Am Vatertag habe ich eine kleine
Kackstuhl-Kustoms-Herrentour absolviert, in deren logischer Konsequenz die Nacht zum Freitag kurz blieb. Morgens hat mir nach einer nur spärlich mit Schlaf ergänzten Nacht der gute S+T noch geholfen, das Dachzelt zu montieren, ohne das kein Imperium vollständig sein kann, dann mussten ja nur noch die anderen hunderttausend Dinge eben schnell in den Utz, so dass wir gegen zwei loskamen....
Fahrtziel war Hallein, wo wir von Michi, Marie und Marlene liebevoll aufgenommen und umsorgt wurden. Vielen Dank nochmal für alles, ihr seid grossartige Gastgeber!
Nach einer Jause und einem langen Gedankenaustausch ging es zu Bett, denn der nächste Tag war schon verplant! Marie musste zu einer Fortbildung, Marlene durfte mit Tina spielen und Michi und ich sind zum Gernot gefahren, der mir bei meinem "run Bertel run"-Projekt elementare Hilfe geben möchte, in dem er den Bertelrahmen am Ausfallende repariert.
Die Werkstatt von Gernot ist beeindruckend. Dass dieser liebenswert sympathische und dabei komplett allurenfreie Mensch sich so einem modernen Grossseriengelump wie dem Bertel annimmt, darf dabei als Glück für mich verstanden werden, wenn man beachtet, was da so alles durch seine Finger geht....
... z.B. ein New Hudson Totalaufbau für persönliche Zwecke...
... oder eine New Hudson Weltrekordmaschine von 1923 ...
... in der Ecke steht eine New Imperial Brooklands Maschine, komplett fahrbereit und ein Excelsior Renner, der an der TT 1947 teilgenommen hat ...
... weiter hinten eine Chatter Lea mit rarem original Satteltank, und das war noch lang nicht alles...
Danach hat Michi mir noch seine Pretiosen gezeigt und ich hab ein kleines Abendessen gekocht. Am nächsten Tag ging es nach Salzburg. Wir waren zur Einstimmung in einer Sonntagsmesse im Dom, die musikalisch von einem wunderbaren Chor untermalt wurde. Ein Genuss ersten Ranges! Draussen in den Strassen war Salzburg voller Musik und das bei strahlendem Sonnenschein, so war mein arthrotisch beleidigtes Knie schnell vergessen. An jeder Ecke gab es Gaukler, Strassenkünstler in lässigen Sesseln und Musiker höchster Qualität aus aller Herren Ländern...
Den Hut habe ich dann lieber doch nicht gekauft...
...besser der Tina eine im Geburtshaus erworbene Mozartkugel ...
... in Salzburg sind selbst die depperten Reklameschilder irgendwie nett...
...aber am Strassenrand gab es nur einen wyrdigen Oldtimer unter zahllosen Porsches und Valkyries zu bestaunen: ein steirisches Waffenrad!
Zum Ausgleich gab es aber Skulpturen:
Ein Denkmal für den erhobenen Zeigefinger...
...oder einen Pulloverbaum...
...oder eine nackerte Bronzeballerina, die sich den ganzen Tag die Festung anschaun darf...
Die Lieblingsfarbe für meine nächste Lackierung hab ich auch noch gefunden:
...und Gebäude, die man sich als Architekt erst einmal trauen muss! Ich mag sowas ja....
...andere halten das für das Ende der Menschheit!
Abends gab es ein hervorragendes Abendmahl bei den 3Ms und am folgenden Tag sind wir ins Triebental zur Bergerhube gefahren. Dort haben wir uns für zwei Nächte einquartiert, was ich sehr empfehlen kann. Endlich eine grosse Mütze Schlaf und Ruhe....
Einen Ausflug zur Edelraute haben wir gemacht und sind dort um den immer noch eisbedeckten Scheibelsee gelaufen. Asthma und Arthrose sei Dank war das für mich nicht nur wunderschön, sondern auch nah an meinen körperlichen Grenzen. Und dennoch grandios!
Zum Abschluss des Tages durfte ich dann noch vom neuen heimlichen Gewerbe vom Uwe erfahren...
...und zu dem wollten wir ja schliesslich am Mittwoch!
Das war wie immer sehr schön dort. Uwe war mitten im Thema "Ich will mit der Puch fahren." Er hat alles gegeben, und dann doch die Oilfield zum Gerngross gezerrt. Besser so!
Am Weg vom Uwe haben wir das alte Treffengelände beäugt, das wohl nie wieder ein Campingplatz werden wird, und bereits vom Herrn Präsidenten liebevoll beschildert worden war, ebenso wie der gesamte Weg zum neuen Gelände. Ein superklasse Infrastruktur!
Am Gerngross sind wir Donnerstag Nachmittag angekommen und haben erstmal das Imperium errichtet und den Bertel als Wegmarke vor das Haus geparkt.
Im laufe des Abends kamen dann zuerst Didimo und Ekke vom Aschaffenburger Stammtisch an, später Peter aus Augsburg, dann T. mit dem Gotta (den unbeschreiblichen Hänger der statt der Giesskanne eine SR an Bord hatte, hatte er auf der Wegsuche bei einem Bauern geparkt.
Bei Einbruch der Dämmerung stiessen noch Roger auf IZH und Zwillingspeter auf Ural zu uns, so dass auch die Geraffelecke wyrdig eröffnet werden konnte.
Am nächsten Morgen gab es Besuch
und anschliessend am Nachmittag einen Ausflug zu den Staudachers. Die haben sich gefreut!
Am Samstag habe ich Tina mit einer Träne im Knopfloch nach Hause verabschiedet. Sie war bei einer Familienfeier unabkömmlich, hat es mir aber von Herzen gegönnt, mit der Bianca solo heimzufahren und den Utz samt Imperium alleine die 700km nach Haus zu chauffieren. Das Mädel ist so super!
Samstag nacht haben wir alle zusammengeholfen, die XT vom Krztof wieder zum laufen zu bringen. Der Arme! Wenn Du die AiA noch nie erlebt hast und dann im Mittelpunkt des Geschehens eines Schauschraubens stehst, die Zündspule als Übeltäter diagnostiziert wird, dann als erstes einer das Zündkabel rausreisst und dazu kommentiert "jetzt ist sie hin!", während die johlende Menge "Zylinder ziehen, Zylinder ziehen!" skandiert... Na Mahlzeit!
Gegen zwei dann die Nachricht, dass das Mopped zwar läuft, aber nicht rund, und dann wird der Vergaser von allen Seiten beäugt, insbesondere die
Bremsluftbohrung gereinigt und das ganze Glump wieder zusammengebaut. Ich habe mich darauf beschränkt, eine 20kW Drossel mit dem Taschenmesser zu entfernen. Selbstredend inclusive Aluplattenaufreibung. Gegen Morgengrauen sind wir dann auch schon zu Bett....
Sonntags haben wir eine kleine Runde mit neun Motorrädern gedreht und als Highlight vom Bürgermeister der Gemeinde Bretstein die KZ Gedenkstätte gezeigt bekommen.
Ich spreche für alle Beteiligten, wenn ich sage, dass das niemanden kalt gelassen hat und wir alle über die Initiative der Bretsteiner und ihrer Kinder sehr froh sind und sie für überaus wichtig und positiv halten.
Bei der Rückfahrt habe ich vom Strassenrand versucht, alle zu fotografieren, aber der Uwe war schon aus dem Bild, als meine depperte Kamera endlich ausgelöst hat....
Dennoch ich hab es geschafft. Einmal vom Gerngross zur Tankstelle Möderbrugg und nocheinmal retour:
Ich gebe zu, ich hatte dreimal so viel Leistung wie der Uwe, vier Mal so viel Drehmoment und ich hatte im Gegensatz zu ihm Bremsen am Mopped, aber wer den Uwe kennt und mich, der weiss, das das auch bitter nötig war! Ich habe es geschafft: ich hab den Uwe überholt! Wisst ihr, was das einem Durchschnittsfahrer wie mir bedeutet? Jetzt wenn ich den Alex derwisch, und dann die Weltherrschafft!
Am Abend war dann der Basti noch Biancaspielen
Infolgedessen hat jetzt die Bianca eine hübsche Verzierung am Tank. Das ist fein
Abends noch schnell den beleidigten Gasgriff und das verwunschene Lenkkopfgelagere bespielt und schon war die Bianca wie neu.
Montag morgen war ich erstaunlich früh auf den Beinen. Ich bin mit Rainer (Hundepräsident), Olly (Blechroller) und Wolf (SSR Wolf) zur teilweisen Heimpartie verabredet gewesen und hab halt schonmal alles gepackt. Der Olly hat dann noch den bei seinem Harleyhändler gebuchten Weckdienst erhalten, dann ging es auch schon los. Zuerst zum wach werden über den Sölkpass, dann auf kleinen Strässchen nach Golling, dort ein paar Kilometer auf die Bürgerbahn und dann über Waging am See östlich an München vorbei.
Kurz nach sechs war ich in Allershausen auf der bürgerlichen Bahn und hab die Leistung der Bianca genutzt, nicht mehr das Drehmoment.
Danke an alle! Ihr habt mir ein Fest bereitet. Ein grandioses, freudvolles Fest!