Die Etappen waren moderat gewählt. Wir starteten mit Innsbruck bis Bassano del Grappa mit netten Stopps bei der alten Post im Eisacktal (wo schon Goethe und der alte Dürer pausierten ...) und am Caldonazzo-See. Abends dann ausgiebig Bassano erwandert - sehr empfehlenswert, nicht nur wegen der Palladio-Brücke. (Hotelempfehlung: Hotel Brennero: guter Standard, preiswert, Lage genial am Rande der Altstadt)



Es folge eine nur knapp 200 km messende Etappe nach Ferrara. Und wenn man die vielen Nebenstraßen nimmt, dann ist auch die Po-Ebene nicht ohne Reiz.

Und vor allem nicht ohne eine Menge Sehenswürdigkeiten wie die Rotonda von Palladio südlich von Vicenza


oder Este oder Fratta Polesine, wo wieder der alte Palladio tolle Häuser bauen durfte

(z. B. Villa Badoer). Ferrara insgesamt eine tolle Stadt - ich war zum ersten Mal da *schäm* und es war gerade ein Festival der Straßenmusikanten - einfach nur gut.

(Hotelempfehlung: Hotel Ferrara direkt neben dem Castello S. Michele, gehobener Standard, leider kann das Moped nicht dort stehenbleiben, sondern muss ein wenig entfernt auf einen eigenen Platz gebracht werden, zu Fuß 5 min; nicht so ganz billig, aber preiswert)
Weiter ging es nach Mantua, rund 100 km immer lang am großen Fluß, den man aber aufgrund der Deiche nicht (oder nur selten) erspähen kann. Mantua ist eine tolle Stadt, umgeben von drei Seen, die vom Mincio gespeist werden; früher sicher ein rechtes Malaria-Loch. Durch Zufall bin ich auf den Palazzo Valenti-Gonzaga gestoßen, in dem man auch nächtigen kann. Und: wenn man in Mantua ist, sollte man das zumindest einmal gemacht haben. In der Bel Etage unter Stuckdecken von Barberini und Fresco-Malereien von Geffels zu nächtigen - das hat schon was.


Hier das Allianzwappen der Valenti Gonzaga mit Aragon - Durchmesser geschätzt 6 m

Und dass es dort offenbar möglich ist, in solche Zimmer auch noch ein Bad sinnvoll zu integrieren - erstaunlich. In D wäre der lokale Vertreter der Denkmalsmacht sofort vom Schlag getroffen darnieder gesunken ... Schön ist auch, dass der in Tirol so omnipräsente Andreas Hofer, der dort ja standrechtlich erschossen wurde, eigentlich gar nicht präsent ist. Irgendwo steht ein kleiner Stein, jenseits der Stadt in der ehemaligen Zitadelle - das war's. Beeindruckend auch die Gespräche mit dem Eigner der Räume, dem man vielleicht nicht alles glauben sollte, aber als Marke und Vermarkter seiner selbst ein Erlebnis ist. Also: trotz meiner déformation professionelle eine unbedingte Empfehlung, auch wenn es nicht billig, aber jederzeit preiswert ist.
Weiter ging es dann nach Trient zu lieben Freunden, die wir "standesgemäß" über die Gardesana occidentale erreichten. Die lieben Freunde zählen zu den besten Winzern der Welt (schaut mal unter "Endrizzi"!) was zu einem langen Abend führte mit vielen Verkostungen - und der Güte der Weine geschuldet - zu einem klaren Kopf am folgenden Morgen. Großer Nachteil der XS (der EINZIGE): kein Laderaum frei für einige Kartons mit den guten Tropfen. Muss halt mal mit dem Auto hin ...
Ja und dann halt der letzte Teil der 900 km zurück über den Brenner und nach einem Warn-Anruf kein der zuhause gebliebenen Deszendenz - schön wars und das war nicht die letzte Reise dieser Art.
Mich freuts grad sakrisch!
Maybach