht im Schuppen, wie damals mit Josepha- wir bekommen nen Zimmer im Gästehaus. Kurz zivilisieren, dann macht Br. Karl uns Abendbrot. Wir kennen uns noch von der Schule, später hat er die Jutta und mich verheirated, Kinder begraben und getauft, bei dem einen und anderen Glas Wein ist der Rest vom Tag auch bald rum und der neue bereits begonnen...
Montag:
Noch dunkel spazieren wir ein wenig durch den Klostergarten, einer schönen Mischung aus Nutzgarten und Ruheorten,

schlendern über den Hof der angrenzendem Landmaschinenfirma, die auch Forstmaschinen baut.Nach der Kirche frühstücken wir noch zusammen, dann geht’s weiter.
Wir haben ja Zeit, also wollen wir dem Elchsloch einen Besuch abstatten und kommen so in den Genuß die Gegend von Max seinen Bildern in Live zu erfahren. Wie wir in die Straße einbiegen kommt uns doch nen Schornsteinfegerauto entgegen. Ausgerechnet heute hatte Achim was vergessen und deshalb zu hause Mittag gemacht. „Ja isses denn ein Wunder?“- eigentlich nicht nach der bisherigen Reise. Und er nimmt sich auch noch die Zeit auf nen Kaffee. Das Angebot über Nacht zu bleiben... irgendwie ziehts heim. Bei Karlsruhe geht’s wieder auf die Autobahn. Die letzten km Landstrasse fliegen nur so dahin, 8Uhr Aufschlag

das Haus steht noch- überhaupt haben die Kiunder das großartig gemacht.....

Christoph
die ersten Bilder sind entwickelt. Aufgenommen mit ner Konica T3 auf Elitecrom 100. Gescannt mit einfachem Flachbettscanner, kaum bearbeited- kann mein Rechner nicht. Ich fang dann mal an:
Unsere Kinder hatten uns zu Weihnachten 14 Tage Island geschenkt inclusive Bauernhofbetreuung. 14 Tage ist ganz schön lang und da unser Reisezeitfenster im Oktober liegt- mit Zelt und Motorrad naja.... fahren wir halt nach Nizza. Juttas Limit: 9 Tage. Nizza- ich hatte eine Tante, die wohnte in Cros de Cagnes, damals ein kleines Fischerdorf in der Nähe von Nizza. Als Kinder haben wir fast jedes Jahr einige Zeit dort zugebracht. Ich selbst bin mehrmals mit der Ente und zuletzt vor 6 Jahren mit Josepha unserer Ältesten auf der kleinen Mz darunter gefahren.
Der Plan:
Wenns Wetter passt über die Hochalpenstrecke in 3-4 Tagen nach Carros zu meiner Cousine. 2-3 Tage da unten: Stiftung Maeght besuchen, zum Wasserfall am Loup, im Meer schwimmen... Zurück über die Route Napoleon, und den Bruder Karl im Kapuzinerkloster in Zell am Harmersbach besuchen.
Vorbereitung:
Die Heuernte hat sich dies Jahr ziehmlich weit nach hinten gezogen, dann gings Schlag auf Schlag: Mistfahren, Kartoffelernte....
Langsam wird’s ernst. Jonas und Josepha mit Tom und Jurij sind angereist um die Vertretung einzuüben. Unser kleines Haus ist voll wie nie... Jutta braucht noch nen Personalausweis, Schweizer Franken bestellt und vergessen abzuholen- ich hab ja noch 30. Von Vernunft getrieben mach ich noch für 6€ im Jahr nen Zusatz zur Haftpflichtversicherung die uns im Notfall heimzuholen verspricht.
Samstag 29.9. Kühe umtreiben... packen. Unser neues Zelt hab ich am Sölkpass ausprobiert, das Vorzelt bleibt aus Gewichtsgründen zu hause- wir wollen im Zelt ja nur übernachten und nicht wohnen. Übliche Ausrüstung ergänzt um eine Garnitur Regenklamotten ein Schlafsack, 2 statt 1 Liter Zweitaktöl, 2 Liter Reservesprit, Lebensmittel für 4 statt 3 Tage. In Anbetracht der Länge der Reise: 2. Satz Unterwäsche für jeden ( zu zweit kann man eigentlich eh täglich die Unterwäsche wechseln- trotzdem)

zeitig nach Bett
Hinfahrt:
http://goo.gl/maps/97UGF
Sonntag
Kurz nach 3 gehts los. Kalt und neblig. Ab Bad Hersfeld Autobahn. Dunkel und neblig kann ich die Skyline von Frankfurt nur ahnen. Hoffentlich wird’s bald hell. Wird’s dann irgendwann auch aber die Sonne schaffts nicht wirklich den Dunst aufzulösen, so können wir den Rhein nur einmal kurz vor Basel von der Autobahn aus sehen: ganz schön wenig Rhein für nen Niederrheiner. Um die Autobahnvignette und die Innenstadt von Basel zu umgehen benutzen wir den Grenzübergang über die mittlerweile für den Kfz Verkehr gesperrte Rheinbrücke von Rheinfelden.

Mittag am Bach in Rheinfelden Schweiz:

Anschließend durch die Ausläufer des Juragebirges und dann immer dran lang- allzuviel sehen wir nicht davon: der mittlerweile Hochnebel hängt doch recht tief.

Kurz vor Lyss die Schmetterlingsfarm, da haben Josepha und ich damals übenachted. Dann biegen wir auf den Marktplatz von Arberg ein. Was für eine Pracht, nach den eher an Filzmeiersche Bilder erinnernden Dörfern.

Auf dem Marktplatz gibt’s auch nen Brunnen. Also haben wir erstmal unsere Wasservorräte aufgefüllt und Kaffee gekocht. Die Grenze zur französischen Schweiz ist nicht mehr weit.

Weiter geht’s über die überdachte Holzbrücke Richtung Lausanne.

Oberhalb von Lausanne müßte man eigentlich den Genfer See sehen- ist es nun der See oder der Himmel kaum zu unterscheiden. Die Durchfahrt von Lausanne gelingt hervorragend- weiter am See lang Richtung Genf. Nun gilts ne Entscheidung zu treffen. Es ist doch schon recht spät. Entweder suchen wir uns bald nen Schlafplatz- oder wir fahren noch durch Genf durch und dann wird’s richtig spät, denn in der Nähe von Genf wird’s wohl eher schwierig was zu finden. Wir sind kurz vor Allaman, und machen Urlaub, also biegen wir rechts ab, durch Aubonne um im Hinterland nen ruhiges Plätzchen zu finden. Bei Gimmel schöner Feldweg am Ende nen Bauernhof, Rauch aus dem Schornstein. Mit meinen vor der Fahrt zurechtgelegten 3 Worten Französisch gelingt es uns: Wir dürfen in der Nähe zelten. Halbwegs ebene Stellen sind hier rar. Unter nem Nußbaum am Wegesrand finden wir was. Gegenüber Wasser für die Kühe und noch nen Nußbaum, in der Ferne der See- Idylle pur. Zelt aufbauen Abendessen kochen, da kracht aus dem gegenüberliegenden Nußbaum nen großer Ast.Das wärs gewesen: Junges Paar im Zelt vom Baum erschlagen- haben wir uns doch den richtigen ausgesucht. Im Dunkeln sieht man die Lichter vom andern Seeufer. Der Hund vom Bauern bellt noch ne ganze Weile immer wieder. Wie wir im Zelt liegen schleicht er sich mal drumrum....
Montag
Morgens beim Frühstück bringt der Bauer die Kühe weg- sie wollen nicht so recht am Zelt vorbei-Jutta hilft. Ab und an findet ein Sonnenstrahl nen Loch in der Wolkendecke und läßt das Wasser glänzen.

Mir fällt das Lied von Nirvana ein. Aufbruch- wir bedanken uns, der Hund,der eher scheu scheu ist und sich nicht anfassen lassen wollte legt sich auf den Rücken und will gestreichelt werden- los.
Wir fahren durchs Hinterland parrallel zum See Richtung Genf. Von hier sieht man bald mehr vom See als wenn man unten lang fährt: Das Ufer ist fast komplett zugebaut mit Villen mit hohen Hecken drumrum.
Mit Annemasse beginnt Frankreich. Richtung Boneville, von da nach Flumet. Schöne kurvenreiche Strecke durch bewaldete Berglandschaft. In Flumet verpassen wir den Abzweig nach Notredame de Bellcombe- nehmen wir halt den nächsten. An nem kleinen Wasserfall kurz vor Beaufort machen wir Mittag.

Am Lac Roselend

vorbei Richtung Bourg Saint Maurice,

Staumauer vom Lac Chevril
am Lac du Chevril entlang Richtung Col de l`Iseran.

kurz davor



Die Orte sind hier mehr oder weniger glücklich vom Wintersport geprägt und um diese Jahreszeit voller Handwerker. Kurz hinter Landlevillard übernachten wir an einem Feldweg.

abendliche Kochplatzbeleuchtung
Dienstag
da wir jetzt in Frankreich sind brechen wir ohne Frühstück auf, kaufen uns in Landslebourg Mont Cenis Baguette und hauen uns bei nächster Gelegenheit an nen Bach zum Frühstücken. Weiter geht’s Richtung St. Michel de Maurion, von da zum Col de Gallibier,


kurz vorm Pass

auf höhe des passabschneidenden Tunnels

und oben
über Briancon weiter zum Col de Izoard,


wo wir Mittag gemacht haben.

Sagte ich bereits, daß spätestens nachdem wir den Mont Blanc vor lauter Wolken nicht sehen konnten das Wetter immer besser wurde? Über Guillestre, dem Col de Var zum Col de la Bonnette.
Zwischendurch Wasser fassen.

Ab einer gewissen Höhe wird die Landschaft immer unwirklicher, spätestens wenn jeglicher Bewuchs aufhört.

Am Col de la Bonnette angekommen ist die Schleife um den Gipfel gesperrt. Je älter ich werde umso mehr neige ich dazu mich als Gast an die entsprechenden Regeln zu halten- Jutta plädiert für weiterfahren- ist ja auch schon ziehmlich spät. Ich glaub sie hats nicht bereut, daß wir dann doch noch den Gipfel bestiegen haben.




Weiter geht’s immer entlang der Tinée, das Tal wird immer enger, allmählich wird’s dämmrig- sieht schlecht aus mit nem Platz zum schlafen. Mit Sprit siehts ebenfalls schlecht aus. Als es dann schon dunkel ist, wir den Abzweig nach St. Martin Vesubi verpasst hatten, haben wir erst mal angehalten, eine geraucht, Daniele angerufen, daß wir in ner Stunde da sind- fahren wir halt morgen von Carros aus zum Fort. Hat dann doch noch etwas länger gedauert da wir erst noch ne Schleife zum Flughafen von Nizza gefahren sind – was für ein Betrieb hier nach der Einsamkeit in den Bergen-, uns der Sprit ausgegangen ist, die Reservestellung vom Sprithahn auch nichts mehr dem Tank entlockte. Kurz nach 9 sind wir da, hallo, mehrere Schichten Klamotten ausziehen, uns notdürftig zivilisieren, gibt’s Abendessen. Erzählen bei Wein und Kaffee, der hier in ähnlich homöopatischen Mengen genossen wird wie in Österreich bis wir kaum mehr die Augen offen halten können.
Mittwoch
http://goo.gl/maps/3mF88
Selbst 12 Ps wollen bisweilem ganz schön im Zaum gehalten werden, sei es bergauf in den Serpentineninnenkurven, beim runterschalten in den 1. Gang: zu zweit ganz schön hecklastig will sie sich gerne ihres Ballastes entledigen. Vor allem aber bergab: Bremsen nachstellen- Spritfassen und Baguette kaufen, kurz hinter St. Martin. Und schon geht’s rechts ab in die Schluchten des Vesubie,

die stellenweise so eng sind, daß man kaum mehr den Himmel sieht.

Wie abgeschnitten vom Trubel der Küste, ist es fast wie früher: In nem Dorf die Autowerkstatt im Untergeschoß eine Wohnhauses, wo beinahe mehr am Straßenrand als in der kaum mehr als ne Doppelgarage geschraubt wird. War das nicht ein Wellblechrolltor? Ja sogar ne Kastenente steht am Straßenrand.Wir verlassen das Tal des Vesubie und die eigentliche Anfahrt zum Col de Turini beginnt. An einer der ersten sonnigen Serpentine hinter La Bollene-Vesubie machen wir Frühstück.

Die kleine muß zukucken.

Und von mir gibt’s auch Photos


Die Anfahrt ist legendär eigentlich egal von wo, der Pass selber- na ja, aber es geht ja noch höher:


Heulieferung für nen Almbetrieb

Jutta kauft Käse bei der „Konkurrenz“

weiter geht’s zum Fort
Die ganze Gegend hier ist voller Militäranlagen, die teils wie das Fort selbst noch aus Napoleons Zeiten stammen. Mit dem errichten der Marginot Linie wurden sie modernisiert und durch weitere Bunkeranlagen erweitert. Heute errinnert eine Tafel am Fort an Anfang 1945 eigentlich schon längst entschiedene Kämpfe.





Während wir dort oben umherlaufen und den Ausblick von unterschiedlichen Standpunkten betrachten sammeln sich die Kühe, zu Pferd getrieben zum beginnenden Almabtrieb.

Es wird Zeit, daß wir uns vor den Kühen auf den Weg machen.

Die sonst so farbintensiven Blüten hier oben- nuja es ist Herbst

Vom Col de Turini aus verabreden wir uns mit dem Chris am nächsten Morgen im Hafen von Antibes. Wir nehmen die Abfahrt Richtung Nizza, probieren an einem sonnigen Holzlagerplatz mit schöner Aussicht beim verspäteten Mittag den Käse und fahren weiter über Luceram

bis St. Laurent Escarene. Von da über Contes und Levens schließt sich unsere Runde in St. Martin du Var.
Gleichzeitig mit Daniele kommen wir bei ihr zu hause an. Zum Abendessen fahren wir mit Daniele zu einer Hafenkneipe in Saint Laurent du Var, wo kurz nach uns Danieles Liebster eintrifft. Schöne Musik, leckeres Essen, vor allem aber äußerst nette Gespräche, und zwar, da Piere kein Deutsch kann auf Englisch- hätt ich mir garnicht zugetraut.
Donnerstag
http://goo.gl/maps/72LaV
Der Christian, nennt sich nicht umsonst Yachti, hat nicht viel Zeit. Er muß das Boot noch herrichten für die Gäste, die gegen Mittag erwarted werden. Während die Jutta fürs Frühstück Baguette holt telephoniere ich am Stadttor von Antibes mit dem Chris wo wir uns finden.
- Kennenlehrngespräche in einem Hafenkaffee, Marianne, dem Chris seine Liebste kommt auch noch dazu- ein tolles Erlebnis. Vielen Dank, daß Ihr Euch die Zeit genommen habt (auch an Chris seinem Chef )...Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.
download/file.php?id=341
Anschließend Frühstück am Meer

und, na klar Schwimmen.

Der Geruch und Geschmack vom Salzwasser, der Kiesstramd...Jutta sammelt Kieselsteine.

Allmählich wird mir die ganze Gegend hier wieder vertraut. Auf dem Weg zur Stiftung Maeght sind wir dann mit einem mal doch in Cros de Cagnes- wenn wir schon mal da sind fahr ich dann doch am ehemaligen Haus von meiner Tante vorbei: Klar ist es das, trotzdem hat das Anwesen nichts mehr von dem was es mal war... An Hoch Cannes vorbei Richtung St.Paul, dem ehemaligen wunderschönem Künstlerdorf, heute selbst um diese Jahreszeit von Touristen übelaufen, zur Stiftung Maeght. Unter den Zahlreichen Kunstmuseen hier ist mir dieses eines der liebsten, aufgrund der Lage, der Architektur, der ständigen Ausstellung, der Kapelle, des Skulpturenparkes....
Photografieren kosted 5€- lassen wir das, ich hab schon viele Bilder von hier.
Weiter zum Loup, es tut gut wieder unterwegs zu sein. Im Museeum hab ich ein wenig et arme Dier gekriegt- zuviel Erinnerungen? -zuviel Glück? Im Tal des Loup vor lauter Schlucht, Fluß und Kurven sind wir fast am Wasserfall vorbeigefahren.

Der Weg oben hinter der Wasserfall her ist versperrt. Hab ich mir fast gedacht: Mein Bruder erzählte mir, daß man über die Pont du Gard heute auch nicht mehr drüberlaufen darf. Wie wir da so stehen entdeckt nen junger Radfahrer, vielleicht so alt wie Jonas den Wasserfall. Kam von Madrid bis Marseille zu 2. und will nun alleine noch weiter durch Italien bis in die Schweiz- wo der wohl jetzt steckt?
Weiter geht’s über den Col de Vence zurück nach Carros. Abendessen, Photos kucken...... es gibt viel zu erzählen, wenn man sich so selten sieht.
Freitag:
Morgens fahren wir nochmal ans Meer. Daniele muß heute nur bis Mittags arbeiten, den Nachmittag wollen wir zusammen was unternehmen. Die kleine Mz ist aufgesattelt und vollgetankt für die Heimfahrt.
Mit Rücksicht auf mich Fußlahmen fahren wir nach Antibes und machen einen Spaziergang ums Cap. Leider geht mir gleich zu Anfang das Speichermedium aus... Am Cap Antibes gibt’s jede Menge unverschämten Reichtum präsentierende Villen. Doch da in Frankreich der Strand allen gehört, ist es nur eine Frage der Perspektive, ob man vor oder hinter dem Zaun steht- Wir jedenfalls haben den Strand und das Meer,

Photo: Daniele
erleben geheimnisvolle Orte

Photo: Daniele

Photo: Daniele
spielen mit Treibgut. Es gibt viel zu entdecken.....

Photo: Daniele

Photo: Daniele



Photo: Daniele
Heimfahrt:
http://goo.gl/maps/bhvxV
http://goo.gl/maps/b5tDy
Samstag:
Danielle muß früh aufstehen, da sie als Veranstalter die Stellplätze auf dem Erntemarkt zuteilen muß. Kommt uns ja gelegen- wir frühstücken noch zusammen rödeln auf und ziehen die Tür hinter uns zu. Obwohl das Vartal mitlerweile sehr gut ausgebaut ist, ist es immer noch eine sehr reizvolle Strecke- im Dunkeln kriegt man halt nicht soviel mit. In Puget-Theniers gibt’s nen Briefkasten und Baguette fürs Frühstück. Am Lac du Castillion mit dem türkisfarbenen Wasser kurze Pause im ersten Morgenlicht. Bei Barreme stoßen wir dann auf die Route Napoleon.- Glück gehabt, wir finden bei Chateauredon den Abzweig, wo wir auf einer kleinen Straße den Schlenker durch Digne abschneiden und bei Mallemoisson wieder auf die N85 stoßen-jetzt brauchen wir nur noch ein sonniges Plätzchen zum frühstücken.

Die Landschaft wird nun weiter, es gibt viel Obstbau. Grundsätzlich ist die Route Napoleon zwar längst nicht so spektakulär wie die Route des grandes Alpes, ich mag sie dennoch sehr, wei sie so abwechslungsreich ist und nicht zuletzt, weil sie mir so vertraut ist. Mit Gap lassen wir endgültig das südländische Flair hinter uns. Es geht zügig bergauf. Die Häuser sind trister und trutziger. Kurze Pause an einem Stausee bei Korps.

Rechts von uns die ganze Zeit das Alpenpanorama
Da oben sind wir auf dem Hinweg durch

Mittag kurz hinter Grenoble


Kurz vor Aix les Bains geht’s direkt am See lang. Samstag Nachmittag, schönes Wetter: Betrieb wie bei der Äppelsfrau. In Annecy noch mal tanken und was zu essen gekauft. Wir sind ja etwas knapp mit Schweizer Franken, müssen also möglichst vollgetankt in die Schweiz. Mit dem Kauf von Wasser in ner Plastikflasche bahnt sich dann unser abendessendliches Malleur an. Weiter gehts- So allmählich wird es Zeit eine Entscheidung zu treffen: Durch Genf durch wird’s dunkel und schwierig was zum sclafen zu finden- ob wir den Bauernhof vom Hinweg wohl wiederfinden? Die Nähe zu Genf macht sich schon bemerkbar: viele Neubausiedlungen- Häuser mit Schweizer Fahnen... machen die Zeltplatzsuche hier auch nicht gerade einfacher. Wir entscheiden uns uns nicht zu entscheiden- schaun wir mal. Der erste Abstecher ins Grüne scheitert- ist alles dermaßen schief. Bräuchten wir wol anständigere Heringe um nicht samt Zelt den Hang runter zu kullern. Etwas später dann zweigt ne kleine Strasse ab geht durch zwei Wohnsiedlungen und dann nen Schotterweg steil bergauf in den Wald- nen halb zugewachsener Rückeweg bieted sich als Lager an. Es ist noch hell und die letzten Häuser fast in Rufweite, also erst mal abendessen und das Zelt später aufbauen. Irgendwie riecht der Reis doch merkwürdig wie er so vor sich hinkocht. Nähere Untersuchungen zeigen daß unsere gekaufte Wasserflasche voller Essig ist- wer lesen kann ist klar im Vorteil- wenigsten ist unser Topf jetzt sauber. Dann gibt’s zu Essen halt ne Brühe und nen paar Kekse. Während wir da so am machen sind kommt einer mit nem Trial-Moped vorbei um die Strecke für den morgendlichen Fahrrad-Geländewettbewerb zu markieren und wünscht uns guten Appetit. Der wird sich wohl seinen Teil gedacht haben, trotzdem sind wir froh, daß das Zelt noch nicht steht. Nachts fängts dann an zu Regnen.
Sonntag:
Nen Tränkefaß auf der nahegelegenen Weide lädt zum Zähneputzen ein- die Kühe sehen das gelassen. Zum Zelteinpacken ists noch trocken, aber nach 2 km ziehen wir die Regenklamotten an und das bleiben sie dann auch für heute. Nach einer etwas ausgedehnteren Stadtrundfahrt durch Genf finden wir endlich zum See- von da ists dann einfach. Nen kleiner Hafen kurz hiter Genf wird unser Frühstücksplatz. Das Wetter ist trüb- die Leute sind mürrisch, jedenfalls gibt’s Wasser und ne Bank- ma, wat geht et uns gut. Auch Lausanne erkunden wir diesmal etwas gründlicher- irgendwie ist heute der Wurm drin. Dafür fahren wir dann auf einer kleine Landstrasse parallel zur Bundesstrasse- schöne Gegend kein Verkehr- und stoßen dann in Lucens wieder auf die Bundesstrasse, nicht ohne vorher noch eine Runde um die Burg gefahren zu sein. Weiter geht’s auf der vom Hinweg bekannten Strecke- Mittag in Aarberg auf dem Marktplatz- ist schon eher Nachmittag- unsere ausführlichen Stadtrundfahrten haben ganz schön Zeit gekosted. So ist es dann schon Abend als wir in Rheinfelden über die Brücke schieben. Auf der Brücke war Markt, alle sind am abbauen ziehmliches Gedränge. Ich kann gerade noch die Kleine Mz vor einem zurücksetzenden Lkw retten. Irgendwie sind wir froh wieder in Deutschland zu sein. Erst mal tanken. Während Jutta bezahlt versuche ich beim Bruder Karl anzurufen- geht keiner ran...
Allmählich wird’s dunkel- im Tiefflug geht’s über die Autobahn. Überholspuren sind auch für kleine MZs gebaut. In Lahr kurze Pause, jetzt erreiche ich auch jemanden im Kloster- Bis dann in ner guten halben Stunde. Um 10 sind wir da: http://www.kapuziner.org/dprov/hdb/index.php Die Kleine Mz steht im Schuppen, wie damals mit Josepha- wir bekommen nen Zimmer im Gästehaus. Kurz zivilisieren, dann macht Br. Karl uns Abendbrot. Wir kennen uns noch von der Schule, später hat er die Jutta und mich verheirated, Kinder begraben und getauft, bei dem einen und anderen Glas Wein ist der Rest vom Tag auch bald rum und der neue bereits begonnen...
Montag:
Noch dunkel spazieren wir ein wenig durch den Klostergarten, einer schönen Mischung aus Nutzgarten und Ruheorten,

schlendern über den Hof der angrenzendem Landmaschinenfirma, die auch Forstmaschinen baut.Nach der Kirche frühstücken wir noch zusammen, dann geht’s weiter.
Wir haben ja Zeit, also wollen wir dem Elchsloch einen Besuch abstatten und kommen so in den Genuß die Gegend von Max seinen Bildern in Live zu erfahren. Wie wir in die Straße einbiegen kommt uns doch nen Schornsteinfegerauto entgegen. Ausgerechnet heute hatte Achim was vergessen und deshalb zu hause Mittag gemacht. „Ja isses denn ein Wunder?“- eigentlich nicht nach der bisherigen Reise. Und er nimmt sich auch noch die Zeit auf nen Kaffee. Das Angebot über Nacht zu bleiben... irgendwie ziehts heim. Bei Karlsruhe geht’s wieder auf die Autobahn. Die letzten km Landstrasse fliegen nur so dahin, 8Uhr Aufschlag

das Haus steht noch- überhaupt haben die Kiunder das großartig gemacht.....

Christoph