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Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 08:15
von fleisspelz
Die Wallachen lachen bei so Sachen wie bedachen? :D

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 08:19
von roger
Jederzeit sind Wallachen bereit
beim Bedachen sich einen wegzulachen

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 08:42
von fleisspelz
Da wird der Boscho Augen machen, wie die Wallachen bei so Sachen wie bedachen lachen!

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 08:58
von Boscho
Wenn ich dort aber nicht beruflich wär,
sondern beim Urlaub machen? ;)

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 09:28
von Nutzkrad Treiber
Urlaub machen bei Wallachen?

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 09:43
von fleisspelz
Boscho hat geschrieben:Wenn ich dort aber nicht beruflich wär,
sondern beim Urlaub machen? ;)

Dann werden die Wallachen
sehr herzlich darüber lachen,
was Du statt sie zu bedachen,
um Urlaub dort zu machen
für merkwürdige Sachen
hin fährst zu den Wallachen!
Boscho lässt es krachen,
damit sie alle aufwachen,
die schläfrigen Wallachen!

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 12:13
von Boscho
fleisspelz hat geschrieben:Boscho lässt es krachen,
damit sie alle aufwachen,
die schläfrigen Wallachen!

Ich bin aber doch eher der stille Typ... :oops:

Ok, bekommt nicht jeder mit; ich seh's ja ein. :weg:

Ehrenrettungs-PS: die mir persönlich bekannten Wallachen sind übrigens alles mögliche. Bloß: still sind die nicht. :)

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Do 27 Jun, 2013 12:28
von hiha
Und im Übrigen bin ich der Ansicht, dass der Häppchenpfred von nichtpräsidialen Bröckerln befreit werden sollte.

Danke,
Hans

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Fr 28 Jun, 2013 01:24
von motorang
@Hiha: deswegen schreib ich fett
@Werner: danke geht schon

Mittwoch 26.6.
Morgens Nebelsuppe. Weniger Mücken, und homogenes Wetter. Könnte aber aufreissen. Am frühen Abend geht unsere Islandfähre, bis dahin ist Wäsche zu trocknen, und 70 km zu fahren. Der 300m entfernte W-LAN Hotspot des Dorfes reicht bis zum Waschhaus - hier hat man gerade noch Empfang UND ist unter Dach wenn man sich ganz groß macht.
Am Vormittag ist die Sonne blass erkennbar aber der Nebel bleibt. Handwäsche, aber mit Maschinentrocknung - mittags kann die Wäsche eingepackt werden, fein! Während der Trockner (gratis) dreht, frühstücken wir im kleinen Aufenthaltsraum. Langsam packen, Zelt trocknen, gegen eins kommen wir bei Nebel los - um zwei Kilometer vom Camping in der prallen Sonne zu stehen. Richard kauft etwas Material zum Helm adaptieren und wir versuchen noch in der nächsten Bucht ein paar Fotos zu machen, brechen aber wegen abermalig Nebel ab.
In Thorshavn kann man nach dem Tanken klasse direkt beim Kreisverkehr beim Imbiss jausnen und die Stunde bis zum Einchecken versitzen. Dann am Schalter Bordkarten holen und ganz vorne in der Reihe warten bis das Schiff kommt - Motorräder werden überall nach vorne gewunken. Mopped verzurren in einer langen Schlange von Abenteurermoppeds, von Russland über Großbritannien bis Australien reicht die Palette. Mit dem Lift hoch auf Stock 7, Kabine wie gehabt. Schlafen, lesen, duschen.

Donnerstag 27.6.
Ankunft in Seidisfjördur um 10:30 Schiffszeit (=09:30 Ortszeit), wir sind da! Es ist trocken und kühl bei 14 Grad. Richard und ich geben je eine Tasche beim Fährbüro ab die wir in 14 Tagen wieder sehen werden, und erleichtert geht es nach Egilstadir zum Einkaufen.
Am See Lagarfljot entlang fahren wir durch kleine Wäldchen nach Hallormstadur, alles ist mit blauen Blumen voll, Weiden für Schafe und Pferde links und rechts der Straße. Dort nochmal tanken (nur mit Kreditkarte möglich) inklusive der Reservegebinde: 5 Liter Kanister und 2x 2 Liter PET-Flaschen werden gefüllt. Nach der Brücke geht es bald über Serpentinen aufs Hochland. Hier, etwa 600 m über dem Meer, ist es deutlich kühler, windig und nieselig. Je näher wir dem Riesengletscher Vatnajökull kommen desto mehr feuchtelt es. Kurz nachdem wir eigentlich die Regenklamotten anziehen hätten sollen ist der Anblick des Schildes zur Laugarfell-Hütte mit dem Kaffeesymbol zu verlockend. 2 Km ab von der Ringstraße gibt es seit letztem Jahr eine sehr nette Hütte mit zwei Hot Pools. Nach ein paar Kaffee beschließen wir nach einem Blick auf den Dauerregen draußen, dass wir hier übernachten - morgen soll es deutlich trockener sein.
Dann finden wir auch raus warum es zwei Pools sind: 32°C und 41°C warm. Klasse, auch bei Regen. Zwar sind wir heute nur etwa 100 km gefahren aber das passt schon. Um 1000 isländische Kronen (1000 ISK = 6,17 Euro) pro Nase können wir bei der Hütte zelten und die Pools, Dusche, WC und den Gastraum mitbenützen. Um unsere gerade gekauften Vorräte für die nächsten Tage zu schonen essen wir allerdings in der Hütte zu abend.
Es ist halb eins in der Früh, so um die Null Grad, und der blaue Himmel kommt grad raus. Sehr erfreulich - gute Nacht !

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Fr 28 Jun, 2013 06:51
von ETZChris
Kopfkino dank GoogleMaps!! Sehr schön!

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Sa 29 Jun, 2013 08:39
von motorang
Freitag 28.6.
Morgens: Sonne! Nachdem die F26 und Teile der F910 noch gesperrt sind lautet das Ziel erstmal Dreki/Askja und dann über die F905 nach Norden zum Myvatn. Gleich nach Erreichen der Hauptstraße lässt uns ein Regenschauer in die entsprechende Kleidung schlüpfen. Wir folgen der Asphaltstraße bei teilweise Nebel und ständig 5-6 Grad zum Karahnukur Staudamm. Ein Riesending und für uns insofern bedeutsam als hier aus der Straße 910 die BERGstraße F910 wird (F steht für Fjellvegur), also Schotter. Es geht zunächst über einen kleinen Höhenrücken, das Visier beschlägt und ein kleiner Graupelschauer erfrischt uns. Nach zwei harmlosen Wasserdurchfahrten erreichen wir in der Lavawüste die Abzweigung nach Bru wo wir uns westwärts halten. Kurz darauf die erste seriösere Furt, durch die wir einfach durchfahren können. Das Wasser ist klar und langsam, unter 30 cm tief. Die Moppeds zischen und dampfen, auch bei der nächsten Furt geht alles gut. Nachdem die F905 abgezweigt ist kommt die erste Furt wo wir absteigen. Die Strömung ist flotter, es sind größere Steine drin, und unsere Wathose kommt zum Einsatz. Richard marschiert durch die gut knietiefe Furt, und ein Touristenauto (Dacia Duster) wurschtelt sich durch. Dann wir, ein bisserl mulmig ist mir, aber es geht gut. Ich muss fußeln weil sich der Tankrucksack aushakt und seitlich runterhängt. Das Wasser ist kalt, aber es wird nicht nass im Stiefel - die vorsorglich über die Stutzen gezogenen Goretexfüßlinge halten dicht und reichen bis in die Kniekehlen.
Einige km nach der zweiten, etwas harmloseren Furt passieren wir die Brücke über die Kreppa, und ich bin gottsfroh dass es die gibt. DER Fluß ist ein anderes Kaliber, mit schlammig-trübem Schmelzwasser und sehr starker Strömung. Auf dem nächsten Wegstück durch die Krepputunga schaut die Sonne raus. Wir legen eine Pause ein, ziehen die Regenklamotten aus, jausnen auf den großen Basaltblöcken die hier in der Sandwüste liegen. Fotozeit! Wir haben einen guten Blick auf den wohl schönsten Berg Islands, den 1682 m hohen Basaltdom Herdubreid mit seiner mächtigen wolkenverhüllten Schneekappe. Als wir sehen was sich östlich davon auf uns zubewegt ist die Jause schnell zu Ende: eine mächtige schwarze Wolkenwand mit grauen Regenbärten und gelblich-braunen Sandwirbeln ist vielleicht noch 20 km entfernt. Wir jagen über die Piste, immer dieses Monster im Rückspiegel auf das keiner Lust hat. In einer Gegend ohne Buswartehäuschen wo selbst die Felsen nur hüfthoch sind hieße das im Sturm weiterfahren oder neben dem Mopped kauernd abwettern. Noch gut 60 km zum Vulkangebiet um Askja mit der Schutzhütte in Drekagil ("Dreki"), was Drache bedeutet. Wir passieren die zweite Brücke über die Jökulsa a fjöllum, auch hier muss ein Weidegatter geöffnet und geschlossen werden, dann bald die Kreuzung mit der nordwärts führenden F88, wir biegen nach Süden ab.
Das Monster ist schwächer geworden und zieht an uns vorbei, wir kriegen einen Graupelschauer ab und ein paar Windböen mit reichlich orangem Sand. Die Piste ist kurvig und führt durch felsiges Gelände, mit reichlich Sand in der Fahrspur. Vorderrad leicht machen (hinten sitzen & auf Zug fahren) mit leichtem Lenkerpendeln bringt einen da ganz gut durch. Konnten wir vor zwei Stunden noch mit 60-70 über mildes Wellblech brettern so sind jetzt die Gänge 1-3 angesagt mit Vmax 40-50.
Wir erreichen Dreki sturzfrei und durchgefroren gegen 16 Uhr, es hat im Durchschnitt etwa 5 Grad und 20 km/h Wind - ständig!
Aber die Szenerie entschädigt, ich bin froh die Spiegelreflex mitgezerrt zu haben, auch wenn sie sich gerade durch rausrütteln aller 6 Halteschrauben des Frontringes vom SIGMA Superzoom zu entledigen versucht.
Die Hütte wird von den Rangern des Naturparks betrieben und ist ein wenig enttäuschend. Überall hängen zwar nette Zettel, aber der (eh ungeheizte) Gastraum ist den Zimmerschläfern vorbehalten. Den Müll sollen wir wieder mitnehmen, danke. Dusche warm kostet 3 Euro. Aber der Platz ist super gelegen und wir können uns neben einem der Gebäude mit Moppeds und Zelt einrichten. Es regnet alle 20 Minuten, also zerren wir erstmal eine Sitzgarnitur rüber und spannen mein kleines Tentwing drüber auf. Schauer abwarten, Zeltplatz von Steinen freiräumen, Schauer abwarten, Kochzeug holen und Grill anfeuern, Schauer abwarten, Zelte aufbauen, Schauer abwarten, Kartoffeln aufstellen etc etc
Nach uns kommen noch einige Leute mit Mietpickups und Wohnkabine, ein Allradbus mit Franzosen und einige Landrovertouristen füllen die Hütten, und eine Partie mit 3x BMW GS zeltet neben uns. Ein Zelt pro Mann aber keine Plane. Die stellen sich flach an die Hauswand wenn es regnet ...
Abends noch einige Male tolle Fotomomente, die Nikon ist repariert und wir haben die sagenhaftesten Regenbögen der Welt. Den letzen seh ich um 22 Uhr beim Zeltschlupf, irre.
Die knapp 150 km Piste haben müde gemacht.

Bilder warten auf Euch, aber erst wenn es WLAN gibt. Das Datenroaming ist zu langsam.

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Sa 29 Jun, 2013 11:08
von Nutzkrad Treiber
:respekt: :super: :super:

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Sa 29 Jun, 2013 14:05
von Therion
Süber geschrieben, bestes Kopfkino !

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Sa 29 Jun, 2013 19:13
von Roll
Ja. Super bildhaft beschrieben, danke!
Ob das mit dem "enttäuschend" so bleibt oder sich relativiert - das find ich spannend.

Re: Motorangs Islandhäppchen 2013

BeitragVerfasst: Mo 01 Jul, 2013 08:12
von motorang
Bei der Laugarfellhütte!
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Im Hot Pot ebenda:
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Regenbogen bei Askja:
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Dreki Camping:
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Furt yber die Lindaa:
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Wasserfall stromaufwärts:
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Richard furtet:
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Auf der F88 nach Norden.
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